Bass-Baritonukulele: GCEA eine Oktave tiefer :)

Begonnen von Ukelix, 12. Mai 2014, 04:57:46

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Ukelix

Hallo,

vor einer Weile habe ich mir eine Baritonukulele angeschafft, hatte aber irgendwie nie so richtig Lust, die Akkordbezeichnungen zu den DGHE-Griffmustern zu lernen. Ich hatte dann die Idee, das Instrument zu einem Oktavbass umzubauen, also Gitarren-EADG.

So weit, so gut: Baritonukulele und 1/2-Gitarre haben in etwa die gleiche Mensur, also die vier tiefsten Saiten von der Halbgitarre auf die Bariton. Das passte auch ganz gut, nur die Sattelschlitze musste ich erwartungsgemäß etwas erweitern. Klingt halt wie 1/2-Gitarre ohne die beiden Diskantsaiten, kann man schön Powerchords drauf schrubben oder kleine Bassläufe drauf spielen. Aber halt immer noch andere Griffe als bei der Ukulele, sogar noch anders als bei einer normalen Bariton.

Die nächste Idee war dann folglich, das ganze in GCEA-Stimmung zu bringen, nur eben eine Oktave tiefer als gewöhnlich. :) Die drei Halbtöne nach oben (zwei bei der D-Saite) sorgen für etwas mehr Saitenspannung, das stört aber erstaunlich wenig beim greifen, da die Saiten alle recht dick sind. Und gerade beim Fingerpicking klingt es schön knackig und präsent. Die Bundreinheit hat auch nicht gelitten.

(Man könnte die gleiche Stimmung auch mit den mittleren vier Gitarrensaiten (ADGH) realisieren, da wäre dann jede der verwendeten Saiten einen Ganzton tiefer als in der designierten Stimmung. Die hierdurch niedrigere Saitenspannung ist sichlich schonender fürs Instrument, verursacht aber gleichzeitig ein labbriges Spielgefühl, ungenaue Intonation sowie Lautstärkeeinbußen.)

Die (low)GCEA-Bass-Baritonukulele eignet sich prima zur Erweiterung des Klangspektrums beim Spielen mit mehreren Ukulelen, und besonders praktisch: beim Stammtisch kann jeder reihum mal etwas \"Bass\" spielen, ohne neue Griffe lernen zu müssen. :)

Ich werde diese Stimmung ersteinmal so beibehalten und gucken, ob sich da was verformt oder gar der Steg abreisst. Bislang sieht es aber so aus, als ob es stabil ist. :-)

Achja, ich habe eine Kala KA-B für dieses Experiment verwendet, die Saiten sind Hannabach für 1/2-Gitarre.
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

dhenksero

Neulich hatte ich ja mal geschrieben, dass ich meine Gitarre auf den dickeren 4 Saiten zu GCEA umgestimmt habe, allerdings mit Kapo im 2. Bund. Somit brauchte ich nur die E- und A-Saite um einen Halbton höher stimmen, die D- und G-Saite konnte ich ohne Höherstimmen einsetzen.
Die B(H) und ,kleine' E-Saite verblieben für Solos höherer Frequenzen.

Der Sound ist wirklich hochinteressant, vor allem beim Picking.

Deine Lösung mit der Bari ist natürlich besser, werde ich wohl auch bewerkstelligen, nachdem ich bereits eine in DGBE und eine in GCEA (normale low-G-Stimmung) habe. Dazu muss ich wieder mal das UAS befleißigen, wobei eigentlich noch eine für gCEA (high-G) angeschaft werden müsste – urgh ...

Ukulelen sind halt sich ständig vermehrende Geldfresser, keine Frage. Dies mal als (natürlich vergebliche) Warnung an Neueinsteiger :-) 

Trotzdem 100 Punkte für Deine Idee !

Claus

Eine solche Bassukulele geht mir schon lange im Kopf herum. Das Faszinierende daran ist, wie Ukelix schreibt, die große Erweiterung des Klangspektrums ohne Umlernen zu müssen. Den idealen Saitensatz wird man auf jeden Fall aus dem unendlich großen Gitarrensaitenangebot finden können.

Guchot

Ich habe von Tuke einen Saitensatz der Fa. Pyramid bekommen mit denen sich eine Bariton-Ukulele auf Low-GCEA stimmen läßt, also eine Oktave tiefer als normal. Ich finde es klingt recht ansprechend, obwohl die ganz tiefen Töne etwas schwach kommen. Ich denke da fehlt der Uke einfach das nötige Volumen. Kann aber auch sein das es an der Uke liegt, ich hab die Saiten momentan auf meiner Clearwater Roundback drauf, die hat nen relativ kleinen Korpus. Kostenpunkt kann ich jetzt nicht sagen, aber ein Anruf bei Pyramid hilft da bestimmt weiter :-)

Claus

Um den richtig vollen Klang eines solchen Ukulelenbasses zu bekommen, sollte er Gitarrengröße haben, sprich: eine Mensurlänge von 65 cm. Dann würde auch die Saitensuche sehr einfach sein. Noch etwas zur Begrifflichkeit: die bekannten Ukulelenbässe, gestimmt in EADG, müssten doch eigentlich Ukulelencontrabässe genannt werden. (Wenn man es unbedingt ganz, ganz, ganz genau haben möchte)

crianlarich

...weswegen die Oktavukulele eher \"Kontrabariton\" sein müsste. Basslinien funktionieren darauf eher bescheiden, wie ich empirisch ermittelt habe. Das mit der Mensur und korpusgröße sehe ich übrigens genauso.
da ich eine Jazzgitarre als Ausgangbasis genommen habe und den Saitenhalter mit Holzplatte und Bördelsaite gefakt, ist es dann ein Ukuloncello geworden. Im Ensemble mit ausschließlich Sopranos respektive Tenören hat sich das nicht gut durchgesetzt, so dass ich einges übers Spiel in mittlerer und hoher Lage gelernt habe und dort mittlerweile Bariton (Viola da pulce saltante spiele.
(bei Bedarf könnt ihr euch die unten auf dieser Seite ansehen)

doctor dick

I play for years and years the BASS-0-LELE.
I took a bariton uke, put EADG guitar strings (all wound) for a spanish guitar on it and play it like a bass
https://www.youtube.com/watch?v=jcYDCahA5H4
THREE FRETS ARE ENOUGH FOR A HAPPY UKULELE LIFE