2. Cavaquinho

Begonnen von LokeLani, 07. Dez 2013, 16:38:07

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LokeLani

#15
ZitatEs gibt sogar doppelchörige (8-Saitige) mit einer Mensur von nur 33 cm.
Eine Mandoline hat normalerweise 8 Saiten und die Mensur liegt zwischen 33cm + 36cm, je nach Typ und Bauform. Die verschiedenen Bauformen zeugen von ihrer unterschiedlichen Herkunft, - Familie der Cistern oder Familie der Lauten.
Ein Cavaquinho als Mandoline ist nicht ungewöhnlich, nur seltener.

Kunar

Zitat von: Kunar\"Erwischt\" hat es mich dann aber bei dem Cavaquinho 103 von APC, das wie ein Zwilling der Sopranukulele aussieht, die ich in Hamburg im Musikmarkt gesehen hatte. Ich hatte bei \"The Fellowship of Acoustics\" ein deutlich teureres Modell gesehen, das hier war also die einfachere Ausführung und im Preis auch noch ermäßigt (der im anderen Cavaquinho-Faden erwähnte Händler Folkreps etwa bietet es derzeit für den Originalpreis an). Bespannt ist mein Exemplar mit Ukulelensaiten, die extrem nah am Griffbrett liegen. Ich habe es auf D gestimmt, aber die Saiten verziehen sich noch. Für mich ist nach wie vor die Option besonders reizend, da wieder Stahlsaiten aufziehen zu lassen (im Original sei es in A-Dur gewesen).

Das portugiesische APC-Cavaquinho im Leleland hatte eine Stimmung von g-g-h-d (!). Ich würde auf mein Cavaquinho gerne wieder richtige Stahlsaiten drauf packen und dafür die verwandte Ukulele mit neuen Saiten in D-Stimmung ausrüsten.

Wo bekommt man Cavaquinho-Saiten für ein portugiesisches Cavaquinho her? Folkreps verkauft welche, aber vielleicht gibt es auch einen Händler in Deutschland. (Zur Not frage ich nochmal beim Gitarrenatelier Schulte nach.)

LokeLani

#17
Hast du im Gitarrenatelier die Saiten bekommen?
Die Stahlsaiten eines portug. Cavaquinhos sind sehr fein und sehen alle gleich dünn aus.
Eventuell werde ich die Saiten durch dickere brasilianische Saiten ersetzen, auf jeden Fall muss die 4.Saite durch eine Dickere ersetzt werden, wenn man nicht die Originalstimmung g\'-g\'-h\'-d\" beibehalten will.


Ist die Decke bei deinem APC Cavaquonho lackiert oder unbehandelt?

Die Decke meiner Portugiesin werde ich mit TruOil versiegeln, roh ist sie mir zu heikel!

Und so klingt sie: https://soundcloud.com/annettem-2/cavaquinhos

Kunar

#18
Ein Beitrag von LokeLani und es kommt Sonne in den Tag...

Schönes Foto, was ist denn das für ein Modell?

Ich weiß nicht, ob mein Cavaquinho lackiert ist. Es ist das (scheinbar recht einfache) Modell 103. Im Leleland hatte ich etwas ähnliches gesehen, aber da war das Holz deutlich matter. Mein Cavaquinho sieht eher wie Deins aus.

Vielen Dank schon einmal für die Information zur Stimmung! Dann hatte das Model im Leleland ganz normale Saiten drauf. So etwas ziele ich dann auch an. Im Gitarrenatelier erwähnte der Verkäufer, dass die Originalsaiten in A gewesen seien (das wäre dann a-a-c#-e). Ich hätte aber lieber G. Bestellt habe ich noch nichts, ich hatte ja zu wenig Ahnung von den Saiten.

LokeLani

Es ist keine von APC sondern von Acousticmelo http://stores.ebay.de/acousticmelo?_trksid=p2047675.l2563
Ich meine, Acousticmelo, Folkreps und A.P.Cavalho konkurrenzieren sich im europäischen Markt.
Wobei APC grössere Stückzahlen in Serienproduktion herstellt.

Zitatdie Originalsaiten in A gewesen seien (das wäre dann a-a-c#-e)
Ich kann mir gut vorstellen, dass man für beide Stimmungen dieselben Saiten nimmt. (Ukulelen stimmt man ja auch mit denselben Saiten g-c-e-a oder a-d-h-f#)

Lackiert oder roh, das sieht man sofort, nimm einfach eine unbehandelte Latte Fichtenholz oder geh bei IKEA vorbei!  ;)

Kunar

Zitat von: KunarIberica/APC hat ebenfalls Cavaquinhos im Angebot. (...)

Gestoßen bin ich darauf bei der Recherche nach einer Iberica SS 103 Sopranukulele, die ich in einem Laden gefunden hatte.

Kurioserweise sehen sich beide Instrumente sehr ähnlich. Die Ukulele im Laden habe ich zweimal kurz probegespielt, kam mir recht angenehm laut vor und sieht für meinen Geschmack sowohl schön als auch ungewöhnlich aus.

Zitat von: Kunar\"Erwischt\" hat es mich dann aber bei dem Cavaquinho 103 von APC, das wie ein Zwilling der Sopranukulele aussieht, die ich in Hamburg im Musikmarkt gesehen hatte. (...) Bespannt ist mein Exemplar mit Ukulelensaiten, die extrem nah am Griffbrett liegen. Ich habe es auf D gestimmt, aber die Saiten verziehen sich noch. Für mich ist nach wie vor die Option besonders reizend, da wieder Stahlsaiten aufziehen zu lassen (im Original sei es in A-Dur gewesen).
(...)
Ich habe mir gestern tatsächlich die erwähnte Ukulelenschwester zum Cavaquinho gekauft. Auch die wird woanders teurer angeboten, also dachte ich mir: Besser jetzt oder nie - und dieses Exemplar habe ich wenigstens intensiv probegespielt!

Es kommt doch manchmal anders als man denkt... die erwähnte Sopranukulele habe ich schon vor Monaten einer Bekannten ausgeliehen, die damit sehr glücklich geworden ist. Und heute ging das - immer noch mit Ukulelesaiten bespannte - Cavaquinho ebenfalls in Ausleihe. Gut, dass ich damals beide Instrumente gekauft habe! Diese strahlenden Gesichter sind einfach herrlich - neben dem Gedanken, dass Ukulele-Virus weitergegeben zu habem.

LokeLani

Das portugiesische Cavaquinho habe verschenkt (über\'s Forum), ich wollte daraus eine Ukulele machen, aber die Brücke, die ich gekauft habe, war zu hoch, (ich hätte sie vorher abschleifen sollen  :roll: ). Hinnerk will nun den ursprünglichen Zustand wieder herstellen.

Die Brasilianischen Cavaquinhos werden fleissig gespielt. Auf das günstige Cava. von APC habe ich Nylonsaiten aufgezogen und ein 6 Jähriger lernt nun darauf Gitarre mit einer Gitarrenschule, die im 1.Band mit den Saiten D-g-h-e auskommt.

Das Rozini-Cavaquinho habe ich mit Mandolinen-Saiten bespannt und es bewährt sich für mich so bestens.

Ich finde diese Cavaquinhos für Ukulelenspieler nach wie vor eine tolle Ergänzung!

Ukebychance

ZitatDas Rozini-Cavaquinho habe ich mit Mandolinen-Saiten bespannt und es bewährt sich für mich so bestens.
Hält der Saitenhalter denn dem Saitenzug stand? Der ist ja wie bei Konzertgitarren mit der Decke verleimt, und wenn man auf eine Konzertgtitarre Stahsaiten aufzieht gibt\'s ja Probleme. Ich glaube Georges Brassens hat das gemacht, aber er hat einen Saitenhalter wie bei einer Jazzgitarre angebracht. Und Mandolinensaiten haben ja schon ziemlichen Zug, auch wenn man nur 4 davon hat. ;)

Guchot

Cavaqunihos sind ja ursprünglich für Stahlsaiten ausgelegt. Sollte also kein Problem sein.

LokeLani

#24
Die Brücke eines Cavaquinhos ist viel grösser gebaut als bei einer Ukulele, mir ist noch nie eine entgegen geflogen.
Hingegen habe ich ein altes Rozini (BJ.2000) mit verzogenem Hals, d.h. leicht ansteigend. Das ist bereits das 2. ältere C., mit diesem Problem. Gut möglich, dass dies eine Folge des starken Saitenzuges ist und mittelklassige C. anfällig dafür sind.
Nicht nur die Bespielbarkeit wird dadurch mühsam, auch die Intonation leidet hörbar  :mrgreen:
Vom Kauf von Cav. aus 2.Hand, ohne sie vorher gespielt zu haben, kann ich eigentlich nur abraten!

Cavaquinhos in Mandolinstimmung (Bandolim) wird auch von Brasilianern so gespielt.
Tutorial dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=QRzjNkbclo4
Der Vorteil beim Melodiespiel ist der viel grössere Tonumfang.

Ukebychance

Kann es sein, dass sich der Hals verzogen hat, weil Mandolinensaiten doch ein bisschen strammer sind?
Ich interessiere mich deshalb für ein Cavaqhuinho, weil ich mir vor kurzem eine ukrainische Domra, die wie eine Mandoline gestimmt ist, gekauft habe und den 4-saitigen Mandolinenklang ganz reizvoll finde. Die Domra hat nur so einen dicken Bauch, und ist deshalb schwer zu halten.
Aber ich habe gesehen es gibt Sätze mit Nylonsaiten, mit denen man eine Sopranukulele wie eine Mando stimmen kann, vielleicht versuch ich das mal.

LokeLani

Auf diesen Cavaquinhos waren nie Mandolinen Saiten, ich habe sie so bekommen!
Ich hoffe nicht, dass sich der Hals beim neuen C.auch verzieht!
Es handelt sich übrigens um dieses Modell: http://www.kalango.com/Cavaco+Classico-+El-ctrico-+Vol-+-+Ton.htm

cochi78

Zitat von: UkebychanceKann es sein, dass sich der Hals verzogen hat, weil Mandolinensaiten doch ein bisschen strammer sind?
...Aber ich habe gesehen es gibt Sätze mit Nylonsaiten, mit denen man eine Sopranukulele wie eine Mando stimmen kann, vielleicht versuch ich das mal.
Der GDAE-Satz für Sopranukulelen macht (mir) einen Heidenspaß. Ich habe mir mal eine Ibanez Mandoline gekauft, weil ich den Mandolinenklang sehr cool finde, leider ist aber der krasse Unterschied zu meiner Brüko in der Saitenspannung für mich zu heftig.

Um trotzdem schonmal mit den Mandolinengriffen warm zu werden, habe ich den Aquila 30U-Satz aufgezogen. Übrigens auch auf einem APC-Cavaquinho, weil ich gestehen muss dass mir der Originalklang davon dann doch persönlich nicht so zugesagt hat... Dass ich jetzt quasi ein DIY-Bandolim spiele, wusste ich auch noch nicht - merci :)

Für Mandolinen gibt es btw. auch etwas einfachere Saiten, zB die Pyramid 529 mit 5,4-6,9kg Spannung. Die originalen auf der Ibanez waren D\'Addario EJ70 (8,2-10,5kg). Wie man im Leben genug Kraft aufbringen kann, Heavy-Saiten mit 15kg+ zu spielen ist mir ein Rätsel...

Kleiner Thread-Derail aus Wunstorf ;)

Grüße,
Thomas

Ukebychance

Da sich das ja hier nittlerweile zu einem Mandolinenthread entwickelt hat, vielleicht eine kleine Literaturempfehlung für in Mandolinenstimmung gestimmte Sopranukulelen, Cavaquinhos oder Domras: Bei Trekel gibt es von Inge Kälberer ein Arrangement der Suite Espanola von Gaspar Sanz für Gitarre und Mandoline. http://www.stretta-music.com/index.php?sid=dd127ab9d562073799223cfebfec4db1&facets=&searchparam=K%E4lberer+sanz&listtype=search&cl=details&anid=342392
Die Gitarre ist ziemlich einfach, die Mandolinenstimme geht von recht leicht (Espanoleta) bis ziemlich heftig.(Canarios)
Hier versuche ich mich an der Espanoleta auf meiner Domra https://soundcloud.com/tele1310/espanoleta

LokeLani

#29
Das klingt wirklich schön, danke für die Links.

Verlockend an dieser Stimmung ist es, dass es sehr viel Literatur für Mandoline gibt. Mandoline war ja früher einmal ein weit verbreitetes und sehr populäres Instrument.