Tenorgitarre - ein \"anderes Instrument\" oder doch nicht?

[Poltergeist]

In den 30er Jahren hat man Tenorgitarren gebaut. Das waren viersaitige Gitarren, die entweder Mandolinenstimmung (c-g-d-a) oder \'Ukulelenstimmung (d-g-h-e) hatten.

Eine interessante Seite zu dem Thema gibt es unter www.tenorgitarre.de

Leider gibt die nicht wirklich eine Antwort auf die Frage, wo jetzt genau der Unterschied zwischen Tenorgitarre und Bariton\'ukulele ist. Also geb ich die Frage mal ans Forum weiter. Haut in die Tasten!

[vinaka]

Nach den Bildern scheint mir die Mensur eine Gitarrenmensur zu sein. Gleich wie beim Tenor-Banjo. Auch da sind zwei Stimmungen möglich.

[WS64]

Ich denke der Unterschied liegt in den Saiten, Stahl bei Tenorgitarre.
Die von Dir genannte Seite bestätigt im Übrigen hier meine Theorie das Kirk Tenorgitarre spielt:

[fritz]

soviel ich weiß ist das vom konzept her eine \'gitarre\' für tenor-banjo-spieler.
andersrum gibt es auch ein 6-saitiges guitar-banjo für gitarristen.

[Earlyguard]

Da sieht man mal wie fließend die Übergänge zwischen Baritonukulele und Gitarre tatsächlich sind.

Sind wohl doch Geschwisterchen...

Viele Grüße
Thomas

..

[RISA]

Geschichtlich war das in etwa so: Vor der Erfindung des Tonabnehmers war das Banjo das einzige Saiteninstrument, welches sich gegen Bläser, Klavier etc. von der Lautstärke her durchsetzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt gab es praktisch nie Gitarren in den Ensembles. Mit der Erfindung der E-Gitarre war dann das zu perkussive Banjo sehr schnell auf dem Rückmarsch. Allerdings gab es eine Menge Spieler, die nur mit Quintenstimmung (wie beim Tenor-Banjo) spielen konnten. Und so wurde die Tenor-Gitarre geboren, welche meist CGDA gestimmt war und somit von Banjo-Spielern beherrschbar war. Als die Generation der Banjo-Spieler ausstarb, war auch die Tenor-Gitarre wieder auf dem Rückmarsch. Heute gibt es nur noch sehr wenige Liebhaber, die diese Instrumente spielen und noch weniger, die sie bauen. Einer davon ist mein Freund Joel Eckhaus von Earnest Instruments http://www.earnestinstruments.com/guitars.html

[Poltergeist]

Im Grunde genommen bringt uns das zu den Fragen: Wann ist ein Instrument eine \'Ukulele und wann nicht?  Macht es die Stimmung? Die Größe? Das Material der Saiten? Haben wir hier im Board uns eigentlich jemals auf eine Definition geeinigt? Ist meine Mandola, die ich auf \'Ukulelenstimmung gebracht habe, jetzt schon eine \'Ukulele? Oder wäre sie es, wenn ich Nylonsaiten draufmache? Müssen wir vielleicht das ganze Forum dicht machen, weil  wir überhaupt nicht sagen können, was eine \'Ukulele denn wirklich ist?

@WS64: Im Film schien mir das Instrument deutlich kleiner als eine Gitarre zu sein.

[WS64]

@WS64: Im Film schien mir das Instrument deutlich kleiner als eine Gitarre zu sein.

Da bin ich mir nicht sicher. Aber eins was ich genau: Das Hemd ist das gleiche. Und ich kann mir kaum vorstellen das er das nochmal angezogen hat, von daher denke ich das das Photo aus der Dreharbeiten zeit stammt und dahre wohl auch das Instrument das gleiche sein sollte.

[RISA]

Die Definition von Instrumenten ist sicherlich nicht immer ganz einfach und eindeutig. Nach vielen Versuchen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sie es auch nicht sein muss. Es ist einfach das, für das ich es halte. Vielleicht kennt Ihr das einfache Spiel: Definiere \"Loch\"! Und Du findest immer ein Loch, welches in die wie auch immer geartete Definition nicht passt, weil ein Loch eine Vertiefung, ein Durchbruch, länglich, rund, ausgefranst oder wie auch immer aussehen kann, so dass ein Knopfloch, ein schwarzes Loch, ein Zahnloch oder ein Schallloch niemals so richtig in ein und die selbe Definition passen und sich manchmal von Delle und Vertiefung nicht klar abgrenzen lassen. Warum sollte es bei der Definition von Ukulelen leichter sein.

[Poltergeist]

Also ist eine Tenorgitarre DOCH eine \'Ukulele, wenn ich mir das nur stark genug wünsche?  :mrgreen:

[vinaka]

Die Definition von Instrumenten ist sicherlich nicht immer ganz einfach und eindeutig. Nach vielen Versuchen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sie es auch nicht sein muss. Es ist einfach das, für das ich es halte. Vielleicht kennt Ihr das einfache Spiel: Definiere \"Loch\"! Und Du findest immer ein Loch, welches in die wie auch immer geartete Definition nicht passt, weil ein Loch eine Vertiefung, ein Durchbruch, länglich, rund, ausgefranst oder wie auch immer aussehen kann, so dass ein Knopfloch, ein schwarzes Loch, ein Zahnloch oder ein Schallloch niemals so richtig in ein und die selbe Definition passen und sich manchmal von Delle und Vertiefung nicht klar abgrenzen lassen. Warum sollte es bei der Definition von Ukulelen leichter sein.

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Wie das Ding auch heißt - wenn es Spass bringt, dann ist es in Ordnung. Eine Ukulele hat vier Saiten,
und wir wollen doch nicht päpstlicher als der Papst sein. Mein altes Tenorbanjo ist für mich auch eine Ukulele.

[wwelti]

Also ist eine Tenorgitarre DOCH eine \'Ukulele, wenn ich mir das nur stark genug wünsche?  :mrgreen:

Ich denke genau so ist es. Wenn man stark genug wünscht passt es sogar bei Baßgitarren (siehe UOoGB)

[fritz]

auf der aktuellen cd von kate rusby (awkward annie) werden tenorgitarren bei mehreren stücken eingesetzt, sogar eine ukulele kommt vor.
nicht nur für folkies: sehr hörenswert.

[RISA]

Es gibt übrigens noch eine Firma, die eine Tenor-Gitarre zum erschwinglichen Preis in Serie baut. Ich hatte schon von Joel Eckhaus von Earnest berichtet, aber das sind handgebaute, relativ teuere Instrumente. Die Firma Goldtone baut eine Tenor-Gitarre unter $600,-. Ob sie Ihr Geld wert ist, kann ich nicht sagen, da ich sie noch nicht gespielt habe. Ich kann nächst Woche auf der Messe mal schauen, ob ich das Instrument mal anspielen kann:

http://www.goldtone.com/products/details/w/instrument/99/TG-18-Tenor-Guitar