Akkorde sauber greifen

Begonnen von Spectah, 23. Mai 2009, 21:46:40

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wwelti

#30
Aua. Ich kann nur nochmals meinen Rat wiederholen:

- Unverkrampft üben, wenn\'s nicht klappt klappt\'s halt nicht, keine Gewalt anwenden
- Regelmäßig üben (jeden Tab am Besten), aber nicht zu lange! Besser jeden Tag 10 Minuten locker, langsam und mit Präzision üben als einmal pro Woche eine stundenlange Gewalt-Session machen!

Wenn\'s nachhaltig in der Hand weh tut, erstmal mindestens eine Woche aussetzen. Da hört der Spaß auf.

Gruß
  Wilfried

-Jens-

Das ist auch ein Problem der falschen Gewohnheiten. Wenn man im Würgegriff greift sind oft die Finger zu flach und es wird vermehrt \"tote\" Töne geben. Möchte die vorangegangen Sachen garnicht wiederholen. Dennoch, der Daumen rutscht fast automatisch hinter den Hals (da wo er hingehört), wenn man das Handgelenk etwas nach vorne drückt. Dann stehen auch die Finger automatisch senkrechter auf den Saiten und der Ton wird besser. Also mit dem Unterarm das Handgelenk etwas nach vorne drücken, jedoch immer schön locker. Wenn es anfängt zu schmerzen weil man verkrampft, unbedingt aufhören und pausieren, der Schmerz kann sonst bleiben.

*Auch mein Senf dazu geb*
Jens

taktlos

Zitat von: wwelti- Unverkrampft üben, wenn\'s nicht klappt klappt\'s halt nicht, keine Gewalt anwenden
- Regelmäßig üben (jeden Tab am Besten), aber nicht zu lange! Besser jeden Tag 10 Minuten locker, langsam und mit Präzision üben als einmal pro Woche eine stundenlange Gewalt-Session machen!
Dankeschön für den Rat. Ich will auch versuchen, ganz locker zu machen. Ist nicht immer leicht, denn ich möchte mich ja verbessern. Manchmal bin ich wohl zu ungeduldig. Das mit dem regelmäßig ein bisschen beherzige ich schon. Ich übe eigentlich jeden Tag - im Moment etwas mehr, da ich mehr Zeit habe. Sonst jeden Tag ein bisschen.

taktlos

#33
Zitat von: Jens aus FürthAlso mit dem Unterarm das Handgelenk etwas nach vorne drücken, jedoch immer schön locker. Wenn es anfängt zu schmerzen weil man verkrampft, unbedingt aufhören und pausieren, der Schmerz kann sonst bleiben.
Das bekomm ich ja hin, aber der Schmerz setzt quasi unmittelbar ein. Das Problem ist, dass ich bei der Übung die Hand beinahe im 90°-Winkel vom Unterarm abknicken muss und das ist in etwa so angenehm, als wenn man mit der anderen Hand einen Finger weit in Richtung Handrücken drückt  :shock: . Da setzt der Schmerz auch sofort ein, und \"locker lassen\" funktioniert nicht. Ich weiß nicht, ob das verständlich formuliert ist.

Das Problem wird sich ja vielleicht erübrigen, wenn ich mir mal Aug in Auge von anderen Spielern zeigen lasse, wie sie\'s machen. Irgendwas kann bei meiner Haltung nicht richtig sein.  :roll: In euren Videos sieht das jedenfalls viel lockerer aus und keine Rede vom 90°-Winkel.

wwelti

90° Winkel hört sich ganz schlecht an! Besser nicht so weitermachen!

Locker sollte die Spielhaltung in der Tat sein. Mit Verkrampfen gewinnst Du gar nichts. Im Gegenteil. Der Körper merkt sich beim Training u.A. deine Muskelspannungen... Gar nicht gut! Du solltest da lieber nochmal Deine Haltung als Ganzes hinterfragen. Hältst Du die Uke zu sehr \"mit dem Griffbrett nach oben\" um draufschauen zu können? Eigentlich sollte man es gar nicht mehr sehen können (darum gibts ja auch seitliche Punktmarkierungen). Hältst Du den Hals zu niedrig? Ich finde der Kopf darf ruhig höher sein als der Korpus der Uke. ... Au weia. Es ist schwierig sowas als Text zu erklären...

taktlos

#35
Zitat von: wwelti...Hältst Du die Uke zu sehr \"mit dem Griffbrett nach oben\" um draufschauen zu können? Eigentlich sollte man es gar nicht mehr sehen können (darum gibts ja auch seitliche Punktmarkierungen).
Ich glaub, da liegt der Hase im Pfeffer! Ich bin wohl der Versuchung verfallen, zu sehr nachzusehen, was meine Finger tun und halte in der Tat das ganze Instrument ein bisschen \"nach oben\".
Darauf werde ich jetzt mal achten. Ist eh besser, weil ich dann blind greifen lerne.
Danke noch mal, wwelti!

MrNeutron

#36
Danke für die Tipps - dieser Thread hilft mir sehr.
Ich bin auch ein Halsumarmer (Jens: \"-würger\" ), wenn es um die offenen Akkorde geht, und dann habe ich beim Wechsel auf Barrégriffe Probleme. Der Tipp mit dem vorgeschobenen Handgelenk ist gut, das gibt zusätzliche Freiheiten und führt zu einem senkrechten Aufsetzen der Finger. Schwierigkeiten habe ich dann aber immer mit dem Wegflutschen des Halses, wenn beim Griffwechsel der Gegendruck der Finger fehlt. Aber Übung macht wohl den Gesellen...  :mrgreen:

wwelti

Das ist tatsächlich ein bisschen ein wunder Punkt bei der Uke -- es gibt nicht die klassische Standardhaltung wie bei der Gitarre -- dort ist dann ja der Hals schon durch die Haltung völlig stabilisiert.

Ich behelfe mir ein wenig durch folgende Maßnahmen:

- Der rechte Arm stabilisiert den Korpus der Uke ein wenig (Sitzhaltung), so daß ich zur Not auch die linke Hand kurz wegnehmen kann. So stabil wie bei der Gitarre ist\'s leider nicht.
- Ich verwende fast ausschließlich Fingersätze mit Gleit- und Pivot-Fingertechnik. Da hat man dann immer eine Stabilisierung der Ukulele auch durch die linke Hand.
- Ich verwende auch gern mal einen Stuhl / Sessel mit bequem etwas nach hinten geneigter Lehne. Die Ukulele lehnt dann ein bisschen am Bauch -- stabilisiert auch etwas.

Es soll ja Leute gegeben haben (John King) die ein Stück Gummi zwischen Ukulele und Bauch geklemmt haben, um die Haftung zu verbessern.

Gruß
  Wilfried

MrNeutron

Der kurzfristig umfunktionierte Schnürsenkel wirkt hier wahre Wunder - allerdings will ich erstens nicht jede Uke anbohren und zweitens vielleicht auch irgendwann mal ohne Gurt (und im Stehen!) spielen können...

wwelti

Meine Glyph hat übrigens einen Gurtknopf, und einen Gurt habe ich mir auch schon von Peanut kommen lassen (genau gesagt sogar 2 ;) )

Floyd Blue

Ich spiele (fast) nur mit Gurt und habe dadurch einige Probleme weniger und viele Freiheiten gewonnen. Man sollte die Uke allerdings nicht so tief hängen, wie manche Metaller oder Rocker ihre Klampfen...

Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, sollte auch die Saitenlage überprüft werden. Zu hohe Saitenlage gibt zumindest bei mir auch Krämpfe.


Zitat von: wweltiMeine Glyph hat übrigens einen Gurtknopf, und einen Gurt habe ich mir auch schon von Peanut kommen lassen (genau gesagt sogar 2 ;) )

Wie, ist die Glyph jetzt da? Habe ich etwas verpasst? :?

wwelti

Nein noch nicht. Aber ich hoffe -- so gut wie. Sie ist jedenfalls schon in Deutschland. DHL. Und vielleicht auch nochmal Zoll (hoffentlich nicht). Daß sie einen Gurtpin hat weiß ich, obwohl es nicht auf den Bildern zu sehen ist. Steht in der Spezifikation ;)

Bilder gibt\'s auch, auf der offiziellen Glyph-Seite... :)

Gruß
  Wilfried

taktlos

#42
Bei einem Treffen (das war schön!) wurde nun bemerkt, dass meine Uke - insbesondere Hals und Kopf - ziemlich schwer ist. Das macht es wohl noch schwerer, eine lockere Handhaltung zu haben. Immerhin weiß ich jetzt, dass es nicht nur meine Ungeschicklichkeit ist. Abgesehen davon hat wweltis Tipp mit der Haltung der Ukulele am meisten gebracht.

p.s. Apropos Gurtpin: kann man die Teile bedenkenlos in jede Ukulele einschrauben? Wo befestigt man den Gurt an der anderen Seite (oben)? Ich denke nämlich, dass ein Gurt meine \"Haltungsschwierigkeiten\" auch verbessern könnte. Ich hatte mal testweise ein Band um die Taille der Uke und oben an den Kopf gebunden, das hat schon einiges erleichtert.