Niedrigere Saitenlage bei Brüko Nr.6

Begonnen von Earlyguard, 06. Jan 2008, 14:00:21

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Earlyguard

Wie hier bereits erwähnt, würde ich seeehr gerne die Saitenlage niedriger haben, für meinen Geschmack ist die Saitenlage nach
Auslieferung viel zu hoch...  (aber das ist wohl Geschmackssache und wird von vielen sicher anders gesehen) - leider hat meine
6er den \"Standardsteg\" ohne Stegeinlage. D.h. es ist wohl recht aufwändig, diesen fachmännisch herunterzuschleifen oder??
Ich glaube wwelti hat das mal selbst gemacht... würdet Ihr mir davon abraten? Oder ist das etwas, das man selbst hinkriegen
kann? Wenn ja: womit?? Wieviel darf der Steg heruntergeschliffen werden um am 12. Bund z.B. eine um 1 mm niedrigere Saitenlage
zu erzielen? Gibt\'s da eine Formel für???

Vielen Dank für Eure Antworten!

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Ukebass

#1
Hallo Thomas,
bei Brüko selber wird der Steg ein Stück abgefeilt, genaugenommen die kleine schräge Fläche, auf der oben die Saiten aufliegen. Also eine feine Holzfeile auf die schräge Fläche plan auflegen und Schritt für Schritt herunterfeilen. Líeber öfters kontrollieren und an die Lieblingshöhe herantasten. Der Übergang von gut auf versaut ist fließend. Regeln gibt es nicht unbedingt, da alles vom Instrument, den verwendeten Saiten (Saitenzug, Saitenausschwingung)  und auch von der Spielweise abhängt.
Gruß Michael

Earlyguard

Vielen Dank Michael. Allerdings müsste ich doch wohl vorher (!) genau wissen, um wieviel
der Steg abgefeilt werden darf... oder? :shock: ... :roll: \"Try and error\" mach ich lieber nicht,
da ist mir die schöne Brüko zu schade für! ;)

Um beim Beispiel 1 mm niedriger am 12. Bund zu bleiben: wieviel darf beim Steg abgefeilt werden?

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Ukebass

#3
ZitatUm beim Beispiel 1 mm niedriger am 12. Bund zu bleiben: wieviel darf beim Steg abgefeilt werden?

Theoretisch etwas mehr als 1 mm. Ich weiß nur, daß sich die Instrumentenbauer auch langsam herantasten, denn es gibt viele unbekannte Faktoren. Wenn die Saitenlage sehr hoch ist, kann man schon ein Stück herunterfeilen, aber was ist eine hohe Saitenlage? Im Endeffekt gehört schon etwas Erfahrung dazu, die Saitenlage richtig einzuschätzen und dann zu entscheiden, wieviel man zunächst wegnehmen kann.
Aber nur Mut, denn ich denke nicht, daß der Herr Pfeiffer etwas dagegen hat, dir eine neue Nr6 zu verkaufen ;) .

Gruß Michael

wwelti

Wenn ich nochmal meinen Senf dazu abgeben darf:

Ich persönlich finde die Saitenlage der Brüko ab Werk nicht am Steg, sondern am Sattel zu hoch. Natürlich ist es viel diffiziler die Sattelschlitze präzise zurechtzufeilen. Aber es lohnt sich meiner Meinung nach sehr. Spielbarkeit und Intonation verbessert sich spürbar.

Perfekt ist die Saitenlage am Sattel dann, wenn sie genauso ist wie bei einem Nullbund. Ich nehme ein Metallstück mit der richtigen Dicke zu Hilfe um die richtige Höhe zu treffen beim Feilen. Vorsicht! Es passiert sehr leicht daß man zu weit feilt, dann schnarrt\'s. Weiterhin ist es eine kleine Wissenschaft für sich, die Schlitze so zu feilen, daß die Saite nicht im Schlitz schnarrt, aber trotzdem gut gleitet. Daher rate ich jedem der sowas selbst machen will erstmal Erfahrung mit Schaepe\'s oder ähnlichen günstigeren Uken zu sammeln ;) ... vor allem ist bei der Schaepe das Ersetzen des Sattels einfacher als bei der Brüko (finde ich ;) ).

Viele Grüße
  Wilfried

Earlyguard

Danke für Eure Antworten! Ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher ob ich wirklich selbst Hand anlegen soll... :roll:

Ich glaub ich lass da lieber Profis ran...  8)

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Ukebass

Zitatdann evtl die saitenschlitze etwas vertiefen falls das nicht ausreicht, mit abgebrochenem laubsägeblatt.

Kann man machen, aber dann ist nicht berücksichtigt, daß jede Sattelkerbe, entsprechend der Saite, seine eigene Breite haben muß, um die Saite sauber zu führen und doch nicht einzuklemmen. Zudem muß die Sattelkerbe die richtige Neigung haben. Diese exakten Arbeiten bekommt man nur, wenn jemand Hand anlegt, der Erfahrung und das passende Werkzeug hat.
Gruß Michael

Earlyguard

vld macbatt! :D

vielleicht versuch ich es doch mal selbst! ;)

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tuxxo99

Hallo Earlyguard

Ich habe bei meiner Thomann Uke sowohl Sattelkerben als
auch den Steg bearbeitet. Ist eigentlich kein Problem.

Am Steg habe ich ca 1,5 mm weggenommen - einfach die
Unterseite flach auf eine Feile legen, vorher Kontrollstrich, und
dann gefeilt.

Die Saitenkerben am Sattel habe ich mit einem Laubsägeblatt
tiefergelegt. Hiervor wird oft gewarnt, aber es ist halb so
wild. Bei der C Saite hatte ich die Kerbe anfangs zu tief gesägt
und die Saite schnarrte danach. Wenn das passiert, muss in
die Kerbe ein Tropfen Sekundenkleber (mit Tesa abkleben) und  
unmittelbar danach Backpulver mit\'m Zahnstocher gemischt werden.
Das Gemisch ein paar Stunden trocknen lassen - ist mindestens
so hart wie der sattel selbst.
Damit ist die Kerbe zu und kann neu bearbeitet werden. Viele
Musikgeschäfte machen\'s übrigens auch so.

Jedenfalls habe ich jetzt eine super spielbare Saitenlage und nix
schnarrt (vorne einen knappen mm, am 12. Bund ca 2-3 mm).

Gruß
Tuxxo

Ukebass

ZitatViele Musikgeschäfte machen\'s übrigens auch so.

Musikgeschäfte vielleicht schon, ein Instrumentenbauer setzt sauber einen neuen Sattel ein.
Gruß Michael

BYOB

jo statt dem backpulver gibts auch für modellbau extra so ein dezgs was dafür gemacht ist... is a net sonderlich teuer...

tuxxo99

Zitat von: UKEBASS
ZitatViele Musikgeschäfte machen\'s übrigens auch so.

Musikgeschäfte vielleicht schon, ein Instrumentenbauer setzt sauber einen neuen Sattel ein.
Gruß Michael

Ja schon, aber das ist meist teurer als die ganze Brüko Nr.6. Die Backpulvermethode funktioniert
bestens und kostet ca 0,3 Cent  :D

Gruß Tuxxo

Johnny-Flash

Zitat von: tuxxo99Am Steg habe ich ca 1,5 mm weggenommen - einfach die
Unterseite flach auf eine Feile legen, vorher Kontrollstrich, und
dann gefeilt.



Nur bei der Brüko N°6 gibt es nichts, was man flach auf eine Feile legen kann. :D  Der Steg hat keine Stegeinlage, sondern ist aus einem Stück. Das macht die Sache etwas problematischer.

Gruß Johnny ;)

tuxxo99

Also, dann bringt das auch nichts, wenn der Sattel
niedriger ist. Eher das Gegenteil, weil dann das
Rampenprofil höher wird und die Intonation leidet.

Kann man in das Teil denn keine Stegeinlage einbauen?

Ukebass

ZitatNur bei der Brüko N°6 gibt es nichts, was man flach auf eine Feile legen kann.

Auf die Feile nicht, aber die Feile auf das schräge Teil des Steges und feilen, feilen, feilen .......  ;)