Billige Einsteigerinstrumente: Die ultimative Empfehlung

Begonnen von Poltergeist, 23. Jul 2007, 16:40:00

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Poltergeist

Zum Thema \"billige Anfängerinstrumente\" wurde ja schon viel geschrieben, weil die Frage mit jedem neuen Anfänger wieder auftaucht. Offensichtlich kein ganz neues Thema. Meine allerallerletzte Äußerung zu dem Thema überlasse ich deshalb Thomas Robinson. In seiner \"Schoole of Musicke\" aus dem Jahr 1603 schreibt er dazu folgendes:

\"First it behoueth a sholer to have a verie good instrument verie well strung, faire to the eie, and easie to reach any stop whatsoever, and verie well sounding.
... why I think it good to have (if it were possible) even the verie best instrument for a learner at the first, is this: a good instrument will please a learner every way, for it delighteth them to looke and behold it now & then, likewise they love easie and smooth instruments, and although they can do but little, yet it will sound well, and so incourage them to learne with delighth, whereas contrariwise, a bad or dull instrument will quell their spirits quite, so that in a long time, or never, will they profit in their forced labours.\"

Zu Deutsch:

\"Vor allem sollte ein Schüler ein sehr gutes Instrument haben. Es sollte mit guten Saiten bezogen sein und dem Auge angenehm erscheinen, jeder Bund sollte leicht zu erreichen sein, und es sollte sehr gut klingen.
... warum ich glaube, dass ein Anfänger zu Beginn, wenn möglich, gerade das beste Instrument haben sollte, ist folgendes: ein gutes Instrument erfreut den Lernenden in jeder Weise, denn es bereitet ihm Vergnügen, das Instrument zu betrachten und jetzt und für immer zu besitzen; denn man liebt ja schöne und leicht zu spielende Instrumente. Obwohl ein Anfänger noch wenig kann, wird es doch immer gut klingen und so beflügelt es ihn, mit Vergnügen zu lernen. Wohingegen ein schlechtes und stumpf klingendes Instrument seinen Geist nicht anregt, so dass er für lange Zeit, oder sogar für immer, den Erfolg seiner tüchtigen Bemühungen missen wird.\"

Amen!

Mike von D

HABT IHR GEHÖRT........

Also nehmt euch das zu Herzen!  :D

Klasse, einen besseren Werbeslogan hätte ich mir nicht ausdenken können  ;)

Maik

H a n s

Na dann sind ja die Schaepes übergut ;)

Klingen prima, sind bundrein..... Naja das Aussehen, daran muß man noch etwas arbeiten ;)
und preisgünstig (nicht billig) sind sie auch

Scheinbar hat\'s Schaepe anno Dazumal noch nicht gegeben ;) :)
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

Earlyguard

Ich sehe das ähnlich. Ein gutes Instrument für Einsteiger muss allerdings tatsächlich nicht teuer sein (kann aber natürlich) ;)

Denn \"preiswert\" ist was anderes als \"billig\". :D

Viele Grüße
Thomas

vinaka


Doc Aloha

Aloha kakou,

dann bin ich ja beruhigt, ein brauchbares Anfängerinstrument zu haben!

Kanikapila!
Haole

mukk

Ich denke auch, dass das generell richtig ist!
Aber aus eigener Erfahrung (was Gitarre spielen angeht, bitte nicht bestrafen fuer meine Abwege ^_^) kann ich sagen, dass der Effekt, wenn man auf einer eher schlechten Gitarre die Grundlagen erlernt und dann mal ein richtig gutes Instrument in den Haenden hat, ueberwaeltigend ist und meinen Ehrgeiz doch glatt noch mal gesteigert hat!
Ausserdem hat\'s mich glatt angeregt, Geld zusammenzusparen, dass dann aber letztenendes doch in eine Ukulele geflossen ist :D
Aber natuerlich ist der Ehrgeiz doch hoeher wenn man direkt ein gutes Instrument in den Haenden hat und darauf spielen lernt!

mukk

RISA

Im Laufe der Jahre habe ich viele Instrumente versucht zu erlernen und bin immer nur dabei geblieben, wenn ich von Anfang an ein einigermaßen gutes Instrument hatte. So bedauere ich es heute sehr, dass meine erste Gitarre, die ich mit 12 Jahren hatte und mein erstes und einziges Saxophon, welches ich mit 15 Jahren hatte, so schlecht waren, dass ich keinen Spaß daran hatte. Das habe ich aber erst viele Jahre später begriffen.

UkeDude

Zitat von: RISADas habe ich aber erst viele Jahre später begriffen.

Und ich glaube das so einen Entwicklungsprozess jeder selber durchmachen muss.   ;)

wwelti

Ich hoffe es stört niemanden daß eine Schaepe (die ich damals noch für 14 Euro erstanden habe) eines meiner meistgespielten Instrumente ist? ...

UkeDude

Zitat von: wweltiIch hoffe es stört niemanden daß eine Schaepe (die ich damals noch für 14 Euro erstanden habe) eines meiner meistgespielten Instrumente ist? ...

nein, weil es ja um Schlechte und nicht günstige Instrumente ging.  :mrgreen:
Ich selber hab ja auch ne Schäpe und nehme sie gerne für outdoor Aktivitäten mit.

RISA

Wilfried, hier geht es um Anfänger. An Deiner Shaepe hast Du bestimmt so viel rumgebastelt, dass man das einem Anfänger kaum zumuten kann.  :mrgreen:

Ein Anfänger braucht meiner Meinung nach ein gutes Instrument \"out of the box\" und vor allem halte ich diesen Satz für zutreffend: \"Es sollte mit guten Saiten bezogen sein und dem Auge angenehm erscheinen.\" Man glaubt gar nicht, wie sehr das Auge mithört. Es gibt einen Gitarrenbauerwettbewerb, bei dem der erste Testdurchlauf in einem dunklen Raum stattfindet, damit sich die Tester nicht von der äußeren Erscheinung beeinflussen lassen, sondern sich voll und ganz auf den Klang konzentrieren.

wwelti

Ein bißchen hast Du recht Rigk... aber nur ein bißchen ;) ... ich habe schon viele Schaepen an Anfänger weitergegeben. An einigen habe ich kleinere Anpassungen ausgeführt, ein oder zwei waren so gut daß ich sie unverändert gelassen habe. Ich muß allerdings sagen daß sie auch ohne diese Anpassungen schon gut spielbar waren. Das wichtigste war jeweils nur die Saiten zu wechseln. Und das sollte man sogar einem Anfänger zumuten (bzw ihm zeigen wie\'s geht), da Saiten sowieso dann und wann mal gewechselt werden müssen.

Nur eine einzige ist wirklich nicht in Ordnung (leicht krummer Hals), aber bei der Anzahl die inzwischen durch meine Hände gingen ist das bei dem Preis eine sehr gute Quote ;)

Ich finde es nicht richtig, Anfänger mit einem hohen Preis gleich am Anfang abzuschrecken. Ich habe den Kauf meiner ersten Billig-Uke nie bereut. Und das war keine Schaepe. Natürlich gibt es Modelle die so unbrauchbar sind daß sie überhaupt keinen Spaß machen. Aber hätte man mir gesagt \"Entweder mindestens eine Kamaka -- oder du lässt es besser\" -- hätte ich es wohl gelassen.

Viele Grüße
  Wilfried

RISA

Eine Kamaka für 500 Euro ist sicherlich für einen Anfänger über das Ziel hinaus geschossen, aber zwischen 15 Euro und 500 Euro liegen noch mehr Möglichkeiten, die klanglich, optisch und qualitativ für Anfänger geeignet sind. In Zeiten, wo ich einen Hunderter in den Tank meines Autos blase, kommt mir nur häufig der Gedanke, dass einige Relationen nicht mehr so ganz stimmen. Für zwei Kinokarten bezahle ich auch 15 Euro und habe nicht einmal zwei Stunden Vergnügen, wenn ich eine gute Ukulele kaufe, habe ich hunderte von Stunden Freude, aber sie soll möglichst nichts kosten. Für mich immer wieder schwer zu verstehen. Deshalb finde ich nach wie vor, dass mindestens ein Hunderter eine lohnende Investition auch für einen Anfänger ist.

MellonCollie

#14
Naja, es hängt ja auch davon ab, wie man überhaupt ans Instrumentelernen herangeht, ob es einem wirklich darum geht, es gut zu erlernen, oder ob man es \'mal ausprobieren\' möchte, ohne Verbindlichkeit und Verlust im Falle des schwindenden Interesses. Viele, gerade auf Ukulelen bezogen, gehen es glaub ich auf letztere Art und Weise an (zugegebenermaßen fing es bei mir ja auch so an) und nicht jeder bleibt schließlich dabei.

Insofern ist die Sache recht ambivalent. Als erster Schritt zur musikalischen Selbstfindung kann es unter Umständen schon reichen, ein Billiginstrumentchen zu haben, man kann sich ein wenig ausprobieren und hat nichts zu verlieren. Hat man hingegen ein Teures, Gutes, ist vielleicht nicht nur der Gefallen größer, den man daran findet, sondern auch der Ansporn, dem Instrument durch die eigene Spielweise gerecht zu werden. Letztendlich kommt es aber doch wieder auf die eigene Einstellung und Ausdauer an.

(Nichtsdestotrotz stimme ich dem Zitat zu - meine eigene Erfahrung hat mich ja inzwischen Ähnliches gelehrt)