Baubericht Tenor-Ukulele

Begonnen von DerEddi, 02. Jan 2018, 23:13:34

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Anke

Deine ganz andere (als meine) Herangehensweise ist sehr interessant. Ich kann davon noch lernen, herzlichen Dank  :D

DerEddi

Zitat von: Anke am 06. Jan 2018, 07:23:39
Deine ganz andere (als meine) Herangehensweise ist sehr interessant.
So habe ich mir aus einem Buch (wen's interessiert - "guitarmaking" von Cumpiano/Natelson) das Bauen von klassischen Gitarren angeeignet.


Mittlerweile habe ich im Baubericht-Tag4 noch ein paar Details hinzugefügt - u.a. den Hinweis auf das (normalerweise übliche) Fertigstellen der Kopfplatte   ::) vor dem Verleimen von Hals und Decke.


Hummel

Es hat dich also erwischt- UBS Ukulelenbausyndrom. Ich finde den Bericht total spannend- auch die Berichte von den Workshops. Ich würde zu gerne mal in meine Uken reinschauen mit Röntgenblick.

Bugle

Das dies nicht deine letzte Eigenbau-Ukulele sein wird, war eine weise aber unabänderliche Entscheidung  8). Da kommt man nicht mehr von los ;D!
Super Bericht. Ich wollte immer schon mal wissen wie so eine spanische Hals-Korpusverbindung im Detail entsteht. Danke.

Patrick aus Berlin

Schöner Bericht, Danke!

Man sieht deutlich das du dich beim bauen eher an einer Gitarre orientierst...die Deckenbeleistung ist ein wenig üppig für eine Ukulele und die Bundmarkierung im 9ten statt des üblichen 10ten. Warum hat man die Markierung eigendlich bei Gitarren im laufe der Zeit in den 9ten geschoben?...Hm, wahrscheinlich damit man Sie nicht für eine große Ukulele hält. Man konnte immer sagen :"Nee Nee, Guck mal, hier ist die Markierung im 9ten..." jaja genau so muss es gewesen sein...

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht

Hummel

Ebenso wird es gewesen sein, Patrick, man weiß ja wie leicht Gitarren Komplexe gegenüber den Ukelchen entwickeln. Bei der Beleistung würde es bei einer Sopran oder Konzert bestimmt zuviel, bei Tenor - keine Ahnung. Muss mal bei meinen genauer reingucken, aber das zu beurteilen überlasse ich mal lieber den Berufs- und Freizeitbauern. Wie geht es eigentlich dem Patrickschen Tenor?

Anke

Zitat von: Hummel am 07. Jan 2018, 11:26:54
Wie geht es eigentlich dem Patrickschen Tenor?

Ja genau, da war doch was mit Eigenbau... darf man sich zum Sachstand erkundigen?

DerEddi

Danke fürs Feedback!  :) :)

@Patrick: Wer wann welche Dots aus welchem Grund von wo nach wo verschoben hat, weiß ich auch nicht - ist auch unwichtig :P . Ich spiele aber seit ca 45 Jahren Gitarre und da orientiere ich mich, wenn auch eher unbewusst, an den Dots und möchte vermeiden, dass ich beim Wechsel des Instruments bewusst umdenken muss. Deswegen behalte ich für meine Instrumente die Gitarrenmethode bei. Hätte ich mit Ukulele angefangen, würde ich es wahrscheinlich umgekehrt machen.
Was die Beleistung angeht ist mir klar, dass eine derartige Fächerbeleistung wohl eher unüblich bei einer Ukulele ist. Ich gehe mal davon aus, dass die weiche Fichte mit den schmalen Leisten von der Gesamt-Steifigkeit her durchaus im Rahmen liegt. Der Tap-Ton hat mir jedenfalls noch gefallen.   Aber ich sehe die Bauerei sowieso eher konfuzianisch - der Weg ist das Ziel - und ich experimentiere einfach gerne beim Instrumentenbau. Es geht nix über eigene Erfahrungen. Wenn dann noch ein spielbares Instrument dabei rauskommt - um so besser.  ;) ;)

Old Boy

Die Fichte mag zwar "weich" sein, aber gegen Biegung in Längsrichtung ist sie "extrem steif"; deine Beleistung scheint mir deshalb "gefühlsmäßig" reichlich dimensioniert!


Was sagen denn die Profis dazu ... keiner im Laden???
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

DerEddi

@Old Boy: da magst du schon Recht haben - aber wie gesagt, ich riskiers und verbuchs ggf. auf Konto "Erfahrung".  ;) 8)

Hab gerade die Zargen verleimt. Jetzt bin ich erstmal in der Warteschleife.

Patrick aus Berlin

Zitat von: Anke am 07. Jan 2018, 11:36:17
Zitat von: Hummel am 07. Jan 2018, 11:26:54
Wie geht es eigentlich dem Patrickschen Tenor?

Ja genau, da war doch was mit Eigenbau... darf man sich zum Sachstand erkundigen?

Oooh...heikles Thema...sie ist auf jeden Fall noch nicht fertig. Zum genauen Stand kann nur Dirk was sagen.

Hummel

Im Zweifelsfall wird sie- also die Eddilele- ein bisschen leise. Wenns gar zu leise wird, haben bestimmt die anderen Bauer Tipps. Ich habe bei meinen beiden Tenören mal die Innereien erkundet. Die Hora hat eine einteilige Fichtendecke allerdings von eher rustikaler Beschaffenheit und ist im Leitersystem beleistet.
Die APC hat eine Fächerbeleistung mit 3 Leisten hat aber eine spiegelverleimte zweiteilige Decke.
Beide also nicht ganz vergleichbar mit deiner.

Bugle

Zitat von: Old Boy am 07. Jan 2018, 13:10:32
Die Fichte mag zwar "weich" sein, aber gegen Biegung in Längsrichtung ist sie "extrem steif"; deine Beleistung scheint mir deshalb "gefühlsmäßig" reichlich dimensioniert!


Was sagen denn die Profis dazu ... keiner im Laden???

Beleistung ist ein heikles Thema. Da gibt es zwar grundlegende, theoretische Lösungsansätze aber schlussendlich ist das doch sehr individuell zu behandeln. Ich hab auch schon mal eine Decke mit 8 Bälkchen, einem Schalllochfutter und einer Unterstegplatte versehen und durfte feststellen das dieses Instrument unglaublichvoll klang und eines meiner lautesten war.
Scheinbar sind die Querbalken und die Unterstegplatte von Eddis Tenorukulele sehr stattlich aber das heißt noch gar nichts - Versuch macht klug sag ich immer.

@ Der Eddi
Ich finde es absolut prima mit welcher Präzision du arbeitest, da macht es echt Spaß deinem Baubericht zu folgen. Welchen Leim benutzt du?