A´ama Concert Ukulele

Begonnen von Anke, 22. Nov 2014, 09:59:08

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Anke

Hallo Zusammen,

heute möchte ich gerne meinen neuesten Zuwachs vorstellen, eine A´ama Concert Ukulele, Model AA-SCM.

Ich hatte bereits in einem anderen Thread die \"Verarbeitungsmängel\" thematisiert, auf die ich an dieser Stelle nicht mehr eingehen möchte.
Viel eher möchte ich die schönen und positiven Merkmale dieser Ukulele an dieser Stelle hervorheben, was auch der Grund ist, warum ich sie trotz der Dings und Dongs behalten habe.

Die A´ama Concert macht insgesamt einen tollen Eindruck. Das dunkel gebeizte, offenporige Finish lässt die Ukulele ein wenig \"vintage\" wirken, was mir sehr gut gefällt. Das traditionelle weiße/cremefarbene Binding und die hölzerne Rope-Randeinlage unterstützen diesen optischen Gesamteindruck.
Das Binding ist sauber gearbeitet. Zwar ist das Rope Purfling nicht durchgehend sauber eingelegt, das sieht man aber nur bei ganz naher Betrachtung, im Gesamteindruck ist das nahezu unmerklich.

Schade ist, dass das A´ama-Logo auf der Kopfplatte nur aufgedruckt und nicht eingelegt ist. Ist zwar auch so schön und stimmig anzuschauen, aber ein eingelegtes Logo wäre sicherlich vom Gesamteindruck noch etwas wertiger gewesen.

Die Ukulele hat einen schmalen Hals, was mir persönlich entgegen kommt. Sie spielt sich wunderbar. Die Bundstäbchen sind sauber abgerichtet, nichts kratzt, nichts schnarrt. Die Saitenlage ist optimal (ich gehe davon aus, dass diese vom Händler ggf. vorab überprüft und angepasst wurde).
Insgesamt ist die Ukulele relativ leicht und liegt gut in der Hand.

Nun zum wichtigsten, der Klang: der klangliche Eindruck, ja, das ist halt immer subjektiv. Sie klingt m.E. typisch nach Mahagonie. Sie hat einen relativ warmen und vollen Klang, ist aber nicht die lauteste. Ggf. wird sich der Klang nochmal verändern, wenn ich die Ukumele-Flourcarbonsaiten aufziehe (im Moment sind noch die werkseitigen Aquilasaiten drauf).
Sie spricht sehr gut an und hat einen ausgewogenen Klang, sowohl beim Picking als auch beim Strumming. Auch die leisen Töne kommen sauber und klar, ohne \"muffig\" zu klingen.
Dead-Spots oder dergleichen sind mir bislang keine aufgefallen. Die Töne sind bis in die oberen Lagen differenziert und klar, ohne dabei in den obersten Lagen \"spitz\" zu klingen.

Im Laufe des Dezember kann ich ggf. noch ein Klangbeispiel nachreichen (vorher reicht es mir leider nicht).

Fazit:
eine insgesamt schöne und gut klingende Konzert-Ukulele aus chinesischer Herstellung. Mit ihrer Vintage-Optik kann sie sicherlich z.B. einer Ohana CK-38 sehr gut Konkurrenz machen, zumal sie (zumindest mein Exemplar) deutlich günstiger war, als es die Ohanas üblicherweise sind.
Für unter 200 Euro bekommt man hier ein Vollholz-Instrument, dass klanglich sehr gut gelungen ist (mein Exemplar), allerdings auch diverse \"Verarbeitungsmängel\" und Unsauberkeiten (mein Exemplar) aufweist. Das könnte und sollte besser sein.
Da es aber (zumindest bei meinem Exemplar) klanglich zu keinem Nachteil führt, sehe ich darüber hinweg, zumal mir der Händler noch fair mit dem Preis entgegen kam.

Und: ich bilde mir inzwischen ein, die Dings und Dongs unterstreichen den Vintage-Look zusätzlich und machen das ganze authentischer  8)

Nun noch ein paar Fakten:
- massiver Mahagonie Korpus und Hals
- traditionelles weißes Binding, Randeinlage aus Holz im Seil-Stil
- Schalloch-Rosette ebenfalls im Seil-Stil aus Holz
- 19 Bünde
- Palisander Griffbrett und Brücke
- Sattel und Stegeinlage sind (vermute ich) aus Knochen
- mattes Finish (dunkel gebeizt und offenporig)
- übersetzte Grover Mechaniken
- Aquila Nylgut Saiten

Und ein paar Bilder:








Hier sieht man noch die hölzerne Rope-Randeinlage (und leider auch, dass sie nicht durchgehend sauber eingelegt ist)




Hier noch der Link zur Herstellerseite, wenn sich jemand weitergehend informieren möchte.
In Deutschland gibt es die Marke A´ama (meinen Recherchen nach) bislang (noch) nicht zu kaufen.

Viele Grüße von Anke

howein

#1
Sehr schön! Die Kleine ist genau mein Typ ... die hätte ich auch auf jeden Fall trotz der Macken behalten.
Seltsam ... auf den Fotos wirkt der Hals eher relativ breit statt schmal ... kannst du mal die Breite messen?

Ich habe übrigens die erwähnte Ohana CK-38 hier (das war die, die ich extra wegen des Vintage-Finish noch zusätzlich gekauft habe) ... deine gefällt mir optisch sogar besser.
Der Klang meiner Ohana ist übrigens ähnlich wie du beschreibst, eigentlich gut aber etwas zu zurückhaltend in der Lautstärke ... Fluorcarbonsaiten brachten noch eine Verbesserung.

Anke

#2
Danke Horst, ich dachte mir schon, dass sie Dir auch gefallen könnte  :D
Aber erstmal bleibt sie jetzt bei mir.

Zitat von: howeinSeltsam ... auf den Fotos wirkt der Hals eher relativ breit statt schmal ... kannst du mal die Breite messen?

Breite des Halses/Griffbretts am Sattel sind 3,5 cm, im 12. Bund 4,3 cm.
Eigentlich meinte ich mit \"schmal\" das Halsprofil, es ist recht schmal/flach gehalten, also nicht so sehr dick gewölbt.
Ist für mich sehr angenehm bespielbar.

Zitat von: howeinDer Klang meiner Ohana ist übrigens ähnlich wie du beschreibst, eigentlich gut aber etwas zu zurückhaltend in der Lautstärke ... Flurcarbonsaiten brachten noch eine Verbesserung.

Das mit der Lautstärke stört mich nicht. Eine laute Ukulele, die schreit, aber ansonsten furchtbar klingt, wollte ich auch nicht haben. Dann lieber etwas zurückhaltender mit schönem Klang.
Ja, die Flourcarbon werde ich tatsächlich bald mal ausprobieren und sehen, wie sich der Klang verändert. Grund ist aber eher der, dass ich die Aquilas insgesamt nicht so gerne mag. Klanglich stehen die Aquilas der A´ama aber tatsächlich nicht schlecht.

P.S. vom Händler weiß ich, dass die A´ama im Prinzip wohl aus der selben Schmiede stammen soll, wie auch Ohana, Moana und Co...

howein

Zitat von: AnkeDanke Horst, ich dachte mir schon, dass sie Dir auch gefallen könnte  :D
Aber erstmal bleibt sie jetzt bei mir.
Schaadee ...  :D

Zitat von: AnkeBreite des Halses/Griffbretts am Sattel sind 3,5 cm, im 12. Bund 4,3 cm.
Eigentlich meinte ich mit \"schmal\" das Halsprofil, es ist recht schmal/flach gehalten, also nicht so sehr dick gewölbt.
Ist für mich sehr angenehm bespielbar.
Ach so, hab mich schon gewundert. Wobei mich die oft etwas dickeren Hälse z. B. bei Vintage-Instrumenten auch nicht stören, fällt höchsten mal kurz auf wenn ich grad das Instrument wechsle.

stephanHW

Zitat von: AnkeP.S. vom Händler weiß ich, dass die A´ama im Prinzip wohl aus der selben Schmiede stammen soll, wie auch Ohana, Moana und Co...
Das Finish und das Erscheinungsbild erinnert genau an die 38er Serie von Ohana. Auch dort finden sich die beschriebenen Macken in unterschiedlich starker Ausprägung, was bei Einführung dieser Instrumente einige Käufer ebenfalls irritierte. Ich denke, es ist der sehr ungeschickte Versuch, dem Instrument ein gealtertes Erscheinungsbild zu geben.
Schöne Instrumente.

howein

Zitat von: stephanHWDas Finish und das Erscheinungsbild erinnert genau an die 38er Serie von Ohana. Auch dort finden sich die beschriebenen Macken in unterschiedlich starker Ausprägung, was bei Einführung dieser Instrumente einige Käufer ebenfalls irritierte. Ich denke, es ist der sehr ungeschickte Versuch, dem Instrument ein gealtertes Erscheinungsbild zu geben.
Schöne Instrumente.
Ich hab grad mal meine Ohana CK-38 daraufhin angesehen ... das könnte sein, da sind ein paar ähnliche \"Macken\" zu finden (die nicht von mir stammen können, zu neu, noch nie außer Haus).  Aber viel dezenter, nicht so auffällig, ich hab sie eher unbewusst als Teil des Vintage-Finish wahrgenommen. Wobei auch die Ausführung des Finish insgesamt anders ist, glatter, matter und sehr dunkel.

UkuWulf

Sehr schmuck! Welcher Händler führt denn diese Marke im Programm?
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Anke

Zitat von: UkuWulfSehr schmuck! Welcher Händler führt denn diese Marke im Programm?

Guido von ukumele.de überlegt, die Marke ins Programm aufzunehmen. Meines Wissens gibt es aktuell in Deutschland und im EU-Raum keinen Händler, der A´ama führt.

UkuWulf

Danke, Anke :D
(Sorry, die Versuchung war übermächtig  :lol: )

Darf ich fragen, woher Du Dein Exemplar denn bezogen hast?
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LokeLani

Glückwunsch Anke zur Neuanschaffung!  :P

ZitatIch denke, es ist der sehr ungeschickte Versuch, dem Instrument ein gealtertes Erscheinungsbild zu geben.
Bei Geigen wird das ja auch gemacht, aber bei Ukulelen finde ich das irgendwie unpassend.
Man stelle sich eine neue, teure Martin im Vintage-Look und künstlichen Macken vor!  :mrgreen:

Anke

Zitat von: UkuWulfDarf ich fragen, woher Du Dein Exemplar denn bezogen hast?

Diese A´ama Concert habe ich von Guido (ukumele.de) angeboten bekommen.

UkuWulf

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howein

#12
Zitat von: LokeLani
ZitatIch denke, es ist der sehr ungeschickte Versuch, dem Instrument ein gealtertes Erscheinungsbild zu geben.
Bei Geigen wird das ja auch gemacht, aber bei Ukulelen finde ich das irgendwie unpassend.
Man stelle sich eine neue, teure Martin im Vintage-Look und künstlichen Macken vor!  :mrgreen:
Könnte ich mir sogar gut vorstellen ... ;)

Ich ziehe bei meinen Gitarren und nun auch den Ukulelen ein Gebrauchtfinish fast immer vor, und ich kenne viele die das auch mögen. Und gerade bei meinen Gitarren sind da durchaus auch teurere dabei. Überhaupt ist so ein Finish meistens teurer ...

Es kommt einfach drauf an, was man selbst für ein Typ ist, welche Vorlieben man da hat, und vor allem auch für was die Instrumente eingesetzt werden, welche Art Musik man damit macht ... das muss am Ende \"stimmen\" ...
Ich selber mochte schon immer \"alte Sachen\", gerade auch wegen ihrer Patina und Gebrauchsspuren, und bei meinen Instrumenten mag ich es nun eben auch am liebsten. Und zu meiner Lieblingsmusik, alter handgemachter Blues etc. z. B. aus den 20ern oder 30ern passt es auch gut. Und wenn ich alter Dackel, ja auch \"mit Gebrauchsspuren\", so da sitze ... mit meinen altmodischen gebraucht wirkenden Instrumenten, und diese alte Musik spiele ... da sagt mein Gefühl, das \"passt\" ...  ;)

hinnerk

Zum Vintage-Look eine Meldung von 1917: \"Antique craze hits ukukele ... There has been a demand that has covered a long period of years for the production of new violins having the appearance of antiques. This same craze for new instruments with antique appearance has spread in time to banjos, guitars and other instruments. Ukuleles are now coming in for their share. Chas. H. Ditson & Co. have received numerous demands for ukuleles in an antique finish, and to comply with this demand they are offering a large and varied line of these instruments ...\" (MTR) LG Axel

Anke

Danke Axel, das ist ja interessant. Damals also auch schon. Wobei die Instrumente von 1917 heute auch ohne großes Zutun einen \"Vintage-Look\" haben sollten  ;)