UBass in Ukulelen-Intervall stimmen?

[Louis0815]

Hat eigentlich schonmal jemand hier probiert, den UBass in (linearen) Ukulele-Intervallen zu stimmen statt in reinen Quinten?
Also statt E-A-D-G in E-A-C#-F#?

Ich könnte mir vorstellen, dass das den Umstieg von der Ukulele einfacher macht (wenn man sich da schon einigermaßen auf dem Griffbrett auskennt) - gibt es dazu Meinungen und/oder Erfahrungswerte? (Kapo im dritten Bund und einfach wie auf der Sopran mit Fingerpicking anfangen ?)

[allesUkeoderwas]

Warum nicht gleich G-C-E-A, oder spielst Du Ukulele in E-A-C#-F# ? 

Ist nix neues und erlaubt ist, was gefällt!
Ist nicht lange her, da kam das Thema schon mal hier auf...
Von den Erfolgen dieses sehr "speziellen" Weges hat man dann nix mehr gehört.

Frag mich jedoch, warum Du Dir das Leben unnötig schwer machen willst.

[Tuke]

E-A-C#-F#?
gibt es dazu Meinungen ...

Ja, meine Meinung: Das ist Quatsch.
Der riesige Vorteil des Basses liegt gerade in der regelmäßigen Anordnung
der Töne über alle Saiten.
Diese macht das Lernen einfacher und nicht schwieriger.
Happy strummin' and Zupfing
Tuke

[Louis0815]

Warum nicht gleich G-C-E-A, oder spielst Du Ukulele in E-A-C#-F# ?

Naja, ich habe gewisse Bedenken was die Haltbarkeit der Bass-Saiten angeht, wenn ich die so viel höher stimme...

Frag mich jedoch, warum Du Dir das Leben unnötig schwer machen willst.

Der riesige Vorteil des Basses liegt gerade in der regelmäßigen Anordnung
der Töne über alle Saiten.
Diese macht das Lernen einfacher und nicht schwieriger.

Noch ist ja nichts passiert, die Idee schwirrte mir nur heute durch den Kopf. (Lag vielleicht auch am Regenwetter und Schlafmangel...)

Zum neu Lernen ist die gleichmäßige Stimmung sicherlich einfacher, aber zum Umsteigen/Springen zwischen Uke und Bass könnte ich mir das als Erleichterung vorstellen (weil sich nur die Bund- und Saitenabstände ändern, nicht aber die Tonabstände).
Wahrscheinlich läuft das auf die Frage raus, ob man den Bass als eigenständiges Instrument "anerkennt" und spielt, oder ob man ihn "nur" als ganz große tiefe Ukulele ansieht 

[stephanHW]

Ich kann den von Jogi erwähnten Thread zur Stimmungsfrage leider nicht wiederfinden.
Nicht das ich die Frage von louis0815 nicht respektierte, aber dort wurde das Thema leidenschaftlich, umfassend, grundsätzlich und in Teilen geradezu philosophisch erörtert.
Wäre doch schön, wenn wir das für die Bass-Rubrik excavieren und ihm mit der Hilfe eines Moderators hier eine neue Heimstatt schenken könnten.

Tante Edit:
doch nach mühevoller Suche was gefunden, versteckte sich in der Spieltechnik. Der Link auf das Ursprungsthema führt leider ins leere.
http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18543.0

[Louis0815]

dort wurde das Thema leidenschaftlich, umfassend, grundsätzlich und in Teilen geradezu philosophisch erörtert.

In der Tat, danke für's Raussuchen.

Ich bin schonmal beruhigt, dass meine Gedanken nicht ganz so abwegig waren und nehme den folgenden Satz mit:

Bewegungsabläufe müssen sich automatisieren, damit man flüssig spielen kann. Haben sie sich automatisiert, bewegt man sich in ihnen.

bzw.

[allesUkeoderwas]

Als Querdenker hat man es nicht immer leicht - Zumindest meine Erfahrung.
Vorhandenes in Frage zu stellen und neue Wege auszuprobieren erfordert Kraft, ist aber der Stoff, aus dem Fortschritt entsteht.

Zum plötzlich aufgetauchten Thema Linkshänder:
Ich hab mal als Linkshänder auf der Gitarre angefangen, merkte aber recht schnell, daß die Strumminghand mindestens genauso wichtig ist, wie die Akkordgreifhand und daß man eigentlich Beidhänder sein muß. Darauf hab ich mich dann umtrainiert und mir dadurch einen sehr viel größeren Instrumentenmarkt erschlossen. Zum Glück bin ich als Kind nicht auf die Idee gekommen Blockflöte linkshänderisch zu spielen - Da hätte es bei Klarinette und Saxophon wohl ein böses Erwachen gegeben.

Thema Bass in Ukulelenintervall stimmen:
GCEA eine Oktave tiefer ist ja auch Bass und sollte zum Ausprobieren eigentlich reichen. Und das läßt sich auch leicht realisieren: Bariton Ukulele (evtl. mit Tonabnehmer) mit Gitarrensaiten. Wem das zu labberig ist, der kann sich bei Pyramid spezielle Saiten bestellen. Ein derartiges Instrument würde auch zurecht Bassukulele heißen und klingt sowohl gezupft, als Melodie, oder gestrummt ganz interessant und für ein Ukulelenorchester evtl. sogar bereichernd. Noch einfacher ist eine kastrierte Klassik-Gitarre (Bass Saiten entfernt) in DGHE - 2 Halbtöne höher E-A-C#-F# (dein Ursprungswunsch) halten die Nylons bestimmt auch aus. Stichwort: Kastrierte Gitarre... ja, so in etwa klingt's - Und mit Gitarrenkorpus "besser bassiger" als mit Baritonukulele... 

[Bonita]

Halte das ebenfalls für wenig sinnvoll. Zum Bassspielen-Lernen gibt es enorm viel Literatur. Und es gibt auch schöne Play-along-Titel mit Tabulatur, die Spaß machen.
Außerdem merkt man schnell, dass gerade diese Anordnung der Töne sinnvoll ist. So kann man ruckzug Dur- und Moll-Akkorde über das ganze Griffbrett entlang verschieben. Bestimmte Tonabstände sind immer gleich zu greifen und gelernt ist das Ganze auch relativ schnell - zumindest die Basics.

[Louis0815]

Der Link auf das Ursprungsthema führt leider ins leere.

Könnte es "Pyramid Black Tape Nylon Wound für UBass" (Seite 2) gewesen sein?

Das mit der Bariton in (linear?) GCEA als "echte" Bass-Ukulele ist sicherlich auch eine Überlegung wert - aber bevor ich das ausprobiere muss ich meinen Bestand definitiv verkleinern...
Oder hat noch jemand eine Bariton übrig, mit der man das mal am lebenden Objekt durchspielen ( ) könnte?

[allesUkeoderwas]

Das war er wohl der Link...

Laß dich nicht von deiner Idee abbringen, simple Grooves (Gleichbleibende "Muster" auf Basis des Grundtones) sind zwar komplizierter, aber beim Walkingbass (Man hangelt sich in gleichbleibendem Rütmuus von Grundton zu Grundton - Beispiel: Jazz, oder Beatle Paule bei All my Loving https://www.youtube.com/watch?v=RcDHtBPB85o) oder beim Spiel einer Bassmelodie (z.B.: Bass-Gesangsstimme - Klassik, Mittelalter und Folk - Hier Beethoven: https://www.youtube.com/watch?v=4XSTVivH3Q4 oder hier was moderneres https://www.youtube.com/watch?v=bfTe-YKCQe8 ) bist Du mit Deinen Ukulelengriffbrett- und Pickingkenntnissen in dieser Stimmung den Bum Bum Bum Schema F U-Bassspielern gegenüber klar im Vorteil!

Ne Billige Bariton (gibt's ab 30 €) mit selbst eingebautem Piezoabnehmer sollte für so ein Experiment reichen. Umgestimmt auf EADG (Oktavbass) kann man sich dann auch in "echtem" E-Bass üben... Und wenn man dann keinen Spaß am Bassen entdeckt, kann man das Ding bei diesem Preis auch getrost in die Tonne treten.

Das umgedrehte Experiment (EADG auf Ukulele) hab ich zu Zeiten, als es U-Bässe noch nicht in Massen gab (2013) bereits durchexerziert. Ging sogar mit den Original Aquila Ukulele Saiten... https://www.youtube.com/watch?v=8Z23MvSIMyI - So in etwa würde es frequenzmäßig auch bei Dir klingen. Spieltechnisch vermutlich besser, denn ich hab bei diesem Experiment vorher nicht geübt und hab es mir einfacher vorgestellt, bei dieser "Gitarre" einfach 2 Saiten wegzudenken.

Viel Spaß, beim Experimentieren - Ist ja hier im Forum zu meinem großen Bedauern leider ziemlich selten geworden!

@ Edit:

- Für den Fall eines Falles: Nee, die Uke is nich vacant!
- Der Batterie/Akku-Amp ist mein Geheimtipp für E-Gitarristen - Reicht sogar für E-Bass in mittlerer Runde.
- Ja, GCEA linear, falls Du damit low G meinst 

Bin gespannt auf Deine Erkenntnisse - Youtube angenehm!
TAB's in GCEA gibt's ja zuhauf. Und Chords als echte, in einem Rutsch/Strum gespielte "Bass" Akkorde ooch!
Übrigens: Ein typisches Beispiel für ein transponierendes Instrument (klingt 1 Oktave tiefer, als gespielt/notiert). 
Kann mir das im Zusammenspiel mit anderen "normalen" Ukulelen ganz nett vorstellen.

Mein obiges Experiment ist damals vermutlich ooch uf Unverständnis gestoßen, aba damit kann man ja leben. Und wer weeß, wofür es mal gut is? 

Abschließende höchst philosophische Erkenntnis meinerseits: Bässe und Ukulelen sind eigentlich 2/3 Gitarren. 

[Louis0815]

Leihukulele ist angefragt, mal sehen wann sie kommt. Einen Satz GCEA Saiten (Aquila 23U) werde ich noch investieren, das muss dann zum Ausprobieren reichen - dabei werde ich dann auch ganz frech die Saiten umsortieren und auf low G stimmen (ein "echter" low G Satz von Living Water o.ä. ist mir voerst dann doch noch zu teuer....)

Ich bin gespannt....

[allesUkeoderwas]

Hab auch noch ein Soundbeispiel gefunden...
https://www.youtube.com/watch?v=wYNzDsvuOKg

Mit etwas Fantasie kann man sich das ja auch gut als Oktavbass vorstellen.
Der Typ benutzt Savarez 520r, allerdings bei einer Leihukulele nicht zu empfehlen, da man bei Gitarrensaiten vermutlich am Sattel feilen müßte.

[stephanHW]

aber beim Walkingbass...  bist Du mit Deinen Ukulelengriffbrett- und Pickingkenntnissen in dieser Stimmung den Bum Bum Bum Schema F U-Bassspielern gegenüber klar im Vorteil!

Viel Spaß, beim Experimentieren - Ist ja hier im Forum zu meinem großen Bedauern leider ziemlich selten geworden!
Abschließende höchst philosophische Erkenntnis meinerseits: Bässe und Ukulelen sind eigentlich 2/3 Gitarren. 

Lieber Jogi, du bist doch ein Mann der Praxis!
Philosophie beiseite gelassen, flugs den Bass greifen, D-Saite und G-Saite runterstimmen und losspielen.
https://www.youtube.com/watch?v=EWtoKte_ge4
Alles machbar, aber ein klarer Vorteil, wenn bei der Begleitung im flotten Wechsel von E zu A bzw. E zu H ein anderer Fingersatz notwendig wird?
M.E. werden die Fingersätze komplexer, die Orientierung auf dem Griffbrett tatsächlich schwieriger, es wird eigentlich unübersichtlicher.
Wie `Für Elise´ aussähe, wenn auf dem Sechssaitenmonster eine Terz untergebracht wäre, weiß ich auch nicht so genau, da gibt es bei den Gitarristen die entsprechenden Spezialisten.
Vermutlich würde Stanley Clark für die entsprechende Stimmung etwas tolles einfallen, tatsächlich führt er das leider nicht vor, sind alles Quarten.

[allesUkeoderwas]

Stephan, Du hast ja sowas von Recht!
Aaaabeeer es gibt Lieder, da kann man durchaus - Obwohl ich natürlich nie auf die Idee käme.

Als Universaldilletant auf Bass, Ukulele und Gitarre hab ich auf Deine Anregung hin mal eben die Saiten gezupft.
Glücklicherweise lag bei mir noch 'ne Experimental-low G-Uke rum.
All My Loving in Dm (wie Original).
Nicht wundern, ich fang erst nach dem Auftakt beim 2. Takt an, daher beginnt's mit G.
Mußte bei der Ukulelem etwas tricksen, da mir auf dem Griffbrett ein Tönchen fehlte.
Wer will, kann es gern nachexerzieren, klingt auch auf Low G Sopranukulele ganz groovy...

Ich hoffe, die TAB's verstoßen nicht gegen die Regeln - Ist ja nur 'ne kurze Test-Sequenz und Paule spielt's auch etwas anders...
Andernfalls bitte zensieren!

Anfängergeeignet (?) in den ersten 3 Bünden spielbar - Einmal Ukulele low G GCEA linear und danach zum Vergleich Bass in EADG...

Code Auswählen Erweitern

All My Loving 100 BPM Dm 4/4 GCEA low G


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|1-------------------------------|--------------------------------|
|----------------0---------------|2-------2---------------2-------|
|--------2---------------2-------|----------------2---------------|

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|------------------------1-------|3-------3---------------3-------|
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|3-------3-----------------------|--------------------------------|

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|--------------------------------|0-------0-------0-------0-------|
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|3-------1-------0---------------|--------------------------------|
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|----------------0---------------|2-------2---------------2-------|
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|------------------------1-------|----------------3---------------|
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|3-------3-----------------------|--------------------------------|

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|--------2-------0---------------|--------------------------------|
|------------------------2-------|--------------------------------|

All My Loving 100 BPM  Dm 4/4 EADG


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|--------3-------2-------0-------|--------------------------------|
|--------------------------------|3-------1-------0---------------|
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|--------------------------------|0-------0---------------0-------|
|--------0-------3-------0-------|----------------0---------------|
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|----------------0-------3-------|----------------0---------------|
|1-------1-----------------------|--------------------------------|
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|2-------2-------2-------2-------|--------------------------------|
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|--------0-------3-------0-------|----------------0---------------|
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|3-------0-----------------------|--------------------------------|
|----------------3-------0-------|--------------------------------|
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Wer will, kann ja die alte Platte rauskramen und es selbst mal versuchen, ob er mit Paule mithalten kann. 

[Louis0815]

Leihukulele ist angefragt, mal sehen wann sie kommt. Einen Satz GCEA Saiten (Aquila 23U) werde ich noch investieren, das muss dann zum Ausprobieren reichen - dabei werde ich dann auch ganz frech die Saiten umsortieren und auf low G stimmen (ein "echter" low G Satz von Living Water o.ä. ist mir voerst dann doch noch zu teuer....)

Ich bin gespannt....

Um das mal wieder aufzugreifen:
Die Aquila 23U haben auf der langen Mensur (im Vergleich zu Konzert/Sopran) kaum Spannung - die C-Saite konnte ich wirklich fast per Hand in Stimmung ziehen. Dementsprechend sind sie jetzt korrekt als high-G Satz aufgezogen; hätte ich die umsortiert und tiefer gestimmt wären sie noch schlabbriger (und für meinen Geschmack nicht mehr spielbar) gewesen.
Ist aber auch so schon sehr schön tief (gestimmt ist sie eine Oktave unter Konzert/Sopran) und eine gute Ergänzung zum "normalen" Ensemble - so hatte ich mir das in etwa vorgestellt. Naturgemäß tendiert sie beim Strumming zum "Vermatschen"; es sind halt nur wenig Höhen drin, der Klang bewegt sich schon in Tiefen, in denen das Ohr nicht mehr so deutlich unterscheiden kann.
Wäre es meine eigene würde ich vermutlich noch andere Saiten ausprobieren (Living Water, ukumele, ...) und einen Gurtpin anbringen (falls man dann doch mal irgendwo im Stehen spielen möchte), aber so ist es erstmal ein gelungenes Experiment.