Test: Brüko Modell 6

Begonnen von smartin, 25. Nov 2008, 23:09:31

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Jeanette Bos

Heidi, wenn du fuer deine No 6 etwas anderes versuchen moechtest, kannste Worth Brown Lights probieren. Die C und E Saiten sind genau dieselben als bei Brown Medium, aber die G und A Saiten sind ein wenig duenner und klingen sehr klar. Deswegen geben sie sowohl Waerme als Klarheid. Ich habe sie auf meinen beiden Sondermodellen und sie gefallen mir besser als alles andere.

smartin

#16
Ja ich merke schon, da hab ich ins schwarze getroffen :D - na dann mal zu meiner Verteidigung....

Also ich werde mal andere Saiten ausprobieren....vielleicht bessert sich ja dann die Bundreinheit....aber ehrlich gesagt will ich das bezweifeln ;) - ich finde es ja auch garnicht weiter wild. Bis zum 8. Bund ist sie wirklich perfekt.
An alle die diesen Punkt in Frage stellen:
Nun muss ich zugeben etwas knallharte Methoden verwendet zu haben....ich benutzte einen Studio-Rack-Tuner mit einer Genauigkeit von +/-1cent.....und mit instabil meine ich tatsächlich bei manchen Bünden ja, bei anderen nicht....das ist ein typisches Handarbeitsproblem und bei diesem PReis ja auch garnicht weiter wild - und ja, sie schlägt mit ihrer Bundreinheit sogar einige Akustigbässe die ich in den Händen hatte.
Aber wie gesagt....ich werde nochmal andere Saiten probieren.



Die gebogenen BundSTEGE (;)) stören tatsächlich nicht....sie sind sehr gleichmäßig verbogen, was mich auch etwas wunderte....das sieht fast nach Absicht aus, aber das kann ich mir nicht vorstellen.
Meine Lücke zwischen Hals und Korpus beträgt 0,08....0,25 finde ich katastrophal.....aber gut, vielleicht hab ich da ne falsche Einstellung als Feinmechaniker und Nutzer qualitativer Instrumente....
Und natürlich hat das Einflüsse....natürlich erstmal nicht hörbar, aber wenn du ne perfekte Brüko neben ne schlampige hälst wirst du das spätestens auf einer vernünftigen Anlage hören.....vielleicht liegt es ja auch an meiner Spielweise, aber ich lege nicht eine ganze Hand auf den Hals ;). Mal davon abgesehen schwingt doch so ein hals nicht hin und her....es geht dort um Resonanzen IN dem Hals. Du kannst doch auch Klanghölzer halten und es kommt nen Sound raus.
Dass der Winkel an Ende wichtig ist ist natürlich klar....

Was das neusilber angeht will ich dir mal glauben. Soweit ich dieses Material kenne, wird es heute als Ersatz für echtes Silber benutzt, wie es im Querflötenbau verwendet wurde.....und so wie ich neusilber kenne ist da der anteil an Kupfer bei 40-50%.....
und so wie ich Neusilber kenne ist es eine silberweiß glänzende Legierung, eventuell mit Beimischungen von Spurenelementen wie Blei, Zinn oder Eisen...diese machen es dann allerdings günstig und verändern die Farbe, so wie an den Bundstäben zu erkennen ist.
Mein Vorschlag hier wäre Glockenbronze, wenns dann perfekt sein soll ;) :D - aber wir wolln mal nicht übertreiben...

Mit meinem Test wollte ich keinesfalls nur den Klang beurteilen sondern eben auch auf Verarbeitung und Material schauen, denn das wird hier nur zu gern vernachlässigt. Ich kaufen doch auch nicht jedes Auto, nur weil es besonders schön fährt....wenn es einfach nicht geradeaus fährt ist das nunmal schlecht.

Dass es hier nutzer gibt die schöne Brükos erwischt haben will ich ja garnicht in Frage stellen. Im Gegenteil, es bestätigt nur meine Aussagen zur Qualität. Natürlich kann ich auch wunderbar klingende Harley Benton Instrumente erwischen....mit etwas Glück. Aber es gibt in der Verarbeitung einfach einen klassischen Durchschnitt der bei manchen Herstellern geringer ist als wiederum bei anderen. Greif ich ein Instrument von C.D. Martin kann ich greifen welches ich will, es wird perfekt sein....aber auch teurer.

Nun sage ich ja auch nicht, dass die Brüko ein schlechtes Instrument ist, der Verarbeitungsdurchschnitt liegt aber als Instrument in der Mittelklasse. Das finde ich nebenbei bemerkt schon beachtlich gut für diesen Preis denn die Naive Einstellung, dass Ukulelen günstige Qualitätsinstrumente sind scheinen hier (so wie ich anfangs auch) äußerst viele Leute zu haben....neben den fehlenden Vergleichsmöglichkeiten, die mir allerdings vorliegen.
Mittelklasse-Instrumente sind aber keine Instrumente die in jeder Hinsicht stärken aufweisen...es gibt eben einfach Montagsmodelle und kleinere Fehler, die man aber für den geringen PReis in kauf nimmt.
Die Brüko ist ein wirklich gutes Mittelklasse Instrument, für Studiofähig halte ich sie allerdings nicht. Aber das wär für den Preis auch ein echtes Highlight.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass einige Sondermodelle hier punkten können, von daher genießt Brüko hier bei mir schon einen guten Stellenwert........aber Leute mal im ernst, es ist und bleibt nur ein gutes Instrument für wenig Geld....kein Highlight.

PS: zu schnell verarbeitetes Holz, zu schnell gewachsenes Holz und zu schnell getrocknetes Holz wirst du im Moment nicht am Klang erkennen....aber warte mal 10 Jahre und vergleiche dann eine Aufnahme. Gutes, altes Holz altert in Würde und wird sogar besser....billiges wird Frequenzinstabil und ganz billiges sogar rissig oder trägt den Lack nicht mehr.

charangohabsburg

Zitat von: smartin[...] ich benutzte einen Studio-Rack-Tuner mit einer Genauigkeit von +/-1cent.....und mit instabil meine ich tatsächlich bei manchen Bünden ja, bei anderen nicht....das ist ein typisches Handarbeitsproblem [...]

Bei den relativ dicken Bunddrähten, die Brüko verwendet, kriegst Du mit unterschiedlichem Fingerdruck einen Unterschied von 20 Cent hin... Ja, das ist ein Handarbeitsproblem - des Uklers ;)
Bei einer Ukulele mit dünneren Bunddrähten und steiferen Saiten \"schaffe\" ich noch eine vom Fingerdruck abhängige Abweichung von knapp 10 Cent. Klar, beim normalen, entspannten Spiel werden die entsprechenden Abweichungen kleiner sein.

Wenn Du tatsächlich auf dem gleichen Bund bei gleichem Fingerdruck auf allen 4 Saiten die gleiche Abweichung von der \"perfekten Bundreinheit\" feststellst, bringen neue Saiten nur dann was, wenn sie steifer sind (sprich: Fluorcarbon-Saiten), und natürlich tatsächlich die Bundabstände regelmässig sind. Unregelmässige Bundabstände sind eher unwahrscheinlich, da bei Brüko nicht jeder Bundschlitz einzeln gesägt wird, sondern alle zusammen, und dies immer gleich, d.h. mit dem gleichen, fest montierten Werkzeug, so dass alle Brükos derselben Mensur gleich bundiert sind.

smartin

#18
ich spiele nicht das erste mal ein Saiteninstrument und die ersten 8 Bünde laufen ja absolut sauber von der Hand........nur das zum variablen \"Fingerdruck\" ;)