3. Ukulelen-Club-CD

Begonnen von Matze, 12. Sep 2009, 19:42:29

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Ohrenblicker

Irgendwie hat\'s dann doch geklappt. Das mit den Griffbildern war noch das Einfachste, das Formatieren war nervig.

Ich hab\'s nicht nur dem Dude geschickt, sondern auch mal im Blog veröffentlicht mit ein paar Hintergründen zur Ukulele und zum Song.
http://www.ohrenblicke.de/ukulele/meine-kleine-ukulele

wwelti

Ich finde das ist wirklich superschön geworden (vielen Dank auch). Allerdings habe ich persönlich (und das liegt sicher an mir) mit solchen Darstellungen ein Problem: Die Melodie fehlt. Ich müsste also, um das singen zu können, wirklich nochmal sehr genau den Song ein paarmal durchhören, und die Melodie \"herauszufummeln\". Wäre die schon in Form von Noten vorhanden, wäre die Sache -- zumindest für mich -- deutlich einfacher.

Ich hoffe Du verstehst das jetzt nicht als Kritik, ich finde die Darstellung des Songs sehr schön und es ist natürlich schon sehr hilfreich, daß Du so liebevolle Akkorddiagramme gemacht hast, da sieht man genau wie man das ukelt. Das ist wirklich sehr gut nachvollziehbar so.

Viele Grüße
  Wilfried

Ohrenblicker

Nö, konstruktive Kritik finde ich immer gut, gerne mehr davon. :)

Ich könnte sicher auch mal eine Version mit Noten machen, aber das macht man auch nicht mal eben in zehn Minuten, wenn es ordentlich werden soll. Zum anderen denke ich, dass viele nicht nach Noten singen können.

Ich denke, wenn man es zusammen mit der CD singt, hat man die Melodie schnell drin. Falls sich aber auch noch andere die Noten dazu wünschen, würde ich mal drüber nachdenken. Ich fürchte nur, dass dann welche auch noch nach der kompletten Partitur verlangen, damit sie meine Chorsätze nachsingen können. ;)

Die Griffbilder habe ich übrigens aus deiner Tabelle geklaut und bearbeitet. :)

wwelti

Wo Du recht hast, hast Du natürlich recht, immerhin hat man ja die CD. Ich denke daß es so, wie es ist, hervorragend für das geplante Heft geeignet ist. Eine komplette Partitur mit Chorsätzen wäre natürlich trotzdem eine ganz tolle Sache, hähähä... :mrgreen: ...

Aber das stimmt schon, viele mögen sich gar nicht mit Noten auseinandersetzen, insofern passt Dein PDF natürlich perfekt.

Ja, die Griffbilder kamen mir gleich irgendwie vertraut vor, hihi. Ist aber wirklich schön geworden was Du draus gemacht hast.

Viele Grüße
  Wilfried

losguidos

Zitat von: OhrenblickerNö, konstruktive Kritik finde ich immer gut, gerne mehr davon. :)

Ich nehm\' Dich mal beim Wort :D

Zitat von: Ohrenblicker...vor allem ist auch ein E7 mit vorgehaltener kleiner Sexte drin, den gibt es in keiner Grifftabelle...

Ich glaube den Akkord gibt es tatsächlich nicht, weil er falsch notiert ist. Die genaue Erklärung dafür kenne ich selber auch nicht, aber vielleicht bekomme ich das noch raus... Jedenfalls ist die Sexte bei den Dominant Akkorden eigentlich gar kein Optionston (das sind nur b9,9,#9,#11,b13,13) und als Alternativton kann man noch die sus4<->3 spielen. Dafür ist die Quinte als einziger Elementarton variabel (b5,5,#5) ohne das Wesentliche des Dominantischen zu beeinträchtigen. In Dur wäre die dazugehörige Skala wohl Mixolydisch.

Korrekt müßte der Akkord eigentlich C7#5 heißen (C7b13 ginge vielleicht auch :roll:) und den findet man dann auch in den meisten Akkordtabellen. Vielleicht kann ja ein studierter Musiker eine schlüssige Erklärung dafür geben. Würde mich jedenfalls interessieren.

VG

Ohrenblicker

#830
Zitat von: losguidosVielleicht kann ja ein studierter Musiker eine schlüssige Erklärung dafür geben. Würde mich jedenfalls interessieren.

Ich versuche es mal, wobei die Harmonielehre-Seminare bei Herrn Professor Bach (ja, der hieß wirklich so)  schon ewig zurückliegen. ;)

Rein harmonisch ist das ein Vorhalt. E ist Zwischendominante von Am (Subdominantparallele), wobei die Quinte h hier durch die kleine Sexte c \"eingeleitet\" wird. Ich habe mir den Wolf nach der passenden Akkordbezeichnung gegoogelt, aber die gibt es wohl nicht. Nach meiner Ansicht müsste der E7 sus b6 heißen, weil es definitiv ein Vorhalt ist (und keine übermäßige Quinte) aber sus gibt es nur bei 2 und 4.

C7 wäre die Dominante von F, wir sind aber in G (E ist Zwischendominante zur Subdominantparallelen), zumal das gis nach a streben würde, es bleibt aber, weil danach der normale E7 kommt. Es ist also eindeutig ein E7. Aber du meintest sicher E7#5? Auch das kann nicht korrekt sein, da die übermäßige Quinte nach oben streben würde.

Ich habe mich dann für E7 b6 entschieden, auch wenn das vielleicht zu der Annahme führt, dass es zusätzlich zur Quinte gespielt wird, was natürlich falsch ist. Vielleicht ist das mit dem sus doch nicht so verkehrt, mich wundert es wirklich, dass es diesen Akkord offenbar nicht gibt, in der Klassik ist sowas nichts Ungewöhnliches.

Wir müssen wohl einen studierten Jazz-Musiker suchen. ;)

Oh, Mann, wir sind ja sowas von Off-Topic.

P.S.: Habe jetzt mal in einem Musiktheorie-Forum gefragt, mal sehen, was die sagen. Ich hätte ja nicht gedacht, dass das überhaupt einer merkt. ;)

Johnny Diebels

Seit einer halben Stunde bin ich aus dem Schneider, ich habe meine PDF und Word Datei geliefert, und auch ich habe über Tage geschwitzt und probiert, da ich mit Noten/Tab Programmen bisher keine Freundschaft geschlossen hatte, danke an UkeDude, der mir da einen sehr guten Tip gegeben hat, ein Altbier auf meinen Deckel :D

losguidos

#832
Morgen Ohrenblicker!

Danke erstmal für Deine ausführliche Analyse... hat mich schon beeindruckt :D Zumindest erklärt das, warum Du diese Bezeichnung gewählt hast. Mir hat das offengestanden auch keine Ruhe gelassen und ich habe gestern Abend nochmal gesucht. Das ist wohl doch komplizierter als ich dachte und bei mir hat das eher Verwirrung als Klarheit gestiftet  :roll:


Die E7#5 (findet man alternativ auch als E7+5, oder E7+ notiert, das plus meint aber immer die erhöhte Quinte) leitet sich wohl tatsächlich von der Ganztonskala ab. Eine sechston-Skala  (mit der Intervallstruktur GGGGGG)die man so schreiben kann: 1 M2 M3 #4 #5 -7 (das M steht für ein großes Intervall). Die Optionstöne wären da die 9 und #11. Auch die E7b5 leitet sich übrigens von der Ganztonskala ab, allerdings unter einer anderen Betrachtungsweise und mit anderen Optionstönen (9 und b13). Die Akkorde werden wohl meist im Rahmen Chromatischer Durchgänge, oder als exponierte Klangfarbe, eingesetzt und unterliegen dabei anscheinend nicht so sehr harmonisch-funktionalen Konsequenzen.

Tatsächlich habe ich bei Aebersold eine Skala gefunden die er als C7b6 mit \'Hindu Skala\' bezeichnet (eine Siebentonskala GGHGHGG), was aber anscheinend auch nicht so ganz korrekt ist, denn die richtige Hindu skala hat mehr Töne (ich glaube 22). Aber auch bei ihm dient das allerdings nur als Bezeichnung einer Skala und er benutzt nie einen C7b6 Akkord. Ich frage mich eben, warum kein Komponist/Musiker diese Schreibweise verwendet und ob es dafür einen Grund gibt? Die einzige für mich plausibele Erklärung ist bisher, daß die Sexte in der Struktur der Dominant-Akkorde gar nicht vorkommt und man deshalb immer von einer #5 spricht...

VG

Ohrenblicker

#833
Vielleicht sollten wir mal einen neuen Thread eröffnen, mit der CD hat unsere Diskussion nicht mehr viel zu tun.

Ich sehe, dass wir da unterschiedliche Herangehensweisen haben. Da ich jetzt eher klassisch vorgebildet bin, denke ich nicht so sehr in Skalen, aber das mit der Hindu-Skala finde ich witzig, das ist ja tatsächlich die Tonleiter e, fis, gis, a, h, c, d, e, die meinem Akkord zugrunde liegt (auch wenn ich bei deiner Beschreibung mit 7 Tonschritten auf 8 Töne komme, nicht 7). Ich finde diesen Akkord allerdings gar nicht so exotisch, dass ich da asiatische Kulturen heranziehen würde, wie gesagt, es ist nur ein Vorhalt, der in der klassischen Musik nicht ungewöhnlich ist. Gibt\'s ja auch im Jazz in Form der sus-Akkorde, warum es das aber nicht für die Sexte gibt, ist mir ein Rätsel. Der E7#5 hat auf jeden Fall die richtigen Töne, aber mir widerstrebt das mit der übermäßigen Quinte, in einem klassischen Satz ist das ein Sextvorhalt, also ein c und kein his bzw. b#. Ich meine, wir sind ja schließlich in G-Dur, da gibt es kein b#, das wäre doch sehr sonderbar.

P.S.: Habe bei Wikipedia diesen Satz gefunden, der mich bestätigt, auch wenn es kein Septakkord ist:
\"Eine ähnlich harte Dissonanz ist die kleine (Moll-)Sexte (C -6) als ,,Vorhalt" zur Quinte. \"
http://de.wikipedia.org/wiki/Charakteristische_Dissonanz

losguidos

Morgen Ohrenbilicker :)

Du hast recht mit dem Kapern... deshalb nur noch soviel: Ja, das mit der unterschiedlichen Herangehensweise habe ich bei Deiner Betrachtung auch bemerkt :) Bei mir kommt das eher aus der Jazzharmonik, bin aber auch Autodidakt und mir fehlt eben profunderes Hintergrundwissen. Trotzdem versuche ich mir meine Beobachtungen irgendwie zu erklären. Ich glaube die Antwort ist vielleicht banaler als man denkt. Formalgesehen hast Du sicher recht, wenn Du einen Vorhalt meinst. Genaugenommen müßte der Akkord den Du meinst dann aber als E7 (b6 omit5) bezeichnet werden, um Verwechselungen (also das zusätzliche spielen der Quinte) zu vermeiden. Genaugenommen sogar als E7 (b13 omit5), denn tatsächlich erniedrigt man ja den 13. Ton der Skala. Da ist es wahrscheinlich einfacher nur E7#5 zu schreiben, auch wenn das vielleicht harmonisch nicht ganz korrekt ist. Ich finde solche Diskussionen aber sehr aufschlußreich, weil sie mich einigermaßen verstehen lassen, wie Du als Komponist denkst.

VG

Ohrenblicker

Aufgrund unserer Diskussion habe ich die Akkordbezeichnungen noch mal überarbeitet und mir ist außerdem noch ein weiterer Akkordwechsel aufgefallen, den ich jetzt ergänzt habe!
Neuste Version: http://www.ohrenblicke.de/web/ukulele/meine_kleine_ukulele.pdf

Und jetzt dürfen wir wieder über die CD reden. ;)

SkaJohnny

Zitat von: OhrenblickerUnd jetzt dürfen wir wieder über die CD reden. ;)

Ich finde die Cd sehr gelungen.

Wenn ich jetzt aufzählen müsste welches Lied mir am meisten gefällt würde ich jetzt ne halbe Stunde am Schreiben sein ;)

Also zähle ich einfach mal drei auf.

Teddy liebt Barbie, River und Just love me  :mrgreen:

Aber umso mehr freue ich mich jetzt auf die 4. Ukulelen-Club-CD.  :mrgreen:  :mrgreen:

Lieben Gruß

John  :twisted: