Altblockflöte - Lehrbuch gesucht

Begonnen von ukuuhu, 07. Dez 2014, 20:14:16

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (17 Antworten, 4.884 Aufrufe)

ukuuhu

Hallo zusammen.

Ich habe mit Interesse verfolgt, dass sich hier ein Kreis von Blockflötenliebhabern bzw. -nichtliebhabern formiert.
Da passt es ja gut, dass ich mir eine günstige Plaste-Altblockflöte gekauft habe.
Allerdings habe ich bisher aber Null-Ahnung von dem Instrument.
Vielleicht haben ja einige von euch eine Empfehlung für ein Lehrbuch für die Altblockflöte und zwar möglichst nicht mit den üblichen Kinderliedern.

Ich habe im Netz gesehen, dass es durchaus Lehrbücher für Erwachsene gibt, aber ob die sich wirklich von der üblichen Literatur unterscheiden, lässt sich nicht eindeutig feststellen.

Habt ihr da Erfahrungen?

Danke für eure Antworten!

allesUkeoderwas

#1
Puh...

Also wenn man die Basic\'s beherrscht (Tonleiter fließend und ohne Quietschen), dann dibt\'s ja genug im Netz.

Aber bis dahin würde ich persönlich \'n Kinderbuch nehmen.
Ukulelen: Nur Schrott

LokeLani

Für Erwachsene könnte ich diese Schule empfehlen:
http://www.alle-noten.de/Meyers-Altblockfloetenschule-Christoph-Heinrich-Meyer-Noten/414c4n9t?any=Christoph+heinrich+Meyer

V.a. auch die CD ist gut. Die Schule ist etwas ungewöhnlich aufgebaut, aber mit viel Pepp!

ukuuhu

@LokeLani:

Meinst du, dass diese Schule auch für mich als Anfänger geeignet ist? Die Reviews bei ama... gehen eher davon aus, dass Sopranflötenkenntnisse vorhanden sind, aber diese Reviews sind immer mit Vorsicht zu genießen.

allesUkeoderwas

#4
Wie schon geschrieben, ich persönlich liebe als Autodidakt die Klarheit von Kinderbüchern, aber auch dort findet man Pädagogen, die nicht in der Lage sind, etwas für halbwegs normale Menschen verständlich zu beschreiben.

Ich frag mich grad, was bei einer Altblockflöte bei den Basics anders zu erlernen ist, als bei einer Sopranblockflöte (Abgesehen von der Tonart).
OK, die Noten, aber bei Ukulelen würd ich auch kein spezielles Anfängerbuch kaufen, nur weil ich sie anders stimme.

Viel wichtiger ist da evtl. die unterschiedliche Art der Löcher, die man aber schon beim Kauf der Flöte berücksichtigen sollte... Und darauf wird oft garnicht eingegangen.... Ich tu es einfach mal:

1. Lektion:

Was ist der Unterschied zwischen deutscher und barocker Griffweise?

Die barocke oder auch englische Griffweise kommt - wie der Name schon sagt - aus der Barockzeit. Die deutsche Griffweise wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Hauptgrund für die Unterscheidung ist die leichtere Griffweise des Tons f auf der Sopranblockflöte mit deutscher Griffweise. Nachteile entstehen bei Halbtönen und hohen Tönen. Hochwertige Instrument werden immer in barocker Griffweise gebaut, so dass sich ein sofortiger Einstieg in diese Griffweise empfieht, wenn der Schüler sich länger mit dem Instrument auseinandersetzen will. Auch die meisten Blockflötenschulen arbeiten auf der Basis der barocken Griffweise. Achtung: Doppellöcher kann es sowohl bei deutscher und barocker Griffweise geben!

Woran erkennt man, ob die Flöte deutsch oder barock ist?

Barock: Das 3. Loch von unten ist größer als das 4. Loch von unten.
Deutsch: Das 3. Loch von unten ist ausgesprochen klein und das kleinste Loch auf der Flöte.

Was ist englische Griffweise?

Englische Griffweise ist ein Synonym für barocke Griffweise. \"Englisch\" deshalb, weil Carl Dolmetsch Anfang des 20. Jahrhunderts in England die
ersten Blockflöten nach alten Vorbildern in barocker Griffweise mit Gabelgriff baute, während man in Deutschland davon ausging, daß die 4. Stufe ohne Gabelgriff funktionieren müsse, und daß die überlieferten Blockflöten nur deshalb so schief klängen, weil sie alt und verzogen seien. Die Erkenntnis, daß Herr Dolmetsch Recht hatte und daß die frühen deutschen Flötenbauer irrten, hat sich nur langsam durchgesetzt.


Ich persönlich liebe die deutsche Griffweise - Auch, oder gerade weil sie manchmal etwas schräg klingt. Ich mag auch keine Doppellöcher. Aber das mit den Löchern können andere bestimmt besser erklären.
Ukulelen: Nur Schrott

LokeLani

Zitat@LokeLani:

Meinst du, dass diese Schule auch für mich als Anfänger geeignet ist? Die Reviews bei ama... gehen eher davon aus, dass Sopranflötenkenntnisse vorhanden sind, aber diese Reviews sind immer mit Vorsicht zu genießen.

So weit ich mich erinnere (ich habe das Buch nicht mehr, da ich keine Altblockflöte mehr unterrichte), lehnt es sich an Stücke an, die bereits in der Sopranbolckflötenschule von demselben Autor vorkommen. Die Schule arbeitet auch mit Grifftabellen, sie baut systematisch auf, etwas zu kopflastig vielleicht für Kinder, aber für Erwachsene sehe ich das durchaus als Vorteil. Ich meine, ohne Soprankenntnisse kommst du damit auch klar.

Vielleicht müsstest du dir auch überlegen, ein paar Lektionen bei einem Lehrer oder Lehrerin zu nehmen, wegen der Blastechnik, Atemtechnik etc.

ukuuhu

@ allesUkeoderwas:

Vielen Dank für deine sehr ausführlichen Hinweise! Ich habe mich für die barocke Griffweise entschieden. Die meisten Schule warnen eben vor den Intonationsproblemen der deutschen Griffweise. Auch wenn die deutsche vlt. zunächst einfacher zu erlernen ist, möchte ich mich nicht gleich zu Anfang in eine Sackgasse manövrieren.

@ LokeLani:

Ich war heute mal bei einem notentechnisch gut ausgerüsteten Musikladen. Hier gab es auch eine ganze Reihe von Schulen für die Altblockflöte. Aber meistens zugeschnitten für Kinder. Sehr gut fand ich auch eine sehr behutsam vorgehende Schule für Senioren ab 70 (u.a. Großschrift von Text und Noten). Aber irgendwie konnte ich mit keinem der Konzepte wirklich warm werden. Entweder ging´s zu schnell voran oder es fehlte eine CD; die halte ich auch zur besseren Orientierung für wichtig.

Scheinbar hast Du ja Erfahrung als Flötenlehrerin!? Ich werde es wohl auf einen Versuch mit der von dir erwähnten Schule ankommen lassen. Hier ist ja auch eine CD dabei. Jedenfalls vielen Dank für deine Infos!

Pamphilus

Falls es noch nicht zu spät ist:

Ich hab damals (auch schon erwachsen) mit der Schule von Manfredo Zimmermann gelernt und fand die immer sehr gut:

http://www.amazon.de/Die-Altblockfl%C3%B6te-Spielen-lernen-musizieren/dp/3931788644/ref=sr_1_17?s=books&ie=UTF8&qid=1418477825&sr=1-17&keywords=altblockfl%C3%B6te

howein

Zitat von: Robin WestwoodIch habe mich für die barocke Griffweise entschieden. Die meisten Schule warnen eben vor den Intonationsproblemen der deutschen Griffweise. Auch wenn die deutsche vlt. zunächst einfacher zu erlernen ist, möchte ich mich nicht gleich zu Anfang in eine Sackgasse manövrieren.
Wenn Altflöte, dann unbedingt barocke Griffweise ... wäre eigentlich auch für die C-Blockflöte besser (außer vielleicht bei kleinen Kindern am Anfang und Leuten die eh nur bisschen mit rumspielen) und würde das Umlernen sparen ...
Ist kein bisschen schwerer, nur eben anders - man lernt 1 Mal seine Griffe und Töne bzw. Noten und passt.
Nur da die meisten erst mal von der \"normalen\" Blockflöte her kommen und der Mensch ein Gewohnheitstier ist, bildet mancher sich ein es sei \"schwerer\" ...  ;)

ukuuhu

@ pamphilus:
Ist noch nicht zu spät. Ich habe das Altblockflötenprojekt erstmal ins Frühjahr verschoben, weil ich dann draußen in der Natur üben will. Wohne in einem Mietshaus und kann meinen Nachbarn mein klägliches Gefietsche nicht zumuten.
Bis dahin ist dann auch genug Zeit, deinen Lehrbuchvorschlag zu inspizieren.
Vielen Dank für die Anregung!

@howein:
Genau mein Reden! :)

Hansi

Ich habe noch aus alten Zeiten die \"Mönkemeyer-Altblockflötenschule\". Genauer Titel \"Handleitung für das Spiel der Altblockflöte, Teil 1, Grundlehrgang\". Kannst du haben, wenn du willst.
Onward With Bravery

howein

Zitat von: HansiIch habe noch aus alten Zeiten die \"Mönkemeyer-Altblockflötenschule\". Genauer Titel \"Handleitung für das Spiel der Altblockflöte, Teil 1, Grundlehrgang\". Kannst du haben, wenn du willst.
Stimmt, die Schule hatte ich auch damals , beide Bände ... fand ich gut, hab ich gern mit gearbeitet.

Pamphilus

Zitat von: Robin Westwood@ pamphilus:
Ist noch nicht zu spät. Ich habe das Altblockflötenprojekt erstmal ins Frühjahr verschoben, weil ich dann draußen in der Natur üben will. Wohne in einem Mietshaus und kann meinen Nachbarn mein klägliches Gefietsche nicht zumuten.

Da würde ich mir keine allzu großen Gedanken wegen machen. Blockflöten, auch Altflöten, sind nicht besonders laut, erst recht nicht einzeln. Ich hab auch immer in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus gespielt und keiner hat sich je beschwert (nicht mal, wenn ich Sackpfeife gespielt hab). Man muß ja nicht unbedingt nachts um eins üben...

Ebeso

#13
Moin,
Bin mal wieder Lichtjahre zu spät zum Antworten, aber den Mönkemeyer kann ich auch sehr empfehlen. Die Bände gibts ja gebraucht (oder geschenkt) und da muß es kein Neukauf sein.
Ich spiele erst Blockflöte seit ich Rentner geworden bin - zur Ukulele kam ich sogar erst vor zwei Jahren - und nach zwei Jahre Üben daheim in einer Etagenwohnung (.... ja, die Nachbarn haben es gehört) hatte ich Gelegenheit in einen Quartettkreis mit einzusteigen. Heute spiele ich mit einem Organisten und Cellisten gemeinsam Barocksachen in der Kirche. Es ist also NIE zu spät damit zu beginnen oder eingerostetes Spiel wieder aufzunehmen. Ach ja: Beschwert hat sich nie jemand - auch nicht über das anfängliche Gefiepse und Gequietsche ;-)
If music be the food of love.... play on.

allesUkeoderwas

Ab einem gewissen Alter hat man Narrenfreiheit!  :lol:
Ukulelen: Nur Schrott