Ich bin ein Feigling

[kurt]

So , jetzt muß ich es gestehen . Ich bin ein Feigling !

Ich habe gestern meine erste Uke fertig gebaut und bisher kein Wort darüber im Forum verloren.

Aber nachdem ich mit dem politieren (Schellack) fertig war und die klaren Fluorcarbon von Uke24 aufzog, war der Klang so,daß ich einer Veröffentlichung zustimmen kann.

Das Projekt begann vor über zwei jahren mit der Materialakquisition.

Zargen, Steg, Halsfeder, Kopfplatte und Boden sind aus Pink Ivory. Welche ich bei ProSono erwarb. Ich finde die Arbeit dieser Firma (Aufbau einer Tischlerei und gezielte Schlägerung ,Plus Wiederaufforstung IN Südafrika !) sehr gut. So sollte Entwicklungshilfe aussehen.
Ebenson der Rohling für das Griffbrett aus Ebenholz.
Ferner erstklassige Ware und unkomplizierter Verkauf !

Die Decke, da kam nur Fichte in Frage ! Ich wollte ein weiches Holz als Gegengewicht zum SEHR harten Pink Ivory.
Eine steiriscche Haselfichte. ( Die Hasel sind leider nur wenig zu sehen )

Der Hals aus Ahorn (wieder Österreich) mit der scchon erwähnte Pink Ivory Feder.
Zum einen der Schönheit wegen, zum anderen um Stabilität zu sichern.

Mechaniken ? Ja!
Ich bin überzeugter anhänger von gewinkelten !
Und es gibt bei Gitarrenmechaniken ein Auswahl, die es für Uken nicht gibt.
Da ich über 20 jahre Banjo spiele, ist die hier so oft aufgebrachte Gewichtsfrage, für mich völlig irrelevant.
Die paar Gramm mehr am Kopf fallen mir wirklich nicht auf.
Es wurden Gotoh SG 381.

Danach kamen die bautechnischen Details.
Die Grundform ist eine Kopie einer Gibson L3 ( Bluegitarre aus den 30 Jahren des 20.Jhds). Weil ich doch so auf Rundungen steh !
Und ich wollte auch Saitenhalter und Kopfform so gestalten.

Der Saitenhalter ist ein alter Gitarren, den ich verkleinert habe.

Der Steg ist ,wie bei Archtopgitarren oder Banjos ,frei beweglich.

Als erstes hobelte ich(und ein Onkel von mir   ) die Decke aus einem massiven Brett Fichte ( ca.5 cm stark). Von HAND auf 1.9 mm

Die Pink Ivory Bretter (5 mm) ließen aber durch die Maschine ! Läßt sich schwierig hobeln ! Ebenfalls auf 1.9 mm.

Die Zargen hat mein Onkel FREI HAND  gebogen ! Mit einem Biegeeisen, eh klar.
Erst nächsten zwei Uken habe ich die Zargen selbstgemacht. :oops:  ( Ja, ich mache gleich eine kleine Serie. Weil Holz ist genug da.)
Allein für das Zargen biegen hab ich einen halben Tag gebraucht, Wochenendseminare im Ukenbau erscheinen mir daher nur bedingt durchführbar.

Die Reifen sind aus österreichischer Linde und ebenfalls aus dem Kantel selbst von Hand gemacht.

Die Schallochumrandung ist ebenfals im Stil der 30er Jahre, mit nur zwei Spänen.
Da hab ich mit einer Ständerbohrmaschine und Lochsägen einfach zwei Rillen gefräst.
Da war mein Onkel etwas nevös , weil er sowas noch nie gemacht hat ! :mrgreen:

Die Späne sind von dem Leipziger den schon Haole empfahl !
Adresse füg ich noch ein!

Der Sattel ist, richtig geraten, aus Rindsknochen und wieder aus einem rohen Stück zu gesägt und gefeilt.

Zuerst wurde die fertige Uke mit einer Mischung aus Topfen (Quark, für die Bewohner der Nordmark) und gelöschten Kalk ( Calciumhydroxid =Ca(OH)^2) gestrichen.
Und danach mit Schellack ( den hatte ich von LMII, den hellsten den sie hatten , entwachst), 10 % Lösung in Spiritus.

Fotos folgen noch.

[Guchot]

Das klingt sehr spannend Bin auf die Fotos gespannt

[vinaka]

Hört sich ja toll an - ich freue mich auf Foto\'s und Klangbeispiel !
Viel Freude an dem Instrument !!!

[jazzjaponique]

Das hört sich ja sowas von spannend an.
Schätze mal hier warten jetzt alle ganz gespannt auf Bilder und Klang.

[UkeDude]

Liest sich gut. Bin gespannt auf die Fotos und einem Soundbeispiel.

[El_Adrenalid]

Hey Pauli,

Du hast das echt fertig gebracht! In GU hattest Du das Projekt ja schon angedeutet. Schellack ist ein Teufelszeug! Kaum gleichmäßig aufzutragen.

Welche Größe ist es denn geworden? Ich schätze Tenor (Wegen des G.-Saitenhalters)

Die Vorlage ist superhübsch - passt auch zu Deinem Repertoire!  Gratulation!!!


Daniel

[Bugle]

MAhlzeit,

Dein Bericht macht unglaublich Lust auf FOTOS  :mrgreen: . Bin sehr gespannt!!!!

[jazzjaponique]

Und übrigens kurt:

Du bist KEIN FEIGLING!!!.
Wer sich sowas traut ist sehr sehr mutig und hat all meinen Respekt.
Hut ab oder Schappo wie der Franzose sagt. :mrgreen:

[BYOB]

Yeah!!!
wann treff ma uns, mag die sehen, und bespielen?  :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:
bzw sags mal wennst in wien bist bzw in der nähe  :mrgreen:  

[Floyd Blue]

Jetzt bin ich aber gespannt!

[charangohabsburg]

Das tönt wirklich spannend, und äusserst vielversprechend!  
Die Idee gleich eine kleine Serie zu bauen finde ich gut.

[...]  Schellack ist ein Teufelszeug! Kaum gleichmäßig aufzutragen. [...]

Dann macht Du etwas falsch.
Ich finde Schellack etwa vom Einfachsten wenn es ums Lackieren geht, ... und ist zudem ungiftig (abgesehen vom Alkohol...)
Aber Schellack ist halt arbeitsintensiv, vor allem wenn man auf Hochglanz aus ist.

[Uketeufel]

Und übrigens kurt:

Du bist KEIN FEIGLING!!!.
Wer sich sowas traut ist sehr sehr mutig und hat all meinen Respekt.
Hut ab oder Schappo wie der Franzose sagt. :mrgreen:

Schreibt man \"Schappo\" nicht mit zwei O?  :mrgreen:  Ich schließe mich an: Respekt! Ich auch gespannt auf Fotos.

[kurt]

An Daniel : ja, natürlich Tenor ! Ich spiel schon so lang nur mehr Tenor, daß ich vergaß es zu erwähnen !

Was ich noch vergaß : die Bundmarkierungen sind aus Elfenbein (hab ein alte Klavier seiner Tasten beraubt ! )

Und die Halsbefestigung ist ganz simpel von innen mit zwei Schrauben (auch im Stil alter Gibson! )

Den Schellack fand ich auch sehr gut zu verarbeiten. Und solang braucht das auch nicht ! 2- 3 Stunden mit Pausen.
Bin gespannt wie lang der Glanz hält, weil ich werde diese Uke viel spielen!  :mrgreen:

ich hoffe ich schaffe es heute noch Fotos zu machen und einzustellen !

[Ukulix]

Hehe, bin ich ja genau richtig aus Saarbrücken zurück, was? Nun lad aber auch mal die Bilder hoch :twisted:

[kurt]

erster Versuch\')[/img]