Dm-Akkord

Begonnen von Pamphilus, 21. Sep 2013, 12:47:49

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Pamphilus

Hallo zusammen,

gibt es irgendeinen Trick wie man einen Dm-Akkord gut greifen kann, ohne die Finger zu verkrampfen? Ich spiele seit ein paar Monaten, und zumindest das Akkordspiel klappt einigermaßen gut, nur wenn irgendwo ein Dm vorkommt (oder was anderes wo zwei Finger direkt hintereinander aufgesetzt werden), bleibe ich hängen. Ich krieg es einfach nicht hin, die Finger aus dem Spiel flüssig so zu setzen, daß der Griff sitzt. Meistens landet der Ringfinger auf dem Bundstäbchen oder noch weiter unten. Wenn ich den Griff richtig hinkriegen will, muß ich mich erst anhalten und mit viel Kraft und Konzentration die Finger in Position bringen. Ich gebe zu, daß ich (laut Auskunft meiner Frau) ziemlich breite Finger habe, und die quetschen sich bei einem Dm auch schon eng aneinander, aber kann das ernsthaft ein Problem sein?

wwelti

Hallo,

Das Problem ist wahrscheinlich in der Handhaltung zu suchen. Versuche dich gerade für diesen Griff etwas an der klassischen Gitarrenhaltung zu orientieren:
- Der Daumen sollte von hinten am Hals anliegen. Aber eher vorn am Daumen -- nicht in der Mulde zwischen Daumen und Zeigefinger!
- Die Hand sollte hoch über der Ebene der Saiten \"schweben\". Die Finger sollten schön senkrecht aufs Griffbrett aufgesetzt werden.
- Wenn Du dann noch die Hand für diesen Griff ein wenig drehst, so daß sie mehr aus Richtung Kopfplatte her übers Griffbrett kommt, sollte der Ringfinger fast von selbst im 2. Bund landen.

Zu viel Kraft beim Greifen aufbringen müssen ist immer ein schlechtes Zeichen!

Viele Grüße
  Wilfried

Pamphilus

Versteht ich das richtig, daß ich den Hals quasi mit dem Daumen und den anderen Fingern \"einklemmen\" sollte, so daß der Hals zwischen den Kuppen von Zeigefinger und Daumen liegt? Ich hab schon öfter gehört, daß diese Haltung die bessere sein soll, aber immer wenn ich es ausprobiere, hab ich das Gefühl, daß mir die Ukulele gleich runterfällt. Auf welcher Höhe sollte denn der Daumen liegen (1. Bund oder höher)?

allesUkeoderwas

Wenn Du nicht grad Klassik spielen willst, können \"Wurstfinger\" und überdehnte Gelenke auch positiv eingesetzt werden...

Sauberes Greifen der Akkorde ist zwar von Vorteil, aber es ist nicht verboten, ein Dm wie ein F mit nur 2 Fingern zu greifen.

Wenn Du mit Kraft aufwenden die mentale Kraft meinst, dann hilft üben.
Ukulelen: Nur Schrott

Pamphilus

Zitat von: allesUkeoderwasSauberes Greifen der Akkorde ist zwar von Vorteil, aber es ist nicht verboten, ein Dm wie ein F mit nur 2 Fingern zu greifen.

Mit zwei Fingern? Du meinst wie einen Barré-Griff?

allesUkeoderwas

Die E Saite mit dem Zeigefinger und G und C Saite gleichzeitig mit dem Steinmeier Finger.
Ukulelen: Nur Schrott

Pamphilus

Okay, das scheint tatsächlich einigermaßen zu funktionieren. Ich werde trotzdem auch mal an der anderen Handhaltung arbeiten und schauen, was sich als zweckmäßiger erweist.

wwelti

Hallo Pamphilus!

Ich hatte vor einiger Zeit mal ein Bild für den G-Griff gemacht.
http://www.flickr.com/photos/58936876@N07/8547256957/sizes/o

Die Handhaltung ist ungefähr so wie ich es beschrieben habe. Aber für den Dm-Griff kannst Du die Hand etwas weiter drehen, so daß sie näher an der Kopfplatte ist.

Den 2-Finger-Griff kann in einigen Situationen hilfreich sein, aber normalerweise würde ich eher den 3-Finger-Griff empfehlen. Am besten ist es, beides zu können. ;)

Viele Grüße
  Wilfried

Pamphilus

Okay, ich versuch mich an dem Griff auf dem Bild zu orientieren. Aber fällt dann nicht der Hals beim Spielen irgendwann runter? Ich hab das Gefühl, als würde der schrittweise über meinen Daumen nach unten rutschen und drücke entsprechend fest dagegen. Fühlt sich insgesamt immer noch eher verkrampft an.

Jan

Vielleicht hilft es, die Ukulele zwischen Oberkörper und dem rechten Unterarm einzuklemmen. Und zwar so, dass bei ausgestreckter rechter Hand die Fingerspitzen so ungefähr auf Höhe des 12. Bundes enden und der Arm in der gedachten Verlängerung des Griffbrettes aufliegt. Die linke Hand muss dann nur noch die Uke vor dem horizontalen Wegklappen bewahren; das macht sie aber durch das Greifen der Saiten sowieso, man muss den Hals also nicht bewusst festhalten.
Auf diese Weise kann die rechte Hand uneingeschränkt rotieren, zupfen, schlagen oder eine Zigarette festhalten und die Ukulele braucht nirgends aufgelegt oder mit Gurt gespielt werden - klappt auch im Stehen. Auch die linke Hand ist frei für die unmöglichsten \"Fingerbuster\".

Der Dm auf der Uke = Am auf der Gitarre geht nur richtig (mit frei schwingender A-Saite) wenn die Finger halbwegs senkrecht aufgesetzt werden wie von wwelti beschrieben. Oder per Zweifingerflamencogriff mit Minibarree des Mittelfingers über die G- und C-Saite. Aber auch hier muss der Zeigefinger ziemlich gerade aufgesetzt werden, sonst dämpft er die A-Saite.

Pamphilus

Zitat von: JanVielleicht hilft es, die Ukulele zwischen Oberkörper und dem rechten Unterarm einzuklemmen. Und zwar so, dass bei ausgestreckter rechter Hand die Fingerspitzen so ungefähr auf Höhe des 12. Bundes enden und der Arm in der gedachten Verlängerung des Griffbrettes aufliegt. Die linke Hand muss dann nur noch die Uke vor dem horizontalen Wegklappen bewahren; das macht sie aber durch das Greifen der Saiten sowieso, man muss den Hals also nicht bewusst festhalten.

Ich probier das die ganze Zeit aus, aber an irgendeiner Stelle mach ich noch was falsch, glaub ich: was macht man denn, wenn man z.B. von F auf C wechselt? Dann ist doch für einen kurzen Moment kein Finger auf irgendeiner Saite und der Hals rutscht nach unten (jedenfalls bei mir)?

Jan

Das C mit dem Ringfinger greifen z.B. Und zwar erst einen Tausendstel Sekunde vor dem Anschlagen der Saite/n. Dann hat die Uke keine Zeit abzurutschen.

kiki

So wie Welti es im Bild zeigt, ist es die einzige Handhaltung, die auf Dauer wirklich flüssiges Spiel ermöglicht, mMn!
Aber ich habe gut reden - ich habe in Jugendjahren klassische Gitarre gelernt, mich richtig mit der Handhaltung rumgequält, bei der Ukulele kommt mir das nun seit etlichen Jahren zugute...allerdings kann ich nur so greifen, wenn ich meine Ukulele umhänge!
Das mit dem Einklemmen mittels rechtem Unterarm geht zwar, aber dann leidet ganz gewaltig das fluffige strumming, da brauche ich ein total lockeres Handgelenk.

Also, wenn sie rutscht, Strippe dran :)
Das macht die Sache viel weniger anstrengend, auch wenn es noch nicht sofort klappt mit der klassischen Handhaltung :)

wwelti

Ja, das stimmt, für diese Handhaltung ist ein Gurt sehr hilfreich. Kann ich nur empfehlen. Sogar im Sitzen. Vor allem für kniffligere Stücke. Für einfache Sachen spar\' ich ihn mir oft.

Viele Grüße
  Wilfried

allesUkeoderwas

Hmmm, ich Schlampi...

Ich spiel meist mit Schwiegermuttergriff.  :roll:
Ich spiel die Ukulele aber auch grundsätzlich ohne Gurt.
Ich hab sogar Ukulelenvideos gesehen, die das als richtig anpreisen.  :shock:
Hat nicht sogar der Rick...  :roll:

Seit meinem Skidaumen bevorzuge ich diesen Griff sogar bei Bass und Gitarre.
Natürlich gibt\'s auch Ausnahmen, z.B. bei Saitenexpandern mit hoher Saitenlage.

Ich glaub, man sollte bei Amateuren kein Dogmar daraus machen, hauptsache es flutscht beim Spiel und bereitet keine körperlichen Beschwerden.
Ukulelen: Nur Schrott