Klingen (Sopran-) Ukulelen alle unterschiedlich?

Begonnen von Mai87, 10. Jul 2015, 16:27:02

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Mai87

Hallo lieber User,

ich spiele jetzt seit einem halben Jahr Ukulele. Ich habe bisher nur auf einer Einzigen gespielt und habe daher noch nicht so viel Erfahrung, wie unterschiedlich Ukulelen klingen können. Damit meine ich nicht die verschiedenen Typen, sondern alle Sopran-Ukulelen.
Ich über die Lieder, die ich spiele, immer mit einem Liederbuch für Ukulele und der dazu gehörigen CD. Ich habe bereits am Anfang gemerkt, dass die Ukulele auf der CD irgendwie etwas anders klingt, als meine Ukulele. Also wenn ich einen Akkord spiele, klingt der meist etwas tiefer, als der auf der CD. Aber damit meine ich nicht unbedingt "schlecher". Der Akkord klingt schon gleich, aber halt nicht genau so hoch oder tief. Wenn ich gleichzeitig zur CD spiele, harmoniert das auch total gut, nur dass meine Tonlage (besonders beim A Dur Akkord) etwas tiefer klingt.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Ukulele der CD beim Aufschlag und beim Abschlag unterschiedlich klingt, was das Ganze total schön und interessant klingen lässt. Bei mir hört sich der Achord beim Auf- und beim Abschlag genau gleich an.

Ich stimme meine Ukulele übrigens vor jedem Spiel mit dem Stimmgerät und die Seiten sind auch noch nicht abgenutzt.

Ist das normal, dass andere Ukulelen vielleicht anders klingen, obwohl beide Sopran sind?

Ihr würdet mir sehr helfen.

Danke und viele Grüße!

Juttalele

Ja, das ist vollkommen normal -- und der Grund, warum manche oder auch ein paar mehr Leute nicht nur eine Sopran-Ukulele haben.

Dass bei dir Ab- und Aufschlag gleich klingen, muss aber nicht an der Ukulele liegen, sondern könnte von deiner Art zu spielen abhängen. Also welche Finger du benutzt, wie laut du spielst, ob du Betonungen einbaust, d. h. ob du z. B. den Abschlag etwas stärker betonst (lauter spielst) als den Aufschlag.

Wenn du mit dem Daumen abschlägst, berührst du die Saiten mit der Haut, wenn du den Aufschlag auch mit dem Daumen spielst, bringst du die Saiten mit dem Daumennagel zum Klingen, so dass du bereits einen anderen Sound hast. Spielst du nur mit dem Zeigefinger, hast du den gleichen Effekt. Wechselst du zwischen Daumen (für den Abschlag) und Zeigefinger (Aufschlag), bringst du die Saiten beide Male mit der Haut/Fingerkuppe ohne Nagel zum Klingen. Allerdings neigt der Daumen meist dazu, etwas mehr Kraft zu investieren, so dass der Schlag lauter klingt.

Probier einfach mal ein wenig herum mit den Fingern und unterschiedlichen Betonungen. Da ist eine Menge möglich an unterschiedlichen Klangfarben. Auch hängt es davon ab, wo du "schrammelst". Probier auch das mal aus: direkt über dem Schallloch oder über dem Griffbrett usw. ...

Viel Spaß :)

Bebopalula

Wenn alle Ukulelen gleich klingen würden, bräuchten alle wir nur noch eine einzige 25€-Billig-Ukulele :)

Zum Glück klingen alle Ukulelen ungleich, sowohl objektiv als auch subjektiv, was den eigentlichen Spaß an der Musik ausmacht, wie du ja auch schon selbst ausgeführt hast. Je mehr Ukulelen du ausprobierst, umso mehr Unterschiede wirst du bemerken und letztlich "deine" Ukulele finden (können auch mehrere sein...) :)

Weiterhin Happy Strumming!
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

goldmecki

Du könntest auch mal probieren, Deine Spielweise aufzunehmen.
Als ich das zum ersten Mal gemacht habe, war ich erstaunt, wie unterschiedlich sich mein Spiel "live" oder - mit Abstand- als Aufnahme anhört. :)
Lieben Gruß von Jutta

Knasterbax

Hallo Mai87,

ich grüble noch etwas über Deiner Feststellung
ZitatWenn ich gleichzeitig zur CD spiele, harmoniert das auch total gut, nur dass meine Tonlage (besonders beim A Dur Akkord) etwas tiefer klingt.
Dass das total gut harmoniert, wenn deine Uke etwas tiefer gestimmt ist als die auf der CD aufgenommene, kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht ist es ja so, dass bei der Aufnahme die Tonhöhe insgesamt etwas angehoben wurde. Dann müsste es aber ziemlich heftige Reibungen zwischen den Tönen Deiner und der CD-Ukulele geben, und das hört sich dann alles andere als harmonisch an.

Wenn das Zusammenspiel wirklich harmonisch ist, und dein Instrument trotzdem tiefer klingt, vermute ich, dass Du entweder eine tiefe G-Saite drauf hast, so dass Dir mehr Bässe zur Verfuügung stehen als der CD-Uke, oder dass der Klangcharakter Deiner Uke einfach ein anderer ist.

Warum Deine allerdings vor allem beim A-Akkord tiefer klingt, ist mir ein Rätsel... :-\
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Juttalele

Ich glaub, sie (oder er?) meint mit tiefer keine tieferen Töne, sondern eine andere Klangfarbe, die vielleicht lautere tiefe Obertöne enthält als die der CD-Ukulele. Das kann natürlich auch einfach am Abspielgerät bzw. Lautsprecher liegen. Wobei: wenn alles harmoniert, gibts ja keine Probleme, wozu also lange grübeln.

Sind alles Gedanken, die man sich im Laufe der Zeit so macht ... die uns Fortgeschritteneren heute selbstverständlich scheinen.

Ich wäre z. B. aufgeschmissen beim Wein-Verkosten ... vielleicht lassen sich die Geschmacksrichtungen ja auf die Ukulelenklänge übertragen?

Abgang, Biss, blumig, erdig, frisch, fruchtig, gehaltvoll, harmonisch, herb, korkig, lebendig, leicht, rassig, lieblich, samtig, schwer, spritzig, vollmundig -- oder eben einfach nur:

süß  :-*


allesUkeoderwas

#6
Erstmal hallo und herzlich willkommen neuer Mituser!

Kommt mir ja irgendwie vor, wie eine Frage an Dr. Heimberg...
Hier mein Versuch einer Antwort:

Solange Dein Instrument in richtiger Stimmung ist und du alles richtig machst, mußt Du Dir keine Sorgen machen!
Ursachen für unterschiedliches Empfinden kann es dennoch viele geben.
Es ist normal, daß jedes Instrument "irgendwie" anders ist, hauptsache das Ergebnis befriedigt!

Mein wissenschaftlich fundierter Ideenfundus für weitere Mitgrübler:

- A Saite ist eine Oktave tiefer gestimmt
- Ein A-Dur klingt je nach Stimmung GCEA, ADF#B, DGHE mal höher und mal tiefer.
- Ein A-Dur in gCEA klingt je nach Griffweise mal höher und mal tiefer - Beispiel für die Fachleute: 0012, 4542, 4546, ...
- Materialbedingte Oberwellen. Lackierung, Leim, Konstruktion, Holzdichte und damit verbundene Dämpfung bestimmter Frequenzanteile.

Bin mal gespannt, was es sonst noch so an Ideen gibt...
Ist ja seit Langem mal wieder ein wirklich  interessanter Post!

@ edit: hüstel
Ukulelen: Nur Schrott

djuke

Hallo, ich war auch mal verwirrt, weil mein Auf- und Abschlag gleich klang. Des Rätsels Lösung: die Fingernägel waren zu lang. Rauf und runter berührten die Nägel immer die Saiten, und nicht runter = Fingernägel rauf = Fingerkuppe (Haut).

Andreas Fischer

Hör dir die CD mal mit anderen Lautsprechern oder Kopfhörern an, es wird jedemsal anders klingen.
Lass die Ukulele von anderen spielen, es wird jedemal anders klingen.
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"