Autoharp Spieler anwesend?

Begonnen von Guchot, 27. Aug 2012, 12:42:54

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kk

Dr Zoll hät de Jeschwindischkeit nit erfunnge.

Wenn Kähl, d\'r dir dat Pakett jeschick hät nit de Reschnung usse dran gekläv hät dann müsse die Büggele vun d\'r Post dat paket irsch janz höhsch zum Zoll drajre. Die han da nit esu eilisch. Beim Zoll dun die Dir dann en Kaat schecke. Sulang Du die noch nit häst duert et halt noch. Da määste nix.

Du krest dat Ding jo noch fröh jenoch. ;)

Guchot

Mannooooooo... das Ding liegt jetzt schon seit 2 Wochen beim Zoll. Hat jemand nen Anhaltspunkt wie lange sowas in der Regel dauert?

Kai

...und jetzt dachte ich schon du meldest \"Vollzug\" :(

Guchot


Guchot

m Mittwoch konnte ich das Ding ja endlich beim Zoll abholen, vondaher dachte ich, ich schilder mal so meine ersten Eindrücke.

Das Instrument ist in einem prima Zustand, der Koffer weniger, aber auf dem will ich ja auch nicht spielen. Neben der Autoharp und dem Stimmschlüssel waren noch 2 Bücher dabei. Eins davon ne Kurzanleitung, das andere ein Buch mit dem Titel \"Our 100 most beloved Songs\". Ich glaub davon kenn ich 2 Stück :mrgreen:

Das Spielen ist nicht ganz so trivial wie man sich das gemeinhin vorstellt, obwohl es um einiges einfacher ist als so manch anderes Saiteninstrument.

Die größte Schwierigkeit liegt VOR dem Spielen: Das stimmen... Das ist echt ne Arbeit für einen der Vater und Mutter erschlagen hat... Nicht nur das es gefühlte 75.000 Saiten sind, die man stimmen muß. Nein, das sind auch noch so Zitherwirbel, also quasi unübersetzte Mechaniken. Stahlsaiten mit geraden Mechaniken zu stimmen ist echt ne Sache für sich... Zumal ich keinen Punkt finde wo ich mein ClipOn Gerät fest kriege. Ich hab das Teil zweimal durchgestimmt, aber so 100%ig sauber klingts immer noch nicht.

Beim Spielen an sich muß man sich natürlich erstmal an die Tasten und deren Position gewöhnen. Aber es ist offensichtlich das man sich bei der Anordnung der Tasten was gedacht hat. Die, die man braucht sind immer nah beieinander, große Sprünge muß man da nicht machen. Was auch gut ist, weil wenn man zwischendurch mal nen Strum erwischt ohne eine Taste gedrückt zu haben, klingts ganz fürchterlich :( Die Tasten muß man auch ziemlich mittig und mit etwas Nachdruck betätigen. Auch hier, wenn man die nur einseitig drückt oder nicht fest genug, dann jault es ziemlich.

An die Spielhaltung muß man sich erstmal gewöhnen. Die linke Hand hats da relativ einfach. Bei der rechten Hand merkt man schnell das man eine ungewohnte Spielhaltung hat. Die ermüdet relativ schnell und dann tuts auch Aua.

Ansonsten find ich dass das Teil ganz gut klingt und auch Spaß macht :) Das einzige was mich am Klang stört, ist das \"Plong\" der abgedämpften Saiten, wenn man mit dem Plek drüber geht, was man je deutlicher hört je härter das Plek ist. Am besten klingts mit nem alten Plek das bei der Saz dabei war die ich letzt geschenkt gekriegt habe. Muß demnächst mal zum MusicStore, mir nen Satz dünne Pleks kaufen. Mir ist allerdings auch schon aufgefallen dass man das \"Plong\" als Spieler mehr wahrnimmt als der Zuhörer.

Leider hab ich ja nur eine \"kleine\" Harp, wo nicht alle Akkorde drauf sind. Als ich eins meiner Lieblingslieder spielen wollte (Wagon Wheel), ist mir das direkt schmerzlich aufgefallen, weil ich kein eMoll habe. Die Akkordfolge ist G D Em C. Dabei ist mir auch aufgefallen dass die Akkorde G und C ganz unten auf der Klaviatur eng beieinander liegen, das D aber ganz oben. Dafür liegt aber das D7 unmittelbar neben G und C. Also spielen wir da halt D7 :mrgreen:

Dadurch das die Harp über 3 Oktaven geht, die ja auch alle 3 \"gegriffen\" werden, kann man relativ leicht in längere Passagen des selben Akkords ein wenig Spannung reinkriegen, indem man z.B. auf 1 immer die tiefe Oktave anspielt und danach auf der mittleren weiter. Ist z.B. bei Bobby McGee ganz gut. Die Version die ich spiele, hält sich relativ lange mit dem G auf ;) Über alle Saiten geht man beim Spielen eh recht selten. Der Weg ist einfach zu lang und braucht zu viel Zeit.

Fazit: Spaß machts, das Ding :) Und durch die Tasten kann  man(ich) auch Lieder spielen bei denen mir sonst die Akkordfolgen schwer fallen. Negativ ist, dass halt einige Akkorde fehlen und die Stimmerei ist verdammt lästig. Ich hoffe das Ding ist einigermaßen stimmstabil, weil wenn ich da jedesmal ne Stunde fummeln muß bevor ich spielen kann, dann bin ichs schnell leid. Aber Stahlsaiten sind ja im Allgemeinen etwas stabiler als Nylons. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen mir irgendwann mal ne \"große\" Harp zu holen, wo dann alle Dur, Moll und 7er drauf sind. OK, auf 5er, 6er, 9er, sus irgendwas, diminished usw. muß ich dann immer noch verzichten, aber da dürfte es den einen oder anderen Workaround geben ;)

Ein Beispielvideo findet mann wenn man im vorigen Post aus VOLLZUG! klickt ;)

Kai

#20
Danke für deinen Bericht, Guido.

Ich war vor ein paar Monaten auch mal knapp davor eine Autoharp in der Bucht zu \"schiessen\", hab\'s dann aber gelassen. Inzwischen hab\' ich genug Instrumente, die ich nicht beherrsche  ;)  (Ukulele, Gitarre, Bass, Muha, Piano..)

Linho

#21
Bei dem Titel dachte ich an eine besondere Mundharmonika. :mrgreen:

Cool, gar nicht gewusst dass es so etwas gibt, sieht sehr sehr SEHR interessant aus. Und kann auch super toll klingen!!!  8)
https://www.youtube.com/watch?v=pm9akF6SgYU :shock:

Viel Spaß mit dem schönen Stück, Guchot! :D

Guchot

Jo, das kann gut klingen. Aber gib mir einfach was mehr Zeit als die Stunde, die ich hatte als ich das Video aufgenommen hab :mrgreen:

ibongo

#23
@ Guchot
Jo, gut, dann oute ich mich eben. Ich spiele  außer Ukulele noch Autoharp. Den Klang finde ich sehr schön. Vor etwa 3 Jahren hat mich AAS erwischt - und hatte 4 Autoharps zuhause. Momentan habe ich 2 Original Oscar Schmidt - OS 21 C  (21 Akkorde mit Pickup) mit und eine OS A 73 (12 Akkorde, wird aber bald auf 21 Akkorde umgerüstet) . Die 2 OS 15 B habe ich wieder in die eBucht geschickt. Anfänge waren autodidaktisch und mit vielen Erkentnissen verbunden. Das Instrument macht viel Spaß. Ich spiele hauptsächlich mit Fingerpicks (Daumenpick + 3 Fingerpicks) - so bekommt man mehr Gefühl für die Autoharp. Dein Video ist gut gelungen. Ich wünsche Dir viel Spaß mit der Autoharp. Hier  kannst Du Termine von  Alexandre Zindel  www.autoharpsinger.de abfragen - ich persönlich finde ihn sehr gut.

Viele Grüße nach Köln
Martin
Ho'omaluhia

Guchot

#24
Hallo Martin,
schön das es wenigstens noch EINEN Autoharpspieler außer mir hier gibt :mrgreen:. Ich habe gestern meine zweite bekommen, eine OS21CQTBL, allerdings ohne PickUp, dafür wenigstens mit integriertem Stimmgerät, was ein wahrer Segen ist :) Die ChromaHarp mit den 15 Akkorden werde ich wohl auch in die Bucht schicken, da ich doch 2 Akkorde sehr vermisse, nämlich den B7 und den Em. Ich weiß das man die theoretisch umbauen kann, aber da ist mir der Aufwand zu groß. Ich denke das ich eh nur noch auf der Blauen spielen werde. Als AAS-gefärdet sehe ich mich momentan nicht. Vorerst reicht mir eine. Vielleicht irgendwann mal eine mit PickUp, oder die jetzige Nachrüsten... mal sehen ;) Was mich noch reizt ist ein Oscar Schmidt Guitaro, aber das werde ich erst nächstes Jahr in Angriff nehmen *schwör*
Ich spiele mittlerweile auch meistens mit Fingerpicks. Ein Daumenpick und 2 oder 3 Fingerpicks, je nach Lied oder Laune. Beim Daumenplek habe ich das passende mitlerweile gefunden, bei den Fingerpicks schwanke ich noch zwischen Plastik und Metall. Habe beides da, aber bin mir noch nicht sicher welcher Klang mir besser gefällt.
Ne schöne Jrooß (aus Köln, nach Hannover)
Guido

torstenohneh

Abgefahrenes Teil.
Aber du siehst auch sehr glücklich damit aus :-)
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Guchot

Zitat von: GoschiIch war drauf und dran, mir nach dem Rollerverkauf eine zu ordern - hab mich dann aber doch stattdessen für einen weiteren Dulcimer entschieden...  :D

Aber ich finde das Instrument irgendwie auch toll, und wer weiß, irgendwann...

Die Blaue sieht gut aus! Glückwunsch! Gibt\'s die auch in Gelb? :mrgreen:

Nee, nur noch in Rot :mrgreen:

Was ich witzig finde... Auf dem Außenkarton in dem das Ding war, steht groß \"Hohner, Richmond, VA\" drauf. Auf dem Innenkarton steht \"Oscar Schmidt\" und die gehören soviel ich weiß seit Jahren zu Washburn.... Verdammt noch mal, von wem ist das Teil jetzt eigentlich? :mrgreen:

ibongo

#27
@ Guchot.

Hallo Guido,

jetzt sieht die Welt ganz anders aus. Sehr schönes Instrument. Irgendwie war ich ziemlich sicher, dass eine Autoharp mit 21 Akkorden  bald in deine Hände kommt. Gratuliere und wünsche Dir viel Spaß mit ihr. Es ist eindeutig Oscar Schmidt. Ich habe meine gebrauchte auch ähnlich bekommen  - in 2 Kartons - außen neutral mit handschriftlich  geschriebenen Buchstaben AH, innen mit Oscar Schmidt Logo bedruckt. Vielleicht ist das eine rationale Recyclingmethode dort. Es ist schön anzusehen, welche Freude 2 Akkorde bereiten können B7, Em. Habe sofort ausprobiert und gut gelaunt den Tag verbracht.

Grüße von Hannover nach Köln.

Martin
Ho'omaluhia

Guchot

Zitat von: Goschi...hab mich dann aber doch stattdessen für einen weiteren Dulcimer entschieden...  :D...

Hab grad mal auf Deinem Blog nachgeschaut... Da bin ich mal gespannt :)

allesUkeoderwas

#29
Soooo....

Hab mich grad für 50 Cent auf dem Trödel einer einfachen Autoharp angenommen.
Es ist der deutsche Zwilling von dieser...

http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=FC7wyGZ9y1E&NR=1

Es ist eine Patent 29930 Müller\'s Accord-Zither, bzw. Autoharp. von 1890.

http://www.studia-instrumentorum.de/MUSEUM/zith_manual.htm

Das arme Ding tat mir so richtig Leid, in der großen Grabbelkiste, gemeinsam, mit jeder Menge Müll.

Jetzt wartet sie auf den Sommer und die Restauration.

Wegen der Einfachheit wird sie wohl etwas einfacher zu bedienen sein als Eure ???

Muß mir auch noch einige Gedanken über die Akkordzusammensetzung machen, da die Dämpfungs-Filze fehlen... Vermutlich klingen alle Saiten (incl. der Bässe), die zum Akkord passen/gehören ??? Seltsam ist auch ein schmales stück Griffbrett unter einer Saite. Werd demnächst mal ein Bild machen, hab sie erstmal in der Garage deponiert...

Ich glaub aber nicht, daß ich in Absehbarer Zeit zum Autoharper werde... Höchstens mal wie im Youtube-Video mit Morgen kommt der Weihnachtsmann.  :mrgreen:

Ach ja, falls jemand von der Abdämpfmechanik (den Filzen) einer vergleichbaren Autoharp zufällig ein paar Fotos hat, oder weiß, wo...  Wäre dankbar, einen Blick drauf zu werfen...
Ukulelen: Nur Schrott