Erfahrungen externer Preamp/DI

Begonnen von Jorgi, 03. Feb 2014, 20:29:32

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Jorgi

Also über den Shadow hatte ich auch schonmal nachgedacht... aber ich will eigentlich ungern zum (erlebten) Horrorszenario \"kaputtes Kabel\" auch noch \"kaputtes Kabel mit eingebautem Preamp\" hinzufügen  :twisted:

Aber ich werd mal schauen, dass ich jetzt noch ein paar meiner Gitarren und meinen Amp los werde (braucht jemand was?  :mrgreen: ) und dann wird in den Ferien große Neuanschaffung gemacht :)

torstenohneh

ZitatWäre mal interessant zu hören wie deine Meinung sich nach dem nächsten Gig entwickelt hat
Also, Gig ist vorbei und der Behringer war im Einsatz. Ich bin immer noch sehr zufrieden und meine Meinung hat sich nicht geändert. Für den Live Betrieb ist das Teil auf jeden Fall geeignet. Rauschen hat man keines gehört.
Für den Aufnahmebetrieb am Rechner gibt es bessere Vorverstärker. Dort hört man das Rauschen nämlich.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Troubadour

Zitat von: torstenohnehFür den Live Betrieb ist das Teil auf jeden Fall geeignet. Rauschen hat man keines gehört.
Für den Aufnahmebetrieb am Rechner gibt es bessere Vorverstärker. Dort hört man das Rauschen nämlich.

Danke für die Rückmeldung!  ;)

Hat jemand mal die Para DI getestet oder im Einsatz? Die ist ja schon teurer aber ich wäre schon bereit etwas länger den Spahrstrumpf zu füllen wenn es sich lohnt.

Jorgi

Danke euch allen für die Vorschläge! Ich habe jetzt mal getestet und hier ist mein Ergebnis :)

Vor drei Tagen kam ein kleines Päckchen zum ausprobieren zu mir...
Im Paket vom großen T waren:

- Fishman G2 http://www.thomann.de/de/fishman_g2_universal_preamp.htm
- Artec SE-OE3 Acoustic Preamp http://www.thomann.de/de/artec_acoustic_outboard_eq.htm
- Hartke Acoustic Attack http://www.thomann.de/de/hartke_acoustic_attack_agx.htm

Ich wollte einfach mal mit ein paar günstigen Varianten anfangen und mich dann langsam hocharbeiten. Aaaaber zum Glück muss ich das garnicht ;)
Die verwendete Ukulele für meinen Test war eine Pono MT mit eingebautem Pono Piezo.
Interessant bei der Recherche war, dass wohl das Hauptproblem mit den Piezos die Impedanz ist. Wusste ich eigentlich vorher schon, aber ich war mir nicht im Klaren darüber, dass das so große Auswirkungen hat... Selbst an meinem (E-) Gitarrenamp ist die Eingangsimpedanz zu niedrig für den Piezo. Also selbst dort profitiert der Klang von einem Preamp.
Hier mal ein kleiner Vergleich der oben genannten Geräte:

- Fishman G2:
Als ich ihn ausgepackt habe fiel mir erst mal auf, dass er viel größer ist als ich erwartet hatte. Genauso groß wie der Artec. - Und damit zu groß um ihn am Gürtel zu tragen (Obwohl ein Clip dabei ist). Die drei Regler funktionieren gut - weder zu leicht noch zu schwergängig. Klanglich find ich ihn gut, EQ funktioniert bestens für einfache Anpassungen. Erstaunlicherweise war der Klang beim Fishman schon mit beiden Reglern in neutral-Stellung fast perfekt. Der Output ist nicht der höchste, aber voll ausreichend.
Fazit: Gut aufgebaut, guter Klang, recht robust - nur leider für den Gürtel zu groß.

- Artec Acoustic Outboard EQ:
Der Artec ist ein schön stabiles Pedal. Die größe ist ähnlich der des Fishman, nur eben höher. Klanglich ist er finde ich gut, auch hier war nicht viel zu drehen um den Piezo zu meinen Vorlieben einzustellen. Toll finde ich, dass man ihn ein und aus schalten kann. Gerade wenn ich zwischen Gitarre und Ukulele wechsel kann ich einfach einmal treten und er ist aus (V.a. sinnvoll da meine Gitarren active PUs drin haben und ich ihn da somit nicht benötige). Passt auch noch perfekt auf mein Effektboard.
In 12h Stellung des Volumen Potis hab ich genau den gleichen Output wie meine Gitarre. Wie sinnvoll ein Preamp bzw Buffer ist merkt man wenn man ihn mal zwischendrin ausschaltet - es kommt fast nichts mehr aus den Boxen. Interessant war auch, dass die Gitarre mit activem PU beim einschalten mit Vol auf 12h nicht nochmal lauter wurde. Also ist hier wirklich die Impedanzanpassung der springende Punkt!

- Hartke Acoustic Attack:
Naja was soll ich sagen... Recht groß und mit vielen Funktionen. Die Klangregelung arbeitet gut, DI Output funktioniert. Aber durch die umfangreichere Klangregelung empfand ich es als eine wenig viel geschraube. Es ist sicher manchmal schön einen EQ mit parametrischen Mitten zu haben - vor allem wenn das böse Feedback kommt - aber wofür gebt es dann noch die Leute am Mixer?  :twisted: Ich will mich live eigentlich nicht mit endlosen EQ Anpassungen herumschlagen, deswegen hat er für mich einfach zu viele Funktionen. Dazu ist er noch recht groß und da bleibe ich lieber bei was kleinem.
Der Mix-Regler zum dazumischen eines modellierten Röhrensounds ist nicht so ganz mein Ding. Macht das Signal eigentlich nur dumpfer und nicht wärmer/transparenter.
Der Hartke scheint die Impedanz auch im ausgeschalteten Zustand (allerdings mit Strom!) anzupassen. Denn die Lautstärke bleibt gleich und fällt beim ausschalten nicht wie beim Piezo sonst üblich ins Bodenlose. Vielleicht ganz nützlich wenn man zwei verschiedene Klänge haben will...

Am Ende fiel meine Entscheidung auf den Artec. Er tut was er soll - und das auch recht gut - und lässt sich ausschalten. Dazu ist er auch noch der günstigste - was will man mehr... Der Fishman wäre meine erste Wahl geworden, wenn er einen Schalter hätte oder ich nicht zwischen activen und passiven Systemen wechseln müsste. Der Hartke war mir zu groß und umfangreich.
Bei allen sollte man keine Wunder erwarten. Sie passen die Impedanz an, verstärken das Signal und haben eine Klangregelung. Aber es sind keine Geräte die auf wundersame Weise den Piezo nach einer im Studio mit teurem Equipment abgenommenen Ukulele klingen lassen.

Generell sei gesagt, dass ich jedem einen Preamp oder Buffer empfehlen würde! Die Impedanz von Piezos ist sehr hoch und kann daher vom Verstärker/Mischpult nicht gut verarbeitet werden (außer bei speziellen Akustik Verstärkern). Daraus resultiert bei vielen auch die Annahme, dass Piezos dünn klingen. Sobald man den Piezo (der ohne Preamp wirklich dünn klingt) an einen geeigneten Preamp hängt geht die Sonne auf :)

Die Tage möchte ich nochmal versuchen mir einen Preamp/Buffer selbst zu bauen. Hab mir mal diesen Schaltplan (http://www.paulinthelab.com/2013/08/peizo-pickup-transducer-preamp.html) genommen und die Teile besorgt. Sollte nicht so schwer sein und die Teile kosten weniger als 10€. Aber wenn er fertig ist wird es auf jeden Fall nochmal einen kleinen Vergleich geben!

Gruß Jörg  ;)

robertschult

Danke für die Rückmeldung . . . vielleicht schiebst Du noch ein paar Live/Bühnen-Erfahrungen nach ?!  :D

Gruß Robert

Jorgi

Hey Robert,
Ja die kommen natürlich noch ;)
Bin aber sehr zuversichtlich...
Gruß Jörg