Yamaha JR-1

Begonnen von Guchot, 08. Apr 2010, 11:37:43

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Guchot

Ukulelen-Taliban bitte weiterklicken, hier gehts um ne Gitarre....

Da Sohnemann sich entschlossen hat nach der Ukulele auch mit Gitarre anzufangen, hab ich mich auch mal wieder etwas mehr mit diesem Thema beschäftigt. Da mir die \"normalen\" Gitarren immer zu klobig und die übliche 65cm Mensur auch zu lang waren, hab ich mal geguckt ob es da nicht was kleineres, handlicheres gibt. Klar, die Yamaha Guitarlele gibts (hab ich auch), aber da sind doch die Bünde was arg eng für 6saiter Griffe. Nen B7 krieg ich da nicht hin, zu wenig Platz aufm Griffbrett. Außerdem ist mir ne 43cm Mensur dann wiederum schon was zu kurz. Was man relativ schnell findet wenn man sich in dem Bereich umguckt, sind die Reisegitarren. Allerdings weniger hier in Deutschland, wobei ich eh festgestellt habe das Deutschland in Sachen Saiteninstrumente etwas arg konservativ ist. Innovatives kommt in der Regel aus anderen Ländern. In den USA gibt es ganze Läden die nur mit \"Small Guitars\" handeln, in Deutschland findet man eigentlich nur Konzertgitarren in 1/4, 1/2 oder 3/4 Größe. Stahlsaitengitarren in der Größe gibts kaum. Und wenn, dann wollte ich schon was mit Stahlsaiten. Hier in Deutschland bleiben im wesentlichen die beiden Reisegitarren von Taylor und Martin übrig. Die Babytaylor mit knapp 300,- Euro und die little Martin mit, je nach Ausführung, ca. 320 - 350 Euro waren mir aber deutlich zu teuer für einen Versuch der dann doch vielleicht den Bach runter geht. Also hab ich weiter gesucht und bin irgendwann auf die Yamaha JR-1 gestoßen. Obwohl ich auch früher immer mal auf Gitarrenseiten rumgesurft bin, war mir die bisher noch nie unter gekommen. Ich bin davon ausgegangen das es sich um ein ganz neues Instrument handelt, aber es scheint doch schon länger auf dem Markt zu sein. Wie auch immer.... Die JR-1 ist eine 3/4 Dreadnought-Gitarre mit einer 21 1/4\" Mensur (rund 54cm).  Diese Mensur ist mir von meiner Reso her recht geläufig, deswegen habe ich mich entschlossen der Yamaha mal eine Chance zu geben, zumal der Preis von 125,- Euro durchaus human ist. Also hab ich das Teil mal geordert....

Yamaha JR-1

Geordert habe ich beim großen T und wie üblich war das Teil am nächsten Tag da. Hab natürlich direkt den Karton aufgerissen und ausgepackt... Optisch macht das Teilchen schon was her. Sieht wirklich aus wie ne Dreadnought die mal zu heiß gewaschen worden ist. Die Decke ist etwas dunkler als auf der Website abgebildet mit nem Stich ins Orange rein. Die Verarbeitung ist einwandfrei, da hab ich keine Mängel gefunden. Das Pickguard macht leider einen etwas billigen Eindruck. Irgendein seltsam rauher Kunststoff der aufgeklebt ist. Sieht besser aus als es sich anfühlt. 2 Gurtpins sind serienmäßig installiert so daß ich zum ersten Mal bei nem neuen Instrument nicht direkt zur Bohrmaschine greifen muß :mrgreen: Genug der Optik, mal zum Klang. Die JR-1 ist in üblicher Gitarrenstimmung gestimmt, also EADGBE, wie ne Bariton-Uke mit 2 Saiten mehr *g* Ich hatte so meine Befürchtungen das die Saiten aufgrund der für ne Gitarre doch recht kurzen Mensur ziemlich schlabbrig sein würden, dem ist aber nicht so :) Stimmen läßt sie sich recht gut, an den Mechaniken gibts nix auszusetzen. Der Klang ist aber erstaunlich für so ein kleines Teil. Da kommt richtig was an Lautstärke raus! OK, mit ner echten Dreadnought darf man das nicht vergleichen, aber die bläst jede meiner Bariton-Ukulelen an die Wand (OK, wieder mal Douglas ausgenommen, aber der ist ein Spezialfall :mrgreen:). Nachdem ich mich bissl an die 2 Saiten mehr gewöhnt hatte und auch mal ein paar Songs geklimpert hatte, war ich doch erstaunt darüber wie voll die Kleine klingt. Sie deckt (naturgemäß) ein viel breiteres Klangspektrum ab als die 4saitige Ukulele. Das ist zwar nicht was das man jeden Tag braucht oder haben muß, aber bei einigen Liedern sind die zusätzlichen Bässe doch sehr schön.

Fazit: Die Yamaha ist eine durchaus gelungene Erweiterung für einen Ukulelen-Fuhrpark. Als echte Gitarre geht sie nicht durch, dafür ist sie zu klein und als Ukulele geht sie auch nicht durch, dafür isse zu groß :mrgreen: Wer aber mal etwas experimentieren möchte, dem kann man die Yamaha durchaus ans Herz legen. Vom Klang her kommt sie nicht ganz an ihre Verwandten von Taylor und Martin heran (die hab ich beide vorgestern mal anspielen können), dafür kostet sie aber auch nur rund ein Drittel davon.

Mir macht das Ding auf jeden Fall Spaß :)

Chris

Danke für den Test. Klingt nach einem netten kleinen Instrument!