frage zur low g stimmung

Begonnen von losguidos, 30. Mai 2008, 17:48:47

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losguidos

aloha,

habe gerade über die low g stimmung nachgedacht und das ein paar tiefe töne manchmal ja gar nicht so schlecht wären :)

in der regel nutzt man bei der high g stimmung, die ich jetzt verwende, ja nur die ersten drei saiten zum melodiespiel und die g saite kommt hauptsächlich beim strumming zum einsatz... und alle töne die ich auf der g saite spielen kann, finde ich auch auf den anderen drei saiten wieder.

prinzipiell sind die töne bei einem akkord den ich greife (z.b. c-dur) doch die gleichen, egal ob ich high-, oder low g, gestimmt habe. bei der low g stimmung ist der ton der g saite eben eine oktave tiefer.

meine frage wäre eigentlich nur die, ob akkorde bei der low g stimmung anders gegriffen werden, als bei der high g stimmung, oder greift man die gleich? wundere mich nur, daß ich nie eine akkordtabelle für low g gefunden habe.

viele grüße
losguidos

Uki-Zwucki

hi!
die akkorde bleiben gleich. low G ist irgendwie auch nett, mag ich va. bei country und so.

natürlich kannst du dir ein zupfmuster zurechtlegen, bei dem du nur die untersten 3, 2 oder 1 saite zupfst.  :D (da gab´s mal eine diskussion/versuch, ich schau mal, ob ich´s find.)
oder meinst du melodiespiel so einen ton nach dem anderen, so wie die töne bei liedern auf den notenlinien? da stimmt´s.

tabulaturspiel mit low G ist anders, da gibt´s weniger tabs im netz.
grüße, thjomasl

Mr-Uke

G ist G, daher bei Akkorden kein Unterschied in der Greifweise.
Meine Erfahrung (strumming) damit ist OK, \"man muss einfach eine mit Low G haben\", aber ukeliger bleibt es natürlich mit High G.

Beim Zupfen hat Low G natürlich noch andere Vorteile, weil man doch den Tonumfang etwas erweitert und \"bassiger\" daherkommen kann.

losguidos

hey... vielen dank erstmal euch beiden!

meine überlegung war einfach die, ob ich bei low-g dann alle griffe für die akkorde neu lernen müßte, oder nicht? es stimmt natürlich, daß die high-g saite auch den charme einer uke ausmacht, aber vielseitiger wäre man eigentlich mit low-g. ich möchte hauptsächlich jazzigere stücke lernen und da kann man ein paar tiefere töne oft gut gebrauchen.... und wenn ansonnsten alles gleich bleibt, könnte ich auf meiner billig uke high-g lassen und würde auf die bessere low g saiten machen. dann kann ich je nach laune, oder outfit (hawaii-hemd oder smoking), wechseln  :D

hatte gesehen das otha-san z.b. auf seiner sopran ukulele low-g spielt und hatte dann irgendwo gelesen, daß er es macht um melodien auf vier saiten spielen zu können (ist bei einer gitarre ja auch so). wenn ich mich nicht verzählt habe, dann hat man auf einer 12 bündigen sopran ja nur 21 verschiedene töne (der rest sind wiederholungen auf anderen saiten) und durch eine low-g bekommt man 5 töne dazu. das ist schon verhältnismäßig viel... werde das auf jeden fall mal ausprobieren.

falls hier noch andere low-g\'er sein sollten, freue ich mich über erfahrungsberichte, die pro\'s oder kontra\'s (schreibt man das so???)

vg losguidos

Poltergeist

Ich für meinen Teil bin überzeugter low-g-Spieler. Eignet sich für klassische Stücke einfach besser.

Außerdem komme ich von Blockflöte und Klarinette her zur Ukulele, bin also eher melodisch als rhythmisch gestrickt, und da kommt mir die tiefe g-Saite sehr entgegen, weil sie mir einen größeren Ambitus und auch eine größere Flexibilität gibt.

Würde ich allerdings (was ich fast nie mehr tue) die Ukulele als Rhythmusinstrument einsetzen wollen, etwa um mich beim Singen zu begleiten, würde ich high-g vorziehen, weil es beim Strumming einfach mehr Power hat als low-g.

Wenn du am Sonntag in Essen bist, wirst du sicherlich ein oder zwei Ukulelen mit low-g-Stimmung austesten können.

losguidos

hallo käne ipu,

so langsam schließt sich der kreis :) klar... darüber hatte ich nie nachgedacht (habe sie ja auch in natura noch nie vergleichen können). jetzt leuchtet mir auch ein, wie es zu high-g stimmung gekommen ist. die eignet sich einfach besser zum strummen, weil die tiefen frequenzen der low-g saite wohl leiser wirken... ein ähnliches phänomen wie beim akustischen baß.

es ist also eine frage des spielstils und des persönlichen geschmacks und da das instrument hauptsächlich zur begleitung eingesetzt wird erklärt sich die popularität von high-g... wieder was gelernt  :D  

vg losguidos

ukelars

Hallo,
ich versuche mich auch gern an jazzigen Stücken und spiele aber gerade deswegen gern mit hochgestimmter 4. Saite. Ich hab mir die Aufnahmen und Anleitungen von Lyle Ritz besorgt, und der hat eine Spielweise entwickelt, die nur so funktioniert: die Griffe sind so, dass man zu den Akkorden auf den äusseren Saiten zugleich die Melodie spielt, wobei diese hohen äusseren Saiten oft abwechselnd angeschlagen werden (geht gut mit Plektrum). Also: je nachdem, was man möchte, kann das eine gut sein oder nicht... da hilft nur ausprobieren. Wenn man mehrere Instrumente hat, kein Problem.
Ich glaub auch, der Grund für die high-G-Stimmung ist einfach die kurze Mensur: klingt besser. Für richtig tiefe Töne ist das Instrument zu klein.
Viel Spass beim Tüfteln. Lars

wwelti

Und was ist mit WS64, Jake S, John King, ... die Liste ließe sich weit fortsetzen. Die spielen also auch alle High-G weil es besser zum Strumming geeignet ist?!?

Ich finde die hohe G-Saite auch praktisch. Und ich spiele praktisch nie Begleitung.

Viele Grüße
  Wilfried

LuggLugg

Ich hab einfach nich widerstehen können und eine low g saite auf meine K-Wave gezogen.
Dabei gibt`s 2 Problemzonen Sattel und Steg
Nachdem ich das gemacht hab war ich entäuscht:
Die Saite klang nicht ( Ich hatte eine Low G Saite von Worth drauf)
und 3 Saiten von Maiks excellsius (sind noch nich im Handel)
Nachdem ich aber netterweise von Wwelti ein paar Worth Saiten bekam,
klang das ganze recht ordentlich.
Für Blues lohnt es sich auf jeden Fall
aber wie oben schon erwähnt High G is einfach Ukeliger

Poltergeist

Zitat von: wweltiUnd was ist mit WS64, Jake S, John King, ... die Liste ließe sich weit fortsetzen. Die spielen also auch alle High-G weil es besser zum Strumming geeignet ist?!?

Lieber Wilfried!

WS64 muss das selber beantworten.
Jake S ist DER Strummer schlechthin. \"Crazy G\" mit low-g klänge wahrscheinlich ein wenig schlapp!
Und John King ist genau wie Gaspar Sanz Campanella-Fetischist, was der zweite vernünftige Grund ist, warum man re-entrant stimmt.

Warum *du* re-entrant spielst, ist mir bis heute nicht klar geworden. Welchen Vorteil bietet dir das? Ich kenne nämlich nur zwei: knackiger klingende Akkorde und die Möglichkeit zum Campanella-Spiel. Beides nutzt  du aber auch nicht gerade exzessiv. Oder übersehe ich da Vorteile der re-entrant-Stimmung? Anders gefragt: Welche Nachteile bringt mir denn eine tiefe vierte Saite, außer dass sie sich in einer Band nicht ganz so gut durchsetzt?

Ich persönlich glaube ja eher, dass deine Vorliebe für re-entrant-Stimmung nur mit deiner Vorliebe für Sopran-Ukulelen zusammenhängt!

wwelti

Kane Ipu: Dann ist es aber doch merkwürdig daß ich Tenor auch gerne mit re-entrant Stimmung spiele oder? ;)

Es gibt allerdings mehr als einen Grund.
Erstens finde ich, daß high-G, unabhängig davon ob man strummt oder nicht, einfach ukuleliger klingt. Gefällt mir klanglich besser.
Zweitens braucht man nicht Campanella-Fetischist zu sein, um eine hohe G-Saite ins Melodiespiel einzubinden. Da gibts mehrere Möglichkeiten. Ich praktiziere gelegentlich den \"melodiebetonenden Aufwärts-Strum\", der mit High-G mehr Sinn macht als mit Low-G. Weiterhin ermöglicht es deutlich engere Stimmführungen mit weniger Fingergekrampfe. Extrembeispiel ist mein Cluster-Experiment ;) Viele einfachere Stücke werden mit High-G ausgesprochen leicht und hübsch als Solo zu spielen. Sehr bequem, sehr intuitiv (wenn man sich dran gewöhnt hat). Das macht für mich einen besonderen Reiz der Ukulele aus. Mit der Gitarre kann ich sowas nicht -- nicht so spielerisch einfach jedenfalls, und es klingt auch gleich wieder ernster ;)

Wenn ich wirklich unbedingt Low-G benötige mache ich keine halben Sachen und spendiere noch 2 weitere Saiten dazu. Das nennt sich dann Guitalele :)

Viele Grüße
  Wilfried

fwn

Seit ich es einmal probiert habe bin ich von Low-G begeistert. Ich hab auch noch eine zweite Uke mit Hi-G und je nach Lied nehm ich die eine oder die andere. Mir taugt einfach das bassige. \"Der Bass ist der Boss\", wie mein Gitarren/Ukulele-Lehrer sagt...
Viele Profis spiel(t)en übrigens Low-G. Israel Kawakawiwoole bei \"Over The Rainbow\" z.B.
Übrigens: Ich habe mir mal extra eine Low-G-Saite von Worth bestellt, aber jetzt hab ich ein umsponnene D-Gitarren-Saite drauf. Billiger, überall einzeln zu haben - und klingt viel besser.

losguidos

vielen dank euch allen erstmal für die kommis :) ich merke schon das die stimmung sehr vom persönlichen geschmack abhängt und es da kein \'besser\', oder \'schlechter\' gibt.

ich habe mittlerweile ein ganz anderes phänomen festgestellt... klanglich finde ich die worth saiten super, aber von der haptik her gefallen sie mir gar nicht. mir ist aufgefallen, daß meine billig uke mit aquilla saiten viel leichter zu spielen ist, als meine gute uke mit worth saiten. und das obwohl die saitenlage (action) bei meiner billigen  uke schlechter/höher ist.

das liegt meiner meinung nach nicht nur an der geringeren saitenspannung der aquilla saiten (man braucht bei \'labberigen\' saiten weniger druck um einen ton zu erzeugen), sondern auch an den materialeigenschaften der saiten selber. aquilla saiten sind weicher, dicker und haben eine struktur an der oberfläche. die dünneren und starreren worth saiten (ich habe die medium drauf) schneiden mehr in den finger und man hat dadurch wohl ein etwas \'unangenehmeres\' gefühl und den eindruck, man müsse mehr kraft aufwenden.
 
ich bleibe jetzt erstmal bei meinen worth braun medium, weil ich den klang mag und ich mich wohl mit der zeit daran gewöhnen werde. ist zum üben vielleicht auch gut. ein bißchen nach dem motto: \'wenn ich mit denen spielen kann, dann kann ich später mit anderen saiten umso besser spielen\' :)

vg losguidos