Wie bundrein muss eine Uke sein?

Begonnen von Augustine, 02. Jan 2015, 18:33:49

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allesUkeoderwas

Also meine Konzertukulelen haben allesamt 2 mm Spannungsplus (d.h. 12 bis Stegeinlage ist 2 mm länger als Sattel bis 12).
Die Stegeinlagen sind parallel zu den Bundstäben und ich hab nicht mal kompensierte Stegeinlagen.
Da hilft wohl nur Brücke ab und korrekt neu verleimen.
Ukulelen: Nur Schrott

stephanHW

#31
Zitat von: silbenklempner am 08. Mär 2015, 18:04:31
Was wäre zu tun? Die Stegeinlage ließe sich ggf. noch ca. 2 mm nach vorne versetzen, dann ist der Steg zu Ende.
Die Brücke ist falsch positioniert, da sind jetzt die Bastler gefragt. Sehr bedauerlich, es scheint ja ein Instrument aus zweiter Hand zu sein. Das Versetzen der Brücke ist ein für Gitarrenbauer wenig exotischer Eingriff, übersteigt jedoch meine Erfahrung und Fertigkeiten.

Wie sinnvoll es ist, den namhaften Hersteller zu kontaktieren, sei dahingestellt. Ein solcher Mangel sollte einem Markenrepräsentanten wenigstens halbwegs unangenehm sein.

stephanHW

Zitat von: stephanHW am 08. Mär 2015, 18:52:47
Zitat von: silbenklempner am 08. Mär 2015, 18:04:31
Was wäre zu tun? Die Stegeinlage ließe sich ggf. noch ca. 2 mm nach vorne versetzen, dann ist der Steg zu Ende.
Die Brücke ist falsch positioniert, da sind jetzt die Bastler gefragt. Sehr bedauerlich, es scheint ja ein Instrument aus zweiter Hand zu sein.
Das Versetzen der Brücke ist ein für Gitarrenbauer wenig exotischer Eingriff, übersteigt jedoch meine Erfahrung und Fertigkeiten.

Wie sinnvoll es ist, den namhaften Hersteller zu kontaktieren, sei dahingestellt. Ein solcher Mangel sollte einem Markenrepräsentanten wenigstens halbwegs unangenehm sein.

Tante Edit: Jogi war schneller ;)

silbenklempner

Danke für die schnelle Antwort. Da muss ich mir wohl einen Experten suchen. Wäre vielleicht eine gute Gelegenheit, Kunststoffsattel und -steg auszutauschen und der guten vielleicht sogar einen Piezo zu spendieren. Ansonsten ist das nämlich ein feines Instrument.

Dieter

Zitat von: hilli2 am 08. Mär 2015, 17:57:55
Zitat von: Dieter am 08. Mär 2015, 17:38:33
Ich glaub das wird zum Teil auch überbewertet..

....nee, das wird nicht überbewertet! Ich habe ein sehr empfindliches musikalisches Gehör und mich stören schon kleinste Unstimmigkeiten! Wenn ein Instrument schief klingt (egal, ob Klavier, Gitarre, Ukulele etc.), dann kann ich es nicht spielen, dass muss erst gestimmt werden!

Manchmal ist es kein Segen, wenn man kleinste Unstimmigkeiten schon hört und die auch stören....

Kristina

Dann sollte man das Instrument wechseln. Wenn man nämlich vor lauter nachstimmen nicht mehr zum spielen kommt machts auch keinen Spass.. Anders siehts vielleicht bei Profis aus..
Gruss Dieter

hilli2

Zitat von: Dieter am 08. Mär 2015, 19:42:49

Dann sollte man das Instrument wechseln. Wenn man nämlich vor lauter nachstimmen nicht mehr zum spielen kommt machts auch keinen Spass.. Anders siehts vielleicht bei Profis aus..

Das ist wahr....deshalb hab ich hier einen relativ hohen Durchlauf von Instrumenten. Diejenigen, die mir zu unrein klingen (trotz richtiger Stimmung), kommen wieder weg! Aus diesem Grund habe ich ausschließlich Instrumente, die weitgehend (so, wie das bei Saiteninstrumenten eben ist) bundrein sind! Ganz vorn ist dabei übrigens die Kiwaya KS-0!

Kristina
***Music was my first love...***

Dieter

naja, ich hab alle instrumente die nicht stimmen weg, aber das kommt ja auch drauf an, wie kritisch man ist..

deshalb liebe ich meine claus mohri, die alte gibson, die martin, die kiwaya und andere..

aber ich hab keine nur weil sie stimmt.. sondern weil ich sie mag und mir freude machen.
Gruss Dieter

hade

Hallo zusammen!

Dazu ist mir folgende Frage eingefallen:

Wie kriegen die das mit der Bundreinheit bloß hin?

http://www.youtube.com/watch?v=tnOYpG98z4E&list=RDtnOYpG98z4E


matzee

Zitat von: hade am 09. Mär 2015, 21:37:19
Hallo zusammen!

Dazu ist mir folgende Frage eingefallen:

Wie kriegen die das mit der Bundreinheit bloß hin?

http://www.youtube.com/watch?v=tnOYpG98z4E&list=RDtnOYpG98z4E

;D ;D ;D

allesUkeoderwas

Fretless ist immer bundrein!  ;)
Außerdem isset 'ne Gitarre - Wenn schon, dann so...
http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18154.msg286610#msg286610
Ukulelen: Nur Schrott

oktav

Die Erwartunghaltung bei "günstigen" vom Band gefertigten Zupfinstrumenten ist sehr hoch.
Das perfekte handwerklich als Einzelanfertigung erstellte Instrument können nur wenige kaufen.
Und selbst bei 5000€ für eine Gitarre mit klingendem Namen, ist nicht alles wirklich Handarbeit.
Ein paar Maschinen werden schon zum Sägen ,Schleifen, Richten, Hobeln, Fräsen verwendet worden sein.

Geht man rein vom praktischen aus, so benötigt man für die Fertigung mit 1/10 eine Messbarkeit von 1/100!
Da fängt es beim Aberwitz mit der 6 Stelle hinterm Komma bei der Mensur und den Bundstäbchen schon an.

Wer hat je eine Handwerker oder eine Massenfertigungsmaschine dazu gebraucht HOLZ auf ein 1/10000 sägen zu können?

Wieviel 5mm dicke Palisanderhölzer werden von einem Satz Sägeblätter (Schablone der Mensur) am Stück hintereinander produziert, eh die Sägeblätter gewechselt werden müssen.
Macht man 2000 mehr, als das Werkzeug her gibt, hat man den neuen Sägeblattsatz schon aus den Kosten.
Ok dafür sind die Bundschlitze jetzt nich 2/10mm sondern ausgefranzt vielleicht an 3/10mm.
Mit Widerhaken am Bundblecht reicht es aber für eien Bund der nicht gleich beim Abreichten per Maschine raus fliegt.
Und wenn, das ist "automatische" Serienkontrolle. Damit spart man auch für den Produktionabschnitt "Mannstunden" an Qualitätskontrolle!
Ohnehin sind es die Stückzahlen, die es machen müssen.
Auch in Chinas Hinterland/Hinterhof kann man rechnen.
Und wo gehobelt wird fallen Späne. ;) Abfall ist dort günstiger zu produzieren, daher ist es nicht schlimm, wenn er entsteht.
Hierzulande oder als Einzelanfertigung ist das eine andere Rechnung.

Hilfreich sind auch sinnvolle Abstufungen der Mensuren die man verwendet.
Von Hinten, nicht vom 0/1 Bund aus betrachtet kann man mit ein und dem selben Werkzeug die Griffbretter für 630mm; 561mm; 500mm; 445mm; 420,5mm; 397mm; 353,5mm nutzen.
Das sind unterschiedlich lange Griffbretter die aber immer in ihrer Nennmensur vor die Sägeschablone gelegt werden! Klar haben alle unterschiedlich viele Bünde. Bei einer Uko Mensur mit 353,5mm geht es nicht bis zum 24 Bund. Umgekehrt reicvhen dem 630mm Brett auch 21Bund.
Die Teilabschnitte von der Brücke aus gesehen sind alle nach einander gleich.
(Man darf sich nicht von den Teillängen bis zum 12 Bund oder 1/2 Mensur aus Sicht des Nullbund irritieren lassen)
Schließlich "schrumpft" jede Mensur von beiden Enden aus gesehen!
Fertigungstechnisch ist es bezogen auf 1/100 Messwert mit Ergebnis bei 1/10 völlig egal ob der 9/12/14...Bund (JE NACH NENN-MENSUR) eine Abstand von 21,01 oder 21,02mm hat.
Der Fehler des 1/10 liegt in der Korrektur der "Tonation", wenn sie vorgesehen ist.
Ob alle Bünde um 1/10 nach oben oder unten schwanken oder gleich gerichtet alle um 0/10 schwanken, ist der Korrektur doch egal.
Die größere Varenz entsteht, wenn der Arbeitsvorgang nach dem Auftragen des Klebstoffs auf Hals und Griffbrett, nicht das "Rutschen" von der Nullkante der Schablone verhindert; bevor beide zum Trocknen abgelegt werden.

Das Handwerk belohnt das jeder Handgriff beim Bau des Instruments beachtet wird. Das kostet Zeit.
Der falsch eingeübte Produktionsschritt kostet, daher gibt es Nullserien. Auch nach Werkzeugwechsel.
Manchmal aber nicht. Das ist aber ob des Preises für den Verbrauch verschmerzbar.
Besonders dann, wenn man "tauscht" bis es paßt ;)
Gruß
oktav






Andreas Fischer

Gerade entdeckt
https://www.youtube.com/watch?v=lzsj6rcsx8U

btw
beim lesen des threads fiel mir auf, dass hier einige begriffe durcheinandergeworfen wurden
"Brücke" engl "Bridge" ist im deutschen der "Steg"
bzw. "Sattel" engl "Saddle" im deutschen die "Stegeinlage" .... und eben diese ist bei der ukulele im video verstellbar
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"