Vergleichstest von 12 Ukulelen

Begonnen von wwelti, 02. Jan 2013, 01:37:15

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wwelti

Danke für euer Feedback!

Es stimmt natürlich, es gibt noch eine Menge interessanter Einsteiger-Ukulelen die nicht in diesem Test vertreten sind. So ist die Flea auf jeden Fall ein tolles Instrument mit super Verarbeitung und guter Einstellung. Definitiv empfehlenswert! Bei den Makalas muß man schon ein bisschen genauer auf die Serienstreuung achten, aber meistens sind die auch in Ordnung. Wie auch immer -- 12 Ukulelen waren schon ganz schön anstrengend, und irgend eine Auswahl musste ich treffen! Einen \"Nach-Test\", um \"alle\" Einsteiger-Ukulelen abzudecken werde ich vorerst nicht machen, das würde wohl auch nicht gelingen... es gibt immer noch eine Ukulele die man dann vergessen hat. ;)

Es war auf jeden Fall eine sehr interessante und lehrreiche Erfahrung.

Eins muß ich noch loswerden: Ich habe gerade mit Guidos Erlaubnis (genauer gesagt hat er mich geradezu aufgefordert) mit einer einfachen Sandfeile (die ich sonst fürs Nägel glattfeilen verwende) an der Ukumele herumgefeilt. Ich konnte es ja kaum glauben, aber man kann so tatsächlich auf einfache Weise ohne das Griffbrett zu zerkratzen die kratzigen Enden der Bundstäbchen sehr schön glätten und das Problem gut in den Griff bekommen. Hätte nicht gedacht daß es so einfach geht! Ich werde das wohl auch noch im Review zur Sprache bringen müssen.

Viele Grüße
  Wilfried

Juttalele

Das kann ich gut verstehen, Wilfried. Das Los eines so ordentlich Arbeitenden ist nun mal, dass seine Leser/innen davon so begeistert sind, dass sie soooooo gerne noch mehr davon hätten -- nimm es also einfach als Lob-Sahne, wenn wir mehr gefordert haben ;)

Meg

Ich hatte die etwas überstehenden Bünde bei meiner teuren Hanika-Gitarre. Da sagte auch jemand: Das darf bei einem so teuren Instrument nicht sein! Der mir befreundete Instrumentenbauer lächelte, als er das sah und sagte auch, ich solle es einfach etwas abfeilen, durch Temperaturveränderungen käme sowas vor und hätte nichts mit der Qualität zu tun.

wwelti

Ganz so einfach sehe ich es freilich nicht. Es gibt immerhin Instrumente die dieses Problem nicht so einfach bekommen. Und wohl nicht bei allen Instrumenten geht das mit dem Abfeilen so problemlos, z.B. bei lackierten Griffbrettern stelle ich es mir ungünstig vor. Ich könnte mal probieren ob es auch bei der Mahimahi möglich ist. Allerdings gehört die Ukulele dem Club, und hier haben wir den Fall daß die Griffbrettkante bis oben lackiert ist. Ob das dann ohne Spuren bleibt?

Ich bin immer noch der Meinung bei einem neuen Instrument sollte sowas eigentlich nicht sein. Klar ist es kein Beinbruch und kann behoben werden  -- aber man möchte ja nicht erstmal feilen, bevor man spielen kann. Zu hohe Saitenlage kann auch leicht behoben werden, aber finde ich ebensowenig angebracht bei einem neuen Instrument.

apfelrockt

wobei es ja auch immer mal sein kann dass so ein Instrument schlichtweg zu trocken gelagert wurde und das Holz minimal geschrumpft ist. Ein Mangel den der Hersteller kaum beeinflussen kann
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Louis0815

Zitat von: stephanHWEs gibt doch genügend Informationen, wie man mit Ukulelen in diesen Preisregionen verfahren muss, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Youtube bietet etliche Anleitungen.
Mehrere Testszenarien in diesen Preisregionen sind in meinen Augen verschwendete Energie.
Unrepräsentativ, da die Serienstreuung enorm ist.
In den seltensten Fällen ist es eine Empfehlung, diese Ukulelen `out of the box´ zu spielen.
Da ist Hilfe zur Selbsthilfe gefragt, und das (wage ich mal zu behaupten) ist nicht Wilfrieds Thema.
Da bin ich ganz bei dir, je niedriger der Preis desto größer die Streuung. Darauf wollte ich auch nicht hinaus, die 5-zillionste Kaufberatung braucht sicher niemand.
Meine Idee war eher, in das Gesamtvideo noch ein paar \"Billigmodelle\" einzubauen (quasi als abschreckende Beispiele) - eine detaillierte Einzelvorstellung kann man sich dann bei Bedarf bei Youtube aussuchen. Ich erinnere mich noch an meine Anfänge, da hätte ich mir genau so eine Übersicht gewünscht: direkter Vergleich, der gleiche Spieler, die gleichen Noten; auch mit Kopfhörern am PC bekommt man da einen Eindruck, was klingt und was nicht. Und dann überlegt man sich nochmal, ob man nicht doch noch ein paar Euro mehr zusammenspart und mit einem besseren Instrument anfängt.

Allerdings habe ich auch volles Verständnis, wenn Wilfried genug vom Testen hat. Aber wünschen darf man ja mal..... :mrgreen:
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

Linho

Zitat von: louis0815Meine Idee war eher, in das Gesamtvideo noch ein paar \"Billigmodelle\" einzubauen (quasi als abschreckende Beispiele) - eine detaillierte Einzelvorstellung kann man sich dann bei Bedarf bei Youtube aussuchen.
Genau so ist es doch? Im Vergleich kommt ja die 30-Euro-Korala vor.  :)

stephanHW

#37
Zitat von: louis0815quasi als abschreckende Beispiele

Diese Instrumente sind tatsächlich oft  keine Empfehlung für Einsteiger. Sind sie jedoch gut eingestellt und mit guten Saiten bespannt, kann man mit ihnen sehr viel Freude haben. Nicht ohne Grund haben z.B. die Delfine so viele Freunde, da ist Termi nicht allein. Meine hellblaue Delfin war mir die liebste Campingukulele, bis sie geklaut wurde. Die Intonation war nahezu perfekt und sie ließ sich am leichtesten von allen meinen Sopranukulelen spielen. Der Plastikkorpus gab dem Ton ein wundervolles Timbre.
Nur musste ich ein wenig nachbessern, was etwas Erfahrung erfordert, die viele Anfänger i.d.R. nicht haben.
Viele verzweifeln an den Intonationsproblemen und verlieren schnell den Spaß am Instrument.

Grundsätzlich stehen mir also mehrere Wege offen:

Ich eigne mir einige handwerkliche Fähigkeiten und etwas Werkzeug an und behebe die Probleme.
So kann ich viele Instrumente, die relativ ordentliches klangliches Potential haben, nutzbar machen.
Insbesondere sinnvoll, wenn z.B. für Unterricht/Musikerziehung größere Stückzahlen gefragt sind.
Auch der kleine UAS-Anfall zwischendurch kann so mal Budgetschonend gedämpft werden.

Ich verstehe, das die Herstellungskosten (nicht nur) dieser Instrumente Größenordnungen geringer sind, als der Preis, den ich bezahlt habe und passe meine Erwartungen den Realitäten an. Ich lasse die o.g. Arbeiten von einem Fachmann machen und kalkuliere den Mehrbetrag für ein dann sauber intonierendes Instrument mit in mein Budget ein.

Ich investiere etwas mehr Geld und suche mir ein Instrument aus, das sowohl klanglich als auch bezügl. Verarbeitung und Intonation etwas vielversprechender daherkommt.
Nach meiner Erfahrung verbessern sich Intonationsprobleme nicht zwingend proportional zum Preis (aber es hilft).
Händler, die ihre Ware vor der Versendung prüfen u. ggf. nachbessern, sind da gefragt.

Ich beklage weiterhin die schreckliche Qualität von 30Euro Instrumenten.

wwelti

Was mich bei dieser Korala verblüffte war daß sie eigentlich ab Werk gut spielbar war. Nicht kratzig, keine zu hohe Saitenlage, kein Schnarren, selbst die Intonation schon durchaus brauchbar. Da hat niemand nachgearbeitet. Ich werde da demnächst noch bessere Saiten drauftun, und mal schauen wie sie dann klingt. Nur der Riß stimmt mich nachdenklich.

LokeLani

#39
ich habe ja auch mal so einen Vergleich mit 7 Ukulelen gemacht. Mein Aufnahmeequipment ist nicht so gut, das Video natürlich kein Vergleich mit jenem von Wilfried.
http://www.youtube.com/watch?v=DrSzhrS7dVM

apfelrockt

Zitat von: stephanHWIch beklage weiterhin die schreckliche Qualität von 30Euro Instrumenten.

Ich habe zwei Ukulelen. Eine Makala Sopran, damals von Maik gekauft und eine Cigar Box von Hans. Ok die Cigar Box von Hans its quasi Custom made und somit aussen vor. Aber die Makala war perfekt eingestellt und mit Aquila Saiten bespannt. Was ich sagen will ist dass all die die meinen sie müssten den letzten Euro einsparen und dann auf den Billig Anbieter XY hereinfallen kommen anschliessend her und klagen ihr Leid. Dabei haben die meisten sich vorher hier im Forum schlau gemacht und hätten ja auch, vielleicht für ein paar Euro mehr (die sie anschliessend sowieso in bessere Saiten investieren) bei einem Händler aus dem Forum kaufen können.
Wir reden jetzt zwar den thread irgendwie kaputt, finde aber das gehört auch zum Thema preiswerte Einsteigeruke.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

ukelmann

wwelti> Empfehlungen

Ich war etwas verblüfft, dass die Uluru vor der Ukumele Akazie Sopran als Empfehlung genannt wurde, wo ich deren Klang über die Kopfhörer auch als ausgezeichnet empfand. Warum diese (leichte) Bevorzugung? Verarbeitung/Neutralität im Klang der Uluru?
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Juttalele

#42
Ich finde Stephans Einstellung sehr sinnvoll. Klar, man könnte immer sagen: Spar ein bisschen, kauf dir was \"Besseres\", das mag auch für den ein und anderen passen. Aber es gibt nach wie vor Leute, die haben tatsächlich so gut wie nix übrig für Kulturgüter, die kommen grad mal so über die Runden -- aber dafür auch mehr Zeit. Wenn sie durch Anleitungsvideos wie jene von Stephan gezeigt bekommen, wie sie mit wenig Mitteln allein durch ihr eigenes Handwerk etwas verbessern, aufwerten können -- entwickeln sie ein viel innigeres Verhältnis zu ihrem Instrument, wie eigentlich bei allem, wo man selbst etwas gebaut, gebastelt, gebacken, gekocht ... hat.

Ähnlich ist es doch auch bei den Cajons. Das waren früher mal Transportkisten für Fische und Orangen, von peruanischen Sklaven benutzt, denen man ihre Trommeln weggenommen hatte. Heute gibt es da die tollsten Modelle aus diversen Hölzern in Geschäften zu kaufen. Gleichfalls aber auch Projekte in Schulen wie z. B. Hamburg Horn, wo die Schüler selbst Cajons bauen aus einfachen Hölzern mit einfachsten Mitteln, woraus sich sogar eine Schülerfirma entwickelt hat. Die haben doch zu ihren Instrumenten ein völlig anderes Verhältnis als hätten sie es einfach gekauft oder geschenkt bekommen.

Und wenn man sich mit all den Basteleien befasst, macht man sich Gedanken über die Zusammenhänge, lernt gleich noch ein wenig Mathe und Physik und Akustik und Holzkunde und und und ...

Von daher tendiere ich nicht unbedingt dazu, abschreckende Beispiele zu demonstrieren, sondern sich auf das Konstruktive zu konzentrieren, also aus wenig mehr machen bzw. das Beste rausholen. Dabei kann man auch einen motivierenden Ehrgeiz entwickeln.

Meg

#43
Ich habe mir soeben nochmal das Video angesehen. Und möchte Wilfried nochmal ein ganz großes Kompliment machen und ein genauso großes Dankeschön für seine Mühe und seine Arbeit und seine Zeit, die er uns schenkt, sagen.  :D

stephanHW

#44
@apfelrockt
Zitat von: stephanHWIch beklage weiterhin die schreckliche Qualität von 30Euro Instrumenten.
Ich hoffe, dir ist die Ironie letzterer Option nicht entgangen.

Ich denke, wir sind durchaus noch beim Thema. Es geht ja letztlich um Hilfen und Empfehlungen für Menschen, die sich der Ukulele zuwenden wollen.

Auch ein optimiertes Instrument aus zweiter Hand ist wirklich eine sehr gute Wahl. Das wird oft übersehen.
Die Ukulelen sind dazu i.d.R. eingespielt und sprechen ganz anders an, als ein fabrikneues Instrument.
Interessante Ukulelen sind Dank UAS eigentlich ständig im Forum erhältlich.
Möglicherweise muss man jedoch erst mal alle Fehler mitmachen, um gute Instrumente schätzen zu lernen.