Zertifiziertes Holz?

Begonnen von bluesharpfan, 05. Mär 2013, 09:58:02

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bluesharpfan

Aloha,
Habe gerade meine erste Uke bestellt, bin also noch ganz neu dabei. Was mich beim Surfen gewundert hat, ist dass auch bei den Markenherstellern kein Wort zu den verwendeten Hölzern verloren wird, oder habe ich da was übersehen? Ich meine, Ukulelen sind zwar von der Größe nicht zu vergleichen mit einer Gartenbank, aber es würde mich schon interessieren, aus welchen Quellen die tropischen Hölzer stammen. Und für ein Instrument mit einem FSC-Siegel würde ich durchaus ein paar Euro mehr auf den Tisch legen. Heute noch das hier in der Zeitung gelesen:
\"Bis zu 90 Prozent der Abholzung von Tropenwäldern sind [...] in den Händen organisierter Banden\".
Das muss man ja nicht unbedingt unterstützen...
Hat sich jemand von euch schon mal damit auseinandergesetzt?

UkeDude

#1
Ja es wurde hier schon ein paar Mal drüber diskutiert und hat einen Schwanz sinnloser Diskussionen nach sich gezogen. :D

Ich denke das wirst Du nur bei den Herstellern nachfragen können.  Z.B. ein Hr. Pfeiffer von Brüko kann Dir genau sagen von welchen Baum das Holz Deiner Ukulele Stammt. Wenn Du ein Tropen Holz kaufst in Form einer Ukulele musst Du wahrscheinlich damit leben müssen nicht zu wissen woher das Holz stammt bzw das es nicht mt einem FSC Siegel behaftet ist. Wo dann auch wieder die Sinnhaftigkeit eines solchen Siegels im Raume steht.

Du siehst man kann vortrefflich über solche Themen diskutieren und seine Standpunkte darlegen. Eine Antwort wie der Hersteller bietet FSC Ukulelen an, wirst Du nicht bekommen. Außer eben bei Brüko z.B.  :D

TERMInator

Zitat von: UkeDudeZ.B. ein Hr. Pfeiffer von Brüko kann Dir genau sagen von welchen Baum das Holz Deiner Ukulele Stammt.
Das gilt halbwegs für die Stämme etc, die er in den letzten Jahren eingekauft hat.
Der Großteil der \"außergewöhnlichen/exotischen\" Hölzer lagert seit Jahrzehnten und wurde von ihm vom Vorgänger übernommen. Zumindest hat er es so erzählt...

jazzjaponique

#3
und so oder ähnlich wird das bei vielen andern Herstellern sein und dieser ganz Gütesiegel Kram ist doch eh nur Augenwischerei.

Benutzername

Sagen wir mal du findest ein Instrument auch asiatischer Fertigung mit dem begehrten Siegel. Ich hinterfrage dann schon mal wer das in China kontrolliert, wie kontrolliert wird und ob das Siegel nicht einfach nur ist was es ist, nämlich ein Aufkleber, den jeder auf seine Produkte pappen kann, um sie für mehr Geld verkaufen zu können. Bei Möbeln sieht man inzwischen so viele dieser Siegel dass ich mir nicht vorstellen kann dass ein Hersteller der sein Holz sonst wo her bekommt nicht zumindest in große Versuchung kommt, das Siegel auf seine Möbel zu pappen. Genau so geschieht es schon lange mit GS Symbolen, CE Kennungen und TÜV Siegeln.

Wenn ich ein Instrument mit so einem Siegel sähe würde ich mich fragen:
-Ist das Siegel echt?
-Ist das ganze Instrument aus FSC Holz oder vielleicht nur der Steg?
-Wer hat wie genau kontrolliert?
-Wird vielleicht einfach nur Geld mit einem Aufkleber verdient?

howein

#5
Ich finde es sehr positiv, wenn man sich Gedanken um die Umwelt und die Menschen, um Resourcen und Entsorgung, um vernünftige Ernährung und allgemein um vernünftiges Leben macht. Vor allem wenn man nicht nur redet sondern auch sein eigenes Leben danach ausrichtet, auf Dinge verzichtet die zwar \"in\" sind, schön und bequem aber unnötig sind, und schon durch Resourcenverbrauch und Entsorgungsprobleme Schaden anrichten.

Ich finde es absolut negativ, wie es schon seit einiger Zeit speziell in Deutschland läuft. Dass permanent alles und jedes hinterfragt und diskutiert und schlechtgeredet wird bis zum Überdruss ... und ohne jedes verwertbare Ergebnis. Wenn ich mir ansehe wie viele Säue da fast ununterbrochen durchs Dorf getrieben werden ... wenn man das alles ernst nimmt, muss man sich still in eine Ecke setzen und sterben, denn man kann nicht mehr essen, wohnen, leben ... ALLES ist schädlich oder zumindest problematisch ... und sich am besten in einem selbstgewebten und mehrfach recycleten Kartoffelsack irgendwo verscharren lassen ... natürlich ohne Grabstein ... und bitte den Boden vorher noch auf Schadstoffe untersuchen lassen ...

Das Schlimme ist, dieses Dauerfeuer stumpft ab ... man kanns nicht mehr hören ... und die wirklich wichtigen Probleme, gerade auch bei uns selber, gehen darin unter ...

Kiri

Man kann schon vieles in der Richtung tun und wenn jeder nur das ihm mögliche tun würde und sich Gedanken machen würde, sähe es auf unserer Erde schon ein klein bisschen anders aus.
Für mich kommt kein Tropenholz in Frage, Siegel hin oder her. Ich esse auch möglichst nichts, worin Palmöl verwendet wird, denn die Urwälder weichen auch Palmölplantagen.
Ob Koa oder Mango auch ein geschütztes Tropenholz ist, da müsste ich mich erkundigen, das weiß ich nicht.

Benutzername

Ich will nichts schlecht reden, aber etwas zu hinterfragen ist gut, es werden zu viele Lügen aufgetischt.
Was bringt zertifiziertes Holz, wenn daraus Möbel gemacht werden und man sich alle paar Jahre neu damit einrichtet?
Nachhaltigkeit bedeutet nicht einfach irgendwo einen neuen Baum zu pflanzen wenn man einen abholzt. Tut man das, hat man nach einer Weile eine Holzplantage mit lauter jungen, dünnen und keinen Wald. Ein FSC Siegel beruhigt nur den Konsument, damit er alle Jahre wieder neues Zeug kaufen kann und deswegen kein schlechtes Gewissen haben muss.
Nachhaltigkeit ist etwas Anderes. Nachhaltig ist es ein anständiges Möbelstück zu kaufen, das man aufarbeiten kann, damit es lange hält.
Bei Ukulelen sehe ich kein Problem, ich habe noch keine gesehen, die wegen Altersschwäche nicht mehr spielbar gewesen wäre. Für so ein langlebiges Produkt kann man auch ruhig mal einen Baum fällen.
Will man eine Ukulele, die nicht aus bedrohten Hölzern gemacht ist, schaut man sich einfach nach einem entsprechenden Instrument um.
Ich besitze zwei solcvhe Instrumente. Einmal eine Ahorn Brüko und eine APC aus Akazie. Beide Hölzer gibt es noch in Hülle und Fülle, die müssen auch keine Ozeane überwinden um bei mir als Ukulele an der Wand zu hängen.

Die wahre Gefahr für die Wälder ist die schlechte Qualität und damit einher gehende Kurzlebigkeit der Produkte die aus dem Holz hergestellt werden und der Trend immer etwas Neues besitzen zu müssen, das dem aktuellen Design Trend entspricht.
Billigem Scheiß gehört die Zukunft. An einem langlebigen Produkt, das nur ein mal gekauft werden muss ist für den Massenmarkt nicht genug Gewinn drin. Es scheint, als ließe sich nur in einer Wegwerfgesellschaft genug Geld verdienen.

Ukulelendackel

Zitat von: BenutzernameBei Ukulelen sehe ich kein Problem, ich habe noch keine gesehen, die wegen Altersschwäche nicht mehr spielbar gewesen wäre. Für so ein langlebiges Produkt kann man auch ruhig mal einen Baum fällen.
(...)Die wahre Gefahr für die Wälder ist die schlechte Qualität und damit einher gehende Kurzlebigkeit der Produkte die aus dem Holz hergestellt werden und der Trend immer etwas Neues besitzen zu müssen, das dem aktuellen Design Trend entspricht.
Billigem Scheiß gehört die Zukunft. An einem langlebigen Produkt, das nur ein mal gekauft werden muss ist für den Massenmarkt nicht genug Gewinn drin. Es scheint, als ließe sich nur in einer Wegwerfgesellschaft genug Geld verdienen.

Ich sehe es genauso wie Du! Das hat alles auch etwas mit Suffizienz, um einen aktuellen \"Modebegriff\" in die Runde zu werfen, zu tun.