Ukulele Einstell-Thread

Begonnen von silbenklempner, 02. Jun 2009, 19:29:16

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silbenklempner

Vielleicht bin ich nur zu doof zum Suchen - vielleicht gibt es einen solchen Thread auch noch gar nicht, dann bitte ich hier um Input: Viele, besonders die billigeren, aber auch einige teure Uken sind ab Werk gewöhnlich eher mies eingestellt. Das musste ich bei meinem letzten Besuch im Musikladen feststellen. Dort hingen einige Lanikais und Ashborys, die - trotz Preisen über 200,- - schepperten, zu hohe Saitenlage hatten etc. Gibt es eine Threadsammlung etc. wie man eine Ab-Werk-Uke \"tunen kann\"? Ich weiß, dass unsere drei Hauptversorger das z.T. für uns Ukuleler erledigen - aber ich würde gerne selbst auch wissen, wo und wie ich Hand anlegen muss.

Christian

Werewolve

Also ich Tune meine Ukulele wenn ich eine Neue habe auf \"A - E - C - G\"

MFG

Werewolve

hoaloha

Zitat von: WerewolveAlso ich Tune meine Ukulele wenn ich eine Neue habe auf \"A - E - C - G\"

MFG

Werewolve
:mrgreen:

Ich denke, dass silbenklemptner mit \"tunen\" nicht das Stimmen der Ukulele gemeint hat.  ;)
Er meint bestimmt wie er seine neue Ukulele einstellen,
die Saitenlage optimieren und die Spielbarkeit verbessern kann.

Werewolve

Das wusste ich!  :mrgreen:

scotchbonnet

#4
Die unübersetzten Mechaniken müssten zum tunen (spannen) der G und C Seite beim Blick von \'vorne\' auf die Kopfplatte gegen den Uhrzeigersinn, die der E und A Seite im Uhrzeigersinn gedreht werden.  ;)

Mal im ernst, ich finde die Idee von Silbenklempner gut. Man könnte auch Anhaltswerte (da Geschmackssache) für Saitenhöhen am ersten und 12 Bund für Sopran bis Tenor Ukulelen sammeln etc.

silbenklempner

Na gut, dann mal anders gefragt: Wenn ich merke, dass auf meiner Ukulele die Saitenlage am Sattel oder Steg zu hoch ist oder wenn die Saiten schnarren bzw. nicht gut durchschwingen, wie gehe ich am besten vor? Wie kriege ich das durch Annähern hin, ohne Sattel oder Steg zu verhunzen?

wwelti

Die Höhe der Stegeinlage (auf der Brücke) ist m.E. zu einem gewissen Teil Ermessenssache. Wer gerne heftig schrammelt und nur die ersten paar Bünde verwendet, wird eine hohe Stegeinlage nicht unsympathisch finden. Wer hingegen regelmäßig die hohen Bünde benutzt und eher Fingerpicking macht, wird über eine angenehm flache Saitenlage -- und eine eher flach eingestellte Stegeinlage -- glücklich sein.

Ein gutes Kriterum für die Einstellung der Höhe der Stegeinlage ist die Saitenlage im 12. Bund. Die Saitenlage ist definiert als die Distanz, die die Saite zurücklegen muß, bis sie das Bundstäbchen berührt -- also der Abstand zwischen Unterseite der Saite und Oberkante des Bundstäbchens.

Das sollten (bei einer Sopran-Ukulele) ca. 2-3 mm sein. 2 mm ist schon sehr flach und erfordert ein perfekt abgerichtetes Griffbrett, damit nix schnarrt. 3 mm ist schon eher ein bisschen hoch, geht aber noch. Der Unterschied zwischen 2 und 3 mm ist sehr deutlich spürbar. Meine Glyph wird eine Saitenlage von ca. 2,15 mm im 12. Bund haben.

Das Abfeilen der Stegeinlage (von unten) ist kein Problem, und wenn\'s schiefgeht kauft man halt eine neue, kostet ja nicht viel. Es ist allerdings empfehlenswert daß die Unterseite schön plan aufliegt, um eine optimale Übertragung der Schwingungen zu gewährleisten. Außerdem kann eine zu flache Stegeinlage problematisch sein, wenn der Winkel, um den die Saiten daran \"abgeknickt\" werden zu klein wird... hierdurch sinkt auch die Anpreßkraft, was wiederum die Schallübertragung beeinträchtigt.


Für die Einstellung der Sattelschlitze gibt es meiner bescheidenen Meinung nach nur EINE optimale Höhe -- denn es bringt nicht viel wenn eine leer gespielte Saite nicht schnarrt, aber gegriffen im 1. Bund eben doch -- oder umgekehrt. Man möchte eigentlich daß es gar nicht schnarrt -- aber trotzdem so tief wie möglich ist. Relativ gut lässt sich diese optimale Höhe mit einem Nullbund erreichen. Ansonsten heißt es halt mit viel Fingespitzengefül feilen. Ein Zehntelmillimeter macht hier schon viel aus.

Ein eindeutiges Zeichen für nicht genügend tiefe Sattelschlitze: Barrée-Griffe sind im 1. Bund anstrengender zu spielen als z.B. im 4. Bund.

Beim \'Runterfeilen der Sattelschlitze ist auf jeden Fall Fingerspitzengefühl und ein wenig Erfahrung gefragt, denn man kann einiges falsch machen. Der Schlitz sollte ein wenig (aber nicht zu stark) in Richtung Kopf abfallen, und gut abgerundet sein. Es kann sonst passieren, daß die Saite im Schlitz schnarrt, auch ohne an Bundstäbchen zu stoßen. Wenn der Schlitz zu eng oder keilförmig ist, kann es passieren, daß die Saite zum \"klemmen\" neigt -- Wenn man versucht, die Saite zu stimmen, ändert sich die Tonhöhe \"ruckartig\", also immer stückweise.

Ich mache das mit gefaltetem Schmirgelpapier, aber es gibt auch professionelle Bundfeilen. War bisher zu geizig dafür :roll: ... sollte ich mir mal zulegen, glaube ich. Ich überprüfe die Tiefe der Schlitze mit einem dünnen Metall-Lineal, das ich durch den Schlitz über die Bünde lege. Der Schlitz sollte ein kleines bisschen höher als die Bünde sein (aber nicht viel... vielleicht ein Zehntelmillimeter...)

Soviel zu meinen Erfahrungen...

Viele Grüße
  Wilfried

Guchot

Zitat von: wwelti...Das Abfeilen der Stegeinlage (von unten) ist kein Problem, und wenn\'s schiefgeht kauft man halt eine neue, kostet ja nicht viel. Es ist allerdings empfehlenswert daß die Unterseite schön plan aufliegt, um eine optimale Übertragung der Schwingungen zu gewährleisten....

Das abfeilen der Stegeinlage (so die Ukulele eine hat, die Serien-Brükos haben in der Regel keine), war so ziemlich das erste was ich an meiner Gitarre damals gemacht habe. Da ich aber aus meiner Ausbildung noch weiß wie schnell man einmal mit der Feile abrutschen kann, habe ich es etwas anders gemacht. Man nehme sich eine glatte Fläche, am besten eine Glasplatte, der glatte Küchentisch geht aber auch, besorge sich Schleifpapier, lege dieses Plan auf die Platte (den Tisch) und reibe dann vorsichtig mit der Stegeinlage über das Schleifpapier. Die Stegeinlage bleibt dadurch schön plan und die Wahrscheinlichkeit das man zuviel runter schrubbt, ist auch niedriger.
Wenn die Sattelschlitze soweit OK sind und es nur um die Saitenlage geht, dann kann man das ggf. auch mit dem Sattel machen, falls man den leicht runter kriegt.

Soweit meine Erfahrung, allerdings nur von der 6saitigen Schwester.

Grüßle
Guido

Benutzername

ZitatRelativ gut lässt sich diese optimale Höhe mit einem Nullbund erreichen.
Erklär mir mal bitte jemand das Wort Nullbund. damit kann ich nichts anfangen, will es aber wissen..

Henk


Fischkopp

Beim aktuellen Ukulelenangebot habe ich nur die Flea und Fluke mit Nullbund im Kopf.
Wer das besser weiß verbessere mich. :roll:

Und wenn jemand Gelegenheit hat, die Modelle auf einem Treffen zu spielen, wird er merken wie toll und einfach auch der erste Bund zu bespielen sein kann ! ;)
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 302 Videos)

wwelti

RISA Electrics (auch die Solids) haben einen Nullbund.

Guchot

Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte dass ein Nullbund nicht nachträglich eingebaut werden kann. Jedenfalls nicht ohne beträchtlichen Aufwand....

Floyd Blue

Ich habe so etwas mal voriges Jahrtausend bei einer Strat(-Kopie) gemacht. War schon ein wenig Aufwand, aber nicht unmöglich. Ich verstehe gar nicht, warum die Nullbundsache nicht öfter praktiziert wird. Das gibt einen deutlich homogeneren Sound und man muss nicht am Sattel herumfeilen. Wahrscheinlich geht das bei großen Stückzahlen doch zu sehr ins Geld??? Die alten deutschen Gitarrenfirmen, wie z. B. Framus und Höfner haben in den sechziger Jahren des 19. Jhdt. ihre Gitarren mit Nullbünden ausgestattet, zumindest einige Modelle.

Ich bin für Nullbünde!!!