Die Ukulele - sie regt zu Diskussionen und Austausch an wie kein anderes Instrument. Woran liegt das?

Begonnen von Meg, 25. Dez 2012, 12:49:47

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Juttalele

Wenn man

Kindergitarre Ukulele

googelt

landet man überwiegend auf Verkaufs-Seiten, Otto-Versand, Ebay usw.

Und bei Aldi gabs die Ukulelen neben Blockflöte und Xylophon und Rasseln ... ich denke schon, dass hier Spielzeug für Kinder gemeint war ... entsprechend hat sich auch dieses Bild bei vielen geprägt, dass eine Ukulele, so ein kleines Ding mit Saiten (die Leute achten meist bestimmt noch nicht einmal drauf, wie viele das sind) ist, das aussieht wie eine kleine Gitarre.

Hier ist (meiner Meinung nach) keinerlei Bosheit im Spiel, sondern pure Unwissenheit. Abgesehen davon eignet sich eine Ukulele doch auch gut für Kinderhände (eine Blockflöte dagegen weniger, damit haben aber auch viele Erwachsene ein Problem).

Ich denke mal, es ist dennoch klar, worum es Gerald ging, im Grunde weniger um Bezeichnungen, als generell um Abwertung, die er im Zusammenhang mit dem Ukulelenspiel erlebt hat.

Wer das nicht so erlebt hat: umso besser.

Wissenschaftliche Untersuchungen und Studien zu dem Thema kenne ich jedenfalls keine, also bleibt es (auch) hier bei subjektiven Wahrnehmungen, die ihre Berechtigung haben, aber eben nicht auf alle übertragbar sind.

Und es ist völlig normal, dass, wenn man womit auch immer einmal gehänselt wurde und einen das getroffen hat, die Aufmerksamkeit dadurch geprägt ist und man entsprechend empfindlicher darauf reagiert und auch ein besonderes Augenmerk darauf richtet. Wer davon nicht betroffen war, wird dann mit den Schultern zucken und vielleicht gar hänseln: Was stellt der sich so an, was macht denn der aus einer Mücke einen Elefanten. Dann ham wir die nächste unsinnige Hänselei ...

So hat eben ein jeder seine und ihre besonderen Empfindlichkeiten.

Und das sind ja für Leute, die grad Lust haben, sich auf Kosten anderer zu erheben, beliebte Stellen zum Herumstochern. Das geht so aber in allen mir bekannten Foren, Gruppen ... zu und hat meiner Meinung nach nichts mit Ukulelen, Kindergitarren und Blockflöten im Speziellen zu tun.

Ich jobte eine lange Zeit als Notenwenderin bei Rundfunk-Produktionen und Konzerten. Bin also nicht selbst aufgetreten. Und da wurde mir später um ein paar Ecken herum gesagt, dass sich jemand über meine Schuhe lustig gemacht hat. Das waren keine Kinderschuhe (Größe 38  ), recht einfache helle beige Lederschuhe, die womöglich aus den schwarzen Klamotten herausstachen. Wer eine Rosine sucht, der findet sie auch.

Sicher kann man da in der Öffentlichkeit, ob klein oder groß, nie sein. Das gehört dazu und man kann nur lernen, damit irgendwie umzugehen. Von daher ist es schon gut, dass wir hier drüber gesprochen haben. Finde ich.

Floyd Blue

Das mit dem Hänseln und Lächerlich machen kenne ich zu gut von meinen Nasenflötenaktivitäten her. Das Instrument ist übrigens hervorragend geeignet, zu testen, wie offen manche Zeitgenossen wirklich sind...

Ich kenne Gerald einigemaßen gut (Andreas aka Poltergeist eigentlich auch) und weiß ziemlich genau, was er gemeint hat. Wir haben uns darüber schon unterhalten.

Ansonsten möchte ich apfelrockt in seiner Aussage bestärken, was die Verwendung von Sternchen im Wort Gitarre anbelangt. Mich kotzt es zwar nicht an, aber der Witz der Ironie in dieser Sache ist doch nach dreimaliger Verwendung so sehr abgeflacht, dass es nur noch langweilig ist.


Ich möchte auch mal wieder etwas zum eigentlichen Thema sagen, von dem wir ja ziemlich weit weg sind. Ja, das Thema ist nun doch nicht für mich erledigt, da sich immer wieder neue Aspekte ergeben.

Ich denke nicht, dass die Ukulele kommunikativer oder sozialer macht, als andere Instrumente. Das schien vielleicht am Anfang des Booms so, ist es aber inzwischen nicht mehr, weil eine breitere Masse sich dem Instrument widmet. In dieser Masse sind so viele verschiedene Menschen und deren Ansichten vertreten, dass es schon wieder normal wird, sich mit der Ukulele zu beschäftigen. Da will ich auch Shantyman Recht geben, ein Arschloch bleibt ein Arschloch und wird sich nicht wegen eines kleinen Instrumentes ändern. In einem kleineren Rahmen ist es doch deutlich leichter kommunikativer und sozialer zu sein, als in einer unüberschaubaren Anzahl von Leuten.

Das alles ändert aber nichts daran, dass ich gerne hier bin und durch die Ukulele, nach langjähriger Pause, wieder angefangen habe ernsthaft und mit Freude zu musizieren und dass ich durch das Forum (eigentlich nicht nur durch dieses), viele liebe und nette Leute kennengelernt habe, die ich nicht mehr missen möchte. Möglicherweise wäre mir das in einem Modellbahnforum aber nicht anders gegangen, außer das mit dem Musizieren vielleicht. Das ist wahrscheinlich ein Charakeristikum von Interessengemeinschaften...

Hansi

synonyme für kommunikativ = gesprächig, mitteilsam und bedeutungen für sozial = hilfsbereit, mitmenschlich denkend...

so gesehen hab ich noch nie eine kommunikative und soziale ukulele getroffen, aber spaß mit ner uke zu musizieren machts trotzdem.  :mrgreen:
Onward With Bravery

Juttalele

Als ich hier ganz neu war, ist ja erst einige Monate her, traf ich gerade auf die Geschichte der gelöschten Satire zum Thema Tiere, wo der Autor sich verabschiedete und ankündigte, er würde lieber in einem Gitarrenforum schreiben, dabei setzte er dann Sternchen in \"Ukulelen\". Da ich von all diesen Hänseleien überhaupt nichts wusste, wirkte das auf mich einfach nur komisch, weder negativ noch positiv. Und ich brauchte eine Weile, bis ich überhaupt kapierte, was er damit ausdrücken wollte. D. h. es handelte sich hier um einen Insider-Witz, der mir als Noch-Outsider überhaupt nichts sagte.

Was ich in allen Gruppen gefährlich finde, ist die Tendenz, sich über solche Insider-Codes zu verbünden. Es heißt ja auch nicht umsonst, dass Sprache verbindet -- ebenso aber auch aus-schließt.
Kürzlich hörte ich im Radio einen Bericht über eine Schule, in der den türkischen Kindern unter Androhung von Strafe bis hin zum Schulverweis verboten worden war, in der Schule türkisch miteinander zu sprechen. Diesem Verbot waren Pöbeleien vorausgegangen, wo sich türkische Kinder gegen deutsche verbündeten -- und umgekehrt natürlich, deutsche gegen türkische. Die türkischen Kinder nutzten ihren Sprachvorteil gegenüber den deutschen Kindern nun aus. Sie sprachen also laut miteinander in Gegenwart der deutschen Kinder und freuten sich, dass diese nicht verstehen konnten, was sie gerade ausheckten (gegen sie).
Das Verbot bewirkte nun eine Zunahme des Unmutes auch bei den Eltern der türkischen Kinder und nach vielen Diskussionen wurde es wieder aufgehoben.

Mir kam vorhin wieder ein Gedicht in den Sinn von Rainer Maria Rilke. Es heißt, glaube ich, \"an die Musik\" -- und darin heißt es (in etwa, vielleicht sogar wortgetreu, aber da bin ich mir nie sicher, weil mein Faktengedächtnis nicht das beste ist): Du Sprache, wo Sprachen enden.


Dazu ein Zitat von Juliette Alvin:

\"Es wird allgemein festgestellt, dass Musik ein Mittel zur Verständigung ist. In dieser schlichten Wahrheit liegt der ungeheure heilende Wert der Musik, da Krankheit das Ergebnis des Abbruchs der Kommunikation ist.\"

Quelle:
Alvin, Juliette: Musiktherapie. Ihre Geschichte und ihre moderne Anwendung in der Heilbehandlung. München und Kassel, Basel, London: dtv und Bärenreiter, 1984.


Kürzlich las ich im Wikipedia-Artikel \"Hawaiimusik\":

\"In der hawaiischen Sprache gibt es keine wörtliche und genaue Übersetzung für Musik, es existiert allerdings vielfältiges Vokabular um Rhythmen, Instrumente, Stile und Elemente der Stimmbildung genau zu beschreiben.\"

http://de.wikipedia.org/wiki/Hawaiimusik


Das kommt meinem Verständnis von \"Musik\" sehr nahe ... dass kein Wort der Welt das fassen kann, was Musik (für mich) ist.

In diesem Sinne:
















viel Platz für nichts















oder was auch immer:



































...

Floyd Blue

Und Henry Berger ist Schuld daran, dass es so viele hawaiianische Walzer gibt... :mrgreen:

@Juttalele: Ich glaube Dir würde die Musik des Resopal-Seminars gefallen. ;)

Meg

Zitat von: Hansisynonyme für kommunikativ = gesprächig, mitteilsam und bedeutungen für sozial = hilfsbereit, mitmenschlich denkend...

so gesehen hab ich noch nie eine kommunikative und soziale ukulele getroffen, aber spaß mit ner uke zu musizieren machts trotzdem.  :mrgreen:
Ich hab den Titel geändert, damit auch jeder versteht, wie die Frage gemeint ist. Gut so ?

Juttalele

Zitat von: Floyd Blue@Juttalele: Ich glaube Dir würde die Musik des Resopal-Seminars gefallen. ;)

Ich hab das Resopal-Seminar, nein, die Menschen, die sich unter diesem Namen getroffen haben, um gemeinsam zu musizieren und nebenbei einen Film-Apparat laufen zu lassen, der später über einen komplizierten Wandlungsvorgang von Informationseinheiten laufende Bilder mit einer eigenartigen Folge von Klängen und Geräuschen auf youtube beamte, schon gesehen und gehört wie vieles andere auch, ohne jedes Mal dazwischen zu plappern (wer mag es schon, wenn ihm ins Essen gequatscht wird). Und ich hatte nicht den Eindruck, dass ihr dabei ge-fallen seid (Gott sei Dank -- oder nicht?  ) ... ;)

Was ist, das ist. Es ist eben. Und spricht durch sein Hiersein und Wirken. Immer passende Worte zu finden, ist gar nicht so einfach, also Worte, die nicht stören oder verfälschen. Bevor ich also irgendwo etwas sage, von dem ich glaube, dass es missverständlich wirken könnte, schweige ich lieber :)

Floyd Blue

Na, das war aber jetzt recht ausführlich geschwiegen, auf eine Aussage hin, die keine Frage war oder eine Bitte sich zu äußern. ;)


Danke für die Titeländerung Meg!

Juttalele

Zitat von: Floyd BlueNa, das war aber jetzt recht ausführlich geschwiegen, auf eine Aussage hin, die keine Frage war oder eine Bitte sich zu äußern. ;)
Danke für die Titeländerung Meg!

Das, was ich eben schrieb, war selbstverständlich kein Schweigen, aber zur \"Musik\" vom Resopal-Seminar habe ich nichts gesagt, nur zu meinem Verhalten gegenüber den hier von dir veröffentlichten Filmen.

Aber mal direkt zu dir: Ich fühle mich von dir unentwegt missverstanden. Gleichfalls habe ich oft das GEFÜHL, dass du sehr gerne hättest, dass ich mich zu dem, was du hier zeigst, äußere. Deine eigenen Kommentare zu Beiträgen von anderen lauten meist oder sehr oft einfach: grandios, gefällt mir usw. usf. ...
Das ist ähnlich dieser Art, via Facebook zu kommunizieren. Das kann hier und da auch passen und einfach stimmen, meist passt es (zumindest für mich) nicht.
Wenn ich mir dann doch mal die Mühe gemacht habe, auf etwas tiefer einzugehen, waren deine Reaktionen auf das, was ich schrieb, so, dass ich dachte, nun hab ich auch wieder was falsch gemacht, dass er bockig wird. Und wer bockig wird, der zeigt mir damit, dass er etwas nicht mag von dem, was oder wie ich schrieb. Wozu sollte ich mir dann also weiterhin noch Mühe machen, etwas zu kommentieren? Dann gehe ich lieber auf Distanz, denn genau das signalisiert mir jemand, der rumbockt: geh auf Abstand, komm mir nicht zu nahe.

Du musst mir keine Auskunft über was auch immer geben -- auch nicht darüber, was du dir dabei gedacht hast, als du schriebst:

Zitat@Juttalele: Ich glaube Dir würde die Musik des Resopal-Seminars gefallen. ;)

Ich hätte es auch ignorieren können, sicher. Aber Schweigen auf etwas, wo ich direkt angesprochen wurde (@ Juttalele) kann auch missverstanden werden.

Eine echte Frage von dir wäre mir natürlich nicht nur lieber gewesen, sondern auch einfacher zu beantworten, ohne mich erneut in die Nähe deiner Hörnchen zu begeben.

jazzjaponique

Ick versteh hier nur noch Kindergitarre :shock:
und schrammel mal lieber uff meiner Damengitarre, det is mir sicherer

apfelrockt

Zitat von: jazzjaponiqueIck versteh hier nur noch Kindergitarre :shock:
und schrammel mal lieber uff meiner Damengitarre, det is mir sicherer

Is Ammensprache, muss man nicht verstehen.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Floyd Blue

Ich ziehe jetzt mal die Notbremse: Juttalele, ich glaube das würde hier zu weit führen und hat auch wirklich gar nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun. Über persönliche Dinge sollten wir uns lieber auch über persönliche Nachrichten austauschen.

Der Satz: \"Ich glaube Dir würde die Musik des Resopal-Seminars gefallen.\" bezog sich einzig und allein auf Deinen vorausgegangenen Artikel und Deine Aussage zur hawaiianischen Musik.


@Jazzie: Macht nix...

Juttalele

Zitat von: Floyd BlueIch ziehe jetzt mal die Notbremse: Juttalele, ich glaube das würde hier zu weit führen und hat auch wirklich gar nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun. Über persönliche Dinge sollten wir uns lieber auch über persönliche Nachrichten austauschen.

Der Satz: \"Ich glaube Dir würde die Musik des Resopal-Seminars gefallen.\" bezog sich einzig und allein auf Deine vorausgegangenen Artikel und Deine Aussage zur hawaiianischen Musik.


@Jazzie: Macht nix...


Eine Notbremse ist gar nicht nötig, zumindest für mich nicht. Nein, Floyd Blue, ich möchte mich weder hier noch über persönliche Nachrichten darüber mit dir austauschen, weil ich nicht glaube, dass ich damit etwas zu tun habe -- und auch nicht weiter zu tun haben möchte. Ich habe mich eingemischt, das weiß ich wohl, ich habe etwas aufgemischt, weiß ich auch. Und ich weiß auch, wann der Punkt da ist, wo ich mich wieder weg-wische ;)

In diesem Sinne: Gute Nacht!

Ich gehe jetzt meine Hundegitarre stimmen.

Floyd Blue

OK - Alles klar! Ich habe verstanden. Manche Dinge bleiben besser unkommentiert...

gardino

Zitat von: fritz
Zitat von: MegDie Ukulele - sie regt zu Diskussionen und Austausch an wie kein anderes Instrument. ...

ist das wirklich so?

Nein.

Es sei denn, ich hatte die letzten 30 Jahre eine falsche Wahrnehmung. Das würde ich aber nie zugeben, also: nein.