Akustische Sopran Ukulele mit Stahlsaiten ???

[allesUkeoderwas]

Zumindest für mich kein Sakrileg....

Vor Jahren in den Keller verbannt, jetzt beim Stöbern reaktiviert...





Links eine aufgehübschte Stagg US 20/40 (3 € Schrott aus der Bay) und rechts eine Musikalia Ukulele (im unteren Fotto umgekehrt), die ich vor 5 Jahren mal aus Italien mitbrachte. Beide lagen mehrere Jahre stahlbesaitet im Keller - Die eine high G, die andere low G in GCEA.

Ich hatte die Beiden damals testweise stahlbesaitet, da es meine stabilsten Ukulelen waren und es bei der Stagg die einzige Möglichkeit war, ihr vernünftige Klänge zu entreißen. Die Musikalia mußte dran glauben, da sie mir nicht mehr gefiel - Nach dem Motto: Was soll\'s, wenn sich die Dinger verziehen...

Erstaunlicherweise taten sie das nicht.

Mit dem heute \"geschulten Kennerblick\" muß ich rückwirkend feststellen, daß die Musikalia für derartige Experimente eigentlich viel zu schade war. Massive Hölzer, 3fach verleimter Hals, Sattel und Stegeinlage Knochen... Aber was soll\'s, sie hat\'s ja ohne Schaden überstanden.

Ich hab ihr daher noch fettere Stahlsaiten verpasst und sie in GDAE gestimmt (siehe oben).

Im nächsten Schritt wird sie vermutlich ein Tailpiece bekommen und doppelchörig (8-Saitig) besaitet werden.

Was muß man bei derartigen Experimenten beachten:

- Die Ukulelen sollten solide gebaut sein.
- Direkte Mechaniken sind ziemlich ungeeignet.
- Man muß Sattel und Brücke für Stahlsaiten optimieren.
- Es dauert eine Weile, bis die Stahlsaiten stimmstabil sind.

Fortsetzung folgt, wenn die Musikalia 8 Saiten hat.

[Guchot]

Na denn man tau Ich hätte da zu viel Schiß das mir die Brücke nen Abflug macht, speziell bei 8 Saiten. Ich hab das experimentieren mit Stahlsaiten mittlerweile aufgegeben. Weiß nicht warum, aber bei mir werden die bei der kurzen Mensur NIE stimmstabil Da greif ich lieber zur Tenorgitarre

[LokeLani]

Ich kann den Sinn eines solchen Experiments auch nicht ganz nachvollziehen, denn
es gibt ja Instrumente mit dieser Mensur mit Stahlsaiten die entsprechend stark gebaut sind: Cavaquinhos, portugiesische und brasilianische. Will man doppelchörige Stahlsaiteninstrumente, so gibt es eine grosse Auswahl Mandolinen und Mandolas.

[allesUkeoderwas]

Die Sinnfrage beim Basteln stellt sich nicht und ist nicht zulässig !!!...  

- Es ist richtig, fertig kaufen kann man eigentlich fast alles.
- Bei einer Stagg US20/40 ist es die einzige Möglichkeit vernünftige Töne zu entlocken.

Und wenn man Ukulelen rumzuliegen hat, einem der Ukulelenkorpus aber besser gefällt, als eine Mandola, dann tut man sowas eben.

@ Guchot

Das mit dem Verstimmen gibt sich irgendwann - ist nicht anders, als bei billigen Nylons.
Damit sich bei 8 Saiten die Decke nicht wölbt und die Brücke nicht wegfliegt, werde ich die Saiten an einem Ukulelen-Banjoähnlichen Tailpiece befestigen, dann ist die Kraft geringer, als bei Nylon\'s - Vermutlich würde die Musikalia die Kräfte aber auch so aushalten, aber sicher ist sicher...



So in etwa wird\'s dann aussehen...
Somit werden die evtl. zerstörerisch wirkenden Kräfte abgeleitet.

[LokeLani]

Und wenn man Ukulelen rumzuliegen hat, einem der Ukulelenkorpus aber besser gefällt, als eine Mandola, dann tut man sowas eben.

Da hast du auch wieder recht!

[TERMInator]

Jogi, wie sieht es mit der Bundreinheit aus ?

Bei meinem Experiment mit Pyramid-Stahlsaiten (die keine höhere Saitenspannung als Nylon/etc.-Saiten haben) hatte ich keine Probleme mit stimmstabil, aber ab Bund 3 hatten die Töne soviel Abweichung, daß es nicht erträglich war. Sowohl mit serienmässiger als auch mit tiefergelegter Saitenlage.

Ansonsten: Weitermachen - Basteln ist immer toll, ich kann den Sinn der Frage nach dem Sinn nicht verstehen  

[allesUkeoderwas]

Ist billigukulelentypisch gegeben.

Eigentlich ist Stahl auf einer Mensur von 35 cm ja nix ungewöhnliches.
Die Sopranukulelenmensur ist identisch mit Mandoline und Geige.
Wobei Geigen vermutlich kein Problem mit Bundreinheit haben...  :roll:

Stahl ist aber sehr \"diffizil\" ,  daher sind direkte Tuner denkbar ungeeignet, die Saitenlage muß optimal tief sein und \"Nichtstahlgewöhnte\" müssen darauf achten, die Saiten nicht mit aller Macht auf\'s Griffbrett zu drücken (sollte man bei Nylons eigentlich auch nich) - macht z.B. bei der dünnen A-Saite (GCEA) mehr als 50 cent Abweichung bereits im 3ten Bund.

Sopranukulele in GCEA mit Stahlsaiten ist vermutlich auch eher was für Schmerzfreie, die das wabern schlecht gestimmter Instrumente mögen.

[TERMInator]

Ist billigukulelentypisch gegeben.
....
Sopranukulele in GCEA mit Stahlsaiten ist vermutlich auch eher was für Schmerzfreie, die das wabern schlecht gestimmter Instrumente mögen.

Keine Billigukulele, mit Aquila-Saiten absolut bundrein, übersetzte Mechaniken, Saiten nur ganz sachte aufs Griffbrett gedrückt....
Demnächst wird weiter experimentiert - das muß auch für nicht schmerzfreie gehen  

[LokeLani]

Mein Cap-Verde Cavaquinho hat Mensur 38,5cm und ich habe sie in g-c-e-a (Low G) Stimmung. Die Bundreinheit ist gut, als g Saite nehme ich eine Mandolinensaite.

Interessanterweise baut dieser Luthier (Folkreps, Portugal) dieses Instrument heute in 36cm Mensur und nicht mehr in 38cm.

[allesUkeoderwas]

Rein informativ:

... vielleicht interessiert\'s ja wen ...  

Und ich hab low G GCEA die 4 Diskantsaiten von silverwound Acoustics Gitarrensaiten..
und bei high G \'ne dünne Banjosaite aus der Grabbelkiste als G-Saite.

Hab auch schon für low G  \'n light E-Gitarrensatz benutzt, da ist dann nur die G-Saite umwickelt, bei den silverwound\'s sind G und C umwickelt..

Nur Vasuch macht kluch...  

Eigentlich sollte ursprünglich noch \'n Magnet PU rein.
Floyd Blue hat da auch mal sowas gebastelt...

Aber irgendwie kam die Erkenntnis dazwischen, daß doch nix über \'ne Stromguitar geht.  :mrgreen:

Zur Quintstimmung würde mich mal interessieren, ob mal jemand Violinsaiten statt Mandolinensaiten aufgezogen hat und wie die geschliffenen Saiten klingen - Falls nicht, muß ich wohl doch mal welche bestellen...

Für zartbesa(e)itete Fingerchen und 8-Saitige Mandoline hab ich auch noch \'n Tipp: Pyramid hat spezielle Kindermandolinensaiten mit nur 5 Kp Zug im Programm - Art.Nr. 485 /14 - Is\' vieleicht für Lehrpersonal interessant zu wissen.

@ Termi:

Du sollst doch nich auf\'s Griffbrett drücken tun - Auch nich ganz sachte...
Nur bis auf\'s Bundstäbchen, nich weiter !!!

Nur nicht aufgeben - Mühsam nährt sich das Eichhörnchen..  :mrgreen:

[TERMInator]

@ Termi:
Du sollst doch nich auf\'s Griffbrett drücken tun - Auch nich ganz sachte...
Nur bis auf\'s Bundstäbchen, nich weiter !!!

So meinte ich ja auch - RICHTUNG Griffbrett - au mann, Dir muß man auch alles ganz genau erklären...  :roll:
 :mrgreen:    :mrgreen:

[LokeLani]

@ aUow Mit der Bastelanleitung für 8 Saiten liegst du goldrichtig!
http://www.ebay.co.uk/itm/Rare-8-Strings-Portuguese-Ukulele-Cavaquinho-New-/291000014900?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item43c0f3d834

[allesUkeoderwas]

Danke für den Link, interessanter Shop.

Hübsch, sauber verarbeitet und gar nicht soooo teuer.

Und das helle 3/4tel Piccolo Cavaquinho...

Nur nicht schwach werden...  :mrgreen:

[LokeLani]

Nur nicht schwach werden...  

Ich hab mir eine bestellt!  :mrgreen:   :roll:
(Argument 1: vom Verkauf der letzten Ukulele war noch genug Geld auf meinem PayPal Konto.
Argument 2: Ich habe keine \'rumliegen, die ich umbauen könnte.
Argument 3: Mein APC Cavaquinho, das ich den Schülern ausleihe, ist beliebt, die wollen nun alle mit Stahlsaiten spielen!)

[LokeLani]

Mein portugiesisches Cavaquinho ist heute angekommen   . Die Lieferung war schnell und unkompliziert und, was mich erstaunt,  ohne Zollkosten! (Von Portugal in die Schweiz, wahrscheinlich haben die Zöllner das Paket als Privatkauf durchgehen lassen!)
Der Preis von 130$ + 20$ Versandkosten finde ich sehr angemessen.

Der erste Eindruck des Instruments ist sehr positiv, ein sauber gearbeitetes Instrument, sogar die Bünde kratzen nicht, wie bei meinem Cavaquinho von APC!


Technische Daten: (Vom Hersteller Acousticmelo)
Backs and sides - Walnut
Top - Linden / Rosewood
Neck - Mahogany
Fingerboard - Rosewood
Strings type – steel
Size:
L=450mm B=130mm H=54mm
Scale 345/170mm
100% solid wood  100% handmade
Great finishing;
Made in Portugal

Interessant ist der nahtlose Übergang Korpus/Hals:


Grössenvergleich zur Kiwaya


Der Steg ist lose, hält also nur durch den Saitenzug und lässt sich daher einstellen, falls man die Bundreinheit korrigieren muss.
Die Decke ist unbehandelt, also überhaupt nicht lackiert!
Das ist normal bei diesen Instrumenten. Ich werde sie wohl mit TrueOil behandeln, da mir die Fichtendecke ohne Schutz zu heikel ist. (Es heisst zwar Linden/Rosewood, für mich sieht sie aus wie Fichte)