Zwischen oder an den Bundstangen greifen?

Begonnen von Michael, 10. Nov 2009, 14:49:23

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Michael

Im G1t4rr3nunterricht hieß es immer, man solle die Töne möglichst nahe an den Bundstangen greifen. So z.B. auch auf dieser Homepage:

Zitat von: http://www.gitarrenlinks.de/workshops/greifhand.htmSehr wichtig (und leider immer wieder selbst von langjährigen Spielerinnen und Spielern mißachtet) ist, daß die Fingerspitzen dicht hinter den Bundstäbchen stehen müssen, wo sie die Saite runterdrücken. Die Saite liegt dadurch sicher auf dem betreffenden Bundstäbchen auf. Je näher man mit dem Greiffinger am Bundstäbchen steht, desto weniger Druck braucht man um den Ton zu erzeugen, ohne daß dieses häßliche Saiten-Schnarren entsteht.

Auf dieser Ukulelenhomepage heißt es aber, man solle möglichst mittig zwischen den Bundstangen greifen:

Zitat von: http://liveukulele.com/lessons/playing-clean/Make sure that your fingers are in between the frets. Seems pretty basic, but if I am playing fast, sometimes I lose sight of how my  finger needs to sit right between the frets. I'm not saying that your finger has to be exactly in the middle of two frets, but it shouldn't be touching them either.

Jetzt bin ich etwas verwirrt. Sind das zwei verschiedene Ansichten, oder gibt es da tatsächlich einen Unterschied zwichen Gitarre und Ukulele? Ich habe die Ukulele immer wie im G1t4rr3nunterricht gelernt gegriffen. Jetzt habe ich mal ausprobiert, in der Mitte zwischen den Bundstangen zu greifen, und ich finde man hat etwas mehr Sustain.

Wie greift ihr normalerweise die Töne?

Guchot

Ich greife normalerweise immer so nahe wie möglich am Bundstäbchen. In der Mitte zu greifen macht m.E. auch wenig Sinn. Kommt ja auch auf die Uke (oder die Gitarre) an. Je nach Saitenlage kanns in der Mitte schon heftig anfangen zu scheppern.

wwelti

Beim Greifen möchte man folgende Ziele erreichen:
- Einen klaren, sauberen Klang
- eine möglichst gute Intonation
- Möglichst wenig Kraftaufwand (auch weil man so schneller spielen kann)

Die beste Intonation gibt\'s wenn man direkt am Bundstäbchen greift. Allerdings kann es dann leicht passieren, daß man mit dem Finger auch ein winziges Stück der Saite schon vor dem Bundstäbchen berührt (also da wo sie frei schwingen sollte). Das dämpft den Klang.
Wenn man genau in der Mitte greift, bekommt man einen klaren Klang da nix unnötig gedämpft wird, aber man braucht etwas mehr Kraft damit es nicht scheppert, und die Intonation leidet mehr.

Normalerweise greift man schon etwas näher am Bundstäbchen, nicht genau in der Mitte.

Gruß
  Wilfried

Poltergeist

Oberhalb des zwölften Bundes relativiert sich das sowieso alles.  ;)
Im Ernst: Mandolinen- und Balalaikaspieler nutzen die hohen Bünde oft. Da heißt es dann nicht mitten im Bund zu greifen oder möglichst nah am Bundstäbchen, am sinnvollsten ist es da, genau auf das nächsttiefere Bundstäbchen zu greifen.
Und was das Spiel in den tieferen Bünden angeht: Bei einer Gitarre macht es einen Zentimeter Unterschied aus, ob mitten im Bund gegriffen wird, oder am Bundstäbchen. Aber bei der Ukulele? Einen Millimeter? Oder zwei?

Guchot

Zitat von: dschingis kāne...Bei einer Gitarre macht es einen Zentimeter Unterschied aus, ob mitten im Bund gegriffen wird, oder am Bundstäbchen. Aber bei der Ukulele? Einen Millimeter? Oder zwei?...

Das kommt ja nu auf die Uke an. Bei ner Tenor oder Bariton ist das schon mehr als ein oder zwei mm