2. Cavaquinho

Begonnen von LokeLani, 07. Dez 2013, 16:38:07

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LokeLani

Mein 2. Cavaquinho:
Ich stimme es in d-g-h-e  (Originalstimmung eines brasilianischen Cav. ist d-g-h-d ), das entspricht den oberen 4 Saiten einer Gitarre. (Mein 1. Cavaquinho halte ich  in Ukulelen-Stimmung.)
Es ist aus dem portugiesischen Werk Antonio P. Cavalho. - APC Ukulelen sind ja hier mehr oder weniger bekannt.
Gekauft habe ich es über das Gitarrenatelier Schulte, Preis: 149€. (Eine Ukulele, die Kala Spruce/Lacewood habe ich dafür geopfert)

Fichtendecke massiv, Akazien-Korpus massiv, Mensur 34,2cm.
Es ist exakt bundrein. Die Verarbeitung ist in Ordnung, wenn auch nicht spitzenmässig (was man bei diesem Preis ja auch nicht erwarten kann). 2 seitliche Bundmarkierungen am 5.+ 7. Bund.
Schön finde ich  die Angleichung des Griffbretts an das Schalloch, was bei Ukulelen eher selten gemacht wird.
Anbei einige Fotos

Jan

Viel Spaß mit dem Instrument, passt ja auch zur anstehenden Fifa-WM irgendwie :-)
Mit Schulte habe ich auch schon gute Erfahrungen gemacht.

Tuke

Sehr schönes Instrument, Glückwunsch!
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

TERMInator

Zitat von: LokeLaniIch stimme es in d-g-h-e , das entspricht den oberen 4 Saiten einer Gitarre.
Aber eine Oktave höher, oder ?

LokeLani

#4
@Jan ,
Zitatpasst ja auch zur anstehenden Fifa-WM irgendwie :-)
ja , tatsächlich, daran habe ich gar nicht gedacht. Den Samba-Rhythmus muss ich noch üben! ;)
Mir gefällt halt einfach auch der Klang von Stahlsaiten bei manchen Stücken, das muss ganz und gar nicht nur brasilianische Musik sein

@Danke Tuke

@ TERMI , ja, eine Okave höher, wie Oktavgitarre halt.

Versuchsweise habe ich meinem Cavaquinho No.2 Ukulelesaiten aufgezogen und bin überrascht, wie gut es auch mit Fluorcarbonsaiten klingt.

Die Mensur ist 34,5cm also wie bei einer Sopran-Ukulele!

LokeLani

#5
Nachdem mein 2. Cavaquinho zur Ukulele geworden ist (es hat Nylonsaiten bekommen) Kam noch ein weiters Cav. in meine Sammlung.
Diesmal ein echt brasilianisches der Firma Rozini, gekauft bei http://www.kalango.com/Saiteninstrumente/Cavaquinho/


Das hat weniger mit CAS zu tun, als mehr mit der Einsicht, dass die Originalmensur für Cavaquinhos (34cm) Vorteile hat.
Die Musik, die ich mit diesem Instrument mit Vorliebe spiele, sind Choros, welche sowohl für Cavaquinho, wie auch für Bandolim (Mandoline) geschrieben wurden.
Die 38cm-Mensur meines Cap Verde Cavaquinhos entspricht derjenigen einer Konzert Ukulele. Sie eignet sich daher besser als Stahlsaiten Ukulele und ist für Mandolinenstücke unhandlich. (Mensur von Mandolinen 33-36cm)

Hier die beiden Griffbretter im Vergleich:


Das Instrument von Rozini ist top verarbeitet und der Klang gefällt mir sehr.
Die Lackierung ist hochglanz, was ihm gut steht, es sieht aus wie eine kleine Gitarre.

Kunar

Iberica/APC hat ebenfalls Cavaquinhos im Angebot. Ein Video:
http://www.youtube.com/watch?v=9F0Z9UjzAa4

Hier wird eines angeboten:
http://www.tfoa.eu/the_store/index.php?target=products&product_id=36317

Gestoßen bin ich darauf bei der Recherche nach einer Iberica SS 103 Sopranukulele, die ich in einem Laden gefunden hatte. Hier beim gleichen Anbieter ein anderes Exemplar:
http://www.tfoa.eu/the_store/index.php?target=products&product_id=36322

Kurioserweise sehen sich beide Instrumente sehr ähnlich. Die Ukulele im Laden habe ich zweimal kurz probegespielt, kam mir recht angenehm laut vor und sieht für meinen Geschmack sowohl schön als auch ungewöhnlich aus. Aber will ich so einfach mein Ukulele-Anschaffungs-Syndrom (UAS) pflegen?

LokeLani

#7
ZitatIberica/APC hat ebenfalls Cavaquinhos im Angebot. Ein Video:
http://www.youtube.com/watch?v=9F0Z9UjzAa4

Das schrieb ich ja ganz oben   ;)  Das abgebildete Instrument ist von APC!
Auch das andere ist aus Portugal. Es gibt verschiedene portugiesische Hersteller, die Cavaquinhos bauen, man findet sie über ebay, Korrespondez geht in englisch. Dasjenige von APC ist relativ günstig aber auch einfacher in der Verarbeitung, ...kleine Unsauberkeiten,-  die wichtigen Dinge, wie die Bundreinheit ist aber o.k.!

Es gilt aber zu unterscheiden zwischen portugiesischen- und brazilianischen Cavaquinhos!
Typ Portugal hat Grösse und Korpus einer Sopran-Ukulele, Stimmung g\'-g\'-h\'-d\'
Typ Brazil hat den Korpus einer Konzert Ukulele, Stimmung d\'-g\'-h\'-d\"oder d\'-g\'-h\'-e\",
Oder, mit anderen Saiten lässt sie sich auch als Ukulele Stimmen! (Der Grund, weshalb ich 2 Cav. habe!)
Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Cavaquinho

Portugiesische Folkloregruppe mit protugiesischen Cav.:
http://www.youtube.com/watch?v=3uq_N2HWciE

Kunar

Die Berichte und die Fotos hier (zusammen mit dem Faden Ukulele- Cavaquinho) können einen wirklich verführen... da ein Bekannter überlegt, sich ein Cavaquinho zuzulegen, juckt es mich in den Fingern, einmal selbst zu einem Laden zu fahren, der sie anbietet. Wenn, dann wird es Samstag soweit sein!

Wie ist denn die Lautstärke mit Ukulelensaiten im Vergleich zu den Stahlsaiten? Stelle ich mir deutlich leiser vor. Der Clou bei einem Cavaquinho mit Stahlsaiten, so meine naive Vorstellung, wäre doch die Dynamik, die mit einer Gitarre mithalten kann, so dass ein Cavaquinho damit besser fürs Zusammenspiel mit einer Gitarre geeignet ist als eine (unverstärkte) Ukulele.

Außerdem reizt mich die Vorstellung, dass alle Leersaiten bereits einen Dur-Akkord bilden... damit lassen sich viele Lieder ganz einfach spielen, die nur aus Tonika/Dominante/Subdominante bestehen.

Kunar

Zitat von: LokeLaniEs ist aus dem portugiesischen Werk Antonio P. Cavalho. - APC Ukulelen sind ja hier mehr oder weniger bekannt.
Gekauft habe ich es über das Gitarrenatelier Schulte, Preis: 149€. (Eine Ukulele, die Kala Spruce/Lacewood habe ich dafür geopfert)

Zitat von: KunarDie Berichte und die Fotos hier (zusammen mit dem Faden Ukulele- Cavaquinho) können einen wirklich verführen... da ein Bekannter überlegt, sich ein Cavaquinho zuzulegen, juckt es mich in den Fingern, einmal selbst zu einem Laden zu fahren, der sie anbietet. Wenn, dann wird es Samstag soweit sein!

So ist es dann auch gekommen und wenn ich bisher keinen Bericht geschrieben haben, dann nur aus drei Gründen:
1. Das Forum war einige Zeit nicht erreichbar.
2. Ich habe lieber Ukulele gespielt (ich Egoist).

Am Samstag bin ich tatsächlich früh raus, um von Münster nach Wuppertal zum Gitarrenatelier Schulte zu fahren. Wer glaubt, sein Ukulele-Anschaffungs-Syndrom (UAS) einigermaßen im Griff zu haben, muss eventuell trotzdem einen großen Bogen um diesen Laden machen, denn dort wird auch der härtere Stoff (exotische Verwandte der Ukulele) angeboten!

Bei mir gab es ja einen billigen Vorwand guten Grund, dort einmal hereinzuschauen: Ich wollte völlig uneigennützig für meinen Bekannten ein Cavaquinho erstehen. Das brasilianische Modell 114 von APC. Obwohl ich die Fotos auf dem Internetauftritt und hier im Forum bereits schön fand, hat mir das Instrument dann \"in echt\" noch besser gefallen. Der Korpus hat etwa Tenorukulelengröße, der Hals erinnert eher an eine Konzertukulele (also wie eine Art \"Shortneck\"-Ukulele).

Richtig heiß hat mich zwischenzeitlich das Modell 114 CW (mit Cutaway und eingebautem Tonabnehmer) gemacht. Dann gab es noch eine Braguinha (ebenfalls von APC) sowie eine Kala Golden Akazie Tenorukulele KA-GATE-C mit Tonabnehmer... alles sehr verlockend!

\"Erwischt\" hat es mich dann aber bei dem Cavaquinho 103 von APC, das wie ein Zwilling der Sopranukulele aussieht, die ich in Hamburg im Musikmarkt gesehen hatte. Ich hatte bei \"The Fellowship of Acoustics\" ein deutlich teureres Modell gesehen, das hier war also die einfachere Ausführung und im Preis auch noch ermäßigt (der im anderen Cavaquinho-Faden erwähnte Händler Folkreps etwa bietet es derzeit für den Originalpreis an). Bespannt ist mein Exemplar mit Ukulelensaiten, die extrem nah am Griffbrett liegen. Ich habe es auf D gestimmt, aber die Saiten verziehen sich noch. Für mich ist nach wie vor die Option besonders reizend, da wieder Stahlsaiten aufziehen zu lassen (im Original sei es in A-Dur gewesen).

Zitat von: KunarIberica/APC hat ebenfalls Cavaquinhos im Angebot. (...)

Gestoßen bin ich darauf bei der Recherche nach einer Iberica SS 103 Sopranukulele, die ich in einem Laden gefunden hatte.

Kurioserweise sehen sich beide Instrumente sehr ähnlich. Die Ukulele im Laden habe ich zweimal kurz probegespielt, kam mir recht angenehm laut vor und sieht für meinen Geschmack sowohl schön als auch ungewöhnlich aus. Aber will ich so einfach mein Ukulele-Anschaffungs-Syndrom (UAS) pflegen?

Aufmerksamen Lesern wird es nicht entgangen sein, dass ich oben von drei Gründen sprach, noch keinen Bericht geschrieben zu haben, aber nur zwei erwähnt habe. Also gut, auch der dritte sei genannt:

3. Das UAS ist mir ein wenig peinlich.

Ich habe mir gestern tatsächlich die erwähnte Ukulelenschwester zum Cavaquinho gekauft. Auch die wird woanders teurer angeboten, also dachte ich mir: Besser jetzt oder nie - und dieses Exemplar habe ich wenigstens intensiv probegespielt!

Natürlich spielt die Optik eine Rolle. In meiner Phantasie spiele ich irgendwann beide Instrumente kurz hintereinander und habe wahlweise Ukulelensaiten und Stahlsaiten. Die Saiten kommen mir nicht so gut vor wie bei meinen letzten drei Ukulelen, auch wenn ich im Laden rein optisch keinen Unterschied zu den anderen Iberica-Ukulelen (die ein Aquila-Saiten-Etikett hatten) feststellen konnte. Die Saitenlage erscheint mir etwas höher als bei meinen anderen Instrumenten. Andererseits ist das auch meine bisher billigste Ukulele (das Cavaquinho zählt ja nicht). Schlägt man die einzelnen Saiten an, dann klangen die anderen Sopranukulelen im Laden etwas voller / tiefer. Was die Gunst meiner Ohren angeht, fiel der Vergleich interessanterweise umgekehrt aus, wenn ich einen Akkord spielte: Dann fand ich diese hier viel klarer und heller.

LokeLani

#10
Zitat3. Das UAS ist mir ein wenig peinlich.
Ahh, nicht doch!!
Danke für den Bericht und
Glückwunsch zum Geschwisterpaar und viel Freude mit ihnen!

Ich möchte den Klang der Cavaquinhos nicht mehr missen! ;)

Kunar

Zitat von: LokeLaniDanke für den Bericht und Glückwunsch zum Geschwisterpaar und viel Freude mit ihnen!

Ich möchte den Klang der Cavaquinhos nicht mehr missen! ;)

Der Bekannte hat sich auch sehr über das Instrument gefreut. Man sollte schon mit Plektrum spielen, dann tun die Finger der rechten Hand nicht so weh und man holt noch ein wenig Lautstärke heraus.

Hier noch ein Netzfundstück, das ich sehr schön finde: Da spielt jemand einen Prototypen eines APC-Cavaquinhos ohne Schallloch in der Mitte, sondern nur am Rand. Das Cavaquinho hat portugiesische Größe so wie meins und sieht auch so aus, als ob es in die Serie gehört / gehören wird.

Daniel Pereira: prototipo de cavaquinho sem boca - APC mx (instrumental/estudo de Cavaquinho)
http://www.youtube.com/watch?v=2ssfclVmSX0

Eigentlich klimpert der Mann nur ein wenig herum, aber ich finde die Musik so schön melancholisch. Der metallische Klang zeigt auch schön den Unterschied zur Ukulele.

LokeLani

#12
Das ist sehr schönes \"Geklimper\" (Ich glaube, es ist mehr als das!)
Über\'s Mikro empfindet man den der Klang sehr grell, er ist einiges lauter als der, einer Ukulele.
Dieser Portugiese spielt typischerweise mit den Fingern und Fingerpicks,
Die Spielweise der portugiesischen Cavs. ist anders als die der Cap Verde Cavaq. ( http://www.youtube.com/watch?v=dSTr01fSY0I )
 oder den Brasilianern.

LokeLani

#13
Cavaquinho in Mandolinenstimmung g-d\'-a\'-e\"

Ich habe mir inzwischen einen Satz Mandoline-Saiten besorgt und auf das brasilianische Cavaquinho aufgezogen.
 Ein brasilianisches Bandolim (Mandoline) hat die gleiche Mensur wie das Cav., so dass die Saiten perfekt intonieren und toll klingen.
Der Tonumfang ist gross und die Mandolinen-Literatur reich.

Natürlich hätte ich mir auch eine Mandoline zulegen können, dies hatte ich auch einmal probiert. Die Formen von Mandolinen, weder  von flachen noch bauchigen, behagen mir jedoch nicht und auf Doppelsaiten aus Stahl zu spielen ist mühsamer als auf einfachen.

allesUkeoderwas

Zwei hübsche Geschwisterchen.

Die rechte mit dem schmaleren Hals scheint ja für \"low G\" in Quinten wie geschaffen.

Ich hatte am Wochenende die gleiche Idee mit dem Umbesaiten, nur hab ich eine Ukulele genommen.
Membersound/Klangbeispiel gibt\'s nebenan.
Hab aber bis auf die Akkorde bewußt nur auf den dicken Saiten gespielt.
Klingt.... Sagen wir mal : \"Gewöhnungsbedürftig schön\"  :mrgreen:

Es gibt auch Mandolinen mit ukulelenähnlichen Korpora.
In den 20ern gab\'s mal so \'ne Phase der Suche nach neuen Formen.
Es gibt sogar doppelchörige (8-Saitige) mit einer Mensur von nur 33 cm.
Haben die königlichen Gondoliere in Venedig gespielt.

Stellt sich die Frage: Haben wir jetzt Mandolinen ???  ;)
Ukulelen: Nur Schrott