Wer baut die besten Ukulelen?

Begonnen von Wollfroeschin, 24. Mär 2010, 16:41:51

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ukemouse

#15
Zitat von: Caruso
Im Anschluss an das, was -Jens- gesagt hat, will ich die Custom- bzw. Klein(st)serien mal ausklammern.
Ich finde auch die Frage berechtigt, wie eine Ukulele klingen soll. Gerade wenn es um den *Plong*Klang geht, braucht man wohl weniger im Hochpreissegment zu suchen. Am besten kriegt den für meine Geschmack Brüko hin (mit der Ahorn-No1 und dem Zeder-Modell).
Wer hat eigentlich mal gesagt, daß Ukulelen einen Plong-Klang haben müssen????
Denn Ukulelen kommen aus Hawaii und komischerweise haben da die meisten keinen Plong-Klang.  Oder hatten sie das früher mal? Kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht weiß das ja jemand.
Ich habe auch das Gefühl, daß nur in Deutschland die Leute der Meinung sind, daß ein Plong-Klang Ukulelen typisch ist. Oder täusche ich mich da?

@Wollfroeschin: Ich finde Koaloha einfach toll. Klingt hervorragend und es gab noch kein Griffbrett auf dem ich mich wohler gefühlt habe. ...und sie macht nicht Plong :D 

@fishkopp: hast du eine Flea mit Holzgriffbrett? Ich hatte eine mit Kunstoff-Griffbrett und das war irgendwie nicht so meins. Klanglich mag ich Fleas auch.

Sir-Roy

In den letzten drei jahren sind bestimmt 100 Ukulelen durch meine Hände gegangen. Einzig und allein aus dem Grund, um mir einen Überblick zu verschaffen, wie unterschiedlich sie klingen können, auch wenn sie optisch annähernd gleich sind.
Hätte ich nur eine gehabt, müsste ich denken: Aha, so klingt also eine Uke..

Die mir am besten gefallen haben, behielt ich, die anderen mussten wieder gehen.
T.w. ist es extrem, wie unetrschiedlich meine Ukes klingen, v.a. die tiefste Saite (bei mir D) ist mal richtig \"fett\", mal eher eingebunden..
Bei den neueren Modellen hab ich nicht viel Erfahrung, finde die Ohanas im Preis-leistungs-verhältnis ziemlich gut.
Alles unter 50,- EUR klingt nicht so dolle, wobei man Glück haben kann und ein Instrument erwischt, dass einigermaßen bundrein ist.
Anfängern sei zu raten: Finger weg von Billig-Schrott.
Spielbar im NiedrigstPreisSegment ist die Makala Delfin, klingt aber sehr dünn.
Es fängt an mit vernünftigem Schülerinstrument: Makala Sopran. ca. 45,- EUR plus Porto. Die sind o.k., klanglich reichen sie aber natürlich nicht an die massiven Ukes ran.

Für mich als Vaudeville/ Tin Pan Alley/ Sheet Music Fan kommt keine Uke an eine alte Martin ran. Am besten ist meine Vorkriegs Style 1, ein absoluter Traum. Was Martin heute an Ukes baut hat damit nichts mehr zu tun. Finger weg von der SO.
Einer der den Martin Sound sehr genial neu erfunden hat und die optischen Charakteristika übernommen hat ist Ken Timms. Sehr zu empfehlen.

Fazit: Wann und Wo-immer es geht: Instrumente selber in die Hand nehmen und ausprobieren. Geschmäcker sind verschieden. Identische Instrumente gleicher Hersteller können auch schon unterschiedlich sein.

Mein Favorit: Martin (vintage)

UkeDude

Zitat von: Sir-RoyMein Favorit: Martin (vintage)

Aber erstmal eine anständige, bezahlbare bekommen.  :roll:  :evil:  :oops:  :mrgreen:

Sir-Roy

Zitat von: UkeDudeAber erstmal eine anständige, bezahlbare bekommen.  :roll:  :evil:  :oops:  :mrgreen:

Klar, billig sind sie nicht, aber ich würde auch nicht unbedingt einem Anfänger raten, gleich mit ner Martin zu starten. Ich erinnere mich sehr gut an meine ersten Ukes (die allererste hab ich in China gekauft während einer Konzert-Tournee). Die sollten spektakulär aussehen, bundrein sein und gut klingen. Martins haben mich damals noch eher \"enttäuscht\", sahen so \"schlicht\" aus. (Gut, ne 5 K war dann doch außerhalb meiner Finanzierungsmöglichkeiten)
Als ich in Philadelphia die ersten Martins angespielt habe, war ich hin und weg. Liebe auf den 12. Blick, oder so.. ;)
Mittlerweile find ich\'s absolut genial, mit wie wenig \"Ferz\" eine Martin auskommt und einzig und allein durch genialen Klang verzaubert.
Optisches Understatement at ists best!
Martin Philosophie: man entwickelt den Sound und baut ein Instrument drumrum. (Andere bauen eine hübsch anzuschauende Uke und schauen mal, wie sie klingt..)

Ich rate dem ambitionierten Spieler: Immer wieder mal nen Heiermann auf die Seite legen und sparen und sich dann ne alte Martin holen.. (wenn man drauf steht)


Wollfroeschin

Ja, Martin ist ne Hausnummer  :mrgreen: , die machen schon feine Instrumente !!!

Das ich mich an eurem komischen Ukevirus infiziert habe habt ihr ja sicher schon mitbekommen... gibt es ein Gegenmittel?  :roll:

Na gut, es war ja nun mal nur eine Grundsätzliche Frage, mein Fazit... es gibt keinen \"Besten\" Hersteller, es ist wie bei allem eine Geschmackssache ... und gut das die Geschmäcker verschieden sind  :mrgreen:

Ich danke euch für die vielen Meinungen...

so, und um meine Sucht zu befriedigen habe ich mir gerade noch die Makala Pineapple bestellt...




...und die Scheidungspapiere liegen bestimmt auch schon bereit  :lol:

Grüße us Kölle von der Fröschin

Wollfroeschin

Zitat von: Sir-Roy... aber ich würde auch nicht unbedingt einem Anfänger raten, gleich mit ner Martin zu starten.

ALSOOOOO.... DAS würde ich nicht so sagen... Ich habe mir auch als Anfängerin ne Martin Westerngitarre gekauft, die haben zwar bei Musicstore blöd geguckt, als ich mit meinen 3 Akkorden da drauf geschrummelt habe, aber das war mir egal. Ich war glücklich mit meiner Gitarre und ich würde es jederzeit wieder so machen. Wenn jemand das Geld für so ein Instrument ausgeben möchte, dann soll er das tun. Ich hab es leider im Moment nicht so dicke, sonst würde ich auch bestimmt in einer anderen Preisliga zuschlagen  :lol:

Grüße us Kölle von der Fröschin

mik55

... ich denk\', von den derzeitigen Serienmodellen kommt die KTS-4 einer alten Martin am nächsten.


UkeDude

Zitat von: mik55... ich denk\', von den derzeitigen Serienmodellen kommt die KTS-4 einer alten Martin am nächsten.

Jo, die steht auch noch auf meiner UAS Liste... :)

Caruso

#23
Zitat von: ukemouseWer hat eigentlich mal gesagt, daß Ukulelen einen Plong-Klang haben müssen????
Denn Ukulelen kommen aus Hawaii und komischerweise haben da die meisten keinen Plong-Klang.  Oder hatten sie das früher mal? Kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht weiß das ja jemand.
Ich habe auch das Gefühl, daß nur in Deutschland die Leute der Meinung sind, daß ein Plong-Klang (und damit meine ich diesen wirklich Brüko typischen Plong-Klang) Ukulelen typisch ist. Oder täusche ich mich da?
Das möchte ich auch gerne mal wissen! Ich war es jedenfalls nicht.
Falls es da Missverständnisse geben sollte, möchte ich folgendes anführen: Mal spiele ich auf meiner Pendennis-Ukulele, oder der Risa-Acoustic, die eher einen feineren Klang haben und es gefällt mir sehr gut. Dann kann es aber geschehen, dass ich denke, ach, dieser feinnervige Klang geht mir auf den Keks und ich greife zur Brüko No.1 oder gleich zur Tamboulele und denke mir: Ach, das ist doch ein lebhafter, druckvoller Klang! Oder ich erfreue mich am eigenen Klang der Flea - oder was auch immer.
Was ich also sagen wollte: Wer *Plong*-Sound sucht, braucht vielleicht keine 1000 Euro ausgeben, sondern kann sich ne Brüko No1 kaufen. Mehr nicht.

Aber die regionalen Vorlieben beim Ukulelenklang interessieren mich auch. Besonders interessieren würden mich persönlich die Vorlieben auf Hawaii, restliche USA (Unterschiede in den Staaten?), GB, Dänemark, Schweden, Schweiz, Italien, Frankreich, Tschechien. Damit man mal vergleichen kann. Wer hat da welche Gefühle bei welchem Land?
Ich habe übrigens genau das gegenteilige Gefühl, nämlich, dass die meisten eigentlich - auch in Deutschland - gerade den eher feinen Klang mögen - und Ukulelen mit Ohren. Oder täusche ich mich da?
edit: Mir fällt gerade ein, dass es im Ukulele Cosmos war, wo ich eines der ersten Male etwas über den *Plong*-Sound gelesen habe. Das hieß zwar ein bißchen anders, aber jedenfalls war es ein Brite, der den *Plong*-Sound favorisierte. Ein Zeichen, dass es nicht nur Deutsche sind, die sowas komisches mögen.
Wie die ersten Ukulelen geklungen haben, möchte ich auch gern wissen.

Sir-Roy

Zitat von: Carusound Ukulelen mit Ohren. Oder täusche ich mich da?

Ich finde Ukes mit Ohren sehen schrecklich aus!

H a n s

Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

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Mit Ohren schauts nicht so toll aus. Vor allem bei Sopranukulelen. bei einer Tenor kann ich mit den Ohren noch leben. Beim Klang der ukulele bin ich für vieles offen. Ob jetzt Plong oder kling, Ich finde beides gut. Je nach dem, was ich spiele kann beides passen.
Die beste Ukulele kann es nicht geben. Es gibt für mich nur gute und schlechte und alle sind verschieden. Manche eben optisch aufwändiger und ein Hingucker, manche Schlicht und auf ihre Art schön durch schöne Maserung oder die Form. Es gibt natürlich auch Uken, die mir nicht gefallen. Das kommt selten vor, bei der komischen Risa-Form ist das aber der fall.
Meine Lieblingsuke ist auch nicht meine teuerste, sondern eine eher preiswerte. Warum auch immer.

Guchot

Bitte jetzt nicht schon wieder ne Ohrendiskussion :(

Caruso


Jan

#29
Die \"beste\" Ukulele gibt es wahrscheinlich wirklich nicht, nur die, die man persönlich am besten findet. Bei mir ist das auf jeden Fall Ken Timms. Bespielbarkeit, Klang, Verarbeitung, Optik, Intonation - da passt einfach alles.

Da wird auch deutlich, dass Qualität nicht unbedingt oder nur etwas mit dem Preis zu tun hat. Noch sind Ken Timms\' Uken erschwinglich, also: zuschlagen!