Billige Einsteigerinstrumente: Die ultimative Empfehlung

Begonnen von Poltergeist, 23. Jul 2007, 16:40:00

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Mike von D

Wenn ich da an meine Anfänge vor 2 Jahren denke wo ich ein absolut Bundunreines Instrument hatte.
Andere hätten da warscheinlich schon aufgegeben, und die hat immerhin 50€ gekostet.

Und danach habe ich eine menge Lehrgeld bezahlt und diverse Ukulelen gekauftt.
Hätte ich heute all das Geld das ich in den letzten 2 jahren in den Gulli geworfen habe würde das für eine Custom made in germany ala Haole locker reichen  :D
So etwas ist natürlich einem Anfänger nicht zuzumuten und daher sind ja alle Händler hier bemüht jedem für seine Finanziellen Möglichkeiten das beste Instrument anzubieten.

Und das ein besseres Instrument viel mehr motiviert habe ich eben auch am eigenen Leib gespührt.

Gruss
Maik

wwelti

Man sollte nicht vergessen daß einige der Anfänger von denen ich spreche altersmäßig erst ganz knapp im zweistelligen Bereich angekommen sind. Für die ist ein Hunni richtig viel Geld.

Aber wenn ich es mir genau überlege ... so als armer Student :D ... ich drehe einen Hunni auch erst ein paarmal um bevor ich ihn ausgebe ;)

Auch wenn es jetzt vielleicht weh tut, aber die Ukulele, mit der ich zur Zeit am wenigsten glücklich bin ist meine teuerste (mehr sag ich nicht dazu). Mit den Billigheimern hatte ich wohl immer ziemlich viel Glück. Eigentlich waren sie alle (bis auf die erwähnte Ausnahme) zu gebrauchen. Insofern kann ich niemandem mit gutem Gewissen sagen \"Kauf Dir erstmal ne teure Ukulele, oder lass es besser gleich\". Einen billigen Fehlkauf verschmerzt man immer noch am leichtesten. Die Tatsache daß ausgerechnet ein absolutes Billiginstrument zu meinen am Besten spielbaren Uken gehört ist halt auch beachtenswert, selbst wenn ich ein bisschen draun rumgefeilt habe.

Davon abgesehen empfehle ich auch ganz gerne Brüko, die sind ja schon eher im 100 Euro Bereich ;)

Viele Grüße
  Wilfried

kongo2002

Also ich denke man muss hierbei in zwei Typen einteilen:

Für die Leute die sich mehr oder weniger zielorientiert vornehmen: \"So, ich möchte gerne Ukulele spielen\". An diese Zielgruppe ist es schon eher sinnvoll zu appellieren direkt in etwas Handfestes zu investieren, damit man nach steigender Lernkurve und Ambitionen auch immernoch an dem Instrument glücklich werden kann. Hier würde es sich nun eben nicht lohnen eine Schaepe zu kaufen, die dann nach nicht allzu langer Zeit den Ansprüchen steigender Fähigkeiten nicht mehr gerecht werden kann.

Der andere Typ ist derjenige, der ganz ungezwungen in ein Instrument und den etwaigen Spass daran reinschnuppern möchte. Wieso sollte so jemand direkt eine 100 Euro (oder noch teurere) Ukulele/Instrument anschaffen, um evtl. schnell festzustellen das der Funke doch nicht überspringt?!
Und dabei denke ich nicht, das ein Instrument (es sei denn es ist nicht ordnungsgemäß funktionstüchtig) so \"schlecht\" sein kann, dass man aus dem Grund daran keinen Spass finden wird. Es wird doch sicher in dem meisten Fällen eher daran liegen, dass einfach mit 15 Jahren der Funke des Saxophon-Spielens (nur ein Beispiel ;)) nicht übergesprungen ist.

Nochmal zu dem Vergleich mit dem Benzin etc.: Der klare Unterschied in diesem Fall ist, dass man bei dem Kauf von Benzin für das Auto (abgesehen davon das die meisten ein Auto und damit verbunden das Benzin schlichtweg benötigen) genau weiß, was man bekommt. Als Anfänger eines Instruments weiß ich doch noch garnicht was mich erwartet und ob es mir auch wirklich Spaß macht.
[Das gilt jetzt genauso für die Kino-Karten oder anderes :D]

Gruß Gregor

Scrabby

Mein erster Kontakt mit einer Ukulele war die Clubuke von RISA, und ich muss sagen, dass es (zumindest für mich) der richtige Weg war, obwohl es sich dabei um eine \"China-Billig-Uke\" handelt.

Leider gibt es nicht so oft die Möglichkeit, mit einem einigermaßen vernünftigen Instrument den Start zu machen.
Ich finde nichts schlimmer, als wenn ich zum Testen, ob es überhaupt etwas für mich ist, viel Geld ausgeben muss.

Wenn ich jedoch Blut geleckt habe, dann darf es ruhig etwas besseres sein.

Damals was die RISA-China-Uke für mich schon toll, und ich finde, dass sie immer noch viel netter aussieht, als eine Schaepe, aber egal...  

Für mich ist der beste Weg: günstig testen und dann steigern!

Ach ja, Rigk, ich finde es gar nicht so schlimm, dass Du keine damals nur schlecht Instrumente hattest, sonst würdest Du heute sicher Gitarren bauen oder Saxophone klöppeln ;)

RISA

@kongo2002: Im Kino weiß ich oft nicht, was mich erwartet. Da habe ich mich auch schon oft über das Geld geärgert.

Mit dem Saxophon war das auch etwas anders. Der Funke zu dem Instrument ist schon übergesprungen, nur habe ich es nicht hinbekommen, trotz eifrigem Üben. Unterricht konnte ich mir nicht leisten, also hatte ich es selbst versucht. Dass es am Billiginstrument lag, habe ich erst bemerkt, als ich es verkaufen wollte und der Fachhändler sagte, dass die Klappen nicht sauber schließen und man damit nicht richtig spielen könne.

Und genau das ist mein Anliegen. Anfänger sehen das Problem mangels Erfahrung bei sich und nicht bei dem Instrument, d. h. ich nehme eine schlechte Ukulele mit noch schlechteren Saiten und trotz eines Stimmgeräts kommt kein gut klingender Akkord raus. Also denkt der Anfänger, das sei wohl doch nichts für ihn und merkt nicht einmal, dass er überhaupt nicht die Ursache des Problems ist.

Bin ich musikalisch erst einmal erfahren und möchte ein zusätzliches Instrument erlernen, dann sieht das schon wieder ganz anders aus. Ich habe im letzten Jahr eine Melodika gekauft. Bei der für 25 EUR habe ich sofort gehört, dass die Intonation nicht stimmt und mich dann für eine für 79 EUR entschieden. Ich hätte lieber keine gekauft, als das Ding für 25 EUR. Nur das zu beurteilen, ist einem musikalischen Anfänger ohne geschultem Gehör nicht möglich.

wwelti

@kongo2002:

- Wer es richtig ernst meint mit dem Uke-Spielen, wird sich gewiß nicht darüber ärgern eine Billig-Uke zuviel zu haben (sofern sie denn was taugt) sondern froh sein, ein günstiges Zweitinstrument zu haben, das man auch dann mitnimmt, wenn es einem um das Hauptinstrument zu schade wäre.

- Doch, es gibt Instrumente die so schlecht sind daß man keinen Spaß daran haben kann. Bei mir war ein Beispiel die Harley-Benton Ukulele. (Die hatte ich wohl irgendwie verdrängt... die war tatsächlich für mich ein Fehlkauf -- aber es könnte schlimmer sein. 15 Euro in den Sand gesetzt und was gelernt ist besser als ein paar 100 Euro in den Sand gesetzt und sich schwarzgeärgert)  Die HB-Uke unterliegt wohl einer gewissen Serienstreuung nehme ich an -- jedenfalls war das Instrument das ich hatte soweit technisch habwegs ok, aber die Bundreinheit war nicht besonders und der Klang alles andere als überzeugend. Mit sowas kann einem schon der Spaß vergehen, und der Funke wird da wohl nicht überspringen.

Was will ich mit all dem sagen? -- ich finde es wichtig daß es gute und trotzdem günstige Einsteiger-Instrumente wie Schaepe und Brüko gibt, und glaube auch daß diese durchaus für den Einsteiger geeignet sind. Trotzdem wird der fortgeschrittene Ukler irgendwann nach \"höherem\" lechzen, auch ohne sich zu ärgern, schon ein einfacheres Instrument zu besitzen ;)

Viele Grüße
  Wilfried

kongo2002

@RISA:
Hmm, irgendwie habe ich bei dem Kino schon auf so eine Antwort gewartet ;) Obwohl ich hier als leidenschaftlicher Kino-Gänger auch sagen muss, das wenn ich mit meinen Leuten ins Kino gehe, kann man sich auch bei einem schlechten Film noch amüsieren :) Das Ereignis zählt da und weniger der Film alleine...
Verdammt, ich komme vom Thema ab :D

Deine Erfahrung mit dem Saxophon würde ich den Schilderungen nach dann eher der Kategorie \"nicht wirklich funktionsfähig\" zuordnen.

Ich würde aber bei meiner Meinung bleiben, dass es für einen Anfang durchaus eher zu verschmerzen ist, 16 Euro in den Sand gesetzt zu haben, als 100 Euro auszugeben und schnell festzustellen das es nicht das richtige Instrument für einen ist.

Zitat von: wweltiWas will ich mit all dem sagen? -- ich finde es wichtig daß es gute und trotzdem günstige Einsteiger-Instrumente wie Schaepe und Brüko gibt, und glaube auch daß diese durchaus für den Einsteiger geeignet sind. Trotzdem wird der fortgeschrittene Ukler irgendwann nach \"höherem\" lechzen, auch ohne sich zu ärgern, schon ein einfacheres Instrument zu besitzen ;)
Jo, so sehe ich das auch :)

RISA

#22
Zitat von: kongo2002...
Deine Erfahrung mit dem Saxophon würde ich den Schilderungen nach dann eher der Kategorie \"nicht wirklich funktionsfähig\" zuordnen.
...

Zitat von: wweltiWas will ich mit all dem sagen? -- ich finde es wichtig daß es gute und trotzdem günstige Einsteiger-Instrumente wie Schaepe und Brüko gibt, und glaube auch daß diese durchaus für den Einsteiger geeignet sind. Trotzdem wird der fortgeschrittene Ukler irgendwann nach \"höherem\" lechzen, auch ohne sich zu ärgern, schon ein einfacheres Instrument zu besitzen ;)

Eine Ukulele, die 30 Cents Abweichung hat, wenn man im 1. Bund greift, wegen eines zu hohen  Sattels oder die im 12. Bund über 50 Cents Abweichung hat, wegen mangelnder Brückenkompensation ist auch \"nicht wirklich funktionsfähig\".

Wilfried stimme ich auch zu, denn ich versuche nicht einem Anfänger eine RISA für über 300 Euro ans Herz zu legen. Es sei denn er ist z. B. bereits ein versierter Gitarrist und nur Umsteiger. Ich möchte der Aussage nur noch hinzu fügen, dass es neben Brüko und Schaepe auch die Fleas und die Kalas und in der unteren Preisklasse auch die Makalas gibt, die schöne Anfängerinstrumente sind (nur der Vollständigkeit halber). Ansonsten sind wir doch im Großen und Ganzen auf einer Wellenlänge  ;)

wwelti

#23
Tja, die Kala\'s und habe ich bisher nur auf der Musikmesse gesehen. Da war ich zumindest von den günstigeren Modellen nicht übermäßíg begeistert, um ehrlich zu sein. Aber auf der anderen Seite ist die Musikmesse nicht der geeignete Ort um ein Instrument vernünftig zu beurteilen, außerdem war ich ein wenig benebelt weil ich auf der Jagd nach einer Honu Sopran war (die mir allerdings durch die Lappen gegangen ist) ;) Vielleicht trügt der erste Eindruck.

Ich wäre trotzdem gespannt wie z.B. eine Kala Sopran (Laminat) im Vergleich zu einer Brüko abschneidet. Die Preisklasse ist ja ziemlich ähnlich. Ich fände es schon toll wenn sie qualitativ in einer ähnlichen Region liegen. Allerdings möchte ich nur Instrumente weiterempfehlen, die ich mindestens selbst schon mal in der Hand hatte und die bei mir einen guten Eindruck hinterlassen haben ;) Vielleicht bringt ja jemand eine Kala nach Satteldorf mit.

Und ja, Du hast recht, die Flea ist schon ein sehr gutes Instrument. Leider ist sie vielen Einsteigern zu teuer -- oder man stört sich an der Form bzw. am Plastik. Ich selbst bin immer noch ein bisschen zwiespältig (und das nach eineinhalb Jahren ;) ). Es gibt Perioden in denen ich oft auf der Flea spiele. Manchmal liegt sie dann wieder wochenlang in der Ecke. Unschlagbar ist sie halt als Mitnehm-Uke, wenn eine gewisse Robustheit und Lautstärke gefragt sind :)

Viele Grüße
  Wilfried

New-Picker

Mit großem Interesse habe ich die Diskussion des Threads verfolgt, wird hier doch hier mit der Wahl des richtigen Einsteigerinstruments eine Frage angesprochen, die für mich – wie an anderer Stelle im Forum zu lesen ist – noch nicht entschieden ist.

Ich denke, beinahe alle der hier vertretenen Meinungen und Argumente sind nachvollziehbar und legitim. Letztendlich muss jeder Anfänger entscheiden, wie viel er für ein neues, ihm in der Regel unbekanntes Instrument investieren will, bzw. kann.

Ich werde mich beispielsweise erst dann entscheiden, wenn ich die Gelegenheit hatte, mehrere Instrumente – möglichst im direkten Vergleich – anzutesten. Da dies im \"normalen\" Musikalienhandel in der Regel nicht möglich ist, hoffe ich im September auf das Treffen in Dortmund. Ich weiß u.a. als Besitzer recht hochwertiger A-Gitarren, wie groß die klanglichen Unterschiede – auch bei vermeintlich gleichen Hölzern – aufgrund der Konstruktion etc. sein können. Sofern in Sachen Bespielbarkeit, Klang, Verarbeitung usw. überzeugend, wäre ich beispielsweise auch bereit, mehr zu investieren.

Viele Grüße
Frank