Anfängerfrage: Fingerhaltung

Begonnen von Pamphilus, 11. Mär 2013, 09:50:04

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wwelti

Da gebe ich Linho im Prinzip recht. Es gibt ja keine \"Haltungspflicht\". Der einzige Grund warum ich immer auf senkrechtes Aufsetzen der Finger hinweise ist, weil viele Anfänger wie gesagt im \"Extrem-Schwiegermuttergriff\" verharren und sich wundern warum sie kaum einen Akkord sauber zum Klingen bringen. Da ist es zumindest nützlich wenn man sich bewusst ist, daß man durch eine hohe Handhaltung eine sehr viel höhere Bewegungsfreiheit erhält.

Das soll nicht heißen daß man nun zwanghaft in dieser Haltung verharren soll! Damit wäre die Bewegungsfreiheit nämlich wieder doch unnötig eingeschränkt. ;)

Gruß
  Wilfried

Lelchen

Pamphilus, vielleicht gibt es in deiner Nähe einen Stammtisch o.ä., wo du unterschiedliche Greifhandhaltungen live beobachten/ausprobieren bzw. Tipps an Ort und Stelle nachvollziehen kannst?
Evtl. findest du hier etwas Passendes.

Louis0815

Noch eine beliebte Fehler- und Schmrezursache: zu fest greifen.
Die Saiten müssen keineswegs unbedingt bis auf das Griffbrett durchgedrückt werden, meistens reicht schon viel weniger Kraftaufwand, um einen sauberen Ton zu bekommen. Probier einfach mal aus, mit wie wenig Druck ein Ton schon sauber klingt. Und wenn du es dann schaffst, dich an diesen wenigen Druck zu gewöhnen tun dir auch die Finger nicht mehr so schnell weh.
Entscheidend für den sauberen Ton ist lediglich, dass die Saite sauber auf dem Bundstäbchen aufliegt, mehr Kraftaufwand ist eigentlich überflüssig (kann aber manchmal zum Festhalten der Ukulele erforderlich sein)
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

wwelti

Gut daß Louis das erwähnt hat, vielen Dank dafür... Ich predige das ja eigentlich auch immer, hab\' diesmal aber nicht dran gedacht :mrgreen:

bg4strings

Dachte auch erst, dass das wwelti schreibt :o) Meine Erfahrungen rühren vom Bass her, wo ich grundsätzlich den Daumen in wwelti-Lage habe. Das ist bequemer und gibt einem viel mehr Möglichkeiten. Bei der Uke habe ich dann aber große Probleme mit der Kontrolle des Halses, weshalb ich mir zunächst angewöhnt habe, Griffe wie 1402 oder 1114 im Schwiegermuttergriff zu greifen. Da fällt mir dann aber ein Wechsel beispielsweise zu 2220 extrem schwer.
Wie kann man die Ukulele kontrolliert halten, wenn man nicht mit einem Bauch gesegnet ist? Das scheint mir die wichtigere Frage...

wwelti

Mit einem Gurt.

Manchmal sollte man einfach persönliche Eitelkeiten ausblenden (\"Mit Gurt spielen sei nicht schick oder stilvoll\").

bg4strings

Bin da unvoreingenommen. Hab aber ja im Sitzen schon das Problem... Ich werds mal probieren...

Pamphilus

@ louis:
Danke für den Tipp, ich stelle fest, daß ich in der Tat dazu neige, ziemlich fest zu greifen, insbesondere, wenn der Akkord nicht sauber klingt. Aber ich merke auch schon, wie meine Fingerspitzen unempfindlicher werden.

Mit dem Daumen bin ich immer noch unentschlossen. Ich hab gestern alles mal durchprobiert und finde den Schwiegermuttergriff für Akkorde am einfachsten. Wenn ich den Daumen hinten auf den Hals lege, kann ich allerdings besser einzelne Saiten anschlagen, wobei ich den Daumen immer am Hals entlang (also mehr oder weniger parallel zu den Saiten) legen muß. Quer (parallel zu den Bünden) geht gar nicht, da hab ich das Gefühl, die Ukulele nicht richtig halten zu können.

Frolicks

Ich denke auch, dass es für den Anfang ok ist, sich im Schwiegermuttergriff (wieso heißt der eigentlich so...?) ans Saiten-Greifen zu gewöhnen. Mit der Zeit und spätestens mit den erste Barree-Griffen wird es sich nicht vermeiden lassen, auch die Handhaltung zu ändern, bzw den Daumen hinter den Hals zu schieben, wie wwelti es oben zeigt. Aber es ist auf jeden Fall gut, sich da Schritt für Schritt hinzuarbeiten.

Und natürlich hilft es, sich auch einfach auf Youtube mal andere Spieler (Amateure und Profis) anzugucken, um zu sehen, wie die das so machen.


Was ich aber gar nicht verstehe, ist, wie du mit einem so schräg gestellten Daumen, fast parallel zu den Saiten, überhaupt noch spielen kannst. Aber ich finde auch, solange du damit klar kommst, ist es in Ordnung. Mit zunehmender Übung wirst dann auch merken, wo du mit deiner Methode nicht so gut klarkommst.
I plink, therefore I am.

howein

#24
Wenn ich immer lese, jeder kann das machen wie er will, dann hört sich das immer toll an und ist ein schönes Alibi ...  ;)
(Gilt übrigens für die Gitarre genauso, daher kenne ich die Problematik etwas, auch da herrscht schon lange \"Narrenfreiheit\" wenn man nicht grad streng klassisch spielt). Das ist soweit auch in Ordnung, wenn man nur bestimmte einfachere Sachen spielt. Aber sowie es anspruchsvoller wird, ist Daumen hinten gegenüber den Greiffingern ein Muss - nicht weil böse Menschen es vorschreiben (und man natürlich demonstrativ das Gegenteil machen muss), sondern weils nicht anderes geht ... es hat seinen Grund dass Klassik überwiegend so gepielt wird ...  :)

Ich selber hab da auch schon einige Experimente durch, auch weil ich überwiegend autodidaktisch gelernt habe. Und meine Erfahrung ist: Es ist wesentlich schwieriger und unangenehmer, sich falsche Haltungen wieder abzugewöhnen wenn man dann doch merkt dass es so nicht weiter geht, als gleich die richtige zu lernen. Bzw. beide parallel, um bei Bedarf jederzeit von der einen in die andere wechseln zu können, auch während des Spiels - es gibt nicht DIE eine richtige Handhaltung für alle Fälle ... Auch wenn das nicht der bequeme Weg ist ...  :D

Louis0815

Zitat von: PamphilusQuer (parallel zu den Bünden) geht gar nicht, da hab ich das Gefühl, die Ukulele nicht richtig halten zu können.
Eigentlich brauchst du die linke Hand (fast) nicht, um die Ukulele zu halten - das übernimmt der rechte Unterarm, mit dem die Uke (in der Armbeuge) gegen den Brustkorb gedrückt wird. Die Schlagbewegung kommt nur noch aus dem Handgelenk, nicht aus dem ganzen Arm wie bei der Gitarre.
Und wenn das Instrument erstmal mit rechts gehalten wird, musst du mit links nur noch den Hals ganz sachte unterstützen damit er nicht runterfällt - schon klappt\'s auch mit der \"klassischen\" Daumenhaltung.

Und wie Wilfried schon sagte: zur Unterstützung darf gerne auch angegurtet werden. Ob das nun mit Ukeleash oder Magnetgurt oder Schnürsenkel passiert, ist reine Geschmackssache. Hauptsache es hält.
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

Ukulela

Hier hat der \"Ukulele Mike\" ein paar gute Tips zum Thema:

http://www.youtube.com/watch?v=pJme1gtN1SM

LG Ukulela