HDR-Photographie

Begonnen von Doc Aloha, 24. Jun 2007, 19:50:15

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Doc Aloha

Aloha kakou,

mein manchmal ganz schön schlauer Sohn (Vaterstolz) hat mich am letzten Wochenende auf HDR-Photographie hingewiesen.
Da musste jetzt meine Uke mal dran glauben.
In groben Zügen: \"Normale Photos\" sind fast immer irgendwo im Bild unter-oder überbelichtet, so wie dieses normalbelichtete Photo meiner Uke:



Wenn man jetzt drei Bilder macht, davon je eines zwei Blenden überbelichtet und dann zwei Blenden unterbelichtet, kann man mit einem speziellen Programm wie z.B. Photomatix aus diesen drei Bildern ein Bild zusammenrechnen, das einen erheblich höheren Ton- und Kontrastumfang hat.
Mit dem weiteren Schritt des Tone Mappings rechnet man dann die für das menschliche Auge optimale Belichtung heraus, und voilà:



Ich werde das mal weiter testen, soll besonders gut für Landschafts- und Architekturphotos sein.

E luana!
Haole

kongo2002

Also mir ist dieses Verfahren eher als \"DRI\" (Dynamic Range Increase) bekannt. Die Vorzüge dieser Technik lassen sich an deinem geposteten Ukulelen-Bild noch nicht allzu gut ersehen, da hier die Belichtungssituation nicht so kritisch ist (sehr helle und auch sehr dunkle Bereiche in einem Ausschnitt). Ohnehin wird das meines Wissens auch eher für Landschafts-, Architektur-, Nacht- und Outdoor-Aufnahmen eingesetzt. Aber auch in Feldern wie Produktfotografie können durchaus noch bessere Ergebnisse aus einer Beleuchtungssituation gekitzelt werden.

Nur soviel aus meinem Laien-Verständnis heraus...  :roll:

Hier noch etwas mehr zu der Thematik:
http://www.puchner.org/Fotografie/technik/nachbearbeitung/DRI.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/High_Dynamic_Range (nicht so ausführlich)

Gregor

sky-uke

nett, aber welches Bild ist das überrechnete ?

Wenn es das 2. ist dann war das wohl nix. Das 1. Bild ist das bessere, meine Meinung

Doc Aloha

Yep,
das zweite ist das Resultat nach Tone Mapping.
Aber das war ja auch nur ein Übungsstück, und dann ist da ja immer das Problem mit der Monitorkalibrierung.....
@Kongo : So hab\' ich das auch verstanden.... zur Begriffsverwirrung steht bei Wikipedia:
\"Die Artikel High Dynamic Range Image, High Dynamic Range, High Dynamic Range Rendering und Dynamic Range Increase überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Die Diskussion über diese Überschneidungen findet hier statt. Bitte äußere dich dort, bevor du den Baustein entfernst. \"

Na dann...
A hui hou!
Haole

vinaka

#4
So, hier spricht der Fotograf: Was im Original nicht drin ist, kann man auch nicht rauskitzeln. Ein einfaches Fotoprogramm mit HELLIGKEIT - KONTRAST - GAMMA korrigiert dein Bild ( Farbe ausgenommen ). Mit \" Helligkeit \" machst du dein SCHWARZ ( ! ). Mit \" Kontrast \" machst du dein WEISS ( ! ).  Mit \" Gamma \" machst du das Bild \" härter \" oder \" weicher \". In deinem bearbeiteten Bild kommt schwarz gar nicht vor, der Gamma - Wert ist zu flach ( zu niedrig ).
 
 Das HDR - Verfahren macht nur in seltenen Fällen Sinn, wo feinste Unterschiede in der Grauabstufung ausgearbeitet werden sollen. Die lassen sich auf einem Monitor gar nicht darstellen, weil der Kontrastumfang von Monitoren bei ca. 1 / 50 ist. Das Menschliche Auge bringt`s auf immerhin 1 / 1Mio !

kongo2002

da muss ich dir etwas widersprechen, vinaka

das die durch DRI erzielbaren Effekte deutlich über \"Unterschiede in der Grauabstufung\" liegen, kannst du dir an einem Beispiel anschauen:

ohne DRI
mit DRI

Trotzdem kann man natürlich geteilter Meinung gegenüber dieser Technik sein, da wenn konsequent angewandt leicht surreal anmutende Bilder entstehen können, die so in der Wirklichkeit nicht gesehen wurden. Allerdings ist dieser Anspruch durch die digitale Fotografie ohnehin schon sehr in der Hintergrund geraten.

Gregor

Earlyguard

#6
Das ist ein sehr gutes Beispiel für die DRI-Technik, Gregor!! Absolut sehenswert! :D

Viele Grüße
Thomas

kongo2002

bevor Missverständnisse aufkommen, das Bild oben ist nicht von mir :)
Ich habe der Einfachheit halber ein Foto gewählt, was die Möglichkeiten von DRI besonders deutlich macht.

Um dem Fotografen gerecht zu werden: http://www.flickr.com/photos/robotography/
Für Interessierte hier eine Sammlung von vielen Fotografien die anhand von DRI optimiert wurden:
http://www.flickr.com/groups/dynamic_range_increase/pool/

Gregor

Earlyguard

Danke für die Links. Wirklich ein faszinierendes Thema. :D

vinaka

Ja, jetzt habe ich was dazugelernt: Meine Foto-Technik ist offensichtlich veraltet. Ab in die Dunkelkammer zu Rotlicht und Chemie. Nicht immer hält das rote Licht, dem Wandersmann, was es verspricht.

Doc Aloha

Yuck, Vinaka,
so isses - hatte mir die Bilder heute auf meinem Laptop angeschaut und da sah Bild 2 sehr flau aus. Hier auf meinem laienhaft kalibrierten Bildschirm an meinem großen PC sieht das genau umgekehrt aus...
Wir üben weiter....
E huli!
Haole

nanja

Sehr interessant! Welche Möglichkeiten! Danke für die Vorstellung dieser Technik - so etwas ist doch wirklich immer spannend.
Aber wie kongo2002 bemerkte, kann man Bilder entstehen lassen, die so in der Realität nie gesehen werden können - und irgendwie lässt sich das Auge bei soooo ungewohnten Lichtverhältnissen dann doch nicht mehr foppen.

Das Beispielfoto sieht für mich irgendwie \"krank\" aus - oder eben surreal, wobei dieses Foto dafür wohl eher nicht das adäquate Motiv liefert, um wirklich zum Kunstobjekt zu werden.
Wenn es also zur Bewerbung von Architektur oder Städteplanung dienen sollte, würde es bei mir den gegenteiligen Effekt auslösen, denn wer möchte gern bei Aliens auf einem fremden Planeten wohnen?

Es kommt vermutlich, wie immer darauf an, was man so mit seinen Möglichkeiten anstellt.

Viele Grüße
Nanja