Gitarrensaiten auf Ukulele in GCEA?

Begonnen von Jake96, 03. Sep 2015, 22:20:26

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Jake96

Servus Ukulelistas und -dores,

ich experimentiere hin und wieder gerne, was das Setup meiner Ukulelen anbelangt. Daher würde ich gerne wissen, ob jemand Erfahrungen damit hat, Gitarrensaiten auf eine Ukulele zu ziehen? Für ne Low-G nehme ich immer schon eine Gitarren D-Saiten, weil diese Ukulelen-Sonderanfertigungen im normalen Ladenfahhandel meist nicht vorhanden sind. Daher wieß ich dass das schon mal kein Propblem ist. Die Intention ist aber, der Ukulele noch mehr Tiefe zu verleihen. Gerade Powerchords (und insbesondere auf einer elektrischen/oder verstärkten Ukulele) klingen einfach lächerlich in "normaler" Stimmung. Ich finde den Klang einer umsponnenen Saite recht gefällig,daher also die Frage, ob es möglich ist einen Satz in E-A-D-G drauf zu ziehen und die Saiten in G-C-E-A zu stimmen. Halten die Saiten das? Zerreißt es einem am Ende den Korpus? Gerne dürft Ihr den Frevler steinigen... :D Gerne aber auch Euren Erfahrungsschatz mit mir teilen... 

lelopa

 A-D-G-H hätten zB weniger zug

ich benutze D-G-H-E da habe ich nur eine umsponnene saite.....

allesUkeoderwas

Meine bescheidene Meinung:

Erlaubt ist, was gefällt und (selbst) Probieren geht über (Antworten) Studieren!

Alles bisher geschriebene ist möglich, oder auch nicht...
Es wurde in der Vergangenheit schon so Einiges dazu geschrieben und experimentiert. Sogar mit Klangproben.

Solange jedoch nicht die Saitenstärke im Verhältnis zu Stimmung und Mensur betrachtet werden, kann man hierzu überhaupt nix sagen!
Handelt es sich um eine Bariton in GCEA, oder um eine Sopranukulele in DGHE, oder...
Handelt es sich um eine Akustik-, oder eine E-Ukulele...
Stahl-, oder Nylonsaiten...

Versuche eine Ukulele wie eine Gitarre klingen zu lassen werden scheitern, eine Ukulele ist eben eine Ukulele.
Eine 3/4tel Gitarre mit nur 4 Saiten und einem großen Korpus klingt anders, als eine Baritonukulele mit den gleichen 4 Saiten...
Kann man übrigens experimentell leicht überprüfen, einfach 2 Saiten entfernen, oder abdämpfen.

Falls es ein Rezept für Powerchords und Twäng auf einer Ukulele gibt, täte mich das auch interessieren.
Möglichst mit Klangprobe auf Youtube.

Wünsche viel Erfolg und Spaß beim Experimentieren, denn nur Varsuch macht kluch...
Und laß uns bitte an den interessanten Ergebnissen teilhaben...
Wenn möglich mit geYoutubten Klangergebnissen!


Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Aaaalso, ich schreib nur mal meine persönliche Meinung... Am einfachsten rauszufinden was gehen könnte und was nicht ist es eigentlich wenn man eine Gitarre zur Hand hat. Einfach die Mensur der Uke messen und entsprechend an der Gitarre einen Kapo anbringen. Dann findet man schonmal heraus welche Gitarrensaite bei übliche Spannung welchen Ton bei der entsprechenden Ukulelenmensur hat. Nebenbei kann man dann auch direkt herausfinden ob die Saite bei der verkürzten Mensur noch halbwegs klingt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das einen Ton rauf oder runter eigentlich jede Saite und auch jede Uke mitmacht. Bei zwei Tönen hätte ich auch noch keine Bedenken, aber bitte: Ausprobieren auf eigene Gefahr ;) Ich sehe aber zwei andere Probleme: Das eine ist die Befestigung bzw. die Saitenführung. Ich habe so meine Zweifel ob sich eine tiefe Gitarren E-Saite so ohne weiteres durch die vorhandenen Bohrungen am Steg fädeln läßt, da müßte man ggf. nacharbeiten. Am Sattel müßte man definitiv nacharbeiten, die Kerben wären auf jeden Fall zu schmal für die deutlich dickeren EADG Gitarrensaiten. Das zweite Problem ist der Klang... eine Uke hat nun mal einen kleinen Korpus und tut sich deshalb mit tieferen Tönen bauartbedingt schwer. Ich habe so meine Bedenken ob die Kleine überhaupt in der Lage ist die von Dir gewünschte Tiefe zu erreichen.

Aber das sind wie immer nur meine 10cent (alles wird teurer ;D )

Jake96

Danke für Eure Tipps! Ich habs einfach mal ausprobiert und einen günstigen 4-Euro-Satz Konzertstrings gekauft. Der Gesichtsausdruck des Verkäufer im Musikladen schwankte zwischen ungläubigem Staunen und blankem Entsetzen. ;D Ich glaube, das hat noch kein Kunde vor mir verlangt. Für das Experiment habe ich meine koki'o ebony Tenor erwählt. 

Was Befestigung und Saitenführung am Steg anbelangt waren die umsponnenen Saiten unter Einsatz einer kleinen Pinzette als "Greifhilfe" überhaupt kein Problem. Schwieriger war da eher die Gitarren G-Saite, also die tiefste Nylon. Aber auch die wurde zielsicher durch die Bohrung gebracht. Die Kerben am Sattel sind bei der koki'o E-Saite (Ukulele) aufwärts ohnehin zu klein bzw. kaum vorhanden. Also kein deutlich schlechteres Setup.

Die Saitenstimmung auf GCEA gekurbelt, ist die Spannung der Saiten für meine Begriffe allerdings zu labberig. Kaum spielbar. Also das Ganze 2 Halbtöne hoch auf ADFisH, was sich deutlich besser spielt. Bei stärkerem Strumming allerdings neigen E und A-Saite etwas zum Schnarren. Fingerpicking an einem Verstärker funktioniert nicht so richtig gut, weil die umsponnenen Saiten beim Anschlag eine "fitsch"-Sound von sich geben. Vielleicht bin ich da auch nur zu ungeschickt.

Was den Klang anbelangt, fehlen eben irgendwo die Höhen; als Ukulele alleine geht das jetzt nicht so richtig ab. Gleichwohl entwickelt das Ding ein vorher ungeahntes Volumen, sodass ich das Ganze gerne bei Gelegenheit mal im Zusammenspiel mit ein paar kleine Sopranos oder Concertos hören würde....Ich habe mal zwei Beispiele ganz auf die Schnelle aufgenommen und hoch geladen.

Nummer 1
Nummer 2

Da die jetzt aber ja in ADF#H ist und ich keine Lust habe, neue Griffe zu lernen, wo müsste der faule Herr ein noch zu besorgendes Kapodaster installieren...? ;D

allesUkeoderwas

#5
Zitat von: Jake96 am 08. Sep 2015, 21:40:11
Was den Klang anbelangt, fehlen eben irgendwo die Höhen; als Ukulele alleine geht das jetzt nicht so richtig ab...
Gleichwohl entwickelt das Ding ein vorher ungeahntes Volumen, sodass ich das Ganze gerne bei Gelegenheit mal im Zusammenspiel mit ein paar kleine Sopranos oder Concertos hören würde...

Meine Erfahrungen mit Bariton DGHE und GCEA klingen ähnlich - Weder ukelig, noch gitarrig.
Du sagst es, im Zusammenspiel mit Sopran und Concert in GCEA könnte es eine Bereicherung im unteren Frequenzbereich sein.
Aber als Einzelinstrument ziehe ich persönlich dann doch lieber eine richtige Gitarre diesem dünnen "Ukulele-Plimplim" vor.

Für den Fall, daß Du weiterforschen willst...
Mehr Höhen, weniger "matschig" und mehr Sustain erhält man mit Pyramid Silk and Steel Silver-Plated Acoustic Guitar Strings.
Haben den gleichen Zug wie Konzertgitarrensaiten.

Danke für die Soundbeispiele und weiterhin viel Spaß beim Forschen!

@ Edit/Ergänzung:

Meine Erinnerung kehrt langsam zurück...
1. DGHE mit high D hört sich "ganz nett" an. Knasterbax hat da mal Forschung mit Aquila Red's auf Bariton betrieben.
2. Ich glaub Tuke hat sich mal einen GCEA Satz bei Aquila maßfertigen lassen.

Und dann gab es noch Nicht-Gitarren/Bass-Kundige, die mit Low GCEA mit bereits vorhandenen Ukulelengriffbrettkenntnissen Oktavbass spielen wollten.
Und dann gab es noch mich, der aus einer Sopran mit umwundenen Gitarren- und Aquila Ukesaiten einen bundlosen Miniatur-Oktavbass in EADG machte, der ähnlich klang, aber nie einem harten Stammtischtest unterzogen wurde.

Müßte man alles mit der Suchfunktion irgendwo finden...  ;D
Ukulelen: Nur Schrott