Ukulele schnarrt!

Begonnen von Jakob1989, 05. Jun 2010, 12:54:06

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Dieter

ich habe letzte woch die stagg meiner musiklehrerin entschnarrt:
das kabel des tonabnehmers war sage und schreibe 96cm lang und zu einem knäuel gewickelt.
nach kürzen des kabels auf das notwendige mass wars weg :)
Gruss Dieter

faltukulele

Hallo, Musgit,
(ich rätsele noch, wie dieser Name zustande kommt :? )
willkommen im Forum!

Zitat von: Musgit... das Klirren ... kommt wie oben beschrieben aus dem unteren Teil der Uke und ist nicht direkt saiten- sondern offensichtlich frequenzabhängig.
Ich hab daher schon, bevor ich diesen Thread gefunden habe, auf eine unfeste Stelle beim Tonabnehmer getippt.

Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie ich das Problem selbst beheben kann - wie komm ich bei dem kleinen Instrument denn an den Tonabnehmer ran, um die Problemstelle zu finden und ggf. zu fixieren?

Ich kenne die Stagg nur ohne TA, aber nach den Fotos hat sie doch neben dem Schalloch eine weitere \"Revisionsöffnung\" in der Zarge?
Ehe Du daran schraubst: Besorge Dir GENAU passende Schraubendreher (und reserviere sie für Ukulelenschraubereien und ähnlich edle Zwecke). Verwürgte Schraubenköpfe beschwören Ärger bei einer Rückgabe geradezu herauf.

Frequenzabhängiges Klirren läßt immerhin darauf hoffen, daß es nur EIN Teil ist, was da (eben mit seiner Eigenfrequenz) am Mitschwingen gehindert werden muß. Einen Rückschluß darauf, was da scheppert, läßt das noch nicht zu. Wie Floyd schon richtig schrieb, gibt es da viele Möglichkeiten - und keine Garantie dafür, daß Du das Problem mit Bordmitteln beheben kannst, selbst wenn Du es kennst (worst-case-Beispiele: eine lose innere Verleistung oder ein Steg, bei dem eine Ecke lose ist).

Bei einem Piezo, einem Regelpanel, einer Buchse und den verbindenden Kabeln ist die Chance allerdings hoch, daß hier nicht ein verleimtes, sondern ein nachträglich angebrachtes Bauteil \"schnarrt\". Bei der Lokalisierung hilft ein Kontaktmikrophon oder ein einfaches Stethoskop: ein Bleistift mit angebautem Radiergummi. Hältst Du den zwischen Dein Ohr (so, daß Du das Ohr damit \"zuhältst\" ) und die Ukulele, kannst Du die Ursache schnell eingrenzen.

Zitat von: MusgitDie Alternative wäre die Rücksendung auf Garantie ... Wie geht man im Normalfall vor? Uke mit aktuellen Saiten zurückschicken? Oder unbespannt mit den Originalsaiten beiliegend?

Der Normalfall wäre - so hoffe ich :mrgreen: - KEINE Reklamation zu haben. Aber in der Tat fragt sich, ob die Rücksendung nicht der sicherere Weg wäre. Die nackte Uke - Originalsaiten beiliegend - wäre wohl eher eine Provokation. Aber am Aufziehen der Saiten wird die Sache auch nicht scheitern: Die beiden dickeren Saiten erkennst Du ohne weiteres. Wenn Du kein Meßwerkzeug hast und den Unterschied zwischen den beiden dünnen beim besten Willen nicht erkennen kannst: Bei vielen billigen Erstbesaitungen gibt es keinen. Und da der Unterschied zwischen der hoch gestimmten \"tiefen\" und der hohen Saite nur einen Ganzton ausmacht, wird Dir auch keine Saite reißen, falls es doch eine Dickendifferenz gibt und Du die Saiten verwechselst.

So oder so - viel Erfolg!

Christoph

Bassepartout

#17
Ich habe auch eine Stagg UC-80 SE (hatte ich als B-Ware beim Wolffstore geschossen ) und hatte auch ein Schnarr-Problem. Wochenlang hatte ich gesucht - erst Floyd Blue\'s Tip mit der Buchse hat mich auf die richtige Spur gebracht! Da hatte ich noch gar nicht dran gedacht.

In dem Ding ist als Anschlußbuchse nämlich ein ziemlich billig aussehendes Teil verbaut, an dem bei mir die ganzen Kontakte in dem Plastikgehäuse der Buchse rumwackelten. Buchse ausgebaut, mit ein paar Tropfen Kleber fixiert und siehe da - sauberer Ton  :D

Ob\'s bei Dir auch daran liegen könnte, zeigt ein kleiner Test. Steck mal ein Kabel in die Buchse (das bringt nämlich die Kontakte auf Spannung); wenn das Schnarren dann weg ist (so war\'s nämlich bei mir), dann scheint\'s daran zu liegen.

Danke an Floyd für den Fingerzeig in die (bei mir) richtige Richtung  8)

Musgit

So: Öffnungsmöglichkeit für die Ukulele hab ich keine gefunden, ein Klinkenstecker in der Buchse hat das Schnarren auch nicht verbessert. Hab die Ukulele jetzt zurückgeschickt - auf Rückgaberecht, nach den obigen Angaben zur Qualitätsstreuung auch bei den höher nummerierten Staggs war mir die Sache dann doch unheimlich.

Vielen Dank jedenfalls für die flotten Ratschläge. Jetzt beginnt die Suche erneut - die Stagg war als Zweituke gedacht, eine Kala KA-P hab ich schon, hätte aber gern was in \"normaler\" Form (die Kala verrutscht mir recht leicht) und mit Tonabnehmer.

marcclp

#19
ZitatDas Geräusch kommt eindeutig aus dem unteren Bereich, also Schalloch, oder Brücke, sitzt aber alles fest!

Ein ähnliches Problem hab ich auch bei meiner Ukulele.
Sie schnarrt unregelmäßig in dem oben genannten Bereich. Bei mir schnarrt sie auf der G und der E - Saite.
Ich hab jedoch keinen Tonabnehmer oder sonstige Einbauten in meiner Ukulele...

-Jens-

Dann folgt wohl der Schnarr-Check: Alle Schrauben der Mechaniken fixiert, kein Rädchen locker (bei gekapselten Mechniken schwierig zu prüfen, aber mal Ohr hinhalten, wenn\'s gerade schnarrt. Sind sie es, muss man sie leider öffnen zu fixieren)? Nicht auf dickere Saiten gewechselt, die nun eventuell auf die Bünde schlagen? Und auch von den sonstigen Tipps in diesem Thread trifft nix zu?

Guchot

Ist zwar unwahrscheinlich das es in diesem Fall daran liegt, aber trotzdem: Ich hab mal auf eine Uke neue Saiten aufgezogen und bin dann beim Stimmen fast wahnsinnig geworden, weil eine Saite auch permanent am schnarren war. Bei mir lags daran das ich das Stimmgerät so aufgeklemmt hatte, das es gerade so an eine Mechanik kam. Stimmgerät ab, Schnarren weg.

gerald

Zitat von: marcclp
ZitatDas Geräusch kommt eindeutig aus dem unteren Bereich, also Schalloch, oder Brücke, sitzt aber alles fest!

Ein ähnliches Problem hab ich auch bei meiner Ukulele.
Sie schnarrt unregelmäßig in dem oben genannten Bereich. Bei mir schnarrt sie auf der G und der E - Saite.
Ich hab jedoch keinen Tonabnehmer oder sonstige Einbauten in meiner Ukulele...
Zitat von: -Jens-Dann folgt wohl der Schnarr-Check: Alle Schrauben der Mechaniken fixiert, kein Rädchen locker (bei gekapselten Mechniken schwierig zu prüfen, aber mal Ohr hinhalten, wenn\'s gerade schnarrt. Sind sie es, muss man sie leider öffnen zu fixieren)? Nicht auf dickere Saiten gewechselt, die nun eventuell auf die Bünde schlagen? Und auch von den sonstigen Tipps in diesem Thread trifft nix zu?
Wenn ich das alles richtig verstehe, hast oder wolltest Du Aquila gegen Worth tauschen. Meiner Meinung nach sind die Worth aber eher dünner als Aquila.
Dann kann es sein, dass die Kerben am Sattel zu groß/zu tief sind. Kannst Du denn erkennen, ob das Schnarren daher kommt, dass Saiten auf die Bünde kommen?

Tritt das wirklich erst mit dem Saitenwechsel auf?
Falls ja, hast Du die überstehenden Reste bereits sauber abgeschnitten? Mir passiert es mitunter, dass bei der Kopfplatte aufgewickelte Reste ein Schnarren verursachen. Wenn es wirklich aus dem Bereich der Brücke kommt, können kleine überstehende Zipfel an den Knoten der Saiten ein Schnarren verursachen, wenn die auf die Decke kommen.

Die Kala-Ukulele geschlossene Mechaniken. Da ist es eigentlich unwahrscheinlich, dass es mit den Mechaniken zusammenhängt bzw. vermute ich, dass Du das wohl früher gemerkt hättest.

marcclp

Gewechselt habe ich die Saiten noch nicht. Aber die Werksaiten sind hinten ganz sauber \"verknotet\" oder wie man das sagen soll. Die Decke können sie daher in keinem Fall berühren.

Ich versuch mal stärker darauf zu achten, wann genau so ein Schnarren auftritt. Vllt. werd ich dann schlauer  :roll:

Floyd Blue

Zitat von: marcclp...
Ich versuch mal stärker darauf zu achten, wann genau so ein Schnarren auftritt. Vllt. werd ich dann schlauer  :roll:

Gute Idee! Manchmal kommt solches Schnarren von den unglaublichsten Dingen. Eine Ferndiagnose ist immer sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich.

allesUkeoderwas

Wer nicht basteln kann sollte die Stagg im Laden kaufen und ausgiebig testen...    oder einfach staggen lassen !!!

Habe meine alle (von US 10 bis 80 SE) für max. 10 € (die US 80 SE für 15 €) als Schrott gekauft und mühevoll aufgepäppelt. Dann Aqilas drauf und siehe da, aus dem Frosch wurde ein Prinz - naja, fast zumindest... Optisch eher Hausmannskost...    Eine US 40 hab ich total entlackt, mahagonifarben gebeizt und mit Schellack behandelt, die könnte man evtl. als Schmuckstück bezeichnen - nochmals würde ich mir diese Arbeit aber nicht machen, ist die Uke einfach nicht wert...

Das waren nur einige meiner Erlebnisse:

Frets nicht richtig eingesetzt (konnte man mit dem Fingernagel drunter)...
Sattel nicht richtig geklebt....
Brücke schief...
Ver-Kabelung (Das Ver- sagt eigentlich alles)....
Lose Schrauben/Muttern

Wenn der Wolf-Store die Dinger \"verschleudert\", dann steht da  ehrlicherweise auch das Krankheitsbild oder der Totenschein (Nur zu Deko-Zwecken). Ich wunder mich immer wieder über die Gebote - Geiz muss wirklich obergeil sein !!!
Ukulelen: Nur Schrott

marcclp

Das einzige was mir jetzt noch aufgefallen ist, dass das Schnarren auf jedenfall sehr selten auftritt !
Das schnarren hört aber auf, wenn ich auf den Steg drücke...!?

Guchot

Das deutet auf einen losen Steg oder lose Beleistung hin...

marcclp

#28
Was kann man dagegen machen ?

faltukulele

Nu - festkleben!

(sorry, lag mir jetzt so auf der Zunge). Wenn das Schnarren aufhört, wenn Du auf den Steg drückst (wo genau?), gibt es nicht mehr so viele Möglichkeiten.

Die \"beste\" wäre noch, daß die Stegeinlage im Steg rappelt: Saiten runter, Stegeinlage raus: Nut sauber und Unterkante der Einlage gerade? Splitter / Späne eingeklemmt, die das Aufliegen verhindern? Wenn Dir die Einlage nach dem Abnehmen der Saiten entgegenfällt: probehalber das Spiel mit einem Streifen Tesafilm so verringern, daß sie gerade noch ohne Gewalt in die Nut paßt. Normalerweise verkantet sich auch eine zu dünne Stegeinlage unter dem Saitenzug \"schnarrfrei\" in der Stegnut, aber einen Versuch ist es jedenfalls wert.

Ärgerlicher, aber noch nicht aussichtslos ist ein nicht vollflächig aufgeleimter Steg (gar nicht so selten). Ist der Steg nicht mitlackiert, sondern nachträglich aufgeleimt, versuch erst einmal, ein Zigarettenpapier (etwa 3/100 mm) unter den Steg zu schieben. Das sollte nirgends möglich sein. Wenn doch, probier es als nächstes mit einer Rasierklinge. Mir kam neulich eine - durchaus namhafte - Ukulele unter die Finger, bei der ich ein 5/100 starkes Fühlerlehrenblatt bis fast zur Hälfte der Stegbreite  :shock: ohne Kraftanwendung einschieben konnte.

So ein (nicht etwa halb abgerissener, sondern) nur halb verleimter Steg kann durchaus jahrelang den Saitenzug aushalten und trotzdem nett schnarren. Ist der Steg mitlackiert (und schlecht verleimt und am Schnarren schuld), müßtest Du mit guter Beleuchtung und einer guten Lupe den Haarriß im Lack eigentlich entdecken können. Die Entscheidung, die Verleimung mehr schlecht als recht nachzubessern oder den Steg herunterzunehmen - je nachdem, ob Du glaubst, daß die Sache eh hält oder vielleicht irgendwann doch aufgibt - wird Dir jedenfalls keiner abnehmen :roll: .

Am blödesten wäre sicherlich eine lose innere Verleistung. Einen Steg neu aufzukleben, gibt es notfalls auch ohne Spezialwerkzeug noch Mittel und Wege. Eine lose innere Leiste braucht neben einigem Erfindergeist jedenfalls ein paar Hilfskonstruktionen, die nicht in jedem Ukulelenspielerhaushalt zu finden sind. Aber jetzt schau erst einmal, ob es nicht der Steg selbst ist, das wäre jedenfalls weniger schwierig.

Viel Erfolg!

Christoph