Recording - Fehlersuche und späte Erkenntnis

Begonnen von allesUkeoderwas, 13. Nov 2014, 14:15:36

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allesUkeoderwas

Mein Vorgehen bei Mehrspuraufnahmen:

PIV - Percussion, Instrumental, Vocal, in dieser Reihenfolge geh ich vor...

Also Metronom, Klickspur, oder oft auch Schlagzeugspur mit Recorder aufgenommen und als Spur Nr. 1 in Audacity geladen und abgespielt.

Jetzt spiel ich dazu die gewünschten Spuren, nehm mit dem Recorder auf und lad die Spuren in Audacity. Die Spuren evtl. \'n bissl befummelt, zusammengefaßt und fertig ist die Laube. Zu mehr Aufwand hab ich keine Lust, obwohl die Hardware vorhanden wäre.

Jetzt bin ich in der Vergangenheit (seit ich sowas mache) immer wieder vom Ergebnis überrascht. Mal ist das Ergebnis OK und mal scheint mir die \"Eins\" eine unbekannte mathematische Größe...

Und daß, obwohl ich glaubte einen Run zu haben und vermeindlich perfekt im Takt war.

Ich hatte ja schon immer die Technik im Verdacht, hatte aber bisher keine Lust, mich damit näher zu befassen. Heute ist mir endlich die Zündende Idee gekommen...

Rhythmische Malesse hatte ich immer dann, wenn ich Zeit sparen wollte...
Schlagzeug, Bass, ... aufgenommen, ab nach Audacity...
Audacity mit Kopfhörer abgespielt, und nächstes Instrument mit Recorder aufgenommen und ab nach Audacity...
Audacity mit Kopfhörer abgespielt, und nächstes Instrument mit Recorder aufgenommen und ab nach Audacity...
Same procedure,  bis habe fertig.
Endresultat: Rhythmische Anomalie, die ich natürlich meinem spielerischen Unvermögen zuschrieb.

Wenn ich alle Spuren einzeln mit dem Recorder aufnahm, gab\'s aber sowas nicht.

Schuld konnte also nur Audacity oder/und Recorder sein...

Hier meine wissenschaftliche Analyse:



Ich habe einen 2:07 langen Schrammelrhythmus am Ende auf Übereinstimmung gebracht, um am Anfang die Laufzeitdifferenzen zu dokumentieren.

Erkenntnis:

Audacity verkürzt das Stück beim Abspeichern als Mp3 22050 Hz im nichthörbaren Bereich, ist nur bei sehr starker Vergrößerung optisch erkennbar. Bei WAV ist kein Unterschied erkennbar.

Missetäter ist also der Recorder! Die größte Abweichung hatte ich bei einer Mp3 Aufnahme mit 11025 Hz - Völlig unbrauchbar! Die Aufnahmen mit 44100 Hz sowohl als WAV, als auch als Mp3 zeigten Abweichungen, die mit etwas Schieberei gerade noch hinhauten, aber Zweifel am eigenen Rhythmusgefühl aufkommen ließen.

Sch... Recorder! In die Tonne gezoomt wird er aber dennoch nicht, denn jetzt, wo ich über die Fehlerquelle bescheid weiß, kann ich ja Gegenmaßnahmen ergreifen: Endweder meine Vorgehensweise ändern, oder die Spuren längenmäßig anpassen (Audacity kann das ja)....

Sofern der Fehler linear ist...  :roll:

In der Hoffnung, evtl. einem Leidensgenossen/sin zu helfen...

Aber Ihr habt vermutlich bessere Recorder...
Und nein, es ist kein Tonbandgerät mit leeren Batterien...  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

UkeDude

Diese Fummelei hatte ich früher auch gemacht und die haben mir nen grauen Bart beschert, deswegen hatte ich mir dann ein Zoom R16 Mehrspurrekorder geleistet und damit war immer alles perfekt intime (soweit die Spielkünste es zuließen). :D

Mein Problem ist nun das die 16 Spuren nicht mehr ausreichen.... Ein R24 soll es auch geben.... :D

Juttalele

Ich habe gar keinen Recorder für Mehrspuraufnahmen, sondern nehme es mit dem PC auf, das ist alles andere als umständlich, sondern sehr, sehr praktisch. Mein aktuelles Programm ist Samplitude Music Studio 17, reicht total ... bringt dir bei Bedarf auch einen Klick über Kopfhörer.

Ist natürlich nicht so transportabel, wenn du dein Motorrad draußen aufnehmen willst -- aber das ließe sich ja dann noch als mp3 oder wav-Datei einfügen. Zum Beispiel als Spur Nr. 1. Dann richtest du dich bei den Folgeaufnahmen nach dieser.

allesUkeoderwas

Danke, bin versorgt!

Hab ein hochwertiges Asio Audiointerface, Cubase und, und, und...

Für meine Slapsticks reicht mir aber mein Zoom Recorder und Audacity.
Oft reicht sogar der Handyrecorder.

Man sollte nur mit den Fehlerquellen vertraut sein, damit man sie vermeiden kann.
Wer rechnet schon damit, daß moderne Digitalrecorder die Laufzeit verfälschen.
Hab ich bisher noch nie was darüber gehört.
Ukulelen: Nur Schrott

Juttalele

Vielleicht hast du einen Überholspur-Recorder.

allesUkeoderwas

Scheint so.

Anläßlich meiner Massenproduktion (D. Bohlen-Baukasten-und Recycling-Prinzip) von Weihnachtsliedern habe ich bei Mp3 128 kBit/sec eine lineare Geschwindigkeitsabweichung von + 1,5 % vom Original festgestellt - Das läßt sich leicht automatisch mit Audacity kompensieren.

Ich frag mich ohnehin, wie original ein Original sein muß, um Original (und originell) zu sein...  :roll:
Ukulelen: Nur Schrott

UliS

MP3 ist halt nicht das Original, sondern ein Kompressionsverfahren.
Und in unserer hektischen Zeit komprimiert es praktischerweise auch gleich die Laufzeit von Musik.

musikus64

Gut beobachtet und beschrieben. Wir hatten solche Laufzeitdifferenzen zwischen mp3 und wav auch ein paar Mal, bis wir drauf kamen, was eigentlich los ist - und nicht in Audacity sondern in ProTools und Cubase.

Die einzige Abhilfe war, die ganze Zeit mit dem gleichen Datenformat zu arbeiten - in unserem Fall wav - 24 bit - 44.100 kHz - seitdem gab es keinen Ärger mehr.