hollow body concert uke

Begonnen von gukarie, 15. Okt 2009, 11:58:42

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gukarie

Hallo Ihr lieben Ukeler !

In diesem Thread möchte ich Euch am Bau meiner hollow body Konzertukulele teilnehmen lassen.
Der Korpus besteht aus Sapelli mit einer Decke aus Riegelahorn.
Der Hals ist dreiteilig, aus schlichtem Ahorn mit einem mittleren Streifen Santos-Palisander,
Das Griffbrett ist ebenfalls aus Santos mit einer zylindrischen Griffbrettwölbung von 12\" Radius.
Der Steg, der Seitenhalter sowie die Potiknöpfe sind ebenfalls aus Santos-Palisander.
Die Saitenreiter und der Sattel sind aus Knochen.
Als Bunddraht habe ich Mandolinen-Bunddraht verwendet.
Der Piezo-Tonabnehmer besteht aus zwei Piezo-Scheiben.
Die Elektrik besteht aus einer aktiven Klangregelung und Vorverstärkung auf selbstgefertigter Platine mit SMD-Bestückung.
Drei Potis für Volume, Bass, Treble.
Mensur 380 mm, Saitenabstand am Sattel 10 mm und am Steg 12 mm.
Saiten aus Black Nylon wie bei der Tieftonukulele.

Vor längerer Zeit habe ich eine Tiefton Ukulele gebaut. Diese werden fälschlicherweise auch Bassgitarren genannt. :lol:
Hier ein Bild von dem Gerät:

Bei dem Bau fielen auch Holzreste an, die hervorragend für den Bau einer Ukulele geeignet waren. Der Bau der Ukulele zog und zieht sich wegen unvorhergesehener Randbedingungen über einen geraumen Zeitraum dahin.
Hier folgen jetzt erst mal einige Bilder, die die Herstellung des Korpus zeigen.
Die Bilder sind nicht besonders gut, da sie z.T. unter schlechten Lichtbedingungen mit einer Webcam gemacht wurden.
Bild 1 : Die Pappschablone, die ich als erstes für den Bau dieses Instrumentes anfertigte.

Bild 2 : Herkunft der beiden Holzteile für den Korpus der Ukulele :

Bild 3 : Die Rohteile für Korpus und Decke

Bild 4 : Alle Teile außer Elektrik für die Ukulele

Bild 5 : Die verleimten Korpusteile mit aufgelegter Schablone

Bild 6 : Der ausgesägte und formgeschliffene Korpus


So erstmal genug für den Eröffnungspost.

Schöne Grüße Günter

vinaka

Schöne \"Tiefton-Ukulele\" hast du da gebaut !
Viel Erfolg beim Bau der \"Normalton-Ukulele\"!

gukarie

Hallo, weiter gehts.

Damit der solid body zum hollow body wird, muß natürlich gefräst werden. Dazu wird eine Oberfräse eingesetzt. Damit das Fräsergebnis auch vernünftig wird, werden in der Regel Schablonen gefertigt. Ich nehme dazu 8 bis 10 mm dickes Pappelsperrholz. Dies läßt sich gut und leicht sägen, zur Not auch mit der Laubsäge. Ich mache das mit einer kleinen Stichsäge für den Modellbau. Nach dem Aussägen werden die Sägekanten geschliffen und mit dünnflüssigem Sekundenkleber gehärtet, damit das Anlauflager des Fräsers sich nicht in das Holz eindrückt.

Bild 1 : Schablone für das Elektronikfach auf der Rückseite der Uke


Bild 2 : Schablonen für die Vorderseite der Uke


Das Anferigen der Kammern geschieht durch Ausbohren mit einem Forstnerbohrer und Anschließendem Fräsen mit der Oberfräse
Bild 3 bis 5 : Ausbohren und Fräsen der E-Fach-Kammer und die Versenkung für den E-Fach-Deckel






Schöne Grüße Günter

gukarie

Hallo !

Auf zur Vorderseite.

Die Klangkammer der Uke muß in drei Schritten gefräßt werden.
Im ersten Schritt wird der tiefere Teil des Korpus gefräst.

Bild 1 und 2 : Tiefe Kammer




Der zweite Teil der Kammer wird nicht so tief gefräst, weil auf der Rückseite ein BBA (BierBauchAusnehmung ;) ) ausgeführt wird.
Bild 3 und 4 : Flachere Kammer




Der dritte Teil der Kammer befindet sich oberhalb des Batteriefaches und ist der flachste Teil.
Durch diese Fräsung vergrößert sich aber der schwingfähige Deckenteil. Nur der Bereich in dem sich später die Potiknöpfe befinden wird nicht gefräst.
Bild 5 und 6 : Rest der Klangkammer fräsen




Bild 7 : Der zweite Kammerbereich wurde noch abgeschrägt


Schöne Grüße Günter

-Jens-

Na, da bin ich ja mal gespannt! Sieht aufregend aus.
LG,
Jens

gukarie

Hallo !

Auf zum Formgeben der Rückseite und des oberen Hornes auf der Vorderseite.

Die folgenden Bilder erklären sich eigentlich von selber.

Bild 1 bis 5 : Shapen










Schöne Grüße Günter

UkeDude

Sieht alles sehr durchdacht aus. Wunderbar.

Kruemel

Wow, das sieht alles sehr professionel aus !
Bin sehr gepannt wie\'s weiter geht ;) !
Grüße
Michael

gukarie

Hallo !

Zwischen dem Anfertigen des Korpus und dem Weiterbasteln lagen zwei Jahre. So jetzt kommt die Decke dran.
Wegen Planungsänderung beim Saitenhalter mußte eine Unterfütterung über dem Batteriefach angeklebt werden.
Die folgenden Bilder  sind leider grottenschlecht.

Bild 1 : Korpus mit Unterfütterung


Damit die Decke beim Aufkleben auf den Korpus nicht verrutscht, werden kleine 3mm Dübel zur Führung eingeklebt. Einer befindet sich da, wo später die Halstasche gefräst wird, die anderen beiden befinden sich unten außerhalb am Korpus und werden nach dem Kleben weggeschliffen.
Da der Korpus am oberen Horn abgesenkt ist, muß die Decke bei 4mm Dicke warmverformt werden. Die geschieht mit Hilfe von nassen Lappen und einem Bügeleisen. Der Deckelbereich am Horn wird aufgewärmt bis ca. 100°C bis das Wasser fast vollständig verdampft ist und dann gebogen. Da das Biegen aber diesmal nicht 100prozentig geklappt hat, habe ich zur Sicherheit noch 2mm tiefe Entlastungsnuten gefräst. Bei einer Dicke von 4mm benötigt man eigentlich keine Deckenbalken mehr. Hier habe ich aber trotzdem unterhalb des Steges noch einen Balken aufgeklebt Die Decke wurde dann mit Klanglöchern versehen und die Klebenaht der Decke noch mit einem 1mm Ahornstreifen gesichert.

Bild 2 - 5 : Decke mit Klanglöchern








So, das waren erstmal alle Bilder.
Zwischenzeitlich ist der Hals bis auf die Lackierung fertig. Hier hab ich leider keine Bilder gemacht.
Der Korpus ist auch im Endstadium der Fertigung. Bilder von beiden muß ich noch machen und kommen bald.

Schöne Grüße Günter

Mike von D

Beeindruckend, professionell und gut durchdacht.
Auf das Ergebnis bin ich auch sehr gespannt.

und die Form muss mir ja nicht gefallen  :mrgreen:

Maik

gukarie

Hallo,

grade eben noch ein paar Aufnahmen mit der Webcam gemacht, die den heutigen Bauzustand dokumentieren.

Bild 1 : Korpus mit aufgeleimter Decke, gebohrte Potilöcher und Hals mit Fensterkopf.


Bild 2 und 3 : Hals mit eingesteckten Mechaniken




Bild 4 : Korpus mit eingestecktem hals und aufgelegtem Saitenhalter und Steg (ohne Saitenreiter)


Da das E-Fach wegen fehlendem langen Fräser nicht so tief werden konnte, mußten die Auflageflächen der Potimuttern versenkt werden. Es werden handelsübliche Potis mit 4mm Achse verwendet. Hierbei verbleiben etwa 3,5 bis 4 mm die die Holzdecke haben darf um die Potis zu befestigen. Die Potiknöpfe werden im Durchmesser etwas kleiner als die Bohrungen und etwas in letztere versenkt.
Bild 5 : Korpus mit eingeschraubtem Poti und aufgelegter Elektrik


Ach so, die \"Pflaster\" auf der Decke kommen natürlich runter, ich wollte keine Hilfslinien auf die Holzoberfläche machen. ;)

@ Mike von D :
Die Form ?    
Hmmmm...Ja, ist halt nicht jedermanns Sache.
Warum mir selbige einfiel ?  
Ich steh halt nicht so auf die althergebrachten Formen, wobei ich nicht sagen will, das die nichts taugen oder schlecht sind, ist halt reine Geschmacksache und das ist auch gut so. Das Restholz gab aber auch nichts anderes her.  Die genetische Abhängigkeit von der Tieftonukulele sollte erkennbar sein, nicht nur durch das Holz sondern auch vom Design. Ist halt die kleine Schwester. ;)
Die Leute von bassuke.com haben aber neben klassischen Formen aber so etwas ähnliches wie meine Form im Angebot.
Bassuke.... da werde ich auch mal drauf kommen  8) .


Schöne Grüße Günter

-Jens-

#11
Ich find es schaut soweit total geil aus (vielleicht auch genetisch wegen meiner Tieftonukulelenleidenschaft ;)). Einfach toll gemacht!

Jan

Wenn du im Eröffnungspost geschrieben hättest: \"Ich war in Japan und habe in der Ibanez-Fabrik mal ein paar Bilder geknipst\", hätte ich dir das ohne weiteres abgekauft.

Unglaublich professionell sieht das aus! Viel Erfolg bei den letzten Handgriffen...

Guchot


Mike von D

#14
Aber es motiviert mich natürlich auch mal anzufangen zu basteln.

Habe einiges schönes Mahagoni, Ahorn und Nussbaum hier rumfliegen sie bestimmt mehr hermachen wenn sie in Form gebracht werden. :mrgreen:

Aber wie gesagt bin sehr gespannt auf das Endergebnis und optimalerweise komme ich in den \"Genuss\" ie auch spielen zu dürfen.

Wo kommst du denn her?

Gruß
Maik