Gitarre um 1820

Begonnen von LokeLani, 12. Mai 2009, 11:40:33

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LokeLani

Früher waren die Gitarren bei uns kleiner. (Vergleich Sopranukulele) Mechanik ukulelenmässig, mit Geigenwirbeln.
Dies ist ein Erbstück, von der Grossmutter meiner Grossmutter! Ich habe das Instrument restaurieren lassen!

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Fischkatze

Sehr schick!
Waren damals die Menschen so viel kürzer oder warum is die so klein? :D

Poltergeist

Zitat von: FischkatzeSehr schick!
Waren damals die Menschen so viel kürzer oder warum is die so klein? :D

Nee. Die hatten nur mehr Geschmack!  ;)

Eine Terzgitarre oder so etwas ist das aber nicht, oder?

LokeLani

Es ist eine Gitarre normaler Stimmung, und sogar noch gut spielbar!

bruekolele

Ein tolles Erbstück!
Dazu gratuliere ich Dir.

apfelrockt

Es handelt sich um eine Parlor oder auch Salon Gitarre.  Das war damals Standard. Ich galube heute sind selbst die O-size Gitarren grösser. Der Trend zu den heute üblichen Grössen wurde durch die Banjos ausgelöst, die ja bekanntlich recht laut sind. Um dagegen lautstärkemässig anstinken zu können wurden immer grössere Bauformen populär O, OO, und OOO sowie die allseits bekannten Dreadnoughts, später auch die Jumbos...
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

.kunzi

ZitatDer Trend zu den heute üblichen Grössen wurde durch die Banjos ausgelöst, die ja bekanntlich recht laut sind. Um dagegen lautstärkemässig anstinken zu können wurden immer grössere Bauformen populär O, OO, und OOO sowie die allseits bekannten Dreadnoughts, später auch die Jumbos...

..interessant - ist mir noch nie aufgefallen, sind große gitarren tatsächlich lauter? und lässt sich das auf ukulelen übertragen? ist also eine tenorukulele lauter als eine sopran? faszinierend...
([o.o])
O|--|O
..d..b..

vinaka

Zitat von: FischkatzeWaren damals die Menschen so viel kürzer ? :D

1.) Ja. Die waren kleiner.
2.) Die mussten ihren Krempel mitschleppen. Nix ins Auto und ab ins Grüne.

Fischkatze

voll cool  :P
warum der tend der Zeit immer zum größeren tendiert  :roll: ? (siehe diese dummen Xxl-Menüs)
Einfach weil wir uns das \"leisten\" können?

uschaurischuum

Zitat von: apfelrocktEs handelt sich um eine Parlor oder auch Salon Gitarre.  Das war damals Standard. Ich galube heute sind selbst die O-size Gitarren grösser. Der Trend zu den heute üblichen Grössen wurde durch die Banjos ausgelöst, die ja bekanntlich recht laut sind. Um dagegen lautstärkemässig anstinken zu können wurden immer grössere Bauformen populär O, OO, und OOO sowie die allseits bekannten Dreadnoughts, später auch die Jumbos...

Ich bin mir nicht sicher, ob man durchweg sagen kann, große Gitarren wären lauter als kleine. Wenn wir von normalen, hölzernen Gitarren reden, möchte ich sogar behaupten, die Konzertgitarre, die ja kleiner ist als die verschiedenen Stahlsaitengitarren, ist wahrscheinlich immer noch die lauteste Gitarre beim Melodiespiel, gesteigert wohl nur noch durch die Bauvariante Flamencogitarre.
Dreaghtnoughts haben besonders viel Bassvolumen, sie sind ja heute fast Standart geworden bei Westerngitarren, sie gefallen mir übrigens nicht sonderlich gut mit ihrem Kleiderschrankdesign :)
Am allerlautesten dürften Resonatorgitarren sein, aber das sind nun mal keine richtigen Gitarren mehr.
Ich glaube, man dürfte die Vihuela als eine Art Urgitarre betrachten, http://de.wikipedia.org/wiki/Vihuela
Sie war tatsächlich klein und hatte 5 Chöre. Somit könnte ich weiterspinnen und mal bahaupten, Ukulele und Gitarre haben evolutionsgeschichtlich einen gemeinsamen Vorfahren!

Auf jeden Fall ein schönes Stück, die alte Gitarre. Ist sie bespielbar?

Jan

Das sehe ich ähnlich. Der Geschmack änderte sich mit der Zeit und man \"stand\" auf voluminöseren Klang. Flamencogitarren haben weniger Korpusvolumen als Konzertgitarren, sind aber erheblich lauter - Größe ist also nicht gleichzusetzen mit Lautstärke. Ich hatte mal eine Style 0 Gitarre (Gibson Nachbau von Epiphone), die deutlich lauter war als eine herkömmliche Dreadnought, allerdings keinen Bass produzieren konnte. Heutzutage würde man den Klang einer Parlorgitarre wahrscheinlich als seltsam oder zumindest als ungewohnt empfinden, so sehr sind wir an den Dreadnoughtsound gewöhnt.

uschaurischuum

Schon faszienierend, dass eine Gitarre so lange Zeit übersteht! Vielleicht habt ihr in dem Wikipedia Artikel über die Vihuela gelesen, dass es wahrscheinlich nur noch zwei Exemplare der Vihuela weltweit gibt. Dass Problem an Gitarren, wahrscheinlich auch Ukulelen ist ja, dass diese Saiteninstrumente verbraucht werden durch Spiel und Lagerung. Früher kam sicherlich noch hinzu, dass man oft keine Maßkoffer hatte, und die biologische Verleimung war auch irgendwann am Ende. Katastrophen und Kriege taten ihren Teil, dazu kommt noch, dass durch die Mode ältere Dinge oft nicht mehr  beachtet werden und auf den Müll wandern.
Viele begünstigende Faktoren müssen also mitspielen, dass eine Gitarre so alt werden kann, dabei spielbar ist und auch noch so schön aussieht!
Übrigens, der ganz frühe Bob Dylan begleitete sich auch zum Teil noch auf einer kleinen Gitarre! http://www.youtube.com/watch?v=iXwynAlYNS0

Grüße, Dieter

LokeLani

#12
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Der Zustand der Gitarre war ähnlich wie der dieser Mandoline (Baujahr 1891). Die Instrumente lagerten über viele Jahre in einer ungeheizten Dachwohnung. Auch die Decke der Gitarre hatte so einen Riss. Ein Gitarrenbauer hat sie sorgfältig restauriert. Die Mandoline lasse ich nicht restaurieren, weil die Reparatur rund 300 sFr. kosten würde, ohne Garantie, dass der Leim auch hält. (Meine Urgrosstante war Musiklehrerin für Mandoline und Zither)