Gitarre parallel zu Ukulele lernen?

Begonnen von speedy1991, 24. Apr 2014, 11:42:24

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (23 Antworten, 8.309 Aufrufe)

speedy1991

Hallo leute ;-)

Ich spiele jetzt seit letztes Jahr September Ukulele und kann auch schon sehr viele Lieder spielen ( Akkordspiel )
Da ich mich aber auch für Gitarre interessiere, wollte ich wissen, ob es sich anbietet, die 2 Instrumente parallel zu erlernen? oder kommt man dann  durcheinander?
Ich habe eine ganz billige Gitarre aus Sperrholz daheime, aufder ich schon mal versucht habe die wichtigsten Akkorde zu greifen. Klappt alles recht gut, bis auf F-Dur.... wenn ich versuche F zu greifen werden meine Finger immer krumm(hauptsächlich der kleine).

Eine weitere Frage ist: sind die Bundgrößen bei Gitarre genormt oder findet man auch welche mit kleineren Bünden? ich komme nämlich nur über 3 Bünde mit meinen Fingern...

Und zu guter letzt: wieviel müsste ich investieren um eine gute Gitarre zu bekommen, die ich auch nach Jahren noch gern spiele?

Hoffe es sind paar leute unter euch, die Gitarre spielen und mit ein paar Tipps geben können :)

Guchot

Ukulele und Gitarre sind gar nicht sooo unterschiedlich ;) Natürlich kann man die parallel lernen. Anfangs wird man wahrscheinlich mit den unterschiedlichen Stimmungen durcheinander kommen, aber das hat sich bei mir relativ schnell gelegt. Nach ca. 2 Wochen hatte ich das drin.

Die Abstände der Bünde zueinander sind von der Mensur (= länge der freischwingenden Saite) abhängig. Bei akustischen Gitarren ist die meistens ca. 65cm. Der Hersteller ist dabei völlig wurscht. Wenn die Mensur gleich ist, sind auch die Bundabstände gleich. Die Gitarren der Firma Gretsch haben in der Regel eine etwas kürzere Mensur und damit auch etwas kleinere Bundabstände, mag sein das es auch andere Hersteller gibt die leicht abweichen, mir ist jetzt spontan aber nur Gretsch bekannt. Es gibt Gitarren mit kürzerer Mensur (7/8, 3/4, 1/2, 1/4) da sind natürlich die Abstände auch entsprechend kleiner.  Verbreitet sind diese auch gerne als \"Kindergitarren\" bezeichneten Größen aber eher im Bereich der Konzertgitarren (Nylonsaiten), bei Westerngitarren (Stahlsaiten) sind sie relativ selten. Von Martin gibts die \"Little Martin\" und von Taylor die \"Baby Taylor\" um zwei zu nennen.

Die kleineren Größen kann man, wenn man will, mit den entsprechenden Saiten auf eine ADGCEA-Stimmung bringen und dann die Griffe wie auf einer Ukulele gewohnt spielen, man muß halt \"nur\" die beiden Bass-Saiten mit bedienen.



P.S.: \"Sondergrößen\" wie Bariton-, Oktav- oder Quintgitarren habe ich hier mal bewußt raus gelassen.

speedy1991

Danke für die schnelle Antwort :)

Werden die \"Kindergitarren\" auch von Erwachsenen gespielt, oder sind sie eigentlich nur für Kinder gemacht? Ich mein ich bin jetzt 22 Jahre, ich glaub ich geh nicht mehr als Kind durch :D

Habe halt die Probleme wenns übere ca 4 Bünde geht oder ich Baree greifen muss wie bei F-Dur habe ich echte Probleme, da mein kleiner Finger immer ein wenig nach innen knickt :(

und da weiß ich nun nicht, ob die Akkorde für mich unspielbar sind, oder es einfach nur eine Frage der übung ist?

kann man denn Finger spreizen üben? :P

UkeDude

Wie wäre es denn mit einer Guitarlele für den Anfang? Die von Yamaha soll nicht schlecht sein und Du hast die selben Griffe wie bei einer Uke nur eben noch zwei zusätzliche Saiten.... :D

howein

Ich lerne seit ein paar Jahren Gitarre, und inzwischen parallel auch Ukulele ... übliche Instrumentengrößen und übliche Stimmungen, keine Tricks mit Stimmungen um künstlich Ähnlichkeiten zu erzeugen ... das ist überhaupt kein Problem. Die nötige Fingerdehnung kommt ganz von selbst beim Üben.
Man sollte dann aber auch beides REGELMÄSSIG spielen,  dass man sich auf beidem sicher und wohl fühlt.

wwelti

#5
Hallo Speedy!

Ich finde es gar nicht problematisch zusätzlich zur Ukulele Gitarre zu lernen. Da sich die Instrumente sehr unterschiedlich \"anfühlen\", habe ich persönlich auch nicht groß Verwechslungsprobleme. Man ist dann halt im \"Gitarrenmodus\". Was die Mensur angeht, hat Guchot ja schon alles erklärt.

Es gibt sogenannte \"Guitalelen\", die sind ungefähr so groß wie eine Tenor-Ukulele, und haben auch dieselben Bundabstände. Jedoch hat eine Guitalele 6 Saiten, die nach dem selben Prinzip wie eine Gitarre gestimmt sind, nur eine Quarte höher -- somit entsprechen die 4 hohen Saiten einer Ukulele mit Low-G, man hat aber sozusagen noch 2 zusätzliche \"Bass-Saiten\". Die Yamaha Guitalele ist preisgünstig und macht Spaß, aber ich finde die Saitenabstände etwas knapp bemessen.

Ich würde doch eher zu einer \"richtigen\" Gitarre greifen. Eine ordentlich spielbare Gitarre ist m.E. für ca. 200 Euro zu bekommen, die Auswahl ist absolut gigantisch und eine qualifizierte Empfehlung kann ich nicht geben, außer daß man im Musikladen vergleichen sollte, ob einem Spielbarkeit und Klang zusagen... Es gibt natürlich auch nach oben und unten sehr viel Spielraum.

Viele Grüße
  Wilfried

Guchot

Zitat von: speedy1991...Werden die \"Kindergitarren\" auch von Erwachsenen gespielt, oder sind sie eigentlich nur für Kinder gemacht? Ich mein ich bin jetzt 22 Jahre, ich glaub ich geh nicht mehr als Kind durch :D...

Wer will Dir denn verbieten auf einer \"Kindergitarre\" zu spielen? Du mußt ja beim Kauf keinen Kinderausweis vorlegen :mrgreen: Ich habe Gitarren mit 54cm, 56cm und 58cm Mensur und mit meinen 47 Jahren, 1,90m Körpergöße und knapp 120 Kilo gehe ich auch nicht mehr als Kind durch ;)

Allerdings würde ich wwelti zustimmen und erst mal auf einer \"richtigen\" Gitarre weiter üben. Erst wenn sich herausstellt das es damit nun wirklich gar nicht geht, würde ich auf ne kleinere Größe wechseln. Grund: Die Auswahl ist ungleich größer und man kann auch mal schnell bei Freunden oder so zu der vorhandenen Gitarre greifen.

Bei mir ist es reine Bequemlichkeit. Ich spiele nicht sooo oft Gitarre und hab dann keine Lust mich an die längere Mensur und die andere Stimmung zu gewöhnen. Aber ich bin in der Hinischt eher ein schlechtes Beispiel las ein Gutes ;)

howein

Zitat von: wweltiIch finde es gar nicht problematisch zusätzlich zur Ukulele Gitarre zu lernen. Da sich die Instrumente sehr unterschiedlich \"anfühlen\", habe ich persönlich auch nicht groß Verwechslungsprobleme. Man ist dann halt im \"Gitarrenmodus
Genau so ist es. \"Gitarrenmodus\", das find ich gut ausgedrückt ... man switcht einfach innerlich um zwischen \"Gitarrenmodus\" und \"Ukulelenmodus\", das geht ganz automatisch.

Zitat von: GuchotWer will Dir denn verbieten auf einer \"Kindergitarre\" zu spielen? Du mußt ja beim Kauf keinen Kinderausweis vorlegen :mrgreen: Ich habe Gitarren mit 54cm, 56cm und 58cm Mensur und mit meinen 47 Jahren, 1,90m Körpergöße und knapp 120 Kilo gehe ich auch nicht mehr als Kind durch ;)
Allerdings würde ich wwelti zustimmen und erst mal auf einer \"richtigen\" Gitarre weiter üben. Erst wenn sich herausstellt das es damit nun wirklich gar nicht geht, würde ich auf ne kleinere Größe wechseln. Grund: Die Auswahl ist ungleich größer und man kann auch mal schnell bei Freunden oder so zu der vorhandenen Gitarre greifen.
Ich habe auch schon auf der Kindergitarre meines Enkels gespielt ... klingt und spielt sich eigentlich nett, aber für regelmäßig würde ich dich die normale Größe vorziehen, da fühle ich mich deutlich wohler.

Eine Guitarlele habe ich zwar auch seit einiger Zeit (Yamaha, klingt erstaunlich gut für so ein preiswertes einfaches Instrument) ... aber die verwende ich auch nur um z. B. nachts noch spontan schnell mal was leise auszuprobieren ohne jemand zu stören ... ansonsten siehe oben, ist mir für gitarrenmäßiges Spiel zu klein. Wahrscheinlich verkaufe ich sie wieder.

speedy1991

Zitat von: Guchot
Zitat von: speedy1991...Werden die \"Kindergitarren\" auch von Erwachsenen gespielt, oder sind sie eigentlich nur für Kinder gemacht? Ich mein ich bin jetzt 22 Jahre, ich glaub ich geh nicht mehr als Kind durch :D...

Wer will Dir denn verbieten auf einer \"Kindergitarre\" zu spielen? Du mußt ja beim Kauf keinen Kinderausweis vorlegen :mrgreen: Ich habe Gitarren mit 54cm, 56cm und 58cm Mensur und mit meinen 47 Jahren, 1,90m Körpergöße und knapp 120 Kilo gehe ich auch nicht mehr als Kind durch ;)


Wohl war :D

Ich werde demnächst wohl mal in einen Musikladen gehen und mich beraten lassen. Von der Guitarlele hab ich auch schon gehört, jedoch wollte ich schon auf einer normalen lernen, da man wie ich finde, dann flexibler ist und auch später wenn man lust hat auch spontan auf E-GItarre umsteigen könnte :)

Danke auch an alle Anderen, für die hilfreichen tipps :)

lg

Ellie

Zitat von: howeindas ist überhaupt kein Problem. Die nötige Fingerdehnung kommt ganz von selbst beim Üben.
Man sollte dann aber auch beides REGELMÄSSIG spielen,  dass man sich auf beidem sicher und wohl fühlt.
*unterschreib*
Ich habe meine erste Gitarre mit 12 bekommen und hatte von Anfang an eine in Normalgröße. Die Barré-Griffe brauchten schon ein bisschen Zeit, aber hier macht tatsächlich Übung den Meister. Ich bin auch heute nicht besonders groß (1,70), habe eher kleine Hände und habe keine Probleme beim Greifen.

howein

#10
Zitat von: speedy1991Ich werde demnächst wohl mal in einen Musikladen gehen und mich beraten lassen. Von der Guitarlele hab ich auch schon gehört, jedoch wollte ich schon auf einer normalen lernen, da man wie ich finde, dann flexibler ist und auch später wenn man lust hat auch spontan auf E-GItarre umsteigen könnte
Du musst dich vor allem entscheiden ob du eine Stahlsaitengitarre willst oder eine Nylon. Das hängt von deinem Geschmack ab, aber auch von der Musik die du spielen willst.
Und es gibt auch bei den normalen Gitarrengrößen verschiedene Bauformen und Baugrößen, von der handlichen Parlor bist zur gigantischen Jumbo, damit verbunden natürlich auch Unterschiede in der Mensur ... vor allem bei den Stahlsaiten mit ihrem größeren Zug wichtig, bei kürzeren Mensuren braucht man deutlich weniger Kraft.

speedy1991

Zitat von: howein
Zitat von: speedy1991Ich werde demnächst wohl mal in einen Musikladen gehen und mich beraten lassen. Von der Guitarlele hab ich auch schon gehört, jedoch wollte ich schon auf einer normalen lernen, da man wie ich finde, dann flexibler ist und auch später wenn man lust hat auch spontan auf E-GItarre umsteigen könnte
Du musst dich vor allem entscheiden ob du eine Stahlsaitengitarre willst oder eine Nylon. Das hängt von deinem Geschmack ab, aber auch von der Musik die du spielen willst.
Und es gibt auch bei den normalen Gitarrengrößen verschiedene Bauformen und Baugrößen, von der handlichen Parlor bist zur gigantischen Jumbo, damit verbunden natürlich auch Unterschiede in der Mensur ... vor allem bei den Stahlsaiten mit ihrem größeren Zug wichtig, bei kürzeren Mensuren braucht man deutlich weniger Kraft.

Im moment tendiere ich mehr zu einer Westerngitarre. Klanglich gefallen mit zwar beide gut. Aber ich finde das Design von der Western einfach schöner und mich stört ein bisschen der breite Hals von einer Konzert(habe gehört bei den  Westerngitarren sind die Saiten näher aneinander, sozusagen der Hals schmaler) Ich weiß nicht inwieweit das leichter oder schwerer zu spielen ist!?) Ich habe aufjedenfall lange dünne Finger =) und Hornhaut hab ich schon dank meiner Uke :D

wwelti

Wenn Du sowieso zur E-Gitarre tendierst, warum nicht damit einsteigen? Meiner Meinung nach wird die E-Gitarre als Einsteiger-Instrument unterschätzt. Eine ordentliche E-Gitarre hat eine super Saitenlage und ist m.E. bequemer zu spielen als eine Westerngitarre. Mehr kosten muß sie auch nicht. Niemand ist genervt wenn man mit Kopfhörer übt, und das erzielbare Klangspektrum ist beachtlich.

Viel Spaß jedenfalls, egal was es werden wird. Übrigens: Es gibt auch Ukulelen-Bässe. (Falls es vor allem um tiefe Töne geht. ;) )

Viele Grüße
  Wilfried

howein

#13
Zitat von: speedy1991Im moment tendiere ich mehr zu einer Westerngitarre. Klanglich gefallen mit zwar beide gut. Aber ich finde das Design von der Western einfach schöner und mich stört ein bisschen der breite Hals von einer Konzert(habe gehört bei den  Westerngitarren sind die Saiten näher aneinander, sozusagen der Hals schmaler) Ich weiß nicht inwieweit das leichter oder schwerer zu spielen ist!?) Ich habe aufjedenfall lange dünne Finger =) und Hornhaut hab ich schon dank meiner Uke :D
Gerade bei den Westerngitarren gibt es auch schöne kleine Baugrößen mit etwas kürzerer Mensur, wie z. B. die schon erwähnten Parlor-Typen.
Hälse gibt es in breit und in schmal, in dick und dünn ... da kommts auf den Spielstil an:
Für Strumming und eher modernes Melodiespiel nimmt man meist schmalere und schlankere Hälse, meist 42 mm breit. Für Fingerstyle Spiel nimmt man meist breitere Hälse mit oft auch etwas kräftigerem Profil, so etwa 44 bis 48 mm Breite. Eine guter Kompromiss zwischen beiden Welten sind 43er Hälse mit eher schlankem Profil. Ich selber (Fingerpicker) fühle mich bei 44 mm am wohlsten,  mit eher schlankem Profil. Meine beiden breitesten sind 46 und 48 mm und relativ dick (alten Bauformen nachempfundene Typen) ... würde ich aber einem Anfänger nicht empfehlen.

speedy1991

So bin wieder da und bin echt zufrieden

Da ich ja selber noch keine Gitarre spielen kann, habe ich mir verschiedene MOdelle meiner Preisklasse in die Hnad genommen und nur mal paar Akkorde gegriffen und gespielt die ich ungefähr noch konnte habe mir aber dann aber vom Verkäufer etwas vorspielen lassen, um den Klang besser einzuschätzen ;-)

Zu letzt habe ich zwischen einer Takamine für 274€ und einer Sigma für 215€ gegrübelt. Lagen beide gut in der Hand.
Mir hat am Ende, der etwas Bassbetonte Sound der Sigma DM-1ST etwas besser gefallen... Ich bin richtig happy. Habe auch schon bissel rumgeklimpert. jetzt gehts darum, ein vernünftigen Workshop(online/oder Buch) zu finden.
Hat da vielleicht jemand nen Tipp!? Also was Gitarre angeht bin ich kompletter Neuling. kenne zwar Schlagmuster und sowas von der Ukulele schon aber naja ;-)

Lg und danke nochmals =)