Und noch eine neue: Ortega RUE12FMH

[-Jens-]

Hier entsteht in den nächsten Tagen sowas wie ein Testbericht über die neuen Ortega Ukulelen, um den Bericht über die RU-11 nicht weiter zu verwirren oder unnötig zu verlängern.

Ich hab vor ein paar Monaten mit Ukulele angefangen nachdem ich bei meinem Sohn erstmals einen Ukulele-Song gehört hatte (Over the Rainbow - aus der Werbung, wie man mir sagte). Ich fand\'s toll. Kurz, Ukulele musste her. Hatte mir ne Samick UK-70 Konzert zugelegt, die ich mittlerweile auch nicht schlecht finde für mich. Nur das Lied wird mit Low-G Seite gespielt und die klang auf der Samick nicht so prickelnd. Also musste eine zweite Ukulele her und ich dachte eine Nummer größer wäre nett.

Sollte gut klingen, musste gut aussehen, und durfte nicht zuviel kosten. Zugegebenermaßen schwierige Kriterien.  Nach langer Suche und vor allem aus dem hiesigen Chat (danke!) kam ich nun zu folgendem Ergebnis:

Ortega RUE12FMH

geflammtes Mahagoni für Decke Boden und Zarge  *sehr hübsch, kleine Tigerentenlele, sieht massiv aus*
Top Binding/Rosette
Tortoise Side/Back Binding  *sehr sauber verarbeitet, sieht auch gut aus*
Sattelbreite 36 mm
Mensur 440 mm
Korpustiefe 72 mm
eingebauter Pickup  *könnte praktisch sein, noch nicht getestet*
Vintage Style Mechaniken vergoldet  *funktionieren, eine hatte einen Spalt zur Kopfplatte, vielleicht nicht so gut verschraubt, sehe ich beim ersten Saitenwechsel*
Farbe: Natur  *quatsch, Mahagoni sieht anders aus*
inkl. Ortega Deluxe Gig Bag

Ergänzung: Das Finish ist Hochglanz.

Soweit die kommentierte Ladenbeschreibung.
Auf der Rückseite ein Aufkleber \"Made in China\", ein kleiner Schock. Aber wie soll bei dem Material und der Ausstattung der Preis entstehen. Und nicht alles was auch China ist muss schlecht sein, sind auch Menschen die ihr Bestes geben. Wie gesagt, die Verarbeitung scheint top zu sein.

Zum Spielen:
Fabrikmäßig sind schwarze GHS-Saiten drauf. Nach dem Auspacken kurz nachgestimmt und einige Zeit rumgeklimmpert. Hm, Saiten sind ja steinhart, ich höre meine Fingernägel klackern, naja. Der erste Eindruck: Klingt recht knochig, ganz anders als meine Samick. Könnte das harte Mahagoni sein (im Gegensatz zur weichen Fichte) oder auch die Saiten. Stimmgerät ausgepackt, Intonation geprüft. Hm, da sind ja ganz schöne Abweichungen. Mal abwarten ... zugegeben, ich war im ersten Moment etwas enttäuscht.
Aber - zweiter Eindruck (zweiter Tag): Habe dann Saiten und Instrument mehrere Stunden malträtiert so wie ich es in meiner Jugend von der klassischen Gitarre gelernt hatte: Saiten gedehnt, nachgestimmt, minutenlang nach toten Bünden gesucht und deren Töne ausgiebig gespielt, Obertöne durch das Holz gejagt, etc. Und siehe da: Intonation stimmt plötzlich! Gut über das ganze Griffbrett. Soll heißen, die Ukulele lebt! Und lässt sich durch häufiges Bespielen auch entwickeln. Sehr schön, gefällt mir sehr.
Ansonsten ist Saitenlage gut eingestellt und die Akkorde lassen sich leicht greifen.

Das ganze kostet 199.- Euro in allen gängigen Geschäften. Das Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich top.

Ich weiss, ein paar Klangbeispiele wären jetzt schön   . Bitte gebt dem Instrument und mir noch ein wenig Zeit, ich werde mich bemühen.

Derweil noch ein paar Bilder:






Auf bald ...

[Guchot]

Da kann ich mich ja an diesem Thread mit dran hängen
Also ich habe mir die RUE11FMH gegönnt. Das ist die Konzertversion
Eigentlich kann ich dem was mein Vorschreiber berichtet hat nur wenig hinzufügen. Was mir aber auch aufgefallen ist: Ich habe den Eindruck die Ukulele klingt bei jedem mal wo ich sie spiele etwas besser, bzw. voller. Gut, ich habe gestern erst neue Saiten aufgezogen (Worth) die sich sicherlich noch setzen müßen. Mag damit zusammen hängen. Ich muß allerdings auch sagen das die Ortega mein erstes NEUES vollmassives Instrument ist. Vielleicht ist es auch normal, mir fehlt da einfach der Vergleich. Was die Verarbeitung angeht, kann ich absolut nicht klagen. Alles sehr sauber, ich konnte bisher keine Mangel irgendwo finden. Bundrein ist sie, das erwarte ich aber auch.
Was vielleicht noch erwähnenswert ist, ist das Ortega eine kompensierte Stegeinlage verwendet. Hab ich bei Ukulelen so noch nicht gesehen.
Den Klang empfinde ich als sehr warm und voluminös, eigentlich erstaunlich bei dem doch recht kleinen Korpus.

[Jan]

Sehr schönes Holz, die Maserung ist ja geradezu dekadent! :twisted:
Jetzt fehlt eigentlich nur noch eins: Soundbeispiel!

Ich wünsche Euch viele schöne Stunden mit den Schönheiten.

[Guchot]

Ihr habts nicht anders gewollt.... Hier ein kleines Klangbeispiel... Wer nicht mehr als stümperhaftes Rumgeklmmper erwartet, der wird auch nicht enttäuscht ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=XC_hIytX1rY

[jazzjaponique]

Danke fürs Klangbeispiel Guchot,
das kleine Summen war besonders süss.
Jetzt bin ich noch gespannt auf die Tenor.

[LokeLani]

Auf der Rückseite ein Aufkleber \"Made in China\", ein kleiner Schock.

Das erstaunt mich keineswegs!
Wie im Forum schon gesagt wurde, Ortega ist eine Gitarrenmarke und vertreibt noch nicht lange Ukulelen.
Dasselbe macht übrigens Sherwood. Da gibt es in der Schweiz Ukulelen dieser Marke zu kaufen, die für Gitarren steht, auf meine Anfrage bekam ich die Auskunft, diese Ukulelen würden eigens für die Schweiz produziert (!?!) Sie sind aus Koa, sehen gut aus und werden in einem schönen Koffer geliefert für sFR.385.- (Sopran) s Fr.485.- (Concert) sFr.585.- (Tenor), also nicht ganz billig. (Ansonsten gibt es kaum Auswahl an Ukulelen in Schweizer Musikläden;nicht mal beim grössten in Zürich!)
Ähnlich ist das wohl mit der Marke Ortega! Diese Ware kommt natürlich alle aus China. Die Marke steht  lediglich für die Endkontrolle des Produktes, das in China hergestellt wird.
Ich denke, man muss die Instrumente vor dem Kauf genau prüfen! Die kritischen Einwände im Forum (über die RUE11) sind wohl berechtigt.
Aber toll sehen sie schon aus, diese Instrumente!

[Guchot]

Die kritischen Einwände im Forum (über die RUE11) sind wohl berechtigt.

Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, dann gab es die Probleme mehr mit den Sopran-Versionen (RU-10).

How auch ever, ich denke man muß JEDES Instrument vor oder nach dem Kauf (bei Onlinekauf) genau überprüfen. Und \"Made in China\" muß ja nicht zwangsläufig gleibedeutend sein mit Murks. Ich gehe ma davon aus das viele Firmen es mit der Überprüfung der Waren aus China durchaus ernst nehmen, nämlich spätestens dann wenn sie einen Namen zu verlieren haben

[ukemouse]

Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, dann gab es die Probleme mehr mit den Sopran-Versionen (RU-10).

Das ist meiner Meinung nach richtig. Bei der Sopran RU-10 gab es wohl öfter Intonationsprobleme.

[-Jens-]

Nun endlich ein sound sample für die Tenor. Schließe mich Guchot an: \"Wer nicht mehr als stümperhaftes Rumgeklmmper erwartet, der wird auch nicht enttäuscht ;-)\" - war für mich alles neu: Video machen, sound aufnehmen, etc. etc.

http://www.youtube.com/watch?v=H_uJ_WKQnqY

[Jan]

Klasse Sound!
Und was das Nicht-Spielen-Können angeht (\"some simple picking\" haha!), sage ich jetzt mal nix...

[DerZopf]

Guchot... wie bei einer Gitarre braucht so eine neue kleine Ukulele gut 6 Monate Zeit, bis sie eingespielt ist. Du wirst sehen, daß der Klang sich in der Zeit immer mehr öffnen wird. Aber mal was anderes... täusche ich mich, oder wölbt sich da die Decke hinter dem Sattel von der Uke?

[Guchot]

Hallo Zopf,
das täuscht, ich hab auch erstmal nen Herzinfarkt gekriegt als ich das gesehen habe. Das ist so ein \"Bogen\" in der Maserung das es wirklich so aussieht als wölbt sich die Decke. Ist aber definitiv nicht so.
Grüßle
Guido

[Ukulelendackel]

Da schließ ich mich doch Jan an. Bis ich mal soweit bin, ziehen wohl noch ein paar Silvester ins Land. Ich glaub, ich muss mal regelmäßige Ukulelentage (pro Woche) einführen...es ist schon eine Schande, mehr Ukulelen zu besitzen, als Akkorde spielen zu können.... :roll:

[-Jens-]

Wenn du dazu singen kannst, hast du dennoch 200% Vorsprung ;-).

[jazzjaponique]

Hallo Jens, haben sich deine neuen Saiten schon gesetzt?. Bin gespannt wie deine Ortega mit anderen Saiten klingt.