Alternativ-Akkorde

Begonnen von Bernd Daub, 12. Okt 2013, 18:27:19

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Bernd Daub

Hallo werte Ukulelenfreunde,

eine wahrscheinlich naive Einsteigerfrage: Ich kann mit meinen Arthrosefingern praktisch keine Barreakkorde greifen. Gibt es da irgendwelche Alternativ Akkorde oder kann ich halt nur das spielen, was übrig bleibt.

Viele Grüße

Bernd

-Jens-

Da oft auch 3 Töne reichen, um einen Akkord zu chrakterisieren, bleibt ggf. ein Spiel mit 3 Saiten übrig, bei dem die 4. Saite gedämpft wird. Für Akkorde, die g, c, e, oder a enthalten, gibt es natürlich immer eine Variante mit \"offen\" gespielter Saite. An welche Akkorde hast du dabei speziell gedacht?

Agrippa

Hallo,
Du kannst auch überlegen deine Ukulele je nach Tonart des Liedes einen
Ganzton höher zu stimmen. Also G C E A  -> A D FIS H. Eine Alternative
ist auch Töne des Akkords einfach wegzulassen. Meist erkennt man den
Akkord trotzdem: Der D7 ist ja standardmäßig 2223, es funktioniert aber
auch 2020. Häufig kann man den Septakkord auch durch den entsprechenden
Dur-Akkord ersetzen oder umgekehrt. Viel Spaß beim Rumprobieren!

Knasterbax

Du könntest Dir auch (zum Beispiel hieraus http://chordlist.brian-amberg.de/de/ukulele/standard/D/ra.html) Deine ganz persönliche Akkordtabelle zusamenstellen; es findet sich zu jedem Akkord immer mindestens eine Variante ohne Barré!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Bernd Daub

Vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps, sie haben wirklich ukulenarischen Horizont erweitert.
Zur Info: Vor vielen, vielen Jahren hab\' ich einmal angefangen autodidaktisch Gitarre zu lernen. Als die Barregriffe kamen, war es mit der Begeisterung vorbei. Meine Finger hatten irgendwie nicht ausreichend Gelenke ...
Nachdem ich von der Uku gehört habe, besonders von der Tatsache, dass sie nur 4 Saiten hat, wusste ich: Das ist war für mich. Ich habe 5 Finger die Uku 4 Saiten, das sollte gehen. Ja und dann kamen wieder diese Barre-Dinger. Als Endfuffziger mit meinen Arthrosegriffeln geht das nicht schmerzfrei. Deshalb mein Bedarf an Alternativen.

Also nochmal vielen Dank und beste Grüße

Bernd

Guchot

Was auch meist ganz gut paßt ist der parallele Dur oder Moll Akkord. Zum C-Dur ist z.B. der A-Moll der parallele Moll Akkord. Das kann man dann weiter verfolgen, zu Cis-Dur dann Ais-Moll usw. Andersrum funktioniert das auch, sprich anstelle eines A-Moll kann man auch meist den C-Dur spielen.

dhenksero

Hallo Bernd,

bei youtube gibt\'s Swing/Jazz-Tutorials von Gerald Ross, in denen Voll-Barree-Griffe (also über alle 4 Saiten) grundsätzlich empfohlen werden, um akzentuiert spielen zu können.

Und der gute Gerry weist darauf hin, dass der Barree-Finger weit über das Griffbrett hinausragen sollte, also mit dem 1. und 2. Fingerglied (aus Handwurzelrichtung) drücken und das 3. nicht belasten. Vielleicht umgeht das ja den Arthroseeffekt - geht übrigens bei mir auch schon los :-(

Ganz wichtig ist die Haltung der Uke, eventuell ziemlich steil und das Griffbrett vom Spieler abgewandt (also Griffe mal ohne Draufgucken üben ...), Wilfried (wwelti) hat mir das beigebracht und es hilft enorm.

Viel Erfolg !
Gruß
Christian

Louis0815

Eine verbesserte \"wwelti-Haltung\" ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, ein anderer wäre mal, die Saitenlage genauer zu betrachten und ggf. zu verringern. Wenn die Saiten nicht mehr so hoch über dem Griffbrett liegen braucht es weniger Kraft um sie runterzudrücken.
Bei der Gelegenheit natürlich auch daran denken: Ukulelensaiten nur soweit runterdrücken, bis sie sauber klingen - dieser Punkt kommt deutlich vor \"ich quetsche die Saite am Griffbrett platt\". Man wundert sich manchmal, wieviel Kraft man an der Stelle sparen kann...
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

howein

#8
Zitat von: dhenkseroGanz wichtig ist die Haltung der Uke, eventuell ziemlich steil und das Griffbrett vom Spieler abgewandt (also Griffe mal ohne Draufgucken üben ...), Wilfried (wwelti) hat mir das beigebracht und es hilft enorm.
Ich spiele meine Ukulelen fast  in der gleichen Haltung wie früher die klassische Gitarre, also Hals ca. 45° schräg nach oben ... ist das die Haltung die du meinst?
Ich spiele fast ausschließlich kleine Solosachen, da finde ich diese Haltung ganz natürlich, sehr ergonomisch und bequem zu spielen ohne große Kraftanstrengung und Verrenkungen ...

dhenksero

@howein: ich glaube*, ich hatte die (Tenor-) Ukulele steiler als 45 ° gehalten, und auch wie geschrieben, mit dem Griffbrett von mir weggedreht, um D-Dur greifen zu können. Das war eigentlich nur für diesen Dreifingerkollisionsakkord nötig, aber auch bei anderen Griffen wird das Handgelenk entlastet.

*Ist schon ne Weile her und jetzt schrammle ich auf einer Bariton rum, auf der greift sich D-Dur von Hause aus leichter.

Gerry Ross empfiehlt übrigens nicht unbedingt \"Voll\"-Barree-Griffe (wie fälschlicherweise von mir geschrieben), bei ihm geht es hauptsächlich um das Vermeiden, Leersaiten zu spielen, weil man diese rhytmisch nicht so gut beeinflussen kann. Aber wenn der Zeigefinger voll übers Griffbrett muss, dann so, wie beschrieben. Sieht doof aus, entlastet aber.

dhenksero

Hat eigentlich schon mal jemand versucht, die Saiten einen Ganzton niedriger zu stimmen und im 2. Bund einen Kapo zu platzieren, um die Saiten \'weicher\' zu machen ?

Bin wieder mal ohne Uke unterwegs (schäm) und kann das gerade nicht ausprobieren, z.B. bezüglich \"Quintenreinheit\" (?) und Schlabbersound. Aber vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, nachlassende Fingerkraft aufzufangen.

Könnte natürlich auch zu Schnarren führen mit der Erfordernis, Sattel und/oder Stegeinlage höherzulegen (also zu erneuern...)