Anfängerfrage zum Saitenabstand

Begonnen von kanin, 01. Dez 2013, 16:23:24

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kanin

Liebe Forumsmitglieder,

die FAQ habe ich schon bemüht und bin auch etwas weiter gekommen, aber zum beseren Verständnis hier nochmal eine konkrete Nachfrage:

Bei meiner Stagg UC 80 habe ich immer Schwierigkeiten bei einigen Griffen im ersten Bund. Z B beim Bb schaffe ich es kaum, mit dem Zeigefinger die 2 Saiten sauber runterzudrücken.
Nun wollte ich mal testen, ob ich mir mit einem kleineren Saitenabstand nicht Erleichterung verschaffen kann.

Allerdings ist der so riesig gar nicht, eben unter 1 mm. Beim untersten Bund ca 3,5mm.
Sollte ich (vorsichtig) an der Stegeinlage oben beim 1. Bund und/oder unten, wo die Saiten angeschlagen sind, schmirgeln?
Oder sollte ich\'s lassen....?!?

Vielen Dank

Auliz

Guck mal das Video an! seitdem bin ich auch schlauer.
Teil 2 auch gucken ;)

Teil1: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9265

Frigate

Hallo Aulitz ,

ich denke nicht, das es am Seitenabstand liegt.

Vieleicht solltest du Bb anders greifen.

Ich verwende für Bb , von unten nach oben Zeigefinger , Mittelfinger , Ringfinger und dann den kleinen Finger.

Klappt hervorragend .

Ich habe auch gerade versucht mit dem Ringfinger beide Seiten zu drücken , klappt bei mir auch schlecht.

Gruß

Franz

hilli2

Hallo!

Als ich damals (vor ewigen Zeiten) angefangen habe, Gitarre zu lernen, waren die Barreegriffe das Allerschlimmste!!! Ich wollte die erst in vereinfachter Form greifen, so wie in einigen Büchern gezeigt. Eine Freundin sagte mir aber: lieber von Anfang an richtig greifen, auch wenn es sich nicht sauber anhört! Sie sagte fast wörtlich: \"Das hört sich am Anfang so an, dass MUSS sich am Anfang so anhören!\"

Und siehe da: nach etwas Üben und Geduld funktionierten die Barreegriffe auf einmal, und das auf 6 (!) Saiten!

Meine Tipps seitdem an alle Ukulelenanfänger (inzwischen hab ich schon einige Menschen dahingehend inspiriert):

1. von Anfang an richtiges Barree spielen, am Besten über das gesamte Griffbrett! (Also alle 4 Saiten), keine \"Kompromissgriffe\"!.

Langfristig wirst du davon profitieren, denn wenn du erst mal das B  (Barre im ersten Bund), b-moll (auch Barree im ersten Bund) und das Fis (ebenfalls Barre im ersten Bund) spielen kannst, kannst du auch alle anderen Barreegriffe! Und damit eigentlich ALLE Griffe (auch die, die ohne Barree in den Grifftabellen so kompliziert über 4 Bünde dargestellt sind)

2. diese Barreegriffe IMMER mitspielen, auch wenn es gruselig klingt oder die Finger noch nicht schnell genug drauf sind!!

3. den Barreegriff als \"Einheit\" spielen, nicht nacheinander die Finger drauflegen, am besten: erst mal \"raufsortieren\", dann anheben, wieder drauf (als \"Einheit\"), wieder hoch etc.

4. Lieder gern mal nach F-Dur transponieren, damit auch mal B vorkommt ;)

5. Wenn der dann schon ganz gut klappt, einfach mal bundweise weiter nach oben und wieder unten verschieben und spielen! Je höher du kommst, desto mehr Druck brauchst du, weil die Saiten da etwas höher liegen.

Ich greife B so: Zeigefinger über den gesamten ersten Bund, Mittelfinger auf die 3. Saite, 2. Bund (C-Saite), Ringfinger auf die 4. Saite, 3. Bund (G-Saite). Wenn Du das Ganze dann im 3. Bund machst, hast du gleich einen schönen C-Akkord und eine schöne klangliche Alternative zum einfachen C-Akkord, dann holst du klanglich mit kleinen Veränderungen noch mehr aus der Ukulele heraus!

Viel Spaß beim Üben!!
***Music was my first love...***

Jan

Wobei eine zu hohe Saitenlage im ersten Bund das Greifen erheblich (und unnötig) erschweren kann. Schnell-check: g-Saite im dritten Bund greifen und Abstand Unterkante Saite - Bundstäbchen im ersten Bund überprüfen. Sollte nicht mehr als eine Haaresbreite betragen, alles andere ist zuviel. Das Tieferfeilen der Sattelschlitze sollte sehr vorsichtig vorgenommen werden; zuviel verursacht Saitenschnarren.

dhenksero

Habs gerade in einem anderen Thread beschrieben:

Den Barrée-Zeigefinger bei den Ukes immer mit den unteren beiden Fingergliedern niederdrücken, das obere Fingerglied übers Griffbrett hinausragen lassen, gibt mehr Kraft. Wird von Gerald Ross (Swing tutorials) auf YT empfohlen und ich gebe ihm recht.

Viel Erfolg !

Guchot

Das Barrée bleibt wohl der meistgehaßteste Griffe im Bereich der Zupfinstrumente :mrgreen: Ich hab mich auch lang damit rumgeschlagen. Ein Tip vielleicht noch zusätzlich zu den sehr guten von Hilli2: Nimm Dir mal etwas Zeit und finde die geeignete Stellung für den Zeigefinger. Ich greife meistens so das der Finger leicht gedreht ist, ich also übertrieben gesagt mit der Außenseite des Zeigefingers greife und auch  bei mir stehtd as letzte Glied des Fingers übers Griffbrett hinaus. So komme ich am besten zurecht und treffe alle Saiten gleichmäßig.

howein

#7
Zitat von: GuchotDas Barrée bleibt wohl der meistgehaßteste Griffe im Bereich der Zupfinstrumente :mrgreen:
Man hört das so oft ... was ich nie verstehen werde ...   ;)  

Barréegriffe erlauben in den meisten Fällen eine wesentlich entspanntere Fingerstellung als manche \"normalen\" Griffe, machen manche Griffe überhaupt erst möglich, und rhythmische Abdämpftechniken werden zum Kinderspiel ...  :D
Es ist einfach nur eine Sache des richtigens Lernens - sauber greifen, geeignete Fingerstellung (vor allem des Zeigefingers), nur so viel Druck wie nötig (vor allem auch beim Daumen). Und des richtigen Trainings - am Anfang Barréegriffe und Wechsel separat üben, kleine Trainingseinheiten (nur bis es anfängt weh zu tun, dann Hand leicht ausschütteln), locker, aber regelmäßig, möglichst mehrmals am Tag.
Und - zurück zum Hauptthema - ganz wichtig ist hier die Saitenlage. Insgesamt nicht zu hoch, am 12. Bund möglichst nicht über 3 mm, und vor allem am Sattel so flach wie möglich, sonst wird das nix ...

Ich lerne selbst gerade ein etwas schwierigeres Stück auf der Gitarre, da dachte ich am Anfang auch wieder scheiße das lernst du nie. Viel Barrée, auch in den ersten Bünden, fingerstyle gespielt, jeder Ton muss klingen. Aber jeden Tag 2 bis 3 mal je ca. 10 min konzentriert geübt ... und es geht fast täglich besser ...
Leute, nicht unterkriegen lassen, nicht euch selbst blockieren ... einfach locker angehen, nicht unter Druck setzen, den Fingern die nötige Zeit geben. Barrée ist kein Teufelszeug, sondern eine Bereicherung ... und es ist - richtig und konsequent geübt - auch gut erlernbar ...  :D