Bärbel

Begonnen von jockel, 04. Okt 2009, 23:00:09

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jockel


sie ist fertig...., meine erste selfmade-uke, es ist eine Sopranino, 26 cm Mensur und wie ich glaube ganz gut gelungen.
Ich nenne sie Bärbel.
Mein Stolz auf Bärbel ist grenzenlos, näheres später...
schönen Abend wünscht Jockel

-Jens-

#1
Bärbel ist niedlich und hat hübsche Kurven! :)

Edit: Was für Materialien hast du verwendet?

Floyd Blue

Sehr schönes Teilchen! Gibt\'s auch einen Baubericht und ein Soundbeispiel?

UkeDude

Toll, ich hoffe sie klingt so gut wie sie ausschaut.

jazzjaponique

Sieht klasse aus deine Bärbel - Gratulation.

jockel

Danke, danke,
Bärbels Korpus ist aus Mahagonifurnier 0,7mm Decke und Zarge doppelt, der Boden dreifach verleimt.
Ihr Hals ist aus Rotbuche, das Griffbrett und Steg aus Palisander.
Ein paar Bilder zur Entstehung folgen noch, auch ein youTube-Video will ich noch machen, muß aber noch üben, da Bärbel mit 26cm Mensur nicht leicht zu spielen ist. Ich hab sie auf c-f-a-d gestimmt, vielleicht stimm ich sie noch einen Ton höher, malsehen.
schönen Abend wünscht Jockel

Reenern

Hallo! Ich möchte zu Bärbel mal auch zwei, drei Sätze beisteuern. Ich bin totaler Anfänger als Ukulelenspieler und habe der Entwicklung von Bärbel beigewohnt. Ich durfte sie sogar schon spielen! Ehrlich, ich bin total begeistert, wie man aus etwas Holz und eigener Initiave so etwas schönes basteln kann. Ich weiß nicht, ob ichs könnte. Respekt!!!

wwelti

Ui, wahnsinn, ist die winzig! Sieht schick aus -- aber ich weiß nicht ob ich sie spielen könnte -- und dabei bin ich doch eigentlich Sopranino-Fan :mrgreen:

Wahnsinn, tolles Projekt jedenfalls :)

Uketeufel

Ar-ih-es-pi-ih-ßi-tih: Respekt! Sieht klasse aus.
Ich bin ein Prootcher!

http://www.prootchers.de
www.facebook.com/Prootchers

jockel

Hier mal kurz die Entstehungsgeschichte von Bärbel.
Die Idee eine Ukulele zu bauen hatte ich schon lange. Daß es eine Sopranino werden sollte auch, weil ich erstens gern eine hätte und zweitens weil ich denke daß weniger meist mehr ist.
Ich hab also meine \"Brüko Nr6\" genommen sie vermessen und alles, außer Halsbreite und Steg auf 3/4 runtergerechnet. Mahagonifurnier hab ich bei Ebay, Palisander bei Dick bestellt.
-dann eine Schablone gesägt
-Holz eingeweicht in Schablone gezwungen (ging leichter als gedacht)

-das ganze zweimal, da 0,7mm doch recht dünn wären
-dann erstmal alles richtig trocknen lassen

-anschliessend die zwei Zargen verkleben und wieder in die Schablone und wieder trocknen
-Randverstärkung einkleben, wieder trocknen...
-das ganze war dann schon ein ziemlich stabiles Gebilde,
-Decke ausschneiden (wieder zweimal)
-Loch bohren

-alles zusammenkleben
-Kanten \"verschmirgeln\" (gibts diese Wort eigentlich Deutschlandweit...?), also verschleifen
-Leisten einkleben. Die längere Leiste hätt ich 1cm weiter am Schallloch einkleben sollen, dazu aber später mehr

-vorn und hinten kleine Klötzer einkleben, weil ...bei Brücko auch...

-Halsholz besorgen (danke Max), grob zurechtschneiden (danke Olli)

-dann schnitzen und schmirgeln und schnitzen und wieder schmirgeln...

-Steg oder Brücke schnitzen
-dann Griffbrett zurechtschneiden
-Bünde berechnen , sägen (am besten wenn das Griffbrett noch rechtwinklig ist, wegen der Sägelehre)

-wieder kleben und verschmirgeln
- Bünde einsetzen

-Sattel einkleben,
-Piezzo-tonabnehmer (Conrad) löten
-Wirbel anbringen
-Stegposition ermitteln, wieder kleben, wieder trocknen, wieder warten....
-schonmal Saiten drauf, ausprobieren, aber nur kurz weil der Boden noch fehlt und alles ein wenig nachgibt.

-dann eigentlich \"nur noch\" Piezzo rein, Boden drauf, Saiten drauf, hier und da ein bischen am Sattel feilen, das ganze noch lackieren, wieder feilen, stimmen, wieder feilen, stimmen [size=14]und... fertig ist die Bärbel[/size]
das ganze ging besser als ich dachte Ich habe reichlich drei Wochen gebraucht um Bärbel zu bauen, allerdings gab es auch Stillstandszeiten. Hab auch einiges gelernt, was ich bei der nächsten gleich beachten werde. Bärbels Steg zum Beispiel neigt sich in Richtung Schallloch, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Die Leiste ist nicht genau unterm Steg. Das wird aber bei Bärbel2 (oder doch Deborah...?) alles besser.
Was hättet ihr anders oder besser gemacht...?
Ich hoffe mein Bericht macht Mut und stiftet zum nachahmen an,
schönen Tag wünschen Bärbel und Jockel

UkeDude

Vielen Dank für den Bericht.  Ein paar Fragen hätte ich noch wenn ich fragen darf: Wie hast Du den Hals am Korpus befestigt (nur geklebt oder auch gedübelt) und hast Du die Zargen nicht warmgebogen sondern nur nassgemacht und ab in die Form?

jockel

Ja, der Hals ist nur geklebt, ich denk aber der hält trotzdem. Wußte garnicht daß man den auch dübeln kann, klar daher wohl auch die Klötzer in der Brüko ?
Die Zargen hab ich in warmes Wasser gelegt und dann \"ab in die Form\",war das falsch...?

Jockel

UkeDude

#12
Es gibt ja extra so Biegeeisen, an denen man die Zargen biegen kann.   Wenn es bei Dir hält geht es ja auch ohne, wie ja auch schon vom Rigk beschrieben. :)

Jan

Danke für den klasse Bericht!

Zargenbiegen: du hast ja relativ dünnes Furnier verleimt, das lässt sich offensichtlich gut mit deiner Methode biegen. Stärkeres Holz braucht wahrscheinlich mehr Hitze, als das Wasser abgeben kann, um ohne Schäden gebogen zu werden.

H a n s

Zitat von: JanDanke für den klasse Bericht!

Zargenbiegen: du hast ja relativ dünnes Furnier verleimt, das lässt sich offensichtlich gut mit deiner Methode biegen. Stärkeres Holz braucht wahrscheinlich mehr Hitze, als das Wasser abgeben kann, um ohne Schäden gebogen zu werden.

Nein, das braucht es nicht. bis 2mm geht die \"Kochmethode\" bei vielen Hölzern sehr gut.
Nur bei Mahagoni ist es ein Glücksspiel. Aber Ahorn, Kirsche, Nussbaum lassen sich nur durch
\"kochen\" sehr gut biegen.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!