Rezension: Pono Koa #2, RISA Koa, RISA Fichte (jeweils Tenor)

Begonnen von Samuel, 11. Jan 2008, 16:18:14

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Samuel

Eines vorweg: Alle drei Modelle sind wunderbar! Die letztendliche Entscheidung ist sicherlich Geschmack... und da kann mich sich ja bekanntlich eh nicht drüber Streiten. Die Rezension ist also - wie jede Rezension - sehr subjektiv.

Verarbeitung:

Den ersten Platz belegt hier die Pono #2. Die Optik ist ein Hammer, die verarbeitung ist Top! Ich habe bei der zweiten Inspektion dann doch kleinere Uneregelmäßigkeiten im Lack gefunden. Trotzdem von mir die Schulnote 1, weil die Mängel absolut minimal sind.

Der zweite Platz geht an die Fichte. Jetzt mag einer Fragen: \"Sind Fichte und Koa con RISA nicht ident verarbeitet?\". Mag sein, aber bei meine Koa war eine der Mechaniken nicht ganz ins Holz eingeschraubt. Bei der Fichte ist alles Tadellos, allerdings ist bei dem Modell das ich bekommen habe noch eine gerade Mechanik dran (mag ich nicht so). Die Übersetzung ist nicht so hoch, daher ist die Feinstimmung schwerer. Schulnote 1-

Dritter Platz für die Koa. Eine Mechanik musste ich noch nachträglich festschrauben (hätte man auch vor Lieferung bemerken können). (Bemerkung: Bei zwei RISA Koas war nur eine davon betroffen... handelt sich daher eher um die Ausnahme). Insgesamt Schulnote 2+

Optik:

Reine Geschmackssache... daher nur kurze Kommentare. Ich finde Koa hübscher und ich mag den Glanz/Lack der Pono ==>
1. PLatz Pono
2.Platz RISA Koa
3. Platz RISA Fichte

Saitenlage:

Hier liegen die RISA-Ukes beide deutlich vor der Pono. Ex-equo teilen sie sich mit einer herrlich niedrigen Saitenlage den ersten Platz. Die Pono ist da auch noch sehr Ordentlich.

Klang:

Fichte oder Koa? Eine Frage des Geschmacks. Ich mag den sehr brillanten Koa-Klang der RISA Koa. Ich habe an dieser Uke klangmäßig nichts auszusetzen. Leise finde ich sie überhaupt nicht. Die hohe Brillanz macht sie zur Optimalen Solo-Uke. Im Enseble mag das etwas zu herausstechend sein... aber ich spiele immer nur alleine ==>
1.Platz RISA Koa

Die Pono #2 ist die lauteste (ja, sehr laut auch lauter als die Fichte... auch wenn andere Forummitglieder schon anderes behauptet haben... ich finde die Pono #2 sehr schön laut).  Sie hat auch den Basslastigsten Klang (bedingt durch die Lackierung). Der erste Eindruck ist daher bei mir nicht SOO gut ausgefallen. Nach 20 mins spielen fand ich aber den Bassigen vollen Klang durchaus attraktiv. Die Pono hat sicherlich das breiteste - wenn auch gewöhnungsbedürftigste - Klangspektrum. Als optimales Einsatzgebiert würde ich alles wo man reinhaut (Bluesbegleitug etc...) bezeichnen.

Den dritten Platz belegt die Fichte (die ist aber natürlich noch nicht eingespielt). Ein objektiver Vergleich fällt schwer. Klangmäßig wahrscheinlich der Allrounder ... einsetzbar für Solos mit Picking und Begleitungen mit Strumming sicherlich fein... aber eben meiner Ansicht nach doch deutlich hinter den Koas.

Ausstattung:

Die Pono wird mit schrecklichen Saiten geliefert. Die RISA-Saiten machen sich da schon viel besser drauf.  Sonst ist nichts auszusetzen. Die Einkagen sind wunderschön, das Gerät sieht wirklich Edel aus. Die Pickups sind bei allen drei Uke-Modellen gleichwertig. Bei Aufnahmen vom Kabel (also über pickup nicht Mikro) klingen die drei Modelle auch unabhängig vom Holz relativ ähnlich. die Mechaniken auf der Fichte (nicht gewinkelt) entsprechen nicht meinem Geschmack... sonst ist nicht an den RISAs auszusetzen. Die Koffer von RISA gefallen mir persönlich besser, da sie hantlicher sind. Der PONO-Koffer ist aber ein Tick edler von der Optik.

Fazit:
Eine RISA-Fichte werde ich mir wohl in nächster Zeit nicht zulegen. Ich habe mir jetzt die limitierte Koa-Serie behalten und bin fest entschlossen mir als nächstes eine Pono #2 zu kaufen. Die entscheidung für die RISA Koa jetzt war auch eine Frage der Verfügbarkeit (wer weiss, wann es die das nächste Mal gibt!?). Noch einige letzte Worte:

PONO #2 ... der Cadillac unter den Ukes. Die Ausstattung ist nicht perfekt, aber allemal ein Traumding. Der Klang ist gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Eingewöhnungphase gefällt sie immer besser.

RISA Koa ... der Mercedes. Super Spielkomfort perfekte Ausstattung und im Preis/Leistungsverhältnis wohl auch nen Tick besser als die Pono, bei der man auch sehr viel für die Optik/den Namen zahlt

RISA Fichte ... ein für seine Preisklasse tadelloses Instrument. Wer keine 500€+ für Koa ausgeben will trifft mit der Fichte sicher eine exzellente Wahl. Den Klang konnte ich natürlich nicht vollends bewerten (das Holz war wohl noch nicht richtig eingespielt). Der Spielkomfort und die Saitenlage sowie die Ausstattung sind tadellos.

MistaPista

danke für den umfangreichen bericht samuel!freut mich das du ein schönes instrument für dich gefunden hast!
viel spass damit!!!

MFG MP

Earlyguard

Vielen Dank für Deine Rezension :D

Sehr interessant!! Hast Du vielleicht auch ein paar Fotos um z.B.
den glänzenden Lack der Pono #2 mal ins rechte Licht zu rücken? :)

Viel Spaß mit dem tollen Instrument!!

Mit ukeligem Gruß
Thomas

P.S. Ach ja: Soundbeispiele wären noch was! Ab in die Membersounds damit! ;)  ... :D

..

Uketeufel

Sehr guter Testbericht! Dürfen wir ihn (mit Bildern) auf die Clubseite setzen?
Ich bin ein Prootcher!

http://www.prootchers.de
www.facebook.com/Prootchers

FREDERIC

Wouah! Danke Samuel für Super Testbericht ;)  :D
Gruss,
Fréd. :mrgreen:

Mike von D

Aloha

klasse Testbericht!
Auch ich bin ein Fan von Koa und das nicht alleine wegen der Optik.
Spiele derzeit auch selber eine KOA2 Tenor welche bald durch eine Konzert ergänzt wird.
Und auch ich spiele diese mirt Worth Flour Carbon Saiten welche identisch mit den Rosa Saiten sind weil sie mir um längen besser gefallen als die originalen.

Die Risa KOA habe ich noch nicht gespielt, aber auch das werde ich hoffentlich bald mal können.


Zitat von: EarlyguardVielen Dank für Deine Rezension :D

Sehr interessant!! Hast Du vielleicht auch ein paar Fotos um z.B.
den glänzenden Lack der Pono #2 mal ins rechte Licht zu rücken? :)

Viel Spaß mit dem tollen Instrument!!

Mit ukeligem Gruß
Thomas

P.S. Ach ja: Soundbeispiele wären noch was! Ab in die Membersounds damit! ;)  ... :D

..

Komm einfach auf nen Kaffee vorbei und du kannst eine anspielen, besser als jedes Soundfile ;)

Maik

Samuel

#6
Mit Fotos warte ich, bis Ikaru mal wieder da ist... der hat nämlich ne richtige Kamera (Spigelreflex und so...) Da können wir dann gute Fotos machen. Klangbeispiele werd ich versuchen aufzunehmen... könnte aber noch ne Weile dauern.

Auf die Clubseite darf das natürlich gestellt werden... allerdings bitte ihc darum, dass da mal von wem noch korrekturgelesen wird (Rechtschreibung ist bei mir ziemlich willkürlich)

Poltergeist

Danke für den Test! Ich will mir dieses Jahr noch eine \'Ukulele in dieser Preisklasse gönnen!  :D

Allerdings eine Konzert!  :?

Könntest du dir vielleicht diese drei auch noch mal in Konzertgröße kaufen?   ;)

Ikaru

#8
Ich kann die Rezension im großen und ganzen unterschreiben, auch wenn ich nicht so musikalisch versiert bin wie der Samuel. Wie schon gesagt war das ja eine Sammel Bestellung und die Pono und eine Risa Koa sind jetzt bei mir.
Da ich noch etwas erkältet bin werde ich mich auch eher kurz halten und ich werde das schon Gesagte aus meiner Sicht nur noch etwas ergänzen.
Ich muss mich noch entscheiden zwischen Risa Koa Tenor und der Pono Koa Tenor #2. Klanglich sind sie sehr unterschiedlich und jede auf ihre Weise sehr schön. Die Pono hat etwas mehr Bass und Power, die Risa hat mehr Brillianz. Ich denke dass das Koaholz einige Minuten braucht bis es sich warm gespielt hat. Je länger man damit spielt, umso schöner wird der Klang.

Spieltechnisch:
Da die Pono durch ihren langen Hals etwas strafere Saiten hat, braucht man auch mehr Kraft und handling ist etwas schwieriger. Fehler fallen leichter auf, dafür wird die richtige Spielweise sofort belohnt und ist ein echter Genuss. (Da ich bis jetzt immer nur Konzert größen gespielt habe, fällt mir die richtige Position der Finger noch etwas schwer :D ). Der Hals ist wie gesagt etwas länger als der der RISA Koa dadurch mündet erst der 14 Bund im Korpus.

Die Risa spielt sich um einiges leichter. Die schöne Saitenlage und der relativ dünne Hals unterstützen einem beim spielen. Ausserdem hat sie ja ein Cutaway. Zuerst war ich skeptisch ob ich das überhaupt will aber es ist eine echte Erleichterung man kann ohne mühe ein Barre auf dem 12-14 Bund greifen!

Vielleicht war das noch eine brauchbare Ergänzung zur Optik, Saitenlage und Klang.
Lg Claus

RISA

#9
Zitat von: Ikaru...
Da die Pono durch ihren langen Hals etwas strafere Saiten hat, braucht man auch mehr Kraft und handling ist etwas schwieriger.
...

Die Saitenlänge, d. h. die Mensur ist für die Spannung der Saiten verantwortlich, nicht die länge des Halses. Beide Ukulelen haben eine Mensur von 17\" (432 mm) und sind diesbezüglich gleich. Der unterschiedliche Kraftaufwand ist zum Einen durch die Saitenlage und zum Anderen durch die unterschiedlichen Saiten bedingt.

Wir haben uns für die RISA für den Cut-away in Kombination mit dem Halsübergang zum Korpus im 12. Bund entschieden, weil nur so der Steg an der breitesten Stelle des Korpus platziert ist, was den Sound lauter und voller macht.

PS: Danke für die Berichte.

moskeeto

Schöner Bericht :)

Ich kann nur hinzufügen, dass ich persönlich die RISA Koa als schönstes Instrument gekürt hätte.... das Aussehen ist einfach ein Traum.... Geniale Maserung, sehr sehr edel. Und vor allem kein dicker Lack... :D Und ich hab auch den Eindruck, dass Koa ein paar Minuten braucht um richtig voll und angenehm im Klang zu werden.

Ich werde meine RISA Koa Tenor trotzdem heute zurück schicken. Das liegt aber eher an der Tenor Mensur im Allgemeinen als an der RISA im Speziellen. Ich hatte einfach eine andere Vorstellung und hab ja noch eine wunderbare Tenor (Jenny) rumliegen ;) :D. Deshalb werde ich mich jetzt nach einer Uke mit Concert Mensur umsehen.
Also, wer noch eine RISA Koa Tenor haben will, hätte vielleicht noch eine Chance. ;) Jedenfalls braucht sie einen Besitzer, der sie mehr spielen würde als ich!

Strubbel

Tja, Samuel. Du hast mich mit Deinem Bericht doch ganz schön ins Grübeln gebracht.   :roll:
Keine Frage, die RISA sieht traumhaft aus, hat eine wirklich angenehme Saitenlage und schön flache Bünde. Sie läßt sich wirklich gut spielen. Allerdings braucht man aber auch die Kraft in den Händen.

Aber ich habe sie heute auch schweren Herzens zurückgeschickt.  :\'(   Auch nach nochmaligem wohlgesonnenem Spielen werd\' ich einfach nicht froh mit dem Ton. Manche Akkorde klingen einfach nicht, sie ist mir definitiv zu schüchtern, auch wenn sie fantastisch aussieht.

Und wie es jetzt weitergehen soll, weiss ich noch nicht ...
Von deiner Beschreibung her, müsste die Pono wohl besser zu mir passen. Mal abwarten.

doncorleone

sehr schöne und detaillierte berichte, danke dafür!

Zitat von: SamuelRISA Fichte.............Den Klang konnte ich natürlich nicht vollends bewerten (das Holz war wohl noch nicht richtig eingespielt).

wie darf man das verstehen? wie lange würde es dauern, bis das holz eingespielt ist?

don

Samuel

Naja... so Fichte braucht angeblich 1 Jahr... das können dir aber andere hier im Forum besser erklären als ich...

doncorleone

alles klar, liegt also am holz. und wie siehts mit rückkopplungen aus bei den getesteten Uken?

don