Wiederbelebung Harmony Tenorgitarre

Begonnen von Guchot, 04. Dez 2015, 08:19:27

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Guchot

Wie schon in einem früheren Thread geschrieben, habe ich mir eine alte Harmony Tenorgitarre bei eBay geschossen. Es ist zwar keine Ukulele, aber verdammt nah dran ;) Von daher dachte ich, ich berichte mal darüber....

Harmony - The Arrival

Gestern war es soweit, die Harmony Gitarre ist angekommen :) Glücklicherweise ist sie beim Nachbarn abgegeben worden, sonst hätte das vor dem Wochenende wohl nichts mehr gegeben, dank der neuen Zustellsitten bei DHL  >:(

Das erste Bild nach dem Auspacken:

Kaputt? Hals abgebrochen?

Nein, keine Sorge, nix kaputt. Der Hals wurde nur für den Transport abgeschraubt. Alles töffte :)


Eine Sache hatte ich schon vor der Ankunft recherchiert: Der Name "Harmony" ist 1975 an die Asiaten verkauft worden. Man erkennt relativ einfach ob die Dinger noch aus der USA-Zeit oder aus der Asien Ära stammen. Wenn nur Harmony drauf steht, ist sie aus den USA, wenn "est. 1892" mit drauf steht, ist sie nach 1975 gebaut. Meine ist nach 75 gebaut worden. Das hätte ich aber auch ohne den Aufdruck raus gekriegt. Steht nämlich "Made in Korea" hinten drauf ;D

OK, aber jetzt mal speziell zu meinem Exemplar... Nach dem Auspacken habe ich erst einmal überprüft ob sämtliche Teile vorhanden waren. Besonders wichtig: Die Halsschrauben und der Steg. Alles war da, alles gut. Also erst einmal den Hals an die vorgesehen Stelle bringen. Das ging erwartungsgemäß einfach und auch das aufsetzen der Brücke stellte logischerweise kein nennenswertes Problem dar :)

Nun wurde das ganze Gerät erst einmal einer Sichtprüfung unterzogen. Sieht soweit gut aus. Eigentlich besser als nach den Fotos bei eBay zu erwarten war. Der Hals ist, so wie es aussieht, noch gerade und hat ohne Saitenzug eine leichte Biegung nach hinten. Das ist aber normal und sollte sich unter Belastung eigentlich geben. Wenn nicht, muß ich sehen ob der Halsstab noch gängig ist... das möchte ich aber nicht unbedingt überprüfen müssen. Die Bundstäbchen sehen noch sehr gut aus. Nur minimale Abnutzung, da ist noch keine Reparatur erforderlich. Vielleicht poliere ich mal ein wenig drüber. Die Elektrik fehlt, da ist also nichts zu überprüfen. Als nächstes habe ich mal wahllos eine Saite genommen die bei mir noch rum flog und habe sie aufgezogen und gestimmt. Danach habe ich den Abstand zwischen Saite und Korpus gemessen: 2,1cm. Damit sollte der Pickup den ich bestellt habe mit seinen 1,5cm Höhe bestens passen :)


Soweit ist also alles in Ordnung. Nächster Schritt: Ab zum Musicstore und ein paar Saiten kaufen. Diese dann aufziehen und warten was der Hals so sagt. Momentan scheppert es nämlich vom 1. bis zum 5. Bund. Kann aber gut sein das sich das gibt wenn die richtigen Saiten mit der richtigen Spannung drauf sind. Übernächster Schritt: Warten auf den PickUp...

Einige Sachen sind mir allerdings aufgefallen....


  • Die Mechaniken scheinen eigentlich Bass-Mechaniken zu sein. Zum einen sind die Flügel sehr groß, zum anderen haben sie nicht die bei E- und Westerngitarren übliche Bohrung durch die Welle für die Saitenaufnahme, sondern Schlitze in welche die Saiten eingelegt werden.
  • Die Mensur ist eine Gibson-Mensur, also 628mm. Das kenne ich bei Tenorgitarren gar nicht. Die mir bekannten haben in der Regel entweder eine Mensur im Bereich 500 bis 580mm oder eine volle Mensur, dann aber die 648mm von Fender. Eine 628er kenne ich überhaupt nicht.
  • Die Halsbreite liegt bei 42mm, für eine Tenorgitarre auch recht breit.
  • Interessant finde ich die Saitenreiter. Das sind Rollen die auf einer Gewindestange laufen. Da ist zwar nichts mit Kompensation einstellen, aber dafür kann man sich den Saitenabstand individuell einstellen.

Vor allem wenn ich mir die doch recht groß geratene Kopfplatte ansehe, kommen mir so meine Zweifel ob das Ding wirklich als Tenorgitarre auf die Welt gekommen ist. Gegen einen Bass spricht aber auf jeden Fall der Saitenhalter. Die Schlitze sind relativ eng, da paßen definitiv keine Bass-Seile rein.

Auf der Platte mit der der Halsfuß angeschraubt wird, befindet sich noch ein Aufkleber mit der Bezeichnung HA9100A/B. Keine Ahnung ob das eine Typenbezeichnung ist. Im Internet habe ich jedenfalls nichts passendes gefunden. Die meisten Seiten die sich mit Harmony befassen, beschäftigen sich nur mit der USA-Serie bis 1975. Falls da jemand einen Tip hat...

Ich möchte die Gitarre so nah am Original wie möglich halten, von daher ist die ToDo Liste relativ klein (obwohl ich sicher bin das die noch anwachsen wird ;D )


  • Gitarre gründlich säubern
  • Saiten aufziehen
  • Pickup einbauen
  • Elektrik einbauen
  • Abdeckplatte für die Elektrik basteln
  • Einstellarbeiten
  • (hoffentlich) Fertig :)

Der PickUp hatt eine Lieferzeit von 2-3 Wochen. Bis dahin wird wohl nicht viel passieren.

Guchot

Kleines Update:

Da habe ich gedacht ich könnte mal eben die neuen Saiten auf die Harmony aufziehen, um den Hals auf Zug zu kriegen... aber war nix  >:( Mindestens eine Mechanik (und zwar die von der 3. Saite) ist im Dutt....

Aber damit muß man wohl rechnen wenn man sich an so ein altes Hündchen gibt. Die Hoffnung zu den 3 verbliebenden eine passende zu finden, laß ich gar nicht erst aufkommen. Zumal ich die Mechaniken eh nicht besonders toll finde. Also heißt es raus mit den Mechaniken, vermessen und dann neue suchen.... Die ToDo Liste wird also, wie erwartet, länger ;D

ibongo

Kann es sein, dass die Gitte ein Bass von der kleineren Sorte war, und zur TG umfunktioniert. Die Mechaniken und der Sattel würden dafür sprechen. Firefox hat's vorgemacht.
Ho'omaluhia

Guchot

Das habe ich auch schon überlegt. Aber dagegen spricht der Saitenhalter, da passen definitiv keine Bass-Seile rein.

allesUkeoderwas

Ist aber ein Bass!

Bass bedeutet auch nicht immer fette Saiten.
Es gibt/gab auch Oktavbässe.

Stellt sich auch die Frage, was ist original, was gebastelt.

Ukulelen: Nur Schrott

ibongo

Ho'omaluhia