Digitale Aufnahmegeräte

Begonnen von Matze, 10. Feb 2009, 19:10:45

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Matze

Hallo Freunde!

Mein Sohn hat ein Boss Micro BR und ist schwer begeistert.
Viele von Euch benutzen ein Zoom H 2.
Kann jemand beide Geräte vergleichen? Vom Preis nehmen sie sich ja nicht viel.
Und wie bekomme ich das Gespeicherte auf meinen PC?

Vielen Dank im Voraus

Gruß Matze

losguidos

#1
hi matze,

goschi hatte ja bereits erwähnt, daß die geräte ein unterschiedliches konzept haben. ich denke der boss micro br ist, durch den separaten instrumenteneingang, vor allem für einsatz von elektrischen gitarren, oder bässen gedacht. akustische instrumente mit aktivem tonabnehmer kann man damit auch anschließen, aber bei passiven systemen funktioniert dann der eingang dann schon nicht mehr. eine uke müßtest du dann über das eingebaute mikrofon aufnehmen, oder über ein separates mikrofon, das du dir dazu kaufen könntest. dann am besten ein elektret-mikrofon, das ohne elektrische kapselvorspannung auskommt. die effekte beim mikro br sind sicher gut, wenn man pop, oder rock musik machen möchte, aber für andere genres sicher weniger geeignet. ich denke an den effekten und den drumpatterns verliert man schnell den spaß, denn in so einem kompakten gerät, kann der funktionsumfang eigentlich nur sehr eingeschränkt sein.

anscheinend wohnt dein sohn weiter weg, sonnst würde ich mir das gerät bei ihm einfach mal einen tag borgen und testen, wie\'s dir gefällt  :mrgreen:

vg

Rawuke

Hallo Matze!
Vielleicht hilft Dir das weiter:
http://microbr.pbwiki.com/

Fischkopp

Zitat von: losguidosgoschi hatte ja bereits erwähnt, daß die geräte ein unterschiedliches konzept haben. ich denke der boss micro br ist, durch den separaten instrumenteneingang, vor allem für einsatz von elektrischen gitarren, oder bässen gedacht. akustische instrumente mit aktivem tonabnehmer kann man damit auch anschließen, aber bei passiven systemen funktioniert dann der eingang dann schon nicht mehr.
Hi losguidos
ich glaube Du liegst da nicht ganz richtig.
Ich hab ja auch ein Kompaktstudio von BOSS und da kann ich sowohl Instrumente mit aktiven als auch mit
passiven Tonabnehmern direkt über Kabel aufnehmen.
(Aber ich finde ja immer das akustische Instrumente sich über Mikro aufgenommen am schönsten anhören)

Gruss
Bernd
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

losguidos

hi bernd,

danke für die info. ist gut zu wissen das es geht. oft haben instrumenten-eingänge nicht genug leistung dafür.

vg

Matze

Hallo!

Vielen Dank für Eure Antworten, vielen Dank für den Link, Rainer!!!
Die wesentlichen Unterschiede sind mir immernoch nicht klar, aber das kommt vielleicht noch!?!

Gruß Matze

WS64

Matze, wenn Du nur Live Aufnahmen machen willst ist das H2 die richtige Wahl.
Auch dann, wenn Du Multitrackrecordings machen willst aber die Spuren im Computer bearbeiten willst (Cubase/Audacity/whatever).
Wenn Du die gesamte Aufnahme in dem kleinen Kästchen machen willst brauchst Du ein Multitrackgerät, wie es zB der Boss aber auch der Zoom H4 ist.

Die Zooms können auch direkt als Soundkarte genutzt werden (d.h. Du nimmst zwar mit Cubase und co auf, aber Du nutzt dazu den Zoom als Micro), nicht sicher ob der Boss das auch kann.

Matze

Hi,

Macht nix, Peter!
Vielen Dank an Wolfgang und an Dich und all die anderen. Jetzt kann ich mir schon ein besseres Bild machen.
Ich möchte Aufnahmen machen mit Gesang, Ukulele und vielleicht auch mit anderen Instrumenten. Diese würde ich
gerne überprüfen ggf. abmischen. Z.b. With The Little Help from My Friends, von WS.
Also Homerecording. Diese Aufnahmen würde ich dann gerne auf dem PC ggf. weiterbearbeiten - senden oder als
CD brennen. Besser oder präzieser kann ich mich momentan nicht ausdrücken.
Aber das ist es, was ich möchte :D

apfelrockt

Zitat von: MatzeAber das ist es, was ich möchte :D

Gut, so wie ich das sehe kann man dass mit dem Boss Micro BR machen. Von der Boss Homepage gewinne ich aber eher den Eindruck dass es sich bei dem BR um eine Eierlegendewollmilchsau handelt, dass vieles kann, die Frage ist nur wie gut? Die kann ich dir nicht beantworten. Die Frage ist auch welchen Anspruch du an deine Aufnahmen stellst, auch dass kannst nur du selber beantworten.
Ich denke das Gerät ist gedacht für Musiker die unterwegs schnell ein paar Ideen zu \'Papier\' bringen wollen.

Solltest du aber bereits über einen PC verfügen (sieht so aus) könnte man überlegen da was aufzubauen. Die Grundausstattung wäre dann: PC mit Soundkarte, Software Sequenzer (Cubase und wie sie alle heissen) und ein Mikro. Ist vielleicht in der Anschaffung ein wenig teurer aber macht auf lange Sicht bestimmt mehr Freude.

Vielleicht kommt ja mit dem Zoom H2 bereits eine abgespeckt Software, dann hättest du das Beste aus beiden Welten: einen guten mobilen Recorder den du auch als Mikro+Soundkarte am PC betreiben kannst. Ich glaube WS64 macht das so. So eine Lite Version von z.B Cubase liegt auch oft irgendwelchen Soundkarten oder Midi Keyboards bei.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Matze

Hallo Leute,  

vielen Dank erstmal für Euer Interesse und die ausführlichen Beiträge.
Was meine Bedürfnisse angeht, geht die Tendenz in Richtung Boss.

LG Matze

Matze

ZitatIch möchte Aufnahmen machen mit Gesang, Ukulele und vielleicht auch mit anderen Instrumenten. Diese würde ich
gerne überprüfen ggf. abmischen. Z.b. With The Little Help from My Friends, von WS.
Also Homerecording. Diese Aufnahmen würde ich dann gerne auf dem PC ggf. weiterbearbeiten - senden oder als
CD brennen. Besser oder präzieser kann ich mich momentan nicht ausdrücken.
Zum besseren Verständnis habe ich noch Fragen, die Ihr mir hoffentlich beantworten könnt:
Was ist der Unterschied zwischen Phantomspeisung und Tonaderspeisung?
Braucht man bei einem elektret Großmembran Studiomicrophon keine Phantomspeisung? (Der Boss hat offensichtlich keine)
Wozu wäre die integrierte Soundkarte im H 2 Zoom gut? Was ist eine Soundkarte?
Hm, ich glaub, das war\'s! :D

wwelti

#11
Hallo Matze,

Tonaderspeisung kannst Du getrost vergessen, Du willst kein Mikro mit Tonaderspeisung benutzen. Wird meines Wissens nach heute kaum noch benutzt.

Phantomspeisung ist die Versorgung angeschlossener Kondensatormikrofone mit einer Spannung von üblicherweise 48 V. Dabei wird jedoch keine kontinuierliche Leistung verbraten -- die Spannung wird nur genutzt um den Kondensator im Mikrofon aufzuladen. Wichtig ist zu wissen, daß Phantomspeisung nur für Kondensatormikrofone aktiviert werden sollte, für dynamische oder Elektret-Mikrofone jedoch keinesfalls! (Um es klarzustellen: Kondensatormikrofone BENÖTIGEN Phantomspeisung. Bei allen anderen Mikrofontypen muß sie ABGESCHALTET werden)

Ein Elektret-Mikrofon benötigt keine Phantomspeisung da der Kondensator sozusagen eine \"gespeicherte\" Ladung schon enthält.

Eine Soundkarte ist das, was benötigt wird, um die digitale Klanginformation im Computer (dort gespeichert als Folge von Zahlen) in Spannungsschwankungen umzuwandeln, die man über einen Verstärker und Lautsprecher direkt wiedergeben kann. Das ist dann Klangwiedergabe. Und natürlich umgekehrt -- für Aufnahme.

Computer haben heutzutage normalerweise schon einen fest eingebauten Chip, der diese Funktion übernimmt -- allerdings oft in schlechter Qualität.

Eine zusätzliche Soundkarte (also auch der H2) kann diese Funktion in besserer Qualität zur Verfügung stellen.

Gruß
  Wilfried

Floyd Blue

#12
Tonaderspeisung

Dynamische Mikrophone können durchaus mit eingeschalteter Phantomspeisung betrieben werden, sonst wäre es unmöglich dynamische und Kondensator-Mikros gemeinsam an einem Mixer, mit nur einer insgesamt zuschaltbaren Phantomspannung zu betreiben.

Die meisten betriebsbereiten Elektretmikrofone benötigen eine Spannungsversorgung, da sie (die meisten) einen FET-Impedanzwandler eingbaut haben, der diese Spannung benötigt. Das ist ein wenig vergleichbar mit der Tonaderspeisung, nur reicht oftmals eine geringe Spannung (1,5 V Batterie) aus. Die eigentliche Mikro-Kapsel benötigt diese Spannung nicht. Das Signal ist jedoch so schwach und die Impedanz so hoch, dass selbst ein normaler Mikrofoneingang damit nichts anfangen kann. Es gibt auch externe Speisegeräte, die man sehr einfach selbst bauen kann (3 Bauteile + Batteriehalter).

losguidos

#13
hallo matze,

floydblue hat ja schon einiges richtiggestellt ;) natürlich kann man dynamische mikrofone an eine pantomspeisung anschließen, weil zwischen den beiden signalleitung keine spannungsdifferenz gemessen werden kann (pin 2 und 3 bei xlr-steckern). daher kommt auch der name phantomspeisung. die signalführenden leitungen sind spannungsfrei. im gegensatz dazu hat die tonaderspeisung ein potential auf den signalleitungen eine spannung von 12v. hier hast du die beiden schaltungen anschaulich nebeneinander dargestellt: http://www.elektroniktutor.de/techno/te_pict/t12_p48.gif an eine tonadergespeiste leitung darf man natürlich kein dynamisches mitkrofon anschließen.

elektretmikrofone sind natürlich auch kondensatormikrofone, nur daß hierbei für den kondensator eine vorpolarisierte folie (elektret) eingesetzt wird. kondensatormikrofone genötigen in jedem fall eine betriebsspannung. zumindest für die schaltung des impedanzwandlers. deshalb werden professionelle elektret-mikrofone auch mit phantomspeisung betrieben (dpa, akg, ect).

vg