Projekt 1-Euro-Ukulele (Anfänger-Bastelerfahrungen)

Begonnen von howein, 18. Jul 2014, 15:03:37

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howein

Zitat von: allesUkeoderwasWas gut aussieht, muß einfach gut klingen !!!
Bei diesen ersten handwerklichen Fingerübungen rechne ich eher mit
\"Wenns schon nicht gut klingt, solls wenigstens gut/interssant ausschaun ...  ;)

Zitat von: allesUkeoderwasBei \'ner Reso sitzt der Bisquit/Steg ja eigentlich zentrisch fest auf dem Resonator (ist ja kein Banjo). Ich hab damals extra \'ne kleine Dose genommen, damit das mit der Saitengeometrie auch hinhaut.
Klar, normalerweise  säße der Steg mittig. Aber was ist an dem Ding schon normal ...
Ich hab mir einen möglichst großen Resonatordeckel eingebildet, und das mit dem dann außermittigen Steg will ich einfach mal ausprobieren, öfter mal was Neues ...  :D

Zitat von: allesUkeoderwasHoffentlich gibt\'snach Fertigstellung auch was auf die Ohren.  ;)
Das wäre dann die nächste Premiere ... hab noch nie was aufgenommen ... und eigenlich kein\' Bock das auch noch anzufangen ...  ;)
Mal schaun.
Wenn überhaupt was sinnvolles bei rauskommt.

howein

#16
Jetzt wirds lustig ...

Erste Tests gleich nach dem Abschleifen der Decke hatten ja ergeben, dass die kunststoffartig wirkende oberste Schicht des Laminats wohl keine Beize etc. annimmt. Trotzdem versuche ich es nochmal ... der alte Rest Beize im Keller soll endlich weg ... aber keine Chance. Lediglich in tieferen Schleifspuren und dort wo ich bis in die darunter liegende Schicht geschliffen hatte wird die Farbe angenommen.

Aber das Finish sollte ja ohnehin in Richtung Vintage mit deutlichen Gebrauchsspuren gehen. Also kriegt sie nun \"Gebrauchsspuren\", aber sowas von ...  :D
Ich bearbeite die Decke mit allem was ich im Lauf der Zeit so gelesen habe, feinere und grobe Schleifpapiere, Drahtbürsten (Messing war zu weich, Stahl ging besser). In den Bereichen wo eh schon tiefere Spuren waren gehe ich dabei bis in die untere holzigere Schicht, aber immer \"mit Gefühl\". Dann kommt als erstes nochmal der Rest sehr dunkle Beize drauf, wird aber gleich wieder abgewischt, so dass nur die Vertiefungen etwas angefärbt werden.

Für das eigentliche Finish habe ich noch einen Rest braunes Holzöl. Ich lasse es wieder nur relativ kurz einwirken und wische es dann bald wieder ab, um erst mal die Wirkung kontrollieren. Auch hier zieht das Öl in erster Linie in die Schleifspuren ein und bildet ansonsten eher eine oberflächliche dünne transparente Schicht. Nach reichlich Trocken- bzw. Aushärtezeit schleife ich alles nochmal leicht an, und \"optimiere\" besonders die stärkeren \"Gebrauchsspuren\" noch weiter. Dann kommt wieder dünn Holzöl drauf.

Diesen Vorgang wiederhole ich mehrmals, immer mit viel Trockenzeit (ich habs nicht eilig), bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Das fertige Finish wirkt jetzt sehr hart und widerstandsfähig.



(Fortsetzung folgt)

allesUkeoderwas

Also \'n Schönheitspreis hat se sich ja schon mal verdient!
Ukulelen: Nur Schrott

hoaloha

Sieht ja schon mal klasse aus,
Respekt,
was optisch schon mal daraus geworden ist.

... und der Rest wird schon.  :D
 
... aaaber ein Soundbeispiel sollte doch bitte schon sein.  ;)

LG Tom

howein

#19
Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Steg.

Um die passende Höhe zu ermitteln wird erst mal alles provisorisch zusammengebaut, die alten Saiten aufgezogen, und der abgelöste alte Originalsteg muss als Provisorium herhalten um mal zu sehen was Sache ist. Den Dosendeckel der als Resonator dient habe ich anders als ursprünglich geplant mit der messingfarbenen Innenseite nach außen eingelegt - so liegt er besser/gleichmäßiger auf, und ich finde es sieht gerade zusammen mit dem Vintage-Finish und der alten dunkelroten Lackierung mit dem schwarzen Binding auch besser aus. Am liebsten würde ich ihn auch noch etwas altern, aber ich weiß nicht wie und irgendwie will ich auch allmählich fertig werden.

Nachdem die Saiten die Spannung halten und durch Verschieben des Stegs die Oktaven eingestellt sind, muss natürlich gleich mal ein bisschen gespielt werden ...  :D  Es klingt nicht allzu laut, war auch nicht zu erwarten, aber der typische etwas nasale Resonatorklang ist gut zu hören.

Ok, als nächstes also dann der richtige Steg. Ich habe noch einen Rest dreieckiges Profilholz das von der Höhe fast genau passt, muss nur noch ein bisschen niedriger geschliffen werden. Inzwischen zeigt sich auch dass der Resonator unter dem Saitenzug noch etwas nachgibt, das muss ich auch noch beobachten ... vielleicht kann ich mir ja das Abschleifen des Stegs ersparen ... ;)






(Fortsetzung folgt)

howein

#20
Es hat geklappt ... durch das Nachgeben des Resonators passt der als Steg vorgesehene Rest Dreikantholz genau, da muss ich nichts mehr abschleifen. Die Saitenlage ist fast sogar etwas zu flach, für Fingerpicking ok, aber für Bottleneck könnten es ein paar Zehntel mehr sein.
Egal .... endlich fertig!

Aus meiner Sicht Ziel erreicht ... eine Menge Praktisches gelernt ... und ich finde, zumindest ein optisch interessantes Stück für die Wand ist es geworden. Gefällt mir jetzt fertig richtig gut, ich bin froh dass ich den dunkelroten Lack mit dem aufgemalten schwarzen Binding so gelassen habe, das passt jetzt alles sehr schön zusammen. (Ok, Eigenlob stinkt, aber ich freu mich grad und sonst lobt einen ja keiner ... ;))

Auch die alten Saiten hab ich erst mal wieder aufgezogen, wollte erst mal sehen wie es damit klingt. Kurz und knapp ... dürftig. Die Oktaven ließen sich mit dem verschiebbaren Steg ganz gut einstellen. Aber der Klang natürlich sehr dezent, war bei dem Ausgangsmaterial zu erwarten. Positiv der einfache Resonator, der typische etwas näselnde Resonatorklang ist zu hören, auch etwas Sustain dabei. Fingergepickt machts nicht viel Spaß, aber paar einfach Bluessachen mit Gefühl angeschlagen klingen doch ganz nett. Gebottleneckt kommt dann doch etwas Freude auf ... auch recht leise zwar, klingt aber doch ganz interessant, das liegt ihr mehr. In der Richtung werde ich wohl noch ein bisschen weiter experimentieren damit, vor allem mit anderen/besseren Saiten.

Ok, das wars ... mir hats Spaß gemacht, das Basteln und das Schreiben ... vielleicht das Mitlesen dem einen oder anderen auch ...  :D


hade58

Aber klar hat mir das mitlesen gefallen!!
Dein \"Eigenbau\" sieht auch sehr schön aus und wenn Du mit Klang und Bespielbarkeit zufrieden bist hast Du doch alles richtig gemacht  ;)
Vielleicht ergibt sich mal die Möglichkeit das gute Stück live zu sehen, schaun mer mal.....
Also, toller Bericht und Danke schön dafür !!!
LG
(der andere Horst  :lol: )

ukelmann

Zitat von: howein... auch recht leise zwar, klingt aber doch ganz interessant,
Beim meinem Banjolelen-Bau zeigte sich, dass eine große Auflagefläche des Steges Lautstärke klaut. Ggf. solltest du mit dem Steg noch experimentieren.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

howein

#23
Ja, Steg und Saiten, da will ich mal noch etwas experimentieren bei Gelegenheit. Auch mit dem Material des Steges, im Moment ist es ja nur dieser Rest Dreikantprofil aus Kiefer, das war erst mal das einfachste. Da müsste mit richtig Hartholz auch noch was drin sein. Aber viel Arbeit will ich in diesen ersten Versuch nicht mehr reinstecken, der hat seinen Zweck erfüllt.
Im Moment hab ich noch zwei defekte Reso-Uken zum \"restaurieren\" rumliegen, dann solls mit Cigarboxen losgehen, das Thema reizt mich schon lange.