barree griffe lernen und Zupfschema Frage

Begonnen von speedy1991, 06. Nov 2013, 16:12:54

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speedy1991

Hallo  Freunde :)

Ich habe mal wieder ein paar Fragen ...
1. Da ich jetzt schon die Grundakkorde recht gut beherrsche, wollte ich mich mal an Barree Griffen ausprobieren um auch andere Griffe vielleicht zu erleichtern zb. Bb und so ein Spaß :D
leider bekomm ich weder mit Zeige- noch mit Ringfinger alle Seiten sauber zum Klingen (meistens streikt die a-Saite)
Habt ihr vielleicht ein paar Tricks wie man Barree Griffe erlernen kann?!?

und Frage 2. Da ich auch ein wenig anfangen wollte zu Zupfen hab ich die Frage welches Schema denn für den Einstieg am besten geeignet ist? Es gibt ja DZ /DZM/DZMR etc.
oder sollte ich immer mal alles ausprobieren anstelle von einem erstmal?

wäre dankbar für paar Tipps von Profis :)

Lg speedy

hoaloha


speedy1991

Vielen Dank. Die Videos sind echt sehr gut zu verstehen. ich glaube bei den Barree Akkorden habe ich meine Hand einfach falsch gehalten. Nach  5 Minuten tun mir mein Finger jetzt ganz schön weh :P

dhenksero

Hallo speedy,

Ich hab das Zupfen hiermit angefangen (Namen der Technik leider vergessen, ist nach einem Western-Typ benannt):

1. Mit Daumen die g-Saite,
2. mit Mittelfinger die A-Saite,
3. mit Daumen die C-Saite,
4. mit Zeigefinger die E-Saite anzupfen

gleichmäßig erst mal laaangsam, wenn das sauber klappt, dann schneller (also wie dein Name schon sagt).
Betonung auf 1. und 3. oder 2. und 4.

Bei Barrée am besten den Zeigefinger über das Griffbrett hinausstrecken, also mit dem unteren und mittleren Fingerglied die entsprechende Saite niederdrücken, das \'Fingerendstück\', also das obere Fingerglied, über das Griffbrett hinaus ins Leere ragen lassen. Dazu gibt\'s Tutorials - U-tubel mal nach \"Gerald Ross\" / \"Ukulele Swing\".

Es gibt auch Akkorde, bei denen man den Mittelfinger als Barrée-Finger hernehmen könnte, z.B. bei 4333 und ähnlich, hauptsächlich, wenn man wie ich, die Endglieder der anderen Finger einfach nicht nach außen geknickt bekommt.

Saubere Töne entlockst du Saiteninstrumenten (außer Klavieren und Cembali), indem du die Finger schön zu \"Hämmerchen\" machst, also die Fingerendglieder so senkrecht wie möglich dahin drückst, wie sie gemäß Akkord, Einzel- oder Mehrfachnote hingehören - ohne Nachbarsaiten auch nur zu berühren.

Viel Erfolg !

torstenohneh

ZitatNach 5 Minuten tun mir mein Finger jetzt ganz schön weh
Das sollten sie aber nicht. Man braucht auch für Barree Akkorde weniger Kraft als man meint.
Wenn die Finger weh tun solltest du eine Pause machen.

Auf keinen Fall übertreiben. Sonst könntest du Probleme im Unterarm bekommen (spreche aus eigener Erfahrung).

Wichtig ist auch zu wissen, dass Barree Akkorde nicht von heute auf morgen funktionieren. Das braucht Zeit (und somit auch etwas Geduld)!
Der Einstieg in die Ukulele ist im Vergleich zu anderen Instrumenten relativ einfach. Barree Akkorde hingegen sind es nicht.

Also mein Rat: Nicht übertreiben und geduldig sein.

Als keiner Trost:
Hin wieder scheppert es bei mir auch wenn mir der Barree halt doch nicht so gut gelingt.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

vinaka

Oft macht Barree auch Probleme weil die Saitenlage zu hoch ist. Überprüf das mal.

UkuWulf

Hi speedy,

Ukulele Mikes Methode ist genau richtig, schneller geht\'s nicht und schmerzende Finger sind normal.
Ich habe auch so angefangen und dann nach und nach die Übung erweitert, indem ich 5 Barreegriffe das Griffbrett einmal rauf und runter spiele.
Das mache ich jetzt bestimmt schon ein Jahr jeden Tag einmal im Rahmen meiner kleinen Übungs-Viertelstunde. Seit einiger Zeit tut nix mehr weh, es klingt alles sauber und wenn ich jetzt Songs mit Barreegriffen übe, macht mir nur noch der Akkordwechsel Mühe :)

Empfehlung also: Geduld und Fleiß führen zum Preis. (Jetzt klinge ich schon wie meine liebe Oma selig) :shock:
Das Letzte auf YouTube
Review APC-Thin-Sopran

LokeLani

#7
kmklw hat  einen guten Zupfmuster-Workshop gemacht: http://www.musikschule-lichterfelde.de/pages/downloads.html

speedy1991

Wow Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten :)
schön das ihr mir soviele Tipps geben könnt ;-)

Das mit Saitenhöhe, also ob sie zu hoch eingestellt ist weiß ich jetzt nicht, da dass ja meine erste Ukulele ist( hab gerade mal gemessen: im 1.Bund sind 2mm zwischen Saite und Griffbrett und im 5.Bund sind es 4,5mm)

Zurück zum Barree: Im 5.Bund klappt es schon immer öfter jedoch frage ich mich jetzt schon wie ich später den Bm Akkord spielen soll^^ (mein Ringfinger beugt sich immer ziemlich nach innen :S und wenn ich dann versuche ihn wieder nach außen zu schieben klingt mein Barree nicht mehr.. ach ich hasse es Anfänger zu sein :D )

vinaka

#9
Zitat von: speedy1991Das mit Saitenhöhe, also ob sie zu hoch eingestellt ist weiß ich jetzt nicht, da dass ja meine erste Ukulele ist( hab gerade mal gemessen: im 1.Bund sind 2mm zwischen Saite und Griffbrett und im 5.Bund sind es 4,5mm)
Verstehe ich das richtig: Im ersten Bund vom Griffbret, das wäre von Bunddraht-Oberkante ca. 1mm. Das wäre OK.
Im 5. Bund wären es ca. 3,5mm von Oberkante Bunddraht - das wäre zu hoch.
Welche Ukulele hast du denn ? Evtl. lässt sich der Steg erniedrigen.

wwelti

#10
Hallo Speedy!

Die Saitenlage misst man immer zwischen Saitenunterkante und Bundstäbchenoberkante, so daß man die Strecke bekommt, um welche die Saite heruntergedrückt werden muß, bis sie das Bundstäbchen berührt. Die Entfernung zum eigentlichen Griffbrett ist irrelevant.

Im 1. Bund sollte die Saitenlage recht niedrig sein, vor allem wenn man Barré lernen will und noch nicht so viel Übung damit hat. Da ist 1mm eigentlich schon etwas viel. Allerdings ist das (leider) bei vielen Instrumenten ab Werk so. Wie man die Saitenlage diagnostiziert und richtig einstellt wird in diesen Videos (unter anderem) sehr schön gezeigt:

http://www.youtube.com/watch?v=Zbp7dApxAuE
http://www.youtube.com/watch?v=SGGz14ohX9Y

Viele Grüße
  Wilfried

dhenksero

Exzessive Ausführungen zu Bm hier: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=8819

Du kannst auch mal versuchen, statt den Ringfinger den kleinen Finger zu nehmen.

speedy1991

Zitat von: wweltiHallo Speedy!

Die Saitenlage misst man immer zwischen Saitenunterkante und Bundstäbchenoberkante, so daß man die Strecke bekommt, um welche die Saite heruntergedrückt werden muß, bis sie das Bundstäbchen berührt. Die Entfernung zum eigentlichen Griffbrett ist irrelevant.


Viele Grüße
  Wilfried


Oh da habe ich falsch gemessen :S
Hab nochmal nachgeprüft im 1. Bund sind es von Saitenunterkante bis Bundstäbchenoberkante ca. 1mm
Im 5. Bund ca 2mm.
Hab eine Lanikai Konzert LU-21C

robertschult

#13
High speedy,

noch ein kleiner Tipp für Barree-Akkorde:

Anfänger machen meist den Fehler, dass sie den Barre-Akkord dauernd halten, also die ganze Zeit Kraft aufwenden, um die Saiten niederzudrücken.

Tatsächlich musst Du aber nur dann fest niederdrücken, wenn Du die Saiten anschlägst oder zupfst. Wenn Du also eine Rhythmuspause machst oder die Saiten gerade nicht anzupfst, kannst Du Deine Finger entspannen - das hilft enorm bei längeren Spielzeiten.

Gruß Robert  :D

faltukulele

#14
Hallo, Speedy,

die \"richtige\" Handhaltung gibt es nur in der Theorie - nix gegen die Theorie, ich predige sie selber auch: versuche, wo es geht, den Daumen etwa gegenüber dem Mittelfinger zu plazieren und den Hals im \"Pinzettengriff\" zwischen diesen beiden Fingern zu halten. Je mehr Akkorde Du lernst, desto mehr Ausnahmen von dieser Regel mußt Du machen, aber diese \"klassische\" Grundhaltung macht Dich ziemlich fexibel - ich greife, wenn es nicht sehr schnell gehen muß, z. B. einen Bdim 1212 oder einen Bbm6 3131 automatisch und ohne Mühe mit 4 Fingern. Es schadet keinesfalls, das auch im Repertoire zu haben 8) .

Auf die Dauer geht es ohne Barree natürlich nicht, viele Akkorde gehen gar nicht anders, und ganz viele deutlich leichter, wenn Du das mal draufhast. Vor allem klappen die Akkordwechsel zwischen Barreeakkorden mit viel weniger Fingersortieren, und in einer schnellen Folge greife ich natürlich auch die vorgenannten Akkorde als Barree.

Die Kraft, mehrere Saiten gleichzeitig sauber bis auf das Bundstäbchen zu drücken, mußt Du Dir erst antrainieren. Das dauert.
Tips wie \"Schmerzende Finger sind normal\" halte ich für fragwürdig. Wer nach 10 Jahren Ukulele in einer intensiven Übungsphase mit zusammengebissenen Zähnen die Entscheidung trifft \"das muß ich jetzt durchhalten\", weiß, was er tut.
Wenn Du noch nicht lang dabei bist, leg die Ukulele lieber eine Weile zur Seite, wenn die Finger weh tun - für das Krafttraining sind 6 x 5 Minuten (mit ausgiebigen Pausen dazwischen) sowieso schlauer als eine halbe Stunde, die Dich noch dazu frustriert, weil die Töne nicht mehr sauber klingen.

Die erforderliche Kraft ist stark abhängig von der Saitenlage. Ich persönlich würde 0,2 mm am ersten Bund  :shock: und 2 mm am Oktavbund für eine gute Voraussetzung für das Erlernen des Barrespiels halten. Wenn Deine Ukulele mit den genannten Werten einigermaßen richtig intoniert (die gegriffenen Töne die richtige Tonhöhe haben), wäre es allerdings eine ziemliche Bastelei, Deine Ukulele entsprechend einzustellen. (Ich würde trotzdem hier ansetzen, aber das gehört in einen anderen Tröt).

Tips für unterwegs gibt es trotzdem viele: 1. Du mußt nicht gleich vier Saiten auf einmal nehmen. Es gibt viele Akkorde, bei denen Du nur zwei oder drei Saiten gleichzeitig greifst: Cm 0333 z. B. (kannst Du gut auch mit Mittelfinger greifen, kaum Abweichung von der Grundhaltung) oder Gm7 0211 (nur e- und a-Saite mit dem Zeigefinger, eine mächtige Umstellung der Handhaltung, wenn Du diese Saiten nur mit dem letzten Fingerglied greifst).

2. Bei Deiner Saitenlage werden die Barrees einfacher, je weiter weg vom Sattel Du greifst: Probiere statt des Bb ein D 7655 - geht viel leichter :D.

3. Bei diesem und allen ähnlichen Akkorden kann der Zeigefinger die e- und die a-Saite viel leichter mit ersten (handseitigen) Fingerglied greifen (Hebelgesetz). Zudem sind für die g- und die c-Saite ja andere Finger zuständig: Diese Saiten mußt Du mit dem Zeigefinger eigentlich GAR nicht herunterdrücken.

4. Wenn keine anderen Finger helfen können, bei einem D6 (Bm7) 2222 z. B., kannst Du den Mittelfinger zur Unterstützung auf den Zeigefinger packen. Ist nicht die reine Lehre, aber es hilft.

5. Am wichtigsten ist aber Roberts Tip: Übe erst das Stoppen (das Abdämpfen der schwingenden Saiten nach dem Anschlag), mit den Fingern oder dem Ballen der Spielhand, bei allen Griffen, bei denen Du alle vier Saiten greifst, viel einfacher, indem Du den Fingerdruck der Greifhand so weit minderst, daß die Saiten nicht mehr auf dem Bundstäbchen aufliegen, sondern nur noch das Ausklingen dämpfen. Klingt viel komplizierter, als es ist: Spiele z. B. G7 4535 mit dem Schlagmuster dududu (down up etc.), das up aber gestoppt (Finger liegen nur auf, drücken nix). Die kleine Erholungspause hilft in der Tat enorm.
Fang mit den Barrees erst an, wenn das schon gut klappt. Bei anstrengenden, z. B. Barreegriffen, hilft die kleine Erholungspause entscheidend :mrgreen:.

Happy strummin\'

Christoph