Brüko Nr.6 - Saitenlage

Begonnen von Uki-Zwucki, 11. Dez 2007, 08:04:39

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Uki-Zwucki

Hallo!
Bei meiner Brüko Nr. 6 find ich die Saitenlage am Sattel ziemlich hoch. Das bemerk ich vor allem, wenn ich im 1. Bund Barree greif, oder wenn ich den Akkord D (0222) greif. Dann ist die A-Saite (unterste) deutlich weiter vom Schalloch weg, als die anderen. Und wenn ich dann in die Saiten schlag, hört man die A-Saite deutlich hervor, find ich.

Bevor ich anfang, die Schlitze im Sattel tiefer zu feilen, wollt ich eure Meinung einholen.

thanks vorerst,
thomasl

wwelti

Das mit der A-Saite ist neu für mich (ist der Schlitz im Sattel deutlich weniger tief als bei den anderen Saiten?)

Ansonsten muß ich leider Deine Meinung bestätigen ... ich finde auch daß die Brüko\'s ab Werk eine zu \"konservative\" Einstellung des Sattels haben. Nachfeilen hilft, ist aber insofern nicht ganz unkritisch daß die Uke leicht zum Schnarren neigt wenn man dabei was falsch macht. Wie man sowas optimal macht ist leider eine Wissenschaft für sich und daher will ich mich jetzt nicht ins Fettnäpfchen setzen und was falsches sagen :roll: ... Schlecht ist z.B. wenn die Schlitze zum Griffbrett hin abfallen. Meines Wissens ist eine _leichte_ Neigung zur Kopfplatte hin gut. Breite und Profil machen auch was aus (weiß jemand genaues?) ... Optimal wäre wohl Sattelfeilen zu verwenden. (Hab\' leider keine)

Viele Grüße
  Wilfried

Uki-Zwucki

Die Schlitze sind alle gleich tief. Der Höhenunterschied ergibt sich durch greifen der GCE Saiten.
Ich hab auch nichts so schmales zum feilen zu Hause. Ich glaub, die Schlitze sind von Werk aus gesägt.
thomasl

fwn

Also abgesehen davon, dass je nach Akkord die Saiten glaub ich immer unterschiedlich weit vom Schallloch entfernt sind, würde ich persönlich die Finger vom Rumfeilen lassen.

Meine neue Brüko musste ich leider zuerst nochmals zurückschicken, weil sie beim lauten Spielen leicht geschnarrt hat. Die Ursache dafür war, dass ein Schlitz im Sattel ein ganz klein wenig den falschen Winkel hatte. Scheint also ein sehr sensibler Bereich zu sein, da sollte man glaub ich genau wissen, was man tut.

Samuel

Mit Feilen musst du natürlich höllisch aufpassen - egal wo - weil dir da eventuell die Bundreinhet flöten geht. Ich habe aber mit Brükos keine Erfahrungen...

UkeDude

Die Saiten waren bei mir auch zu hoch. Das hab ich beim Satteldorfer Besuch bei Brüko direkt vom Meister runterfeilen lassen. Jetzt ist es klasse.

Ukebass

#6
Wie oben schon erwähnt, ist der Sattel ein kritischer Bereich. Natürlich lassen sích theoretisch die Sattelkerben nachfeilen, um eine flachere Saitenlage zu bekommen. Wenn man aber keine Erfahrung in diesem Bereich hat und dazu auch noch die entsprechende Feile fehlt, kann ich nur von irgendwelchen feinmechanischen Arbeiten an dieser Stelle abraten. Der Übergang von zu hoher Saitenlage auf zu tiefe, also schnarrende Saitenlage, ist fließend. Am besten ist es, man hat irgendwann einmal die Möglichkeit einem Fachmann zuzuschauen. Mit ein paar Tips von seiner Seite, sollte es dann möglich sein, selber diese Korrektur durchzuführen.
Bei schlechter Ausführung kann zwar die Bundreinheit nicht verloren gehen, aber alle möglichen Arten von Schnarren können auftreten.
Uki-Zwuckí, anscheinend hast du die Brüko noch nicht lange, dann würde ich dir erst einmal empfehlen zu spielen und nochmals zu spielen. Saitenlagen sind Dinge, an die man sich gewöhnen muß. Außerdem bin ich der Meinung, das eine flache Saitenlage überbewertet wird. Es gibt durchaus einige Gründe, die für eine etwas höhere Saitenlage sprechen, vor allen Dingen, wenn man mit seinem Instrument auch etwas lauter spielen mag. So kenne ich im Gitarrenbereich einige Spieler, die eine extrem hohe Saitenlage bevorzugen (diese Instrumente klingen anders). Natürlich gibt es genauso Gründe für die flache Saitenlage. Der Hauptgrund ist die Bequemlichkeit.
Um auf die Brüko zurückzukommen, ich habe drei Brükos und spiele alle drei mit der Werkseinstellung und bin sehr zufrieden damit.
Gruß Michael

Uki-Zwucki

#7
Danke für eure Tips!
Ich hab mir eh gedacht, ich spiel noch ein bissi, bevor ich dran herumzangel (lass). Und, obwohl ich es liebe, sebst Hand anzulegen (handwerklich gesehen) zu einem Instrumenten- oder Gitarrenbauer zu fahren, und das von dem machen zu lassen.
Vielleicht bin ich die tiefe Saitenlage von der Samick gewohnt.
Aber es beruhigt, dass auch UkeDude damit befaßt wr.
Grüße, thomasl

BYOB

wenn dir das nachfeilen zu gefährlich ist zum selbstmachen kannst zum musikhaus Stelzhammer gehn, und dort nach dem andrew fragen. is so ein gitarrenbauer, der das sicher macht... also mir hat er mit viel Rat beim eukulelenbau geholfen  :D
jo und beim runterschleifen hab ich auch schon ne mahalo zum schnarren gebracht, also so leicht is wirklich net...

Strubbel

Hi Thomas

Bei meiner Uke war die Saitenlage auch deutlich zu hoch. Ich habe auch erst überlegt, ob ich mir spezielle Feilen kaufe. Diese sind allerdings sehr teuer.

Ich habe folgendes gemacht: ein Stück 250\'er Schmirgelpapier gefaltet (so zu dünn) und ein anderes Stück dazwischen (war die richtige Breite), jetzt VORSICHTIG mit Augenmaß und lieber stückchenweise die entsprechenden Kerben runterfeilen

Wenn man das sorgfältig macht, geht das sehr gut. Bei mir ist es 200prozentig besser geworden Dass es nicht schnarrt habe ich vorher ausprobiert.
Bei einem teureren Instrument hätte ich das NIE gemacht, aber hier war das Ergebniss gut vorhersehrbar.

Also, ausreichend Bastelgeschick vorausgesetzt, ist das ganze durchaus machbar.  8)

wwelti

#10
Lieber Uke-Bass!
Ich muß hier mal ganz

[size=34]LAUT[/size]

und deutlich einen energischen Widerspruch einlegen.

Ich höre immer wieder solche Dinge bezüglich der Saitenlage. Ich will Dir keinen Vorwurf draus machen weil es das ist was alle sagen. Es ist aber leider trotzdem nicht so ganz richtig.

Wenn man von Saitenlage spricht, sollte man wissen daß es ein Riesenunterschied ist ob man von der Saitenlage am Steg oder am Sattel spricht.

Der Steg (das ist das Ding das auf die Schalldecke geklebt ist ;) )ist der Ort an dem sich die Geister ruhig scheiden dürfen. Wer gern hohe Saitenlage mag weil er ein wilder Schrammler ist sollte hier eine hohe Stegeinlage einsetzen. Wer es gern flacher mag, z.B. für fließenderes Solo-Spiel, kann hier eine niedrigere einsetzen (solange es die Bundierung bei der gewünschten Spiel-Intensität schnarrfrei mitmacht)

Was die Seitenlage am Sattel angeht, so sieht die Sache völlig anders aus. Denn die Höhe der Sattelschlitze wirkt sich -- was das Schnarren angeht -- nur auf die offen gespielten Saiten aus. Es gibt da eine wirklich optimale Höhe, nämlich die, bei der offene und gegriffen gespielte Saiten genau gleich reagieren was das Schnarren angeht.

Diese optimale Höhe erreicht man sicher mit einem Nullbund. Daher kommt es daß eigentlich alle Instrumente mit Nullbund sehr angenehm zu spielen sind, mindestens in den ersten paar Bünden. Wenn ein normaler Sattel verwendet wird, ist die optimale Höhe dieselbe -- aber es ist schwieriger diese präzise einzustellen, und darum machen es sich (sorry!) einige Hersteller etwas einfach und machen sie lieber ein Stückchen zu hoch -- sozusagen auf Nummer Sicher. Das geht allerdings zwangsläufig auf Kosten der Spielbarkeit und Intonation.

Was das selber \'runterfeilen angeht muß ich zugeben daß es eine delikate Angelegenheit ist. Ich hab\'s trotzdem bei allen Uken gemacht und nicht bereut. Die Spielbarkeit und Intonation hat sich _DEUTLICH_ verbessert. Trotzdem kann ich nur sagen: Wer\'s versucht: Auf eigenes Risiko. Man kann viel falsch machen. Ich hatte ja meine Schaepes zum üben (bei einer hab ich\'s wirklich versiebt, naja, die hatte aber auch einen kleinen Fehler am Hals... inzwischen hab ich den Sattel ausgetauscht). Kann ich verkraften :)

Ich würde nicht mehr mit original eingestellten Uken (sofern die Saitenlage SO konservativ eingestellt ist) spielen wollen. Wer sich\'s nicht selbst zutraut sollte zu einem Gitarrenbauer o.ä. gehen, der macht das schnell und gründlich.


Wenn das Barre-Spielen im 1. Bund anstrengender ist als im 5. Bund, so ist das ein deutliches Zeichen für eine zu hohe Saitenlage am Sattel. Ich finde es nicht in Ordnung Anfänger mit einem schlecht eingestellten Instrument zu \"foltern\". Schwere Spielbarkeit und schlechte Intonation sind nicht die besten Indrigenzien für einen angenehmen Einstieg.

Viele Grüße
  Wilfried

fwn

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Sie sind zwar auf Gitarren und Zithern spezialisiert, aber fragen kostet nix.
Richard Witzmann, 1070 Wien, Westbahnstr. 37 (ca. Ecke Kaiserstr.), Tel. 01/5267984