Interview im Revolverblatt

Begonnen von El_Adrenalid, 29. Mär 2010, 11:11:46

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El_Adrenalid

Lieber Guido, danke für das Lob - wir machen auf jeden Fall weiter.

Das mit Otha-San kann stimmen, ich kenne ihn leider gar nicht.

Und doch bin ich mir sicher, dass eines der bekanntesten Ukulelevidos überhaupt   nicht  14215512 Aufrufe hätte, gäb es nicht diesen leicht bizarren Kontrast zwischen der zuckersüßen Interpretation, dem kleinen Instrument und dem Herren mit Sumo-Ringer-Figur   ;)

losguidos

#31
Wunderbar, so lassen wir das einfach stehen  :D  Israel Kamakawiwo ist ja auch nicht komisch (und wollte es wohl auch nicht sein), aber mit dem Charme der Ukulele kann man Dinge machen, die mit anderen Instrumenten (z.B. \'ner Gitarre) nur Kopfschütteln hervorrufen wurden...

VG

PS: Otha-San ist der hier: http://www.youtube.com/watch?v=3vjWpOTNI6E&feature=related

Henk

Zitat von: El_AdrenalidFür mich macht gerade diese Doppelbödigkeit zwischen echtem Instrument und süßem Image den besonderen Reiz aus.
Das Image ist ein sehr gutes Stichwort! Denn ich glaube, dass das Bild der Ukulele in Deutschland medial sehr zementiert ist.

Auch meine (Gott hab sie selig) Masseltoff-Cocktail-Truppe hat mit dem Image gerne gespielt. (Kleine Ukulelen treffen Lemminge, Tausendfüßler und Gartenzwerge. Süß. Dass sie sich alle den Tod holen oder mal dringend zum Psychiater müssten oder beides, passt da nicht so richtig rein... )

Ich glaube aber kaum, dass das Bild der Ukulele in der Öffentlichkeit wirklich \"süß\" ist, es geht durch Raabigramme und Co doch stramm Richtung Comedy oder gar Klamauk. Ich mag diesen Teil der Ukulelenwelt auch sehr. \"Ernste\" (i.S.v solchen, die keine Comedy machen) Ukulelenmusiker haben aber in Deutschland praktisch keinen Bekanntheitsgrad. Es gibt sie in der deutschen Medienlandschaft einfach (noch) nicht, und deshalb ist das Image von der witzigen Ukulele auch so starr.

Bekannt sind: Raab. Comedy. Manche mögen\'s heiß. Filmkomödie. Und da hörts auch schon fast auf. Götz Alsmann. Auch nicht gerade der ernsthafteste Verfechter von Ukulelenmusik. Die größte mediale Aufmerksamkeit in Deutschland hat gerade was Ukulelen angeht wohl das Ukulele Orchestra. Und obwohl die richtig gute Musiker sind - ohne ihre Fähigkeiten hätten sie nicht diesen Erfolg - ist ein UOGB-Konzert: Comedy

Ich möchte mal Folgendes behaupten:
1. Da das ernsthafte Ukulelenspiel in Deutschland abgesehen von der Ukulelenszene medial nicht existent ist und davon abgesehen auch noch in den kleinsten Kinderschuhen steckt, ist es kurzfristig gesehen unmöglich, die Ukulele als \"ganzheitliches\", \"ernstes\" Instrument zu positionieren.

2. Aber: Sollte die Ukulelenszene in Deutschland weiter so wachsen wie in der letzten Zeit, wird es über kurz oder lang auch eine ernsthaftere mediale Beschäftigung mit dem Instrument geben. Dann verändert sich das Bild vom Klamaukinstrument ohnehin.

Ich sehe die Zukunft der Ukulele dennoch vorrangig nicht als \"ernstes\" Soloinstrument, sondern hauptsächlich als \"Mitmachinstrument\", das Leute zum Musik machen zusammenbringt. Die Entwicklungen in London und Paris (und wo sich noch überall Menschen zum wöchentlichen Uken treffen) finde ich super, und irgendwie sind regelmäßige Clubtreffen in Deutschland auch nichts anderes. Ich hoffe sehr, dass das so bleiben und sich weiterentwickeln wird.

El_Adrenalid

Zitat von: HenkDas Image ist ein sehr gutes Stichwort! Denn ich glaube, dass das Bild der Ukulele in Deutschland medial sehr zementiert ist. (...)


Bekannt sind: Raab. Comedy. (...)

Henk, danke für die treffende Analyse. Fischkopp, Fritz und l\'uke arbeiten aber dran, dass es sich ändert. Hier ein ganzer Artikel ohne die alten Klischees:


Jan

Das ist doch mal ein richtig guter Artikel! Bessere Werbung für das \"kleine, gitarrenähnliche Zupfinstrument\" geht kaum. Und für L\'uke auch nicht. ;)

Tuke

#35
Klasse Artikel zu einem wirklich tollen Konzert im \"Weltruf\"!
Ihr wart wirklich Spitze und Bernd und Fritz als \"Vorsänger\" haben das Publikum hervorragend warmgespielt!

Kleine Ergänzung: Weeer hat zu \"Walk Like an Egyptian\" zwischen einer begnadeten Sängerin und einem teuflisch gut schrammelnden Ukulelenvirtuosen todesverachtend die Zimbeln gedengelt? Na, weeer? Tuke! Das schreibt natürlich in dem Artikel wieder niemand  :\'(
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Jan

Zitat von: TukeTuke!
Ich hatte mir das schon gedacht!  :mrgreen:  8)

VauBe

Bravo! Es gibt doch noch gute Journalisten. Ein hervorragendes Motto \"Weniger ist mehr\".