Tin Can Reso

Begonnen von Jan, 16. Jul 2009, 19:59:35

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Jan

Hi zusammen,

hat schonmal jemand sowas gemacht, von Aaron mal abgesehen? Drück!

Ich habe gerade eine Ukulele hier, die bereits ein riesiges Loch im Bauch hat und eine Blechbüchse geeigneter Größe ebenfalls. In den nächsten Tagen bastele ich Saitenhalter und Steg und versuche mich mal ander Abstimmung. Dann stelle ich auch ein paar Bilder ein.

Falls es solche Bauwerke schon gibt: bitte zeigen ;)

Luzzifus

Ich brauch unbedingt die Tabs zu dem was der da spielt!

Und klingt witzig, tut mir leid dass ich sonst nix zum Thema beitragen kann. =)

Jan

#2
Man kann doch ganz gut erkennen, was und wie er spielt.

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und auch

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Das ist das Wesentliche. Der Pickingteil ist schwieriger, aber das kriegt man auch raus.

edit: sorry für die seltsame Schreibweise, aber ich bekomme es auf die Schnelle nicht besser hin.

Luzzifus

#3
Ja grad um den Picking-Teil gings mir eigentlich. Die Griffe erkennt man in der Tat recht gut, wobei ich deine Schreibweise grad nicht versteh.

RISA

Meine ganz persönliche Meinung: Der Aaron ist ein toller Ukulelenspieler und ein super Instrumentenbauer. Ich habe ihn gerade beim italienischen Ukulelenfestival getroffen und mir eines seiner Banjo-Ukes angeschaut.

Aber diese Tin Can Reso klingt ja absolut abscheulich. Zum Einen ist der \"Cone\" viel zu klein und klingt eben auch nach \"Tin Can\". Wie viel ein guter Cone ausmacht hört man sofort, wenn man mal eine Johnson und eine National vergleicht. Zum Anderen ist es aus meiner Sicht nicht möglich mit gutem Ergebnis eine normale Ukulele umzubauen. Während der Ton bei der normalen Ukulele durch die schwingende Decke erzeugt wird, sollte die Decke bei einer Resonator-Ukulele nicht schwingen, vielen mehr stellt sie einen steifen Rahmen dar. Deshalb sind die Decken bei Resonator-Ukulelen viel dicker und immer aus hartem Holz. Eine dünne Fichtendecke bei einer Reso-Uke kann eigentlich nur scheppern.

wwelti

Tja, Geschmack ist halt immer was relatives. Ich glaube bei der Tin Can Reso ist der derbe Sound Programm. Und immerhin ist sie wohl auch laut ;)

Interessanterweise wird bei den Mya Moe Resonator-Ukulelen für unterschiedliche Hölzer ein unterschiedlicher Klang angegeben.

DerZopf

Zitat von: RISAMeine ganz persönliche Meinung: Der Aaron ist ein toller Ukulelenspieler und ein super Instrumentenbauer. Ich habe ihn gerade beim italienischen Ukulelenfestival getroffen und mir eines seiner Banjo-Ukes angeschaut.

Aber diese Tin Can Reso klingt ja absolut abscheulich. Zum Einen ist der \"Cone\" viel zu klein und klingt eben auch nach \"Tin Can\". Wie viel ein guter Cone ausmacht hört man sofort, wenn man mal eine Johnson und eine National vergleicht. Zum Anderen ist es aus meiner Sicht nicht möglich mit gutem Ergebnis eine normale Ukulele umzubauen. Während der Ton bei der normalen Ukulele durch die schwingende Decke erzeugt wird, sollte die Decke bei einer Resonator-Ukulele nicht schwingen, vielen mehr stellt sie einen steifen Rahmen dar. Deshalb sind die Decken bei Resonator-Ukulelen viel dicker und immer aus hartem Holz. Eine dünne Fichtendecke bei einer Reso-Uke kann eigentlich nur scheppern.

Einspruch Euer Ehren...

meine Mya Moe Resonator hat eine Fichtendecke mit National Cone... und da scheppert nix! Aber Recht hast Du scon, die Decke ist ein klein wenig dicker, als bei einer herkömmlichen Ukulele...

RISA

Zitat von: DerZopf
Zitat von: RISA... Eine dünne Fichtendecke bei einer Reso-Uke kann eigentlich nur scheppern.
... meine Mya Moe Resonator hat eine Fichtendecke mit National Cone... und da scheppert nix! ...

Fichtendecken sind eher ungewöhnlich bei Resonator-Ukulelen. Wenn man sie dick genug macht oder entsprechend mit Leisten versteift, ist das natürlich möglich. Ich schreibe ja auch extra \"dünne Fichtendecken\", weil ich davon abraten wollte eine Standardukulele mit Fichtendecke zur Reso umzubauen. Ich bezweifle, dass man da ein gutes Ergebnis bekommt.

H a n s

#8
Ich denke auch nicht, dass so eine Bastelei mit einer richtigen Resonator konkurrieren sollte.

Ab und zu passiert es bei mir auch, dass bei meinen Basteleien ein ganz \"Neues\" Instrument
mit eigenen Klancharakteristika entsteht.

Und das ist auch gut so.

Standards kann ja jeder ;) ;)

Es lebe die Abwechslung
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

jazzjaponique

#9
Probieren geht über studieren. Lasst es scheppern und klingeln.
Vielleicht kommt ja ne neue Idee bei raus, spannend ist es allemal, was sich mancher so zusammen bastelt.
So entstehen Neuerungen, und irgendwo auf der Welt gibt es ja vielleicht  jemanden, der fertige Resonator Deckel vertreibt
und wenn nicht , dann dengelt man sich eben etwas.

ukutuut

....aaaalsoooo:
Ich spiele ja nun schon seit geraumer Zeit mit der Hamburger Bluesgarde (dreck, dreck)....ich kam ürsprünglich vom Jazz (glatt, glatt)...und da ist mir folgendes aufgefallen - Beispiel:

Ich komme zum Soundcheck und vor mir checkt gerade ein ziemlich angesagter Bluesharpspieler (Amp/Fahrradlampen-Mikro).
Ich dachte sowas wie: \"Du meine Güte, das ist ja grauenvoll...das klingt ja wie in den Zinkeimer geschissen\".
Meine Hohe Meinung von dem Mann war augenblicklich dahin!!
Später sah ich ihn mit kompletter Band - DAS WAR DAS BESTE VOM SOUND HER, WAS ICH SEIT LANGEM GEHÖRT HATTE!!!!!!!!!!!!

Will sagen: Das ist so wie mit Backing Chören - nimm´ sehr verschiedene, auch unschöne Stimmen, tu´ sie in den Chor und heraus kommt satter, dreckiger, Folkiger Sound.

Die Tendenz zum glattbügeln kommt durch unsere synthetischen Hörgewohnheiten (Werbejingles, Radio, usw.)

Ich denke, die Tin-Uke kommt mit einer Band ausgezeichnet, auch wenn sie alleine klingt wie in den Zinkeimer ge...

Gruß, ukutuut.

Jan

Wenn man meint, eine Blechdosenuke will mit einem \"richtigen\" Resonatorinstrument konkurrieren, liegt man sowas von daneben...

Diese simplen Konstrukte wurden \"entwickelt\", um aus einem herkömmlichen Saiteninstrument (meist Gitarre) ein Ding zu bauen, das vor allem eins ist: LAUT. Der scheppernde Klang ergibt sich zwangsläufig und gefällt natürlich kaum jemandem wirklich. Mir aber schon.

Die Decke soll übrigens garnicht mitschwingen; der Steg sitzt auf der Dose und diese hat keinen Kontakt zur Decke. Bestimmt wird der Gesamtklang auch von der Konstruktion des Korpus beeinflusst, den größten Ausschlag wird aber die Dose geben.

P.S. auf YT zeigt ein Mensch, wie er eine alte, kaputte Konzertgitarre(!) mit einem Spider von National ausstattet, Materialkosten um die $20 plus Cone, und was soll man sagen: das Ding klingt einfach genial!

charangohabsburg

Zitat von: RISAMeine ganz persönliche Meinung: [...]

Aber diese Tin Can Reso klingt ja absolut abscheulich. [...]
Tja, so verschieden sind die Geschmäcker: ich finde den Klang absolut cool. Allerdings habe ich keine Ahnung wie andere Reso-Ukes tönen. Vielleicht besser, oder vielleicht fände ich deren Klang weniger interessant ;)

Floyd Blue

Meine 2 Cent: Ich stehe auf dreckigen Sound und liebe es aus billigen Schrottinstrumenten noch etwas herauszuholen. Es darf ruhig auch mal krachen, furzen und scheppern. Es kommt halt immer drauf an, was ich erreichen will.

Ansonsten versuche ich immer auf den Kontext zu achten. Im Bandkontext kann es durchaus nötig sein am Bassamp oder am Gitarrenamp einen Sound einzustellen, der für sich alleine genommen zum Kotzen klingt, sich im Zusammenhang des Arrangements aber als optimal herausstellt. Dazu muss man sich mal überlegen, wenn z. B.: ein Marshall Full Stack aufgedreht wird (alle Regler auf 11) dann bringt das einen tierischen Bass für den Gitarrensound. Da ist dann einfach kein Platz mehr für das eigentlich Bass-Instrument.

Wenn ich alleine spiele, kann es sich wieder komplett anders verhalten.

Konsequenz für mich ist, die Klänge der Instrumente immer im Gesamtzusammenhang sehen.

Und man kann Äpfel nicht sinnvoll mit Mangos vergleichen. Eine Blechdosenuke wird nie eine \"richtige\" Resonatoruke sein. Ich mag aber Äpfel und Mangos.