Brief von 1870

Begonnen von Uketeufel, 13. Jan 2010, 08:10:37

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vinaka

#15
Zitat von: Goschi
Zitat von: vinakaZur Anschrift: Es ist \"bei Neustadt an der Havel\". Das große H hat er wie ein großes V geschrieben.

Du weißt, ich widerspreche dir ungern. :D Sag zu mir \"Klugscheißer\" oder andere schmutzige Worte - aber in diesem Fall stehe ich aus mehreren Gründen zu dem, was ich oben \"übersetzt\" habe: ;) :D

- Es gibt einen Ort Brendlorenzen bei (Bad) Neustadt an der Saale. Auch der Poststempel verweist darauf.
- Es gibt dort die Familie Nöth
- Es würde im Jahr 1870 wenig Sinn machen, dass jemand von der Havel im K.B. (Königlich-bayrischen) Infanterieregiment dient. Neustadt an der Saale gehört dagegen zu Unterfranken und damit nach Bayern - wie auch Würzburg. Auch wenn letztere natürlich genau genommen in Franken liegt... ;)


Da muss ich dir recht geben.
Neustadt an der Havel ist heute ein Stadtteil von Brandenburg an der Havel. Die \"Havel\" hatte ich zuerst gelesen, aber in dem Zusammenhang ist es wohl das falsche Neustadt.

vinaka

#16
Zitat von: GoschiMeine Geschichtskenntnis reicht nicht aus um das zu belegen: aber für mich hört sich das eher nach französischen Kriegsgefangenen an.

Der Brief ist vom Oktober - also waren das wohl Kriegsgefangene. Am 4. August hatten  Würzburger Einheiten im Elsass gegen die Franzosen gekämpft.

fritz

sehr interessanter thread.

@ raimund
vielleicht sollte man der familie den brief in irgendeiner form zukommen lassen.
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Uketeufel

Werd ich machen, sobald wir die Übersetzung zusammenhaben. :)
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Uketeufel

So sieht der Text bis jetzt aus: Übersetzung
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Uketeufel

Inzwischen habe ich einige Nöths abtelefoniert, die aber alle keinen falimiären Bezug sahen. Einer der Angerufenen hat mich dann mit einem örtlichen Heimat- und Namensforscher in Kontakt gebracht. Dessen Mutter war auch eine Nöth. Er sagt, dass unsere Übersetzung im Wesentlichen korrekt ist. Der Briefschreiber ist also ein junger Soldat ziemlich am Anfang des deutsch-französischen Krieges 1870/71, der sich auf den Froneinsatz vorbereitet. Dabei erlebt er die Ankunft der ersten französischen Kriegsgefangenen.

Der Heimatkundler wird versuchen, Nachfahren des Briefschreibers zu finden und uns bzw. Jeff dann darüber informieren. Das kann aber dauern.
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HEiDi

Die Übertragung, die meine Mutter gemacht hat, liegt noch bei ihr zu Hause - hole ich bald mal ab.  :)
Für UkuLily ist das auch gerade sehr interessant, weil sie in der Schule gerade das Thema \"Vom Federkiel bis zum Laserdrucker\" hat.
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

Uketeufel

Der Heimatkundler hat sich daran gemacht und im Pfarramt von Brendlorenzen recherchiert. Dabei hat er festgestellt, dass das Haus, das damals die Nummer 99 trug, heute noch existiert. Es steht gerade leer und zum Verkauf. Der Heimatkundler konnte auch den Stammbaum des Briefschreibers bis heute zusammenstellen. Der letzte Besitzer des Hauses ist schon länger verstorben, aber der hat zwei Töchter und einen Sohn. Den Sohn konnte der Heimatkundler bereits ermittelt, er arbeitet bei einem namhaften Münchener Automobilhersteller (Datenschutz...). Er will mit ihm Kontakt aufnehmen und ihm den Brief zur Kenntnis bringen. Mal sehen, was er dazu sagt.

Also eine höchst spannende Geschichte, die uns Jeff da geliefert hat. :)
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